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Dresdner Nachrichten : 14.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051114
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-14
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1905
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Serugrgedllhn »» »—-» de» tüoN« UvttmalEkr «utroill», »urch unk« »ktr» »»«»»« uu» «,r,en«. a, Sou». u»d vtintnuen nur »tnmaü » Vt »«V» durch audwSniuelkom. mt'NonLr« »Mb«.» M«, »0 «k. v«i «inmalto« üullrlluna durch d>« Vo»»M. >»dii,BcII«ll«kldi, im Aus land mit eiulvrrchrndem Zulchtaee. R achdrull aller Arillcl u. Original. Mitteilungen nur mit deutlicher Quellenangabe („Dredd. Nachr.") »uliiäia. Nachlriigliche Lonorar» anivrüche bleiben unberiiMchtigl: unverlangte Manullrwi« wilden nicht auivewalin. religrammAdrelle: «»chrtchte» Lrelde». Stgriindcl 1856. >I)vr OvUUl-Vvrkruil ilvv ^ltmarkt 6 DU, lloMetsrLiit l ttlstst In xssakmuek vollsr ^uskiikrunse aogsrnisrts unct gsrnlsrts > klüts nsok sigsnov, uovio I'siigsr, I^vnclonor uvcl VVisnsr dlocisllsn. Lauvtacschästssielle: Martenstr. 38,40. Unrelgen-canl. »nnabm« dvn Lnkündlguugen »t« nachmttta,» s Ukr. So»»- und tk-erlagd nur Mariensttaj,« SS do» n dir >/,i Udr Die I lpaltiae Lrund. «ile icc>. s Lilbrn) uo P«-.. An- tülidigungeu auf der Vnvaiieil« 8«l.e M Ps«.: die r wattige fjeile au> L:n- lciie üa Pi».. als Eingeiandt Helle bii P!g Au Nummern »ach Sanu- und Iseiertagcu , fällige Arundzeile Sü Pia.. au! Privalleile eo Pig. alvaliige Heile aui Tertleite und al« Luigelandl so Big. Auswärtige Am» ttlige nur gegen Aorausde-adlung. Belcgblüricr werden uut tv Psg. berechnet. kterulvrcchani'chluk: Anit 1 Rr. U und Ar. 2VVL Lroi»Lvuek4vr kür La», Petroleum uud Xsrrsn. «. Vvvruitioi-, H8eI»Hvvtnv nelülr« von 44 kfx., rnte rou tiU i'lz. per Uter ri> empilekli fslnrnolü« L. HV. ^ 08« pk. Vem8ro8SdLllüIllii8 H liuetr t. kler. Vr rtNOt, r rite» -r «r- rz i»> « »<>» «» »»»> l»>;r«I«>i,>a! It. »te»»re»t> »»»r o. »Arexrsrnott^imorrucn ««»nerni. vc>u l » 1'fA. uu Lsiro. — verttn ^4. V4. - preniekurt a.IA. ludulisr <1v!r 1Liw'l;Ii>-k s'f0N8r.1s« !>' n lU Olrm6 Unr >Vo!Ut»i8Lw!!l,nx Kt. ^«uis 1V04. luedvare». iLgvr Kooiifviukr äsutsvker und sn^lillülivr ^n/uL-, Hosen-, Paletot- und VVosteustoffe in allen modernen parken und krima-tjualitäten ru Itilli^sten Preisen. Verkaufsstelle der vom PA- pinanxministerium neugoniililtsll vorselirittsmässjxsen pnikormstoffe kür Köoij;!. 8iiel>8. Ltaats-Poistkoamte. üeiinlmn p<ii>8eiivl 8vkeSvl8tr38se 19 l 2?»» tik i§t>!»eel' Erhüliung der Kriegsbereitschaft Hosnachrichtcn. Lalibeebrandversicherung Geld- «r»»a«Div» TVIlftll. sammlmigen. Textilarbeiterstleik. Laiidtagsverbandllingen. t!nge in Rttkland. Bliltmakl. Witterung: ttiaiil», ticrandertill,. DieiiStlNi, 14. Novemtier 1W5. Tle Frage -er Kriegsbereitschaft wird seit einiger Zeit in Frankreich sehr lebhaft erörtert, und fachmännische Kreise, darunter insbesondere der General Langiois, der unter den Nachfolgern des Kriegsministers Berteaux genannt wurde, haben dabei verschiedentlich auf gewisse Schwächen in der französischen Rüstung verwiesen, deren als baldige Beseitigung sie im Hinblick ans die jüngst entstandenen Schwierigkeiten in der marokkanischen