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Von dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer in Jm- Perial-Quart, welcher zu östcrm erläuternde Zeichnungen, Karten, Pläne und Ansichten beigegeben werden. Der AbomicmmtsprciS beträgt hier Orts drei Thaler für das Halbjahr, und nehmen alle Buchhandlungen, Postämter und Zeitung« - Expeditionen de« In- und Auslände« Bestellungen entgegen. Planmäßige Beiträge werde» anständig honorirt und unter Adresse der Redaktion oder, wcne Leipzig näher gelegen, durch Vermittelung des Herrn Buch händler Wilh. Engelmann da selbst erbeten. Eisenbahn-Leitung. 34. 1844 Draunschweig - 25. August. seinen verschiedenen Theilen mit einer Umfangsge schwindigkeit von 42 bis 92 Fuß in der Secunde hcrumgeschleudert. Nun ereignet es sich oft, daß Locomotiven-Treibräder6— 7 Pfund Überhängen; daher es kein Wunder ist, daß man die rüttelnde Be wegung der Wagen auf der Eisenbahn so häufig empfindet und sich über dieselbe zu beklagen hat. Ohne tiefer in die Argumente Heaton's einzugehcn und der Beschreibung sämmtlicher dazu gebrauchter Maschinen-Modelle zu folgen, wollen wir doch ei nes der einfachsten und der damit eingestellten Ver suche Erwähnung thun. DaS fragliche Modell diente zur Vergegenwärtigung der Näder und Achse eineö Bahnwagcns; letztere ist l 6 Zoll lang, und die Räder haben einen Durchmesser von 6 '/> Zoll. Nachdem man innerhalb der Spurkränze an einer Seite einige Stücke dünnen Eisens gelegt, und zwar von einerStärke, welcbe '/« Zoll einseitigerVerstär- kung an wirklichen Rädern entspricht, wird die schwere Seite eines Rades der schwereren Seite des z zweiten Rades an gemeinschaftlicher Achse entgegen- i gesetzt gestellt, wie man cs gewöhnlich zu thun pflegt in der Praxis, und das Rädcrpaar in rasche Bewe gung gebracht, wo alsdann dasselbe unaufhörlich auf dem Tische, wo eS sich befindet, während des Laufens eine hin und her rüttelnde Bewegung an-, nehmen wird, während, wenn man die schweren Seilen der Räder nach einer Richtung von der Achse aus hinrückt, jene Bewegung sich in eine auf und niederhüpfenbe verwandelt und die Radumgänge sich vermehren. Werden inzwischen die Räder ganz genau ins Gleichgewicht gesetzt, so daß keine Seite übcrhängt, dann wird man gar keine schüttelnde Bewegung verspüren und das Rädergestell auch nicht zittern; auch wird unter Verwendung gleicher Krast die Zahl der Räderumgänge um ein Beträcht liches zunehmen. Die von Heaton herausgegebene Schrift ist mit Tabellen über die unter verschiedenen gegebenen Verhältnissen angestcllten Versuche be gleitet. (Wien. Z.) Die Reform des Englischen Eisenbahnwesens. (Anhang.) (Fortsetzung und Schluß.) „In Belgien ist die Zahl der Passagiere, wie sie in Brüssel, Mecheln und Antwerpen verzeichnet ist, zwei dazwischen liegende Stationen mit eingerechnet, seit der Eröffnung dieser Bahnen, in den einzelnen Jahren gewesen wie folgt: Die Hauptursache der rüttelnden Bewegung der Locomotiven und Wagen auf den Eisenbahnen. In der Versammlung der Londoner Gesellschaft der Künste am 31. Januar d. I. hielt ein Herr G. Heaton einen durch Versuche mit mehreren kleinen Dampfwagen-Modellcn erläuterten interessanten Vortrag über die Ursache der rüttelnden Bewegung der Dampfwagen. Die Aufmerksamkeit des Vor tragenden wurde zuerst 1836 diesem Gegenstände zugewendet, bei Gelegenheit von ihm erforderter Un tersuchung einer Dampfmaschine mit dazugehöriger anderweitiger Maschinerie zur Verfertigung von Kesselblechen, Walzeisen rc. Die Schwungräder der Maschine, wenn sie sich rasch drehten, machten einen rumpelnden Lärm; das leichtere Rad war immer ge neigt aus seinem Achsenlager sich zu erheben, wenn die Pfanncndeckcl es zugelassen hätten; in derThat rüttelten sie das ganze Gebäude, wenn die Maschine im Gange war. Man sand, daß die Schwungräder seitenhängig (eine Seite schwerer als die andere) waren, und zwar in dem Maße, daß das kleinere Schwungrad von 16 Fuß Durchmesser l60Psund, und das größere von 18Fuß Durchmesser 322 Pfd. Eisen an der einen Seite bedurfte, um im Gleichge wichte zu hängen. Nach gcschchenerHerstcllung des Gleichgewichtes erhielt die Maschine einen leichten und ruhigen Gang. Diese Erfahrung gab dem Vor tragenden zuerst Anlaß zum Nachdenken über den Grund der rüttelnden und schüttelnden Bewegung der Locomotive und Eisenbahnwagen. Die zuneh menden Geschwindigkeits-Unterschiede der verschie denen Theile sich bewegender Räder, oder die Ge schwindigkeiten von Körpern, welche kurze Entfer nungen durchlaufen, haben noch nicht genug dieBe- achtung der Techniker auf sich gezogen, obgleich die schwerereSeite cinesRadcS, welches sich rasch dreht, unter Umständen sich über sechszig Mal schneller bewegt, als cs durch dieSchwerkraft allein bei freiem Fall thun würde. Wenn eine Locomotive mit einer Geschwindigkeit von 33 Englischen, 6'/r Deutschen, Meilen in der Stunde fährt, wird das Trcibrad in il. Brüff.t. 1835 (die acht letzten Monate) . . 215,342 1836 (Antwerpen nur acht Monate) 379,588 1837 475,155 1838 (nur zehn Monate) . . . 511,326 Mecheln. Antwerpen. Total. 206,097 421,439 265,048 226,671 871,307 461,317 305,995 1,145,467 338,351 299,146 1,148,823 „Die Volkszahl in diesen drei Städten war im Jahre 1838 nicht zur Hälfte so groß, wie auf den Englischen Bahnstrecken; namentlich war sie in Brüssel, mit seinen Vorstädten 134,302, in Mc- cheln 22,895, in Antwerpen 75,363 — im Ganzen 232,960, und weder die Volkszahl noch die com- mercielle Thätigkeit der umgebenden Districte kön nen mit denselben in dem andern Lande verglichen werden. Aber die Frequenz auf den Eisenbahnen betrug im Jahre 1837 mehr, als das Doppelte die ser Zahl, und, in Betracht der Verschiedenheit der Volkszahl, sogar daS Fünffachcdersclben; die durch schnittliche Zahl der jährlich auf jeden Einwohner zu rechnenden Fahrten war fünf. Auf der Straße von Liverpool nach Manchester wurde im Durch schnitt die Zahl der Passagiere, welche die Posten im Jahr 1825 erpcdirlcn, auf 450 an cincm Tage, oder jährlich 164,250 angescklagcn. Die wirkliche Frequenz auf der Eisenbahn im Jahre 1836 betrug 523,000, waö eine Vermehrung von 218 Proc. zeigt, oder vielmehr eine Zahl ist, welche mehr als dreimal so groß ist, als die frühere. Die Fahrpreise