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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050611023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905061102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905061102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-11
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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A,i- kündiaungen aus der Privatieit« Zette rs Pw: die u ivaltiae Zeile auf Le« leite so Pt,,. als Eiuaelaudt Zeile kü P >. In lNmumer» »ach Sonn- und iscicrtagen i Wallt»? Grundjcile so Lla. aui Pnvatieile ^o Ata. slvaliiac Zeile aus Tenieiie und als ituiaelan!» so Ma. AubwäniliiAus. traue nur aeaen VorouLbczäbluna. Beleadtatter werden mir ro PI,, berechnet. Nernlvrechanlchlud: «Mt i Re. u und Sir. 20»». Luüv^viLvIsr', VE" ein exttLktttzjcdez 6eMli. i8l ein vollkommener krsntt Lür klnncliner vier. GIß* 1 Schwede» und Rorwcge». Rencste Drahtlicristue. Hvsnachrichtcn. Obellandesgericht. BeleidignugSpwieß Edcling. vsttlsiN. Rletschel. Run ocip. Krieg. Konzert der schwedischen Studenten. Reise Görlitz-Dresden vor litt fahren. Der Bruch Mischen Schweden und Norwegen. . Zur Erörterung der Rechtst rage bringt „Dagbladet" einen Artikel, der die norwcgilchc Auffassung gut kennzeichnet. Darin heißt es: „Wenn «Schweden von einer Revolution spricht, sollte es zwei Dinge bedenken: erstens, daß Norwegen nach Volksrecht unbestreitbar das Recht gehabt hat, so wie ge schehen, zu bandeln. Die Reichsakte war ein Vertrags ihr Zweck War: die Union als „einen Schuß für die gemeinichast- lichen Throne" zu errichten. Aber sic war so weit davon ent kernt, ein. Schutz zu werden, daß es am 27. Mai sich zeigte, daß die schwedische K'önigsmacht völlig die norwegische unter drückte und sie ganz außer «spiel letzte. Hiermit war die ReichSakte von einer Seite gebrochen und dadurch selbstverständlich die andere von ihren vertragsmäßigen Ver pflichtungen gelöst. Zum zweite» sollten die Schwede» ihre Aufmerksamkeit daraus richten, daß der Storthing seinen Be schluß einstimmig gefaßt hat: sogar Männer, welche ursprüng lich andere Wege voraezogen hatten, haben sich angeschlosscn. Alle Beamten haben sich loyal vor der neuen Ordnung ge- beugt, und daS Land hat somit geordnete und völlig gesetz liche Verhältnisse." Zweifellos ist die schwedische Auffassung und Darlegung der Rechtsfrage plausibler und stichhaltiger. Nach der norwegischen hätte der norwegische König ja überhaupt kein« eigene Meinung mehr zu haben, sobald einmal der Storthing beschlossen bat. Das wäre ja kaum noch ein Schein einer Königsmacht. Es sind doch wohl die Norweger selber, die die norwegische Königsmacht unterdrückten. DaS norwegische Kirchen ge bet ist in Ucbereiu- stimmung mit der neuen Situation verändert worden, indem daS Gebet für die Königsfamilie ausgelassen ist. Das Kirchen departement hat die Geistlichkeit aufgesordert, bei dem ersten Gottqßdienst ein passendes eingehenderes Gebet sür das Vater land zu beten. Die Zeitung „Aftenposten" meldet aus Stockholm: Das schw-»hsscheMinisterium sür auswärtige An» aelegSnhelten hat in der vorigen Woche die Gesandten beauftragt, bei den Regierungen, bei denen sie akkreditiert sind, darüber Erkundigungen einzuziehen, wie man sich zu einer «pentuellen Notifikation von seiten Norwegens über den Ans- tritt auS der Union stellen würde und was man auf eine solche Notifikation antworten würde. Von vielen Orten, wo gestern die Unionsslagge durch die norwegische Flagge erseht wurde, wird gemeldet, daß di« Handlung unter großer Feierlichkeit vor sich ging. — Der Storthing hat sich bis zum 13. Juni vertagt. Die Adresse de» Storthing an den Könia, die gestern abend durch die Post abgeiandt wurde, ist dem König durch den Expeditionsches Swbern überreicht worden. Die »enefte« Meldungen