Frage und aus die all- gemeine internationale Lage nachdrücklich fordern. Nunmehr ist, anscheinend nicht ganz nnbeeinflnstt hiervon, auch auf deut scher Seite ein Werk erschienen, das die deutsche Kriegsbereit schaft behandelt und, nach gewissen "Anzeichen zu urteilen, einen dem Grafen Häseler, dein ehemaligen kommandierenden General des 16. Armeekorps, nahestehenden niililäri'chcn Fachmann zum Verfasser hat. Graf Häseler hat das Buch selbst in beifälligem Sinne besprochen. Das; der Verfasser es versäumt bat, die im Ber lage Von Müller in Metz veröffentlichte Schrift mit feinem Namen zu decken, ist bedauerlich. Der Gcdankengang dcS Ver fassers ist der, daß wir nicht in der Lage find, uns die Schlaf- mütze über die Ohren zu ziehen und uns in eine unbegrenzte Friedenszuversicht einznlul'en oder unsere Aufmerksamkeit ledig lich unserem Geldbeutel zuzuwenden, daß wir vielmehr unsere nationale Existenz snr die Zukunft nicht anders ficherstellen sonnen, als indem wir aus der allgemeinen Wehrpflicht die alleräußersten Konsequenzen ziehen, weil die Gefahren der politischen Lage, wie sie sich in der Gegenwart herausgebildet hat, uns nicht bloß mit dem Angriffe eines einzelnen Gegners, sondern einer gegen uns gerichteten feindlichen Koalition be drohen. Welches diese „alleräußersten Konsequenzen" nach der Meinung des Verfassers sind, soll hier lediglich in knapper Zu sammenfassung registriert werden. Das entscheidende Urteil darüber, ob die vom Verfasser befürwortete "Notwendigkeit der HeereSverstärkung überhaupt oder überall in dem behaupteten Umfange besteht, ob seine Vorschläge nicht vielleicht die Grenze der physischen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unseres Volkes überschreiten, muß den berufenen Fachleuten überlassen bleiben. Im übrigen enthält das Werk auch außerdem noch so mancherlei eigenartige Gedanken und Anregungen, daß ihm ein tieferes Interesse auch dort gesichert sein dürfte, wo man der empfohlenen Heeresoerstärkung scharf ablehnend gegenüber- steht. Auch der Verfasser verhehlt sich von vornherein nicht, daß sein Hinweis auf die der Ausfüllung bedürftige Lücke in der Friedens-Organisation unseres Heeres wegen der Kastenfrage ans keine günstige Aufnahme rechnen dürste. Er gibt indessen zu bedenken, daß di« Kosten, di« aus einer notwendig werdenden neuen Heeresverstärkung erwachsen, jedenfalls in gar keinem Verhäünis zu denjenigen eines unglücklich 'geführten Krieges stehen würden. Die Summen, welche die Millionenheere des Zukunstskrieges zu ihrer Unterhaltung verschlingen, bringen, ! falls der Lkrieg sich zu sehr in die Länge zieht, den Staat j unter Umständen an den Ruin: dazu treten, wenn der Kriegs- schauvlatz in das eigene Land verpflanzt wird, «ine völlige Unterbindung des Handels und Verkehrs, die Beschlagnahme des ganzen staatlichen Eigentums, die Entziehung aller Hilss- mittel zur Ernährung der Volksmassen und die Brachlegung jedes Betriebes und Geschäftes. Dementsprechend wird auch die Höhe der Kriegsentschädigung sein, die der Besiegte zu zahlen hat, und — zuletzt, nicht am wenigsten — ist mit der Möglich keit zu rechnen, daß im Anschluß an einen unglücklich geführten Feldzug im Innern eine allgemeine Revolution auSbricht, für deren Schrecknisse