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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051014023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-14
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
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Diese» Blatt wird deu Leiern von Dresden »vd Umgebung am Tage vorher bereit« al» Abend-Ansgabe zugestM. während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. üerugrgedüdr: »"«»- de« Ui,U» »etmaN,«r Z»tr««u», Our» uuler« VE, ,,»«»»« und «»r«r^. an G«m. und Montanen nur einmal» durch auittvürlioeSom- «illionLre , DN de« » Mt «o L» «et «inmaliaer Auliellun, durch di« voll »Di« cvhneBelielloeldi. nnAus- «and mit «ntivrechendem Zuschläge. Nachdruck aller Anilel». Origtngl- MUteilungen nur mit deutlicher Quellananaabei.DreSd Nachr/r «uILlft, riachl>a,I>ch« Honorar, anivrüche bleideu unteritcklichuat: «wätangl« Mouulkrivie werden nicht aulvewghrl. Lelegramm-Udrett«: «»» «gramm- »Ich»«» »re»tzg» 18L8 Verlag van Kiepscli L Netrhardt. Zurelgen-Lätti.. Nnnalnn« von A»kü»bsg»»ge» bi« nachiuittaa» s Udr. Soun und Neierloo» »ur Maneniirad« M vo« N di« '/»IUi». Tie livaiiiaeLrund- »cile »ca. « Silbe,, « stzs,.. An- >!u,d,gungkn aut der PrivalieUe Zeile Ls Li» : die rlpalnae Zeile aus 7.ert- ieite so Vlg.. alö tkingelandt Zeile «» Pia Än Bummer» nach Eonn- u»d Feiertage« i ivalliae Smudieil« so Pia. aut Piivotieii« «o Pt, . 2 ivalliae Keile aut TeUieile uud al« Smgelaudl »l> Pt,. Lu«marli,e Auk- näge uur ,c,e» LorauSbezadlung. iUelcadtütter werden mit io Wh. berechn«. Sernivrechauichlut: stlmt l Nr ll und Nr. 2t)!>ch BRv Lniaaal- Neueste Drabtbcrichte. Hos.iachrichte». Die Kille i» de» s.n'asischci, Maichincnslickcici, Geiichtöverhandi.iigc». l HZ <i^kk«rl«ea»-H Bgkch VstirgN. 2liiS Kanicnm. Lