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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187706279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-06
- Tag 1877-06-27
-
Monat
1877-06
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1877
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Erschein tilstli» früh 6^/. Uhr. «tö«,Ü0» w» «wedüto» Johauni-gass« 38. »wechlkudr, da Ledorü«»: Krnaitta^s 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. Annahme der für die uLchit- totantde Nummer bestimmtca Inserate au Wochcntagm dt» 8 Uhr Rackmittagü. an Sonn- uud Festta-eu früh dis '/,ü Uhr. r, de, NUalt« für Jas. Toaihme : Ott« Klemm. Universttätsstt. 22. Laut» Lösche.Kaiharintustr. 18,p. nur bis VH Uhr. Mipüger.Tageblatt Anzeiger. Oizaa fkr Politik, LocMchichte, Handels- md TeschSMerkehr. U»st«Ze I5.SLE. Kd,u»emml»»rtt« vier«». 4^/,PAj tucl. Brmgaclaha b «t. d»ch hi« Po- bezöge» S Lk. Jede eiuzeln« Nummer SO Ps. Belegexemplar IO M. Gebühren für Extrabeilagen Oy!« Postdesürderung 86 H.L u.U Pastbefürderung 46 Ütt. Zasceott 4aesp BonraevlOz. 2»A. Grüß« «Lchritteu laue uuferrm PreiSverzeichuiß. — L >dcllari1cd« Satz nach höherem Tarif. Lektame» «,1er de« LrdaiN«,»ßr!ch di« Spaltzcile 40 Pf. Inserat« stad stet» an d. E«P«dtU»> -n feudru. — Rabatt wirb mch gegeben. Zahlouaprumumeionä« oder durch Postoorschuß M 178. Mittwoch den 27. Juni 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Die für den Gte«l»«« der LH»m»«ss«h»le an der Schreberstraße allhier erforderlichen f«»«re« Arbeite«, »u» zwar die MObel rc., sowie die A»«le««x uud B»rh«ii«Ge rc. sollen zur Anssühruog und Lieferung soweit thuulich i» Lccord gegeben werde« Diejenigen Herren, welche dergleichen Arbeiten zu übernehmen gesonnen find, wollen die betr. ArbeitS-Blan kette »nd die Schema- z« den AnssührnngS-Vorschriften rc. gegen Vollzug einer EmpsangSgnittnug alsbald in dem Bureau des gedachten Baues entnehmen, die mit den Lieferung- terminrn rc. ausgesüMea Schriftstücke aber, sowie die Zeichnungen »nd Details ebendaselbst einfehen und sowohl die mit Preisen, Datum und NamenSnnterschrift zu versehenden vlankette, als anch die mit entnommene» übrigen Schriftstücke bi- spätesten- den A. J«lt 1877 Mittag- 12 Uhr ans unserem B««««te in versiegelte« Eonvert und mit einer dem Inhalte de- Couvert- entsprechenden Aufschrift versehen, wieder abgeben Jede gewünschte Anskanft Über die «»-geschriebenen Arbeiten ertheilt Herr Architekt Bteh» M*Mer hier und besten Hülfspersonal in dem Banbureau innerhalb der gewöhnlichen Expevitionszeit Die A»-«ahl unter den Betbeiltgten, sowie jede andere Entschließunalbehaltm wir unS vor. Leipzig, den 2S. Juni 1877. De» R«th» Ba«-Deptttmttm«. Anzeige. Die öffentliche Prüfung der Hebammenschülerinnen findet D»»«erst«G be» AS. und G»«»- ^ - - - - - Trier's «be»d be» 8V. b. Mt». jrd.Smal von A—T Uhr im Hörsaale de- Leipzig, den 26 Juni 1877. Aschen I»sti1utes statt. Pros. vr. Areb». Lei-zi-, 27. Inui. Da- soeben erschienene 2. Heft der „Deutschen I Revue" enthält einen bemerkenSwerthen Aufsatz de- Professor- Blnntschlt über die deutsche Politik in der orientalischen Krage. In demselben setzt der bekannte Heidelberger Staat-recht-lehrer ansemander, wie werthvoll die rnhige und vorsichttg