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WHeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde Md Umgegend. 70. Jahrgang. Nr. 144 an- 2, 3, 4, 5, l)r. Mehnert. «47 ä. B. Mtz. vr. Mehnert. 1180 /c. Der Stadtrat. Voigt. ab- für ab- zubringcn sind. Dippoldiswalde, am 13. Dezember 1Y04. Königliche Amtshauptmannfchast. Nachdem der grundHaste Ausbau der Zollstraße im Tale der weihen Müglitz oberhalb Lauenstein nach der Landesgrenze (Gottgrtreu—Müglitz) zu beendet ist, wird der Verkehr auf dieser Strecke wieder freigegeben und die unterm 2. April c. in der „Weißeritz-Zeitung" und dem „Boten vom Geising" erlassene Bekanntmachung aufgehoben. Dippoldiswalde, am II. Dezember l904. Königliche Amtshauptmannfchast. Auktion. 8oMLdv«6, üvv 17. ä. U., vormittags 11 Udr, sollen in Seifersdorf L 0vilLW0ML8düllS (Nebenschluhmaschine), Leistung 22» Bott, 70 AmpSre mit Anschluhleitung an die Schalttafel und die Schalttafel mit den dazugehörigen Apparaten, und 1 Volllsed« LokomodUs mit Zubehör öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft der Bieter: Oppelts Restauration daselbst. Dippoldiswalde, am 12. Dezember 1904. 0. 607/04. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. MW Atzung Ser ZtuiXnemÜnetm zu HMWM rrottae, äon 16. voromdor 1904, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Aufhebung der NatnralveLpslegftationen. «-bluttes des Bezirkstages vom 8. Dezember dieses Jahres werden Ende «--W.- I»- E-II°s- R-Iftnd- zu DIpp°I«l5w°l»., wollm dl- b-,agl!ch-n A-Ichla,-- und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. W Psg., zweinwnatlich 04 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern L» Pfg. — Alle Postan- Walten, Postboten, sowie »«sere Austräger nehmen Der Stadtrat zu Dippoldiswalde, sowie die Eemeinderäte zu Reinholdshain, Ober- «arsdorf und Reichstädt haben beschlossen, folgende Kommunikationswege, soweit sie in ihren Fluren liegen, als öffentliche Fahrwege einzuziehen und dieselben nur «och als öffentliche Fußwege, sowie als Feld- und Wirtschaftswege für die grenzenden Grundstücksbesitzer bestehen zu lassen: .... I., den von der Dippoldiswalde—Glashütter Bezirksstraße bei Station 0,9 zweigenden Kommunikationsweg nach Hirschbach (Flurbuchs-Nr. 860 Dippoldiswalde, 606 und 65 l für Reinholdshain), den von der Dresden-Altenberger Staatsstraße bei Station l8,895 zweigenden, nach Obercarsdorf führenden Kommunikationsweg (sogen. Ziegen rückweg), Flurbuchs-Nr. 869 für Dippoldiswalde, die sogenannte alte Frauensteiner Straße, die bei Station 18,66 der Dresden- Altenberger Straße beginnt und auf dem Dorfwege in Obercarsdorf aus mündet (Flurbuchs-Nr. 870 für Dippoldiswalde, 483 für Obercarsdorf), den von der Dresden-Altenberger Straße bei Station 18,4t abzweigenden sogen. Fürstenweg, der durch Reichstädter Flur nach der Sadisdoifer Flur grenze führt (FIurb-Nr. 871 für Dippoldiswalde, 1379 für Reichstädt und die sogenannte alte Freiberger Straße, die von Stat. 0,5 an der Dippoldis walde-Klingenberg-Grillenburger Straße nach dem Dorfwege in Reichstädt führt (Flurbuchs-Nr. 872 für Dippoldiswalde, 1397 für Reichstädt). Gemäß 8 14 des W-gebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird solches mit dem Bemerken zur ösfentlichen Kenntnis gebracht, daß Widersprüche hiergegen binnen 3 Wochen von dem Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung ab gerechnet, hier an- bekanntmachungen - dem Wegfalle der Stationen namentlich in der eAn Ä Bet.ler und Landstreicher in einzelnen Teilen des Bezirks stärker auftreten, so erhatten di- Ortsbehörden und deren Polizeiorgane Anweisung d.esem Unwesen enerA zu steuern und auf die Bestrafung der beim Betteln betroffenen oder land streichenden Personen hinzuwirken. Dippoldiswalde, am 12. Dezember 1904. Königliche Amtshauptmannschaft, vr. Mehnert. Änkerate, welche bet der bedeutenden Auflage de» Blatte, -ine sehr wirk same Verdrehung finden, werden mit 12 Pnu, solch« aus unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 1v Pfg die Spaltzelle oder deren Raum berechnet. — Ta» bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Telle, die Spalt«, zelle Lü Psg. Mtt achtseitige« „Illustriert«« Unterhaltungsblatt". Donnerstag, den 15. Dezember 1904. "Amtsblatt für di- Königlich- Umtsh-uptm-nnschast, das Mi«- W-t-g-richt »"d den Mirai M JiMldiswalde. V-rmckworlldh-r N-d-dt-ur: Paal I-Hnr. - Druck, und Verlag um, «nua».sai»«». 