lauten: Stockholm. Dem Könige geben fortgesetzt aus allen Teilen Schwedens von Personen aller Gesellschaftsklassen Tele gramme zu, die 'Liebe und Ergebenheit zum Ausdruck bringen. Christiania. Der Präsident des Storthing erklärte in einer Unteredung, Norwegen würde vollständige ReuIrakität beivahren und sich von ollen großpolitischen Kombinationen fernhatten. Wenn die Verhältnisse auf der Halbinsel zur Ruhe gekommen seien, bestehe die Hoffnung, daß Norwegen zusammen mit Schweden und Dänemark die Mittel erwägen werde, um die Neutralität der nordischen Reiche zu sichern. In demselben Sinne sprach sich auch der Minister des Aeußeren Lövland aus. Sonntag, 11. JnnilWL. Neueste Drahtmeldnngen vom 10. Juni. Russisch-javanischer Krieg. Washington. Präsident Noosevclk sandte am 8. Juni auf diplomatischem Wege folgende Mitteilung an die japanische und die russische Regierung: „Ich Halle die Zeit für gekommen, daß ich mich im Interesse der gesamten Menschheit bemühen muß, wenn möglich, diesen schrecklichen und beklagenswerten Kampf zu Ende zu bringen. Die Bereinigten Staate» sind sowohl mit Japan als auch mit Rußland durch die Bande der Freundschaft und des gegenseitigen Wohlwollens verbunden, und daher sür beide interessiert. Der Fortschritt der Welt wird durch den Krieg zwischen zwei Völkern gehemmt. Ich bitte die russische, wie die japanische Negierung dringend, nicht mir um ihrer selbst willen, sondern auch im Interesse der gesamten zivilisierten Welt, in direkte Friedensoerhandlungen mit einander cinzuireten. Ich schlage vor, daß diese Friedens- Verhandlungen direkt und ausschließlich zwischen den kriegführen den Ländern gesuhlt werden, mit anderen Worten, daß russische und japanische Bcvollmächiigtc ohne irgendwelche Vermittler zu- sammentretcn, um zu sehen, ob es nicht möglich ist, daß die beiden Mächte sich über die Friedcnsbcoingungen einigen. Ich bitte die russische und die japanische Regierung ernstlich, jetzt einer solchen Zusammenkunft zuzust-r.ime». Ich bin bereit, alles zu tun, was ich kann, falls die beiden in Frage kommenden Mächte meine Dienste sür die Vereinbarung der Präliminarien und was Ort und Zeit betrisst für nützlich halten. Aber auch, wenn diese Präliminarien zwischen den beiden Mächten direkt oder ans anderem Wege vereinbart werden, werde ich hoch erfreut sein, denn mein einziger Zweck ist, diese Zusammen kunft zu stände zu bringen, die, wie die ganze zivilisierte Welt von Herzen wünscht, den Frieden hcrbeisiihren möge." Petersburg. Ein Telegramm des Admirals Ena ulst an den Kaiser aus Manila vom 6. Juni meldet: Am 27. Mai um Mitternacht kam es zwischen den Inseln Tsuschima und Jkischima zum Kamps. Das japanische Geichwader erschien gegen 2 lthr morgens im Norden und begann den Kamps. Tie Taktik der Japaner bestand darin, uns nicht nach Wladiwostok passieren zu lassen. Unsere Panzerschiffe feuerten aus das Pan zerschiff, das sich an der 'Töte des japanischen Geschwaders be fand. Tie japanischen Panzerkreuzer, 9 an der Zahl, und ein Panzerschiff versuchten, unsere Panzerschiffe zwischen zwei Feuer zu nehmen. 50 Minuten nach Beginn des Kampfes sank „Osl- jadja". „Borodino" war kampfunfähig geworden, cbemo^Knaes Suworow", der in Brand geraten war und Masten und «Lchvrn- steiuc verloren hatte. Im zweiten Abschnitt oes Ge fechts sank die „Orei : die Besatzung wurde gerettet. Vor Sonnenuntergang nahm unser Geschwader Kurs nach Norden. In diesem Augenblick wurde auf einem Torpedoboot in der' Nähe des Suworow das Signal gehißt: „Admiral Roshestwenski übergibt das Kommando dem Admiral Nebogatow". „Imperator Alexander III." verließ stark beschädigt die Schlachtordnung. „Borodino" war nun an der Töte uno das Feuer des Feindes konzentrierte sich auf sie. Bei Sonnenuntergang feuerte sie den letzten Schuß. Unser Geschwader bemerkte eine Anzahl japa nischer Torpedoboote und wandte sich deshalb nach Süden. Unsere Kreuzer, die gegen die japanischen Kreuzer, kämpften, litten stark durch Geschosse großen Kalibers. In der Nacht Male versucht, nach Norden zu entkommen, aber die wiederholten Angriffe zwangen mich,, den Kurs nach Süden zu nehmen. Am 28. Mai morgens entschloß ich mich, nach Manila zu gehen. Das Verhalten der Schiffs bcsatzungcn >var über jedes Lob erhaben. -- Ein Telegramm des Admirals Freiherrn v. Reibenstein an den Kricgsminislcr aus Schanghai vom 6. Juni meldet: Nach einem Bericht des Kom mandanten des Torpedobootes „Bodry" näherte sich am 27. Mai das Torpedoboot „Buiny" dem „Suworow" und nahm den Admiral R o sh e st w e n s ki, der am Kopfe verwundet war. an Bord. Das Geschwader nahm den Kurs nach Norden. Zwei Turpedobootszerstörer passierten bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten ungefähr um 1 Uhr nachts Tjuichiina, aber mor gens sank das eine von ihnen. Der ,,Bodry" rettete 4 Offiziere und 75 Matrosen. „Bodry" setzte die Fahrt nach Süden «orl, konnte "aber die Kreuzer nicht einholen, trotzdem er alle Kohlen und alles, was er an Holz an Bord hatte, verfeuerte. Ter eng- lreuzcr uno drei Kreuzer. Die Chinesen verlangten, daß „Bodry" den Hasen innerhalb 24 Stunden verlasse. „Bodry" wäre, wenn er den Haien verlassen hätte, verloren gewesen uud der Kouunandanr enttchloß sich deshalb, iu Schanghai zu bleiben. Die Verwundeten wurden >» das russische Hospital gebracht. Köln. iPriv.-?e!.> Die „Dortmunder Westfälische All gemeine Zeitung" erfährt, daß die deutsche Regierung den be vorstehende» Fricdcnsperhandlungen nicht glaubt. Auch Tcutichland habe bei Rußland vorsichtig sondiert. In dessen sei der Zar gegenwärtig zu Verhandlungen nicht geneigt. Das Blatt erfährt von gut unterrichteter Seite, daß in einer vorgestrigen Audienz der Zar dem neuen amerikanischen Bot- schatler in Petersburg, Lengcrke-Mcicr, eröffnet?, er sei Roose- oelt dankbar sür die guten Ratschläge, indessen werde er erst zur gegebenen Zeit davon Gebrauch machen. Zur Lage in Rustland. Petersburg. Ter Mi »ist errat setzte gestern die Beratung des Bulyginschen Entwurfes fort, lehnte die Wahlen aus ständischer Grundlage ab und sprach sich gegen das allgemeine Stimmrecht und iür Wahlen auf-der Grundlage des Lands chastsgesetzes von 1S64 aus. Als Wähler werden zugelassen die Großgrundbesitzer, die Stadtbewohner und die Landbevölkerung. Letztere darf ihre Mandate den Großgrund- besitzen, erteilen. Ten Blättern zufolge soll -die Beratung am 23. Juni abgeschlossen und die Volksvertretung im Herbst ein berufen werden. Berlin. In Anwesenheit des Kaiserpaarcs und der Prin zen des kaiserlichen Hauses fand heute vormittag die feierliche Grundsteinlegung zum Neubau der Kali er Wilhelm- Akademie sür das militärärztliche Bildungswesen statt. Militär-Dberpsarrer Göns hielt die Weiheredc. Der Kriegs minister verlas aie Grundstcinlegungsurkunde.. Während eure Ehrenkompagnic präsentierte, vollsührtc der Kaiser die Hammer schläge: es folgten die Kaiserin, die Prinzen, der Kriegsminister, Generalstabsarzt Dr. Leuthold ». a. Der Gesang des nieder ländischen Dankgebets schloß die Feier. ^ Berlin. Die französilche 2 o n d c r m i s s i o n ist in vergangener Nacht abgcreist. Berlin. <Priv.-Tel.j Im großen Saale des Gcwcrk- schaftshauscs begann heute unter allgemein zahlreicher Be teiligung von Delegierten aus allen Bcrgbaubezirken des Reiches die 16. Generalversammlung des Deut schen Bergarbeiter-Verbandes. Der Vorsitzende, Rcichstagsobaeordneler Sachse, cröffnete die Tggung mit einer längeren Eröffnungsansprache, in der er die Lage der Berg arbeiter besprach und die im Landtage angenommene Berggesetz novelle einer scharfen Kritik ur Oldcnbur g. Großherzog Friedrich Anglist brachte gestern beim Festmahl bei der Eröffnung der vldeuburgischeu Ge werbe-, Industrie- und Kunstausstellung mlängerer Rede das Hoch auf den Kaiser aus. Der Großherzog hob das Aufblüheu der oldcnburgischcu Industrie hervor und ermahnte zu eifrigem Weiterst rede),. Insbesondere müsse das Augenmerk aus den Ausbau der Wasserstraße» gerichtet werde». Ter jetzige untere Emskanal reiche sür die Zwecke der Landeskultur nicht aus: der zu bauende vldenburgüche Kanal könne ein großer Zubringer für den preußischen Kanal werden. Redner gedachte dau» der er salgreichen Tätigkeit des Kaisers zur Verabschiedung der Wasser wirtschaftlichen Vorlage in Preußen und forderte auf, allezeit treu zum Kaiser zu bnlten. München. 'Der Dominikaner-Pater Dcnifle, S»b- arcksivar am vatikanischen Archiv in Rom, ist heute vormittag gestorben. Prag. Die sächsischen Offiziere wähnten gestern abend der Festvorstellung im Deutschen Theater bei uud nahmen gemeinsam mit dem Ofsizierkorps des 11. Infanterie-Regiments dos Couver ein. Tie -dabei verlesenen Telegramme des Königs von Sachsen, des Kaisers von Oesterreich und des Prinzen Kunst und Wissenschaft. s* Wochen-Spielplon der König!. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: „Zar und Ziinmcrmami", van Bett Herr Erwin als Gast vom «stadttheatcr in Riga. Montag: Siegfried", Mime Herr Bcchstcin als Gast vom Herzoglichen oftyeater in Altenbttrg. Dienstag: „Die Regimciitstochter", onio Herr Jelmy als Gast. Mittwoch: „Der Rattenfänger von ameln". Donnerstag: „Götterdämmernna". Freitag: „Der >ämon". Sonnabend: „Der Wildschütz", Bacnlus Herr Erwin als Gast. Sonntag: „Die Afrikaner!»". — Schanspiclhau 6. Sonntag: Schiller-Zyklus, 8. Abend: „Die Jungfrau bvn Orleans." Montag: „Der Dieb". „Der gemütliche Kommissär . „Der zerbrochene Krug". Dienstag: „Der Widerspenstigen Zäh mung". Mittwoch: „Das große Geheimnis". Donnerstag: Schiller-Zyklus, 9. Abend: „Die Braut von Messina". Freitag: „Der Dieb", „Der gemütlich» Kommissär". „Der eingebildete Kranke". Sonnabend: „Herodes und Mariamne". Sonntag: Letzte Schauspielvorstellung vor den Ferien. Schillcr-ZyklnS, 10. Abend: „Wilhelm Tell." s* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hof» theater. Da die stimmliche Indisposition des Frl. Serda noch nicht behoben ist, so hat für die morgen Sonntag, den II. Juni, stattfindende Aufführung der „Jungfrau von Orleans" Frl. Diacono die Rolle der Agnes Sorell rasch übernommen, s* Konzert d«S Schwedischen StndentenchorcS „Orphei gar" auS Uvsala. Der Chor hat sich vor mehreren Jahren . er m einem Konzert im Hofopernhausc vorteilhaft bekannt gemacht. Damals wie gestern trat er in per Stärke von etwa vierzig Sängern auf, und wenn während dessen, im Verlaufe .... „ chl -ngen. Er verfügt über frische, kräftige und elastische Stimmen, hohe Jntelligenz, über Lust, Liebe um> Begeisterung zur Sache. Damit läßt sich etwas Ordentliches und Außergewöhnliches er zielen. Mit dem Material allein würden die Herren indes die raiffchenden Erfolge, die sie auch gestern wieder für sich hatten, evmögltchen können. Die Stimmen sind, wie gesagt, gut uSwert. aber keinrSweaL von hervorragender Qualität. denn die Tenöre stehen, namentlich in den Momenten kraftvoller Tongebung, in stirer überhellen Klangfarbe nicht ganz im Ein ' ' " M klang zu den Bässe», non denen die Mehrzahl als vortrefflich zu bezeichnen ist. In ollem übrigen sind die jungen Sänger durch- aus rühmenswert und wohl zm unterscheiden von den Erschei nungen alltäglicher Art. Die Vorzüge vcr akademischen Bildung, höherer musikalstchcr Sinn geben der Auffassung und dem Vor trag etwas Vornehmes und Apartes, Geschmack und Distinktion beherrschen das Einzelne und das Ganze und Ernst und Fleiß tragen nicht wenig zur Vollkommenheit der Leistungen bei. So erreichen sic unter ihrem «ausgezeichneten Führer, Herrn Univcrsitäts.iiusikdircktor