reservirte Haltnng de- dentschen Reichskanzlers für die dentschen nnd l europäischen Interessen sich bi-her erwiesen Hab«. Profeffor Blnntschlt führt «ns. daß diese Rahe > weder Trägheit noch Schwäche Ledente Di« Leiter der dentschen Politik seien sich der Kraft! der deutschen Ration wohl bewnßt. Ein wahres Wort. Wenn sie gegenwärtig Rnßland gewähren lasten und ihm sogar Freundschaftsdienste er weisen, so ist nicht Fnrcht vor Rußland der ve- weggrnud dieser Hallung, sondern vielmehr die ruhige Erkenntniß, daß diese Haltung für die deutschen »nd europäischen Interessen nützlich sei. Die deutsche Politik unterscheidet sich gründlich von der früheren Napoleonischen. Sie sucht keine Abenteuer ans, um die Eitelkeit zu befriedigen und Ruhm zu erwerben, und sie maßt sich nicht an, den Schiedsrichter über Enropa z» spielen. Sie will kein deutsches Blut ohne ernste Roth vergießen. Sie ist wohlgerüftet, wenn es fein muß, zur Bertheidianng des Reiches Krieg z» führen, aber sie wünscht ven Frieden und arbeitet für den Frieden. Sie hat ihre Angen allerdings nicht vor der Thatsache verschlossen, daß die Zustände in der europäischen Türkei unhaltbar und unleidlich geworden find, »m so unhaltbarer und unleidlicher sogar, je eifriger die gegenwärtig in Konstavtt nopel herrschende Parin sich der Formen des euro päischen modernen »nd konstitutionellen Staates bedient, »« die hergebrachte Selbstständigkeit der einzelnen Völkerschaften und Länder zu beseitigen »nd dafür eine osmanische Unisormirnvg Herz«- stellen, in der sich da- alte brutale Säbelregunent und die Unterdrückung und Ausbeutung der Rajah bester verbergen kann. Sie wird sich auch er innert haben, daß solch« Mißstäude nicht durch Protokolle und Constitutionen seitlich zu heben find »nd daß die Gewaltherrschaft nnr de« mäch tigercu Widerspruche einer stärkeren Gewalt zu »eichen pflegt. Deshalb vupört es fie nicht, wenn die Rügen sich bereit zeigen, die Forderungen EnropaS mit Gewalt zu vollziehen »nd di« großen theils christlichen Donauländer von der Türken Herrschaft z» befreie». Vielleicht wäre der Krieg dennoch vermieden worden, wenn das Einver ständniß der enropäischen Mächte über die «ver läßlichen Reformen in der Türkei dnrch eine ge meinsame Androhung des Zwanges die Aus führung gesichert hätte. Als England dem Berliner Memorandum nicht zustimmte, ging diese Hoff nnng »nter. Dadurch wnrde die Türkei znm Widersprnch ermnthigt. Eine friedliche Lösung des Conflictes wurde verhindert. Die Con- sereuz in Konstantinopel war ein Versuch, das Bersanmte uachznholeu. Es fehlte wieder an dem gemeinsamen Willen Europa'-, feine Forde rungen dnrchzusetzeo. Der Krieg war daher nach Alle«, was voransaegaugen, nicht «ehr zu ver meiden. Wenn das »entsche Reich sich nicht an einer Lxecntion beiheiligte, so wenig als die andern Mächte außer Rußland, so war diese ruhige »nd neutrale Haltung theils dadurch erklärt, daß Dentschland kein so unmittelbares »nd starkes Intereste au der LSsnng der Ansaat« hatte, um dafür deutsches Blnt einzusetze«, tbeils ans Rück sicht ans das hefrermdete Oesterreich nnd «ns die Erhaltnna des enropäischen Friedens. Konnte es den rnsfisch-türkischen Krieg nicht hindern, so war »»» die »ächste Aufgabe, den Krim z« localifiren, nm