'M,' - - Dk« Parlamentarische Weihnachten. Der Reichstag wie das preußische Abgeordnetenhaus haben ihre Weihnachtsferien an getreten, sodaß diesmal die parlamentarische Weihnachtspause etwas eher eingetreten ist, als dies sonst üblich war. Die preußische Volks vertretung ist im Gegensatz zum Reichsparlament aller dings schon längere Wochen versammelt gewesen, sie kann sich also noch am ehesten die diesmaligen ausgedehnteren Weihnachtsferien gönnen. So besonders wichtiges und hervorragendes hat das Abgeordnetenhaus während seines bisherigen Zusammenseins fre lich nicht geleistet, im all gemeinen war es nur gesetzgeberischer Kleinkram, der zur Erledigung gelangt ist; das Schwergewicht der vorweih nachtlichen Verhandlungen des Abgeordnetenhauses lag eben nicht in seinem Plenum, sondern in seiner Kanal- kommisston. Nun, den Arbeiten der letzteren muß man alle Anerkennung spenden, sie ist nicht nur sehr fleißig gewesen, sondern hat auch durchaus positives geleistet, wie das glückliche Zustandekommen des ausgedehnten wasser wirtschaftlichen Gesetzes in der Kommission beweist. Das selbe ist freilich nicht mehr die alte, zweimal gescheiterte Kanaloorlage, es fehlt ihm vor allem deren Hauptstück, der Rhein-Elbe- oder Mittellandkanal, während anderseits dem neuen Kanalgesetz gor mancherlei aufgepfropft worden ist, was die früheren Kanaloorlagen nicht aufwiesen. Aber die Regierung hatte sich endlich davon überzeugt, daß im Abgeordneten Hause nun einmal auf keine verläßliche Mehr heit für den Rhein-Elbe-Kanal zu rechnen sei, und so ent schloß sie sich denn, ihn definitiv fallen zu lassen und durch andere Projekte zu ersetzen, welche ja auch die Zustimmung der Kommission gefunden haben. Nun kommt es noch auf die Stellung des Plenums zu dem Wasserstraßengesetz an, doch gilt es schon jetzt als gewiß, daß jenes der Vor lage ebenfalls zustimmen wird, nur dürfte freilich die schließliche Mehrheit für dieselbe keine allzuimposante sein. Herzlich wenig hat der Reichstag in seinem am 29. No vember begonnenen Sessionsabschnitte vor sich zu bringen vermocht, er konnte eben nur die erste Lesung des Etats, mit welcher zugleich die des Kolonialetats, der Nachtrags etats und der Militärvorlagen verbunden war, erledigen. Wohl sollte vor Weihnachten noch die erste Lesung der neuen Handelsverträge durchgenommen werden, aber da die vorläufig gescheiterten Handelsoertragsunterhandlungen mtt Österreich-Ungarn wieder ausgenommen werden sollen, so hofft die Regierung, den neuen Vertrag mit diesem Reiche dem Reichstage zugleich mtt den übrigen Handels- «erttägen unterbreiten zu können, was natürlich erst im neuen Jahre geschehen könnte. Weiteres Beratungs material gibt es jedoch einstweilen für den Reichstag nicht, und so m- ßte er eben schon jetzt in die Weihnachtsferien gehen, worüber aber die Herren Reichsboten gewiß nicht bös sein werden. Was im übrigen den Verlauf der all gemeinen Verhandlung über die Etats usw. anbelangt, so trug sie im großen und ganzen einen recht ruhigen und sachlichen Charakter; nur ausnahmsweise kam etwas mehr „Leben in die Bude", wie bei dem Rededuell zwischen dem Sozialistenführer Bebel und dem Reichskanzler Grafen Bülow. Offenbar ist das „hohe Haus" von keiner be sonderen Kampfesstimmung erfüllt, falls sie sich nicht durch irgend welche Fehler der Regierung nachträglich einstellen sollte, man darf daher wohl schon jetzt mit einiger Zu versicht behaupten, daß der Reichstag den Nachtragsforde- rungen für Südwestafrika und den neuen Militärvorlagen zustimmen wird. Wie er sich zu den neuen Handels verträgen stellen wird, das bleibt allerdings noch abzu warten, vor allem muß da erst der Wortlaut der Ver träge vorliegen. Natürlich werden sich bei den im neuen Jahre anhebenden Debatten über die Verträge Fieihändler und Schutzzöllner wieder gehörig in die Haare fahren, doch stehen erstere hierbei von vornherein auf einem ver lorenen Posten, sie bilden doch nur die Minderheit, und dazu keine so große im Reichstage. Schließlich kann man auch den Ausgang der handelspolitischen Aktion im Reichs tage ohne allzugroßes Risiko einigermaßen voraussagen; höchstwahrscheinlich wird der Reichstag sämtliche Verträge genehmigen, sofern sie nicht unliebsame Überraschungen enthalten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vor versammeltem Ratskollegium überreichte am vergangenen Montag Herr Bürgermeister Voigt das silberne Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit unter herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung an Hermann Erfurth, welcher seit über 30 Jahren bei Herrn Vorwerksbesitzer Jäckel auf dem Vorwerk St. Nikolai in Arbeit steht. — Am Abend fand sodann das 6I. Stiftungsfest des hiesigen Landwirtschaftlichen Vereins im „Goldenen Stern" statt und hatte sich zu demselben eine stattliche Anzahl Mitglieder mit ihren Damen und lieben Gästen eingefunden, um in ungetrübter Heiterkeit einige Stunden zu verbringen. Nachdem der Königstoast, aus gebracht vom Vorsitzenden, Herrn Stadtgutsbesitzer Müller, verklungen war, nahm Herr Amtshanptmann Or. Mehnert das Wort, um seiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß auch Heuer der Verein in der glücklichen Lage sei, treuverdienten Mitarbeitern ein Zeichen der Anerkennung zu übergeben und, verbunden mit je einem Geldgeschenk, überreichte er an Friedrich Köhler, Schirrmeister seit über 15 Jahren beim Vereinsvorsitzenden, sowie an Frau Aug. Wilhelmine Neubert, ebenfalls seit über 15 Jahren bei Herrn Vorwerksbesitzer Jäckel, das Ehrendiplom des landwirtschaftlichen Kreisvereins Dresden, wie er auch das Ehrendiplom des Vereins an Frau Therese gesch. Morgen stern geb. Funke, welche lange Jahre in der Familie der Frau verw. Ökonom Neubert, hier, an Lina Martha Walther, welche seit 5 Jahren bei Herrn Gutsbesitzer Merkt in Reinholdshain und an Martha Frieda Zinimermann, welche ebenfalls seit 5 Jahren bei Herrn Gutsbesitzer Karl Böhme in Reinholdshain dient, übergab. — Ein fröh licher Ball hielt noch längere Zeit die Festteilnehmer zusammen. Dippoldiswalde, 13. Dezember. Heute morgen kurz vor 7 Uhr ertönten die Feuersignale und alarmierten die Landspritzen-Abteilung der hiesigen Feuerwehr zu einem Brande in der Klappermühle in Obercarsdorf. Um 6 Uhr war hier durch Selbstentzündung in der Schneidspän- Müllerei Feuer ausgekommen, das, durch die leichte Brennbarkeit der Materialien begünstigt, rasch um sich griff und auch die Kistenbauerei ergriff. Der Besitzer Klemm, der schon 1897 vom Brandunglück betroffen wurde, hat bei Rettungsversuchen Brandwunden im Ge sicht erlitten. Als erste Spritze traf die der Gemeinde Naundorf am Brandplatze ein. Es folgten Schmiedeberg, Obercarsdorf, Sadisdorf, Ulberndorf, Dippoldiswalde und Reichstädt. Das Feuer ergriff auch noch das Wohn gebäude, doch konnte dies in der Hauptsache erhalten werden, während Schneidemühle und Kistenbauerei voll ständig eingeäschert wurden. Scheune und Stallgebäude blieben ebenfalls stehen. Wenn Kalamitose auch versichert hat, ist ihm doch beträchtlicher Schaden erstanden, da viele Bretterstöße teils angekohlt, teils gänzlich vernichtet wurden. Bald nach 11 Uhr kehrte die Landspritzen- Abteilung zurück, während die Ortsfeuerwehr noch am Nachmittage mit Ablöschungsarbeiten beschäftigt war. — Die Landesversicherungs-Anstalt Königreich Sachsen hat ein großes Gelände in Gottleuba angekauft, um dort noch einige weitere Heilanstalten für Alkoholkranke, Nervenkranke usw. zu errichten. Zunächst soll aber an die Erbauung einer Heilanstalt mit einem damit verbundenen Genesungsheim für rheumatische Kranke herangetreten werden. Die bisherige Heilanstalt der Versicherungs-Anstalt in Gottleuba genügt nicht mehr den heutigen Anforderungen