wir an den Greueln der Pariser Kommune im Jahre 1871 ein toarncndes Beispiel haben. Angesichts solcher furchtbaren Gefahren erklärt es der Verfasser für unbedingt notwendig, daß wir unsere Rüstung zu Lande in jeder Hinsicht so stark machen, daß wir in kurzer Frist das Endziel der kriege rischen Handlung, die vollständige Vernichtung des Gegners, zu erreichen vermöge». Hierzu sind nach der Meinung des Ver fassers seine Vorschläge über eine weitere umfassende Heeres verstärkung geeignet. Die Kosten, welche die neue Heeresverstärkung verursachen wird, setzen sich zusammen aus 300 Millionen einmaligen Aus gaben — Kasernenbauten, Kriegsmaterial für die Neuforma tionen und Beschaffung der Dienstpferde — und 90 Millionen fortlaufende jährliche Aufwendungen. Die numerische Ver stärkung beträgt 1900 Offiziere, 200 Sauitätsosfiziere, 100 Militärbeamte. 70 000 Unteroffiziere und Mannschaften, zusammen 72200 Militärpersonen: dazu kommen noch 31500 Dienstpferde. Im einzelnen sind folgende Neuforma» tiooen über den Stand hinaus, der am 31. März 1910, dem Endtermin des gegenwärtigen Ouinquennatü. vorhanden sein wird, aufzustellen: 33 Bataillone Infanterie, 12 Abteilungen Maschinengewehre, 30 Schwadronen Kavallerie, 24 Batterien Feldartillerie. 51 Kompagnien und 6 Bespannungs-Abteilungen Fußartillerie, 29 Bataillone und 29 Bespannungs-Abteilungen Pionier«. 3 Bataillone und 1 Komvognie Eisenbahntruppen. 3 Bataillone und 3 Bespannungs-Abteilungen Telegraphen- trupp«. 1 Kompagnie Luslschisserlrmweu. LS Batailloue Train. Zu dem Stande am 31. März 1910 hinzu gerechnet, ergibt das insgesamt: 643 Bataillone Infanterie, 23 Abteilungen Maschinengewehre, 540 Schwadronen Kavallerie, 593 Batterien Feldartillerie — darunter 42 reitende Batterien —, 216 Kompagnien und 18 Bespannungs-Ablestungen Fußartillerie, 58 Batterien und 29 Bespannungs-Abteilungen Pioniere, 36 Kompagnien Eisenbahntruppen, 20 Kompagnien und 6 Bespannungs-Abteilungen Telegraphentruppcn, 3 Kompagnie» und 1 Abteilung Lustschissertrnppcn, 133 Kompagnien Drain. Auf Sachsen würden von den Neuformationcn entfallen 3 Bataillone Infanterie, 3 Kompagnien Fußartillerie, 2 Bataillone und 2 Bespannungs-Abteilungen Pioniere, 2 Bataillone Train. Zur wirksamen Ergänzung der von ihm vorgeschlagenen Heeres- vcrslärkung fordert der Verfasser eine kriegsmäßigere Ausbildung der Truppen, zu welchem Zwecke er bäusige Alarmierungen bei Tage und bei Nacht, unvermutete Probe mobilmachungen, Nachtmärsche und Uebnngen in kriegs starken Verbänden das ganze Jahr hindurch, sowie Belagerungs- Übungen empfiehlt. Das Ziel der kriegsgemäßen Ausbildung faßt der Verfasser in folgenden, jedenfalls sehr beherzigenswerten Worte» zusammen, die in sich selbst eine Verurteilung alles unnützen Paradedrills und Gamaschcndienstes enthalten: „Ter Infanterist muß znm selbstdenkenden Schützen erzogen und ihm deshalb eine individualisierende Ausbildung zu teil werden. Wir können unter den schwierigen Verhältnissen des Zuknnstskriegcs keine Maschinensoldaten brauchen, uns sind vielmehr Infanteristen nötig, die aus eigener Initiative sich den in; Kriege stets ändern den Verhältnissen onzupasse» verstehen, und zwar auch dann, wenn -Offiziere und Unteroffiziere gefallen und die