de» enropäischen Frieden z» bewahren Für jetzt ist das geglückt. Ob es ans die Daner möglich fein wird, das hängt von dem Gange der Ereignisse und von der Mäßigung Rußland» ab. Immerhin ist der Fortbestand des Dreikaiser- Kunde-, der schon oft todtgefagt wurde (— wer oft todt gesagt wird, lebt nach dem Sprüchworte noch lange —) »nd doch noch feine mächtige Wirkung übt, die Hauptgarantie des Friedens Die Freiheit der Dona» für den Handel «nd die ' rt ist, schreibt Blnntschli, nicht nur ein österreichisches, sie ist zugleich ein deutsche- Intereste. DaS betreffende Völker- und Staat-recht schützt diese Freiheit. Diese Errungenschaft der innern Rechtsbildnug z» bewahren, reicht, immer nach Blnntschli, die Macht von Oesterreich «nd Dentsch land völlig aus. Rnßland weiß das nnd wird schwerlich einen Eingriff wagen, der die Lebens- intereffe« seiner Bundesgenoffen bedroht Wenn aber Rumänien, das keineswegs eine türkische Pro vinz war, endlich auch ganz von der Schutzhoheit des Sultans adgelöst wird, so ist da- die natur gemäße Fortentwickelung und durchaus kein Xn- lück weder für Oesterreich noch für Deutschland, ks kommt dem Lande doch sehr zu statten, daß sein Fürst ein Hohenzoller ist. Viel weniger als Oesterreich ist da- deutsche Reich bei der Frage interessirt, wie in Zukunft die Verhältnisse der südslawische« Länder recht- der Donau sich gestalten werden. Aber es liegt gegenwärtig noch kein Grund vor, um an einer Lösung der Frage zu verzweifeln, mit der sich die drei Kaiserreiche einverstanden er klären können. Eine Gefahr für Konstantinopel ist noch in weiter Ferne. Weil aber ganz Europa ein große- Intereste daran hat, daß nicht eine Großmacht — heiße sie nnn Rnßland oder England — in den alleinigen Besitz de- BoöporuS und der Dardanellen gelange, so wird selbst in de« Falle, daß die Türken z» schwach wären, ihre Hauptstadt zu behaupten, waS gar nicht wahrscheinlich ist, diese Frage ohne einen europäischen Krieg zu lösen sein. Auch die Gefahr, daß da- Mittel meer eine englische See werde in Folge der eng lischen Besitznahme der Insel Kreta nnd dÄ SnezcavalS, ist bei den unzweifelhaft entgegenge setzten Interessen aller Küsteastaaten, die auch von Dentschland anerkannt find, noch nicht alz» bedroh lich. Eben indem die dentfche Politik sich ernstlich bemüht, den FriAen ynter den enropäischen Mächten z» bewahren/ »Kd sie von der Le- sonnenen öffentlichen Meinnug in Dentschland nnd in Enropa »it Vertrauen «nd mit Beifall beobachtet. Marschnerstraße, ferner in hierzu erforderlichen Manrer- Bekanntmachung. Es solle» in der vismarckstraße von dem Kuhstrangwaffer bis znr der Hiller- und Hauptmannstraße Schleuß« III. Elaffe erbant »nd die hi arbeite» in Submission vergeben werben. Diejenigen Bauunternehmer, welche sich um diese Arbeiten bewerben wollen, können die und Accordbedingunge» ans »nserem vanamt (Rathhanö. 2. Etage) einfehen »nd sind die O ebendaselbst «it der Aufschrift: GchlemOe« t« »er «t»«»rSftr»Oe biö zum s. Juli d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt etnznretche» Leipzig, den 1». Juni 1877. De» M«th »er St«»t Beipzt«. ' ' Wang vr. Georgi. ugeman» Bekanntmachung. Bor »em sogenannten Ochsenstano an der Frankfurter Straße sollen ungefähr 11» lfde. Meter 2,2L Meter breite Granittrottokplatten gelegt »erden. Diejenige» Unternehmer, welche gesonnen sind, diese Arbeiten zu übernehmen, können die Snb- Missionsbedingungen «nd bez. Pläne auf de« RathSbanamt (Rathhau-, 2. Etage) einfehen »nd in Empfang nehmen. Die Offenen sind ebendaselbst mit der Aufschrift: ,.rr»tt»trl»O««G «« OchsenK««»" unterschrieben «nd versiegelt bt» -«« Lv. Juli ». I. Nacbmittags L Xhr einzureiche». Leipzig, am 23. Juni 1877. Der Skat» »er Gta»t Betprtg. vr. Georgi. Wangemauu. selbst an die Oeffentlichknt gelangt. Die Bc- diutung desselben bedarf »nter diesen Umständen keiner wetteren Erläuterung. Jedenfalls werden nunmehr Diejenigen, welche ans jener Nachricht bereits eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Fürsten Bismarck und de« Cnltnsminist«, ja wohl gar die ersten Anzeichen einer Wendung in unserer gesammten Kirchenpolitik schließe« zu können meinten, einfehen müssen, baß sie ihre Wünsche zu früh für Wirklichkeit gehalten haben. Der bayerische Minister-Präsident v Pfretzschner hat sich nach Kissiugen begeben, »m den Reichs kanzler im Austrage des Königs z« begrüßen. Wie verlautet, trifft Kürst Vismarckfchon im Laufe dieser Woche in Berlin ei» und begiebt sich nach kurzem Aufenthalte direct nach Barzi». Als der prenßische Instizminister vr. Leonhardt bei der ersten Berathnug des Gesetzentwurfs über den Sitz des Reichsgerichts dafür eiatral. dasselbe nicht in Leipzig, sondern in Berlin zu errichten, betonte er ganz besonders, daß die prenßische Regierung vom allgemein politische» Standpnnct «ns gar kein Intereffe daran habe, neben dem Reichsgericht in Leipzig einen oberen Gericht-Hof für Preußen beizubehalten. „Die Interessen der preußischen Regierung," bemerkte vr. Leor.hardt, ,,liegen nach einer ganz andern Seite. Der »berste Gerichtshof hat für Preußen eine Bedeutung, welche weit hinan-geht über die diesem Gerichtshof zngewiesene Lhätigkeit in Livil- nnd Strafsachen. Es liegt de« oberste» Gerichts hof in Preußen eine Reihe von Functionen »d, welche vollständig außerhalb des Rahmens der Gerichtsverfassung liegen " Nachdem die Errich tung deS Reich-gerichts in Leipzig beschlossen ist, wüsten alle diese Functionen anderweitig der- theilt weiden, da das preußische Obertri- Uebergewicht zuschreiben läßt. Wo die Einen a» Zahl übe,wiegen, haben dir Anderen die Obmacht dnrch Besitz, oder lange Uebung d«< Befehlen«. In dies,« Lhao« kann nur Ordnung bringen eine euro- päische Macht, die ihren Siützpuuct hat außerhalb de- türkischen Gebietes. Nur sie ist fähig, Zustände zu schaffe», »elchr europäische Lolouistru zur Ansiedelung in di« Balkauhalbinsel locken können. Uu- aber scheint nur Oesterreich zu dieser RoLe berufen. Für die türkischen Provinzen selbst kann sein Einfluß nur segeu-reich sein und Europa gewänne durch dir »u-drhuung der österreichischen Herrschaft, außer einem Abfluß für seine überschüssige BevStkrrnng, eine neue Garantie de- Bestandes seiner gegeuwirtigen Staate». Ordnung, denn Oesterreich ist auerkauut al« ein »oth- «endige» Glied der europäischen »»ltersamili«. Sei» buntscheckige Bevölkerung Oester- DualiSmu« aber, der die I Man soll zwar daS Fell de- Bären nicht »heilen, ehe man dasselbe hat, aber mit dem Fort schreiten de- gegenwärtigen Kriege- »nd der täa-? lich