Ivar Hebend lad, meist über raschend schöne Wirkungen in sinnreichen, den dichterische» Unter lagen entsprechenden Schattierungen, sie verstehen sich aus ein reizvolles, bis zum leisesten Verhallen des Tones abgeklärtes Piano, auf Kraft uud Macht, auf Duft und Poesie des Vortrags. Dazu kommt der nationale Reiz ihrer Gesänge, Hast ausschließ lich nordische Komvositionen von Wennerberger, Sibelius, Nor man», Södermann, Kjeruls u. a., die wir in Deutschland buchst selten ober nie zu hören Gelegenheit haben. Auch ihre Solisten sind beachtenswert, nicht zuletzt -der Tenorist sdas Programm verschwieg seinen Namens, der unter lebhaftester Anerkennung das Solo in Ole Bulls „Der Sennerin Sonntagslicd" i?> aus gezeichnet zur Geltung brachte. Das „Lied vom braven Mann" sang, unter Ehorbegleitung, ein trefflicher Künstler, Herr Brag. der sich beim ersten Besuche der Schweden in Dresden damit ein Engagement an der Königs. Hofoper errang. Das Lied wurde cka ovpo verlangt: dann wurde noch ein Trink lied zugegeben. Der zweite Programmtest wurde im Garten gesungen. Hier kamen die Tenöre besser zur Geltung als im Saale^ wo die Bässe öfter dominierten. Zum Schlüsse wurde eine vymne, in die einige Strophen des Chorals „Ein feite Burg ist unser Gott" verwebt waren, glanzvoll daraeboten. Die Aufnahme der Vorträge war überaus ehrenvoll, oft stürmisch und rauM«n/d, sodaß mehrere der Chöre wiederholt werden mußten. Mit den schwedischen Herren konzertierte die Kapelle des 1. Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100 unter Lei tung deS Königl. Musikdirektors OSkar Hcrrmann. Das mit Geschmack zusammengestcllte gediegene Programm: Marsch » Händel, die Ouvertüre» zum „Nachtlager", „Lustigen Weibern", „Teufels Anteil", Fantasien über „Tannhäuscr", „Ri golctto", „Carmen", Lieder, zündende Märsche und Tänze wurden mit Bravour, Temperament uud dem feinsinnigen künstlersichcn Verständnis ansgefübrt, mit dem die Hcrrmannschc Kapelle sich immer ganz besonders auszuzeichnen pflegt. Auch hier war der Beifall reich und spontan: II. Kr. 7* Im Albertinum ist die von der Tiedgc-Stistung der Skulpturensammlung zum Geschenk gemachte Marmorgruppe Mar Klingers „Dram a" zur Aufstellung gekommen und bildet jetzt das Mittel- und Hauptstück im Saale der neueren Originalbildwerkc. Der Saal wird in seiner neuen Anordnung am 1. Psingstsciertage zum erstenmal dem Besuche geöffnet sein. ß* 3. Deutsche Ku n stac w er b e-Äusst el lu n g Dresden 1906. Die Stadt Magdeburg beabsichtig!, in der Ableitung für Raumkunst einen Trausaal und ein Vor zimmcr dazu, wie es in dem neu zu erbauenden Magdeburger Standesamt eingerichtet werden soll, auSznitellen. Ilm diesen Plan zu verwirklichen und damit das Magdeburger Kunst gewerbe bei dem Dresdner Wettstreit zu unterstützen, hat der Magistrat zu Magdeburg nach Gehör des Herrn Architekten Albin Müller und des Kunstgewcrbevcreins einen Höchsthei- trag von 20 000 Mark bei den Stadtverordneten zu bewilligen beantragt. Außerdem will sich di« Magdeburger Kunstschule an der von dem vreußischen Regierungskommissar Muthesius ver anstaltcten Scknilausstelluua beteiligen. Hierzu hat der Mag« strat einen Beitrag von 5000 Mark bewilligt und die Zu stimmung der Stadtverordneten erbeten. Eine Reise von Görlitz nach Dresden vor achtzig Jahren. Uns verwöhnten Menschen des 20. Jahrhunderts genügt die Schnelligkeit der Eisenbahn schon lange nicht mehr: wir planen elektrische Bahnen, die bis zu 200 Kilometer in der Stunde zurücklegc» lund werden sie in Bälde verwirklichen!, ja wir ringen um das Problem, uns das Luftschiff mit Hilfe einer Lenkvorrichtung dienstbar zu machen. Ungeheuer rasch ist man, unersättlich im Verzehren der Entfernungen geworden, und die Bezeichnung „Kilometerfresser", ist für den «ervj-S
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