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Md Tageblatt und Tageblatt F24« AwlSNlM sw die lSni-lichc» oud Mtifcheu Bchördea z» Freiberg md Brand. Ver<«tworUrch« Lewm-r »«sr- v««kha*vt. — öl. Jahrgang. Dienstag, den 2». Oktober. Erscheint irden «ochnttag Abend, '/,«Uhr für den andere» Lag. »ret, dierteljLhrlich S Mk. SS Pfg. -weimonatliL I Mk. 50 Pfg.». Allmonatlich 75Pfg. Inserat« werden bi, Borminag 11 llhr angenommen. Prri, für di« Spaltzeil« 13 Pfg. I Autzerhalb der Landg«richt,bezirk» 1ö Pfg. Straßensperrung betreffend. .. W^^en Aufbringung von Massenschutt wird die LtrankenhauSstratze vom 24. biS MN «9. otefes Monats für den Durchgangs-Fahrverkehr gesperrt. Während dieser Zeit wird der Fährverkehr auf die Klostergasse und Wasserthurmstraße verwiesen. Freiberg, am 22. Oktober 1898. Die Stadtpott,eivehörde. — Vgl. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche auf den Namen Auguste Marie Schwarze in Helbigsdorf ein- getragene Hausgrundstück, Folium 109 des Grundbuchs für Helbigsdorf, Nr. 90 deS Brand- katasterS und Nr. 452a und 452d des Flurbuchs für Helbigsdorf, — da 8,7 ar -- — Acker 20 Q Ruthen groß, mit 45,81 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1500 Mark soll im hiesigen Lmtsgerichtsgebände zwangsweise versteigert werden. Es ist der 28. November 1898, vormittag 10 Uhr, als Aumeldetermin, der 8. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als Bersteigerungstermin, und der 22. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als Dermin zu Verkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Brand, am 22. Oktober 1898. Das Königliche Amtsgericht. Sch Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Emil Gustav Redest in Brand eingetragene Gasthossgrundstück Fol. 5 deS Grundbuchs für Braud, Nr. 5 des Brandkatasters und Nr. 140 des Flurbuchs für Brand, — tm 6,6 ar groß, mit 595,48 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 42,000 Mark, soll im hiesigen Amtsgerichtsgebäude zwangsweise versteigert werden. Es ist der 23. November 1898, vormittag 10 Uhr als Anmeldetermin, der 7. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als BersteigerungStermin, uud der 21. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als Dermin zu Verkündung deS Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgesordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhältnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein ge sehen werden. Brand, den 22. Oktober 1898. DaS Königliche Amtsgericht. Hlvbllrut. Sch Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Otto Bruno Limmel in Berthelsdorf einge tragene Grundstück, Folium 292 des Grundbuchs für Berthelsdorf, Nr. 1096 des Brandkatasters und Nr. 544d des Flurbuchs für Berthelsdorf, — du 23 ar — — Acker 125 HsRuthen groß, mit 174,70 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 20200 Mark soll im hiesigen AmtSgerichtSgebäu zwangsweise versteigert werden. Es ist dsr 30. November 1898, vormittag 10 Uhr, als Anmeldetermin, der 15. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als BersteigerungStermin, und der 28. Dezember 1898, vormittag 10 Uhr, als Termin zu Berkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelde». Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisse-' kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei deS unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Brand, den 22. October 1898. DaS Königliche Amtsgericht. Ass. »»««r. Bekanntmachung für Brand, die Einkommens-Deklaration betreffend. AuS Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommensteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Ein kommens ausgesendet. * Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet wird, steht eS frei, eine Deklaration über ihr Einkommen bis zum 10. November 1898 bei dem unterzeichneten Stadtrathe einzureichen. Zu diesem Zwecke werden be» Letzterem Deklarationssormulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte deS ÄermögenserwerbeS