sich greller offenbarenden Schwäch« der Lü« tritt die Krage immer «ehr in den Bordergrnnd, was eigentlich geschehen soll, wenn der Krieg z» dem voran-zusehenden AnSgang, einer vollständi gen Niederlage der Türkei, führt. Unter diesen Umständen werden die uachiolgenben Gedanken, welche, von russischer Seite kommend, der „Post" übermittelt worden sind, nicht de- Intereffe- ent behren. Gleich der „Post" theile« wir sie hier »it. ohne selbst ein ArtheÜ darüber abgeben z« wollen, als einen Beitrag znr Lösung einer Anfgabe, welche vielleicht schon in sehr kurzer Zeit au die enro- päische Diplomatie herantrttt: Der gegeuwLrtige Krieg ist nur zu rechtfertigen, »rau «r znm Zweck« hat, da- bi-hrrige türkisch« Gebiet euro- päischer Gesittung rugäuglich zu machen. Da» ist aber nur durch eine kräftige, aufgeklärt« Regierung zu er reichen. Autonomie den Eiuarbvreueu jetzt geben »» »ölen, ist vollkommen »iderfiunig, den» nicht allem stehen fie auf zu niedriger Stofe der Lutwickelung, um sich selbst zu regiere«, sondern der gegenseitig« Haß der Ranoualitäteu, welch« auf de» tärkkschen Gebiete bei sarumeu »ohne«, würde jede Einigung unter ihren Vertreter» unmöglich »ach« »nd eine eiubrirmsch« Regierung jede- Stützpuocte- beraube». Diese Lo k-- Mischung ist aber in allen Theilor der europäische» Türkei und selbst in einigen astatischen Provinzen so " >Ütät ei» " groß, dH fich keiner Nattoaat entschieden e- rrichs allem zwischrn Deutschen uud Ungarn theilt, ohne die übrigen Nationalitäten zu berückfichtigen, trägt den Krim des Todes in fich. Nur eine andere »erthe,luna »er völkergruppen kann da« Reit retten und diese wäre am Leichtesten zu bewerkstelligen, wenn Oesterreich die aanze europäische Türkei, um Ausschluß der griechischen Landesthtile, erhielte. L ese letzteren müßten dazu dienen, daS kleine Griechenland lebensfähig zu machen. Dann könnte au» Oesterreich ein Föderativ- Staat werdrn »it der größtmöglichen Gleichartigkeit uud Abrundung jede- emzelnen seiner vestanbthrilr, nameutlich der 8 Millionen Deutsche», 8 Millionen Czechrn, Mähre», Slowaken, 2 Millionen Polen, 8 Millionen Rutheoru. 6 Millionen Magyaren, 2V, Mil- liouru Aalachen. 1,260,000 Slawouen in Karnthrn und Kram, 8 Millionen Kroaten und Serben, verstärkt durch ihre StammeS-Geuossen in der Türkei, der Bewohner Bulgarien» und Rumrlien». Einige der weniger zahl reichen uud geistig entwickelten Stämme wären als wünschrnSwerth mit anderen zu vereinigen, auch könnte erforderlich sein, einen Theil der Walachen dem rumä nischen Staat, der Rutheneu Rußland, der türkischen Serben Montenegro und Serbien abzutretrn, um diese Staaten sürß die Opfer de» Krieges einigermaßen zu eutschädigeoz Li» auf solche Weise zusammengesetzte« Oesterreich wäm lebensfähig und könnte fich, w,e einst da» deutsche Reich, zum Glück seiner Bewohner stetig entwickeln. Erobernd könnte e» aber wegen mangelnder Einheit nicht anftrettu und wäre seinen Nachbarn daher nicht gefährlich. Ihm könnte Europa getrost da» Herrüche «onstantmopel und dm Schntz des BoSporu» und der Dardanellen anvertranea, deren Durchfahrt, gleich der de» Suade», in Zukunft frei zu geben war«, mit Schleifung der Befestigungen, welch« jetzt dm Eintritt io dieselben z« schließ« desttmmt find. Tagrsgeschichtliche