Mannschaften in der Schützenlinie ans sich selbst angewiesen sind." Bei der Behandlung dieses Kapitels wendet sich der Verfasser u. a. mit außerordentlich freimütiger Schärfe gegen den Mißbrauch des Instituts der Ossiziersburschen und gegen sonstige Unzuträglich- keiten deS „alten Zopfes". Sehr bemerkenswert ist, wie der Verfasser über die Sal do t e n m i ß h a n d l u n g e n urteilt. Er vertritt mit einer jede Zweideutigkeit anöschließcnden Entschiedenheit den Standpunkt : „Dem Volke in Waffen, was des Volkes ist." Deshalb darf die militärische Dienstgcwalt bei aller sorgfältigen Aufrechterhal o,g der strengsten Disziplin mrler keinen Umständen mißbraucht wer den. Selbst solche Unterossiziere, die von den Mannschaften irgendwie gereizt werden, will der Verfasser streng bestraft wissen, damit den Untergebenen gezeigt werde, daß sie wirklich ein An recht daraus haben, vor Gewalttätigkeiten seitens der Vorgesetzten geschützt zu werden. Für den Fall aber, daß Unteroffiziere auS reinem Mutwillen sich schwere Mißhandlungen ihrer Untergebenen und Mißbrauch der Dienstgcwalt zu schulden kommen lassen, ver langt der Verfasser ganz rigorose Maßregeln. Einem solchen Unteroffizier sollen vor versammeltem Regiment bezw. Bataillon die Tressen hcrnntcrgerissen werden und gleichzeitig soll der Regi ments- bezw. Bataillonskommandeur in einer Ansprache betonen, daß es Ehrensache eines jeden Soldaten sein müsse, Mißhandlun gen unverzüglich zur Anzeige zu bringen. Die Degradation und die verhängte Freiheitsstrafe sind ferner unter Nennung des Namens zur Kenntnis des ganzen Heeres zu bringen und Offi zieren, Unteroffizieren und Mannschaften durch Parolcbcfehl dienstlich bekannt zu geben. — Tie rücksichtslose Entschiedenheit, mit der der Verfasser gegen die Soldatenmißhandlungen, auch gegen solche, die von älteren Mannschaften gegen lungere Kame raden verübt werden, zu Felde zieht, verdient gewiß Anerken nung. Befremdlich ist nur, daß er die von Offizieren verübten Mißhandlungen ganz verschweigt und nicht auch für diese eine ähnliche strenge Bestrafung fordert. Die Frage der Kostendeckung für seine limfgssenden Vorschläge zur HcercLverstürknng will der Verfasser in dem Sinne gelöst wissen, daß zu den Lasten so gut wie ausschließlich die hochbegütcrten Klassen heranznziehen sind, „die in Gold strotzenden und mit allem denkbaren Komfort ansgcstatteten Villen und Palästen wohnen, tagtäglich die teuersten Weine und die aus gesuchtesten Speisen auf ihrem Tische haben, die kostspieligsten Kleider auf dem Leibe tragen und sich ohne Rücksicht darauf, daß neben ihnen Millionen darben und zehren müssen, einen geradezu frevelhaften Luxus erlauben". Gerade diese Kreise hätten von den Segnungen einer langen Fricdcnszeit am meisten profitiert und dem starken Heere, mit dem cs unsere Gegner bisher nicht aufzu nehmen wagten, die Erhaltung und Steigerung ihres Besitzes zu danken gehabt. Diejenigen Elemente, die kaum das Nötigste zum eigenen Lebensunterhalt besitzen, sollen schlechterdings keinen Pfennig zu den Kosten einer weiteren HecreSperstärknng beitragen, und die weniger Begüterten sind nur ganz unwesentlich damit zu belasten. Der Verfasser erkennt also rundweg an, daß die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der unteren und mittleren Klassen für militärische Zwecke im wesentlichen erschöpft ist. verlautet — nur noch für drei bis -vier Tage aus, um die be- trefscnden Fabriken im Betriebe zu erl-alten. Wenn es den Bah nen nicht gelingt, die Kohlennachschübe etwa bis Mittwoch zu verstärken^ so dursten viele Fabrikanlagen zur Einstellung ihres Betriebes gezwungen lein, Prag. iPrio.