ansgestatteten Vermöaensmassen aufgesordert, für die von ihnen bevormundeten Persone» beziehentlich für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. s. w., soweit dieselben ei» stenerpflichtigeS Einkommen haben, Deklarationen bei dem unterzeichneten Stadtrathe auch dan« einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Brand, am 22. Oktober 1898. Der Stavtrath. Bürgermeister. Bekanntmachung für Brand. Alle im Stadtbezirke Brand aufhältlichen Dispositions-Urlauber, Reservisten (Jahresklassen 1891—1898) einschließlichHalbinvalide» und zur Disposition der Ersatz-Behörden Entlassenen, erhalten Befehl zu der Sonnabend, den 5. November 1898, Nachmittags 2 Uhr in Brand, Gasthof zum Kronprinzen stattfindenden Kontrolverfammlung zu erscheinen. Während der Kontrolverfammlung selbst wird eine streng militärische Haltung und Disciplin verlangt. Die Militärpapiere find mitzubringen. Schirme und Stöcke sind abzulegen. Nichterscheinen wird mit Arrest bestraft. Besreiungsgesuche, welche nur in dringenden Fällen berücksichtigt werden, sind spätesten- 8 Tage vor Beginn der Kontrolverfammlung einzureichen. Königliches Bezirks-Kommando Freiberg. (I-- 8.) Die Kaiserreist. Die Festtage von Konstantinopel sind in jeder Beziehung glücklich verlausen. Konnte man schon nach den Vorbereitungen zu dem Empfange unsers KaiserpaareS auf ein glänzendes Er- eigniß schließen, so hat die Wirklichkeit alle Erwartungen beinahe noch übertroffen. Der Sultan hat seine hohen Gäste mit allen erdenklichen Aufmerksamkeiten überhäuft und ihnen das Schönste geboten, was der Orient zu bieten vermag. Sind nun auch Politische Verhandlungen hierbei nicht gepflogen worden und Politische Kundgebungen nicht erfolgt, so haben doch solche Er eignisse ihr eigenes politisches Schwergewicht. Wenn der Padi- schah in seiner Residenz ein mächtiges abendländisches Herrscher- Paar vier Tage lang mit der ausgesuchtesten Pracht und den 'höchsten Ehren umgiebt, so liegt darin eine Erhöhung des An sehens des Reiches, das jenes Herrscherpaar vertritt, für daS ganze Morgenland. Die praktischen Folgen davon gehören, da wir keinerlei politische Erwerbungen im türkischen Reiche suchen, dem wirthschaftlichen Gebiete an und werden sich in der Zukunft entwickeln. — Ueber die letzten Tage des Aufenthaltes am Bos porus und die Abreise des Kaiserpaares liegen nachstehende Draht meldungen vor: Pera, 22. Oktober. Zum gestrigen Selamlik hatten sich in den Straßen von Mdiz und in dessen Umgebung viele Tausende von Zuschauern eingesunden. Bei herrlichstem Wetter boten die Auffahrt durch die von türkischen Frauen besetzten Straßen, die mit Musik marschirenden Truppen, die unzähligen Wagen, die vielen fremden Uniformen ein prachtvolles Bild. In dem Pavillon «md auf der Terrasse gegenüber der Hamidie- Moschee wohnte:, sämmtliche Militär-Attaches in Uniform, die fremden Marine-Offiziere, die deutsche Kolonie und unzählige Hiesige und Fremde dem glänzenden Schauspiele bei. Einige Minuten nach 12 Uhr erschien Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin in dem der Hamidie-Moschee schräg gegenüber liegenden Pavillon, welcher 1889 für die Truppen revue erbaut worden war. Der Kaiser trug die Paradeuniform deS 1. Garderegiments z. F. und hatte außer seinen türkischen Orden den Schwarzen Adlerorden angelegt. Das Gefolge hatte theils in der Nähe der Majestäten, theils auf einer angrenzenden Terrasse Aufstellung genommen. Wiederholt traten der Kaiser und die Kaiserin an daS Fenster, um die Ansicht auf das Meer und auf das farbenprächtige Bild zu bewundern, welches die mit Tausenden von Soldaten und einer unzähligen Menge übersäete Mdizhöhe bot. Um 12^ Uhr traf der Sultan in dem Pavillon ein und in demselben Augenblicke wurden auf dem Pavillon die deutsche und die türkische Flagge gehißt. Von dem Pavillon aus begab der Sultan, der Marschalls-Uniform trug, sich mit Gahzi Osman Pascha unter besonderem Gepränge zur Moschee. Nach der Ceremonie in der Moschee marschirten die Truppen