Dleberjichl. Leipftßi 26. Inni. Es ist eine traurige Pflicht, immer v»n Neuem «ns die cynische Frechheit Hinweiseuz» müssen, mit welcher die in deutscher Sprache geschriebene »l tra«»ut»»e Presse da« dentfche Reich »nd seine Regierung z» verdächtigen wagt; aber bei de« Einflnß, welchen diese Presse ans wette Bollökreise leider auöübt, kann solch frevelhaftes Gebahren »nmvaltch unbeachtet bletbe». Die „Germania" ereifert sich über die Kritik, welche die dentschen Regieruogsorgaoe an der in Frank reich ein getretenen Wendung geübt haben, «nd schreibt ». A r „Sie wissen recht ant, daß sie lügen, daß es gegenwärtig keine friedfertigere Regiernog tu Europa giebt, als die französische, dag nicht io Paris, sondern an einer anderen Stelle der Krieg geplant wird, »m an- einer selbstbereiteten, täglich wachsenden V-rlegenheit heransznkommen; aber sie hoffen, das noch unbe fangene Uetheil gefangen zu nehmen, Mißtrauen gegm Frankreich zu erregen «nd die Abneigung gegen eine Erneuerung des Blutvergießens zu überwinden." Jedes Sort darüber ist überflüssig. Die Nachricht, daß Fürst Bismarck die Ab lehnung des katlastnnasaesuchO des Eonsistortal- Präsidenten Hegel ven« Kaiser befürwortet habe, »Kd von der „Post" a»s Grnnd genauer Erknndignng für unbegründet erklärt. Mau wird nicht fehl gehe», wenn »au anvimmt, daß diese Erklärung ans de» Wunsch des Fürste« Bismarck bnnal anfaeboben wkd. Das letztere ist das znständ^e Dtsciplinargericht für eine zanze Reihe preußischer Beamten; es entscheidet n »weiter und letzter Instanz verufnngen gegen DiSciplinarurtheile über richterliche »nd nicht- richterliche Instizbeawte Das Obertribnnal ist erner in Folge besonderer Verträge oberster Gerichtshof für das >" ' - - ^ - Rudolstadt «nd im Herzogthnm Anhalt Brrnbnrg; es entscheidet in dritter nnd letzter Instanz m den znr Gerichtsbarkeit der preußischen uud der norddeutschen Bnndesconsnln gehörige« Eivik- procesten «nd Untersuchnngöfachen rc. Alle diese Verhältnisse bedürfen edier neuen Regelung. Nach der A „A. Z." wird der bisherige baye rische Gesandte nnd Bnndesbevollmächtigt!' Freiherr von Perglas jedenfalls noch so lange auf dem Gesandtschaft-Posten in Berlin verbleib«, bis der Bnndekrath, an dessen Berathnug« er nnnnterbrochen theilzunehmen hat, die ihm znr Zeit noch vorliegenden Geschäfte vollständig er ledigt »nd seine Sitzung« dann bis znm Herbst rtaat habe« wkd. Es dürfte dies wohl a»ch der Grnnd dafür fein, daß Äh die formelle Ab- berufnem des Freiherr« von Perglas bisher der- zögert bat Als fein Nachfolger wkd jetzt in erster Leute der Geschäftsträger in Paris, Zegc- teonsrath v. Rudhardt genannt. ..Die ich rief, die Geister »erd' ich nnn nicht los!" kann die nene französische Regiernog von sich sagen. Sie ist auf die Hülfe der Päpst- liche« angewiesen, so sehr sie es anch in Abrete stellen möchte. Das in Rom erscheinende fran zösisch redigirte Journal „Italie" berichtet über ein lange» Gespräch, welches der Eardinal-Erz bischof von Paris, Gnibert, mit de« Carbtnal- Staaissecretatr Stmeoui dieser Tage über die sranröstschen Angelegenheiten gehabt bade Man wünsche, den Baticau znm offenen Anschluß an das Regime vroglie.Ko«rto» jzu vermögen. Rach
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