-Tel.j Heule Nacht wurde in der Vorstadt Zizkov em, deutscher '-Soldat, der ans einem Gasthause kam. von 7 Tschechen überfallen und mißhandelt. Die Exzedcnlcu, deren Zahl allmählich ans 100 stieg, drangen in das Gasthaus ein und demolierten es vollständig. Pest. lPrw.-Tel.j Bei den gestrigen Schlägereien in Fünskirchen wurde ein berittener Zug, der zum Empfange des Grasen Apponyc und der Koalitions-Abgeordneten erschienen war, am Bahnlwfe von einer mehr als ta-usend!vpsige.n Menge a u s e i n a n d e r a e t r i e b e n. Graf Apponyi und icku Gefolge wurden mi! einem stcuchagel empfangen unv konnten nur unter starker militärischer Bewachung w die Siast ge langen. Z» ihrem Schutze mußte wiederholt Militär mit blanke. Masse einschreiten. Lemberg. sPriv.-Del.s Nach einer Versammlung der. Rutbenen kam cs zwischen Veriammlungsreilnehmern una' Polizei zu blutigen Z u s a m inenstöß « n. Die Polizei,! welche mit Revolvern angegriffen wurde, mußte mit olanker t "Lasse einschreiten, wobei zahlreiche Personen verletzt wurden. Zur Lage in Rnstland. M oskau. sPriv.-Del.s Hier hat sich eine „Russische N a t i o n a l l i g a" gebildet, die zahlreiche Proklamationen ver sendet und darin die rechtgläubigen Russen ausfordert, den Grasen Witte als Schuldigen der politischen Reform M beseitigen. Hundert Personen haben den Bcsck^utz gesagt, heißt es in dem Ausruf, sich selbst zu opfern, um den „schuldigen" ! der unS verhaßten Besrcinngsresorm zu töten. London. tPriv.-Det.s Der Petersburger „Times"-Korre- j fpoudent meldet: Die russische Regierung sei trotz der vor-! läufigen Proklamaüon des Kriegsrechts zur größten Nach-! gicoigkeit gegen die Polen entschlossen, und zlvar aus! M i ß t r a u e n g e g c n D e u t s ch ! a n d , von dem man glaube, daß eS nur auf eine Gelegenheit warte, in Polen zu inter venieren. l Das ist natürlich englischer Schwindel. L. Red.) — Während „Dailp Mai!" aus Petersburg berichtet, es sei bereits beschlossen worden, 250 Führer der Kronstädter Meuterei er schießen zu lassen, wird den „TuneS" aus Petersburg gemeldet, die russische Regierung habe beschlossen, gegen dieMeuterer v o n Kronstadt sehr milde und nachsichtig vorzugehen. Die große Mehrbeic der Meuterer werde einfach ein« längere Kreuz- fahrt im Auslande unternehmen müssen. Nur die Führer sollen irrena bestraft werden.—Bei einem Zusammenstoß von.Kosaken lin der Menge in Reval wurden dem „Standard" zufolge 5 00 Personen aus der Stelle getötet, darunter viele Frauen. — Wie dem „Daich Erpreß" aus Odessa telegraphiert wird, verlassen täglich 10 000 Juden Süd-Ruß land, um nach England und Amerika auszuwandern. — Der Petersburger Korreipondent des „Standard" meldet, Graf Witte habe beschlossen, die Wahlen für die Reichsduma zu verschieben, bis die neuen Wahlrechtsgesctze ausgearbeiiet und durchgeführt werden können. Dieses Vorgehen bedeute:, daß die Negierung bestrebt ist. den Wünschen der Rcformparwl möglichst entgegcnzukommen. Paris. iPrio.