nach dem neben dem Mdiz-Kiosk gelegenen Exerzierplatz. Derselbe, etwa 1500 Schritt breit und ebenso lang, war mit Truppen um säumt, hinter denen sich eine vieltausendköpfige Menge drängte. Bei dem Pavillon, von dem aus der Vorbeimarsch abgenommen wurde, waren zwei Tribünen für die Gäste zum Selamlik reser- virt. Die Militär-Attachös, deutsche Marine-Offiziere, türkische und deutsche Infanterie-Offiziere standen vor den Tribünen. Der eine Theil der Truppen formirte fick auf der dem Pavillon gegenüberliegenden Seite des Exerzierplatzes in Linie. Kurz vor 1^/, Uhr erschienen die deutschen Majestäten und der Sultan auf dem Exerzierplatz und nahmen alsbald in dem Pavillon Platz. In der Mitte des Platzes blieb sodann Marshall Schevkat Pascha als Kommandant der kombinirten Paradedivision, stehen, mit ihm Marschall Fuad Eddin, als Divisionskommandant, sowie fünf Generale und Stabsoffiziere, die in Deutschland gedient haben und jetzt als Instrukteure an der Militärschule fungiren. Der Vor beimarsch aller Truppengattungen erfolgte im Schritt. Die Gesammtzahl der ausgerückten Truppen betrug etwa 5500 Mann. Um 2*/i Uhr war der Vorbeimarsch beendet. Trotz der be schränkten Lokalverhältnisse für den Anmarsch und Abmarsch, sowie der Unebenheit des Terrains für den Vorbeimarsch erfolgte dieser ziemlich flott und ohne irgend welchen Zwischenfall, was Sr. Majestät dem Kaiser wiederholt Anlaß gab, seine Befriedigung auszudrücken. Nach Beendigung der Parade gratulirte Se. Majestät der Kaiser dem Sultan in herzlichster Weise zu seinen Truppen. Inzwischen überfluthete die rückwärts stehende tausendköpfige Menschenmenge, das Spalier durchbrechend, den ganzen Exerzier ¬ platz und bereitete den deutschen Majestäten und dem Sultan unter Tschok-Jascha-Rufen und Händeklatschen eine stürmische Ovation, für welche die Majestäten freudigst bewegt dankten. Kaiser Wilhelm verlieh nach der Parade zahlreichen Militär- verschiedene Auszeichnungen. Der Kaiserbesuch erregt bei der türkischen Bevölkerung bis in die höchsten Kreise stetig steigende Freude und Befriedigung, was vielfache Kundgebungen beweisen. Konstantinopel, 22. Oktober. Gestern Abend 8 Uhr gab der Sultan im Mdiz-Kiosk das Galadiner zu Ehren des diplomatischen Corps, an dem sämmtliche hier beglaubigte Botschafter und Gesandten, mit Ausnahme des österreichisch ungarischen Botschafters Freiherrn von Calice, der durch Hof trauer verhindert ist, theilnahmen. Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria wurden vom Sultan empfangen, der sodann den Majestäten die Mitglieder deS diplomatischen Corps und deren Damen vorstellte. An alle Borgestellten richtete daS Kaiserpaar huldvolle Worte. In zwei Sälen war die Tafel mit 120 Ge decken aufgestellt. An der Schmalseite saß der Sultan, ihm zur' Rechten Ihre Majestät die Kaiserin, ihm zur Linken Seme Majestät der Kaiser. Rechts von der Kaiserin hatte der fran zösische Botschafter Eambon und neben diesem die übrigen Bot schafter Platz genommen; die übrigen Plätze nahmen die übrigen Mitglieder des diplomatischen Earps, die Damen der Botschafter und Gesandten, sowie deutsche und türkische hohe Würdenträger ein, ferner die ersten Botschafts- und Gesandtschafts-Dragomane und türkische Militär-, Civil- und Hoffunktionäre. Der Sultan trug Marschallsuniform, zu der er seine deutschen Orden an gelegt hatte; der Kaiser trug die Galauniform des Leib-Garde» Husaren-Regiments, die Kaiserin erschien in einer dunkelrosa farbenen Toilette, an der Brust ein ihr vom Sultan zum Geschenk gemachtes Brillantenbouquet. Nach dem Diner bot der Sultan Ihrer Majestät der Kaiserin den Arm und geleitete das Kaiser paar in den Salon, wo die Herrschaften längere Zeit in an geregter Konversation verweilten. Danach begleitete der Sultan die Majestäten nach dem MerassimkioSk; von dort kehrten der Sultan und der Kaiser alsbald nochmals zurück und hielte« Cercle. Um 10^ Uhr verabschiedete sich der Kaiser. Danach holte der Sultan in Begleitung des Prinzen Burhan-Edd«