-Tel.) Sämtliche Häuser Rothschild und die amerikanffchen Bankhäuser haben definitiv die Ueber- nahme der neuen russischen Anleihe abgelchitt. Berlin. (Priv.-Tel.) Das „Berliner Tagebl." will gegen über anders lautenden Mitteilungen die Behauptung ausrccht- crhaltcn. daß eine M i t t e lm ee rreis e des Kaisers für das nächsic Jabr festgesetzt sei. Die ...Hohenzollcrn" habe Befehl erhalten, Mitte Januar seeklar zu sein, derselbe Befehl sei an den „Sleipncr" ergangen; der Kreuzer ,.j')vrk" solle seine Probefahrten derart beschleunigen, daß er zu derselben Zeit fahrbereit sei. Die Schisse würden die italienischen Gewässer anfsuchcn und dis Kon- stanlinopel dampfen. An allen diesen Angaben über die Vor bereitungen einer Msttclmcerfahrt des Kaisers ist nach der ..Nordd. Allstem Ztg." nicht ein wahne- Wo«. — Dementiert wird ferner die Angabe, daß Fürst B ü l o w demnächst nach Italien reist. — Oberleutnant zur Sec Prinz Adalbert von Preußen ist vorüber gellend zu seiner Information zum R e i ch s in a ri n ea in t kom mandiert. — Der Präsident des Kaisers. Gesundheitsamtes B u m in ist znm Vorsitzenden des Reichsgesundheitsrats ernannt wvidcn. Berlin. «Priv.-Tel) Die Einberufung deS Deut sch e n Städtetages zur Beratung über Maßnahmen gegen die F l e is ch t eu e ru n g ist heute endgültig aus den 27. d. M. angeletzt worden. Berlin. «Priv.-Tel.) In der Kantine des TeltowerKanal baucs, in dem zukünftigen Zollhafe» in Temvelhof, befanden sich gestern abend etwa 50 polnische, beim Kanalbau beschäftigte Ar beiter. zwischen ^>enen es zu Streitigkeiten kam. die schließlich i» eine Schlägerei anSarteten. Als der Kantinen Wirt Licht die Kämvsenden auseinander zu bringen suchte, wurde er tätlich angegriffen und furchtbar mißhandelt. Die Polen en dann die Kantine, schll !m aufeinander los und wider welche der wütenden Masse gegenüber machtlos waren Hlilte Neueste Trnhtmcl-nnuen vom 13. Novbr. Lage in Oesterreich und Ungarn. P r a g. lPriv.-Tei.) Die Vorräte zahlreicher großer Kabrrk-Etablisjements gehensurNeiae uru» reichen. — wie demolierten dann die Kantine, schlugen mit Stuhlbeinen und j Bicrgläsern aufeinander los und widersetzten sich auch den Gen- ! darmen. welche der wütenden Masse gegens f Es wurde nunmehr um militärische Hille nach der Kaserne des Garde-LrainiBatailloiis telephoniert und gleichzeitig von dem Slraßenbahndepot Hilfe erbeten. Eine starke Militärpatrouille, unterilützt von der Gendarmerie und eine größere Anzahl Straßen- bahnbcamte gingen nunmehr gegen die tobenden Arbeiter vor. »on denen 15 m Hast genommen wurden. Eine große Anzahl Personen halten bei der blutigen Ausschreitung znm Teil nicht iiiierhebliche Verletzungen davongetrage». — Em schwerer Un fall bat sich heute früh im Börsengebände ereignet. Bon den drei Börscnsälen waren am Sonnabend abend zwei als Fetzsäle für die von dem Präsidenten der Aeltcsten der Kaufmannschaft und verletzte drei Arbeiicr schwer; einer der Getroffenen, ^em der Brustkorb eingedrückt wurde, ist heute mMag fei»« Ver letzungen erlegen. 81 sllsqspvg rlftqvz ch j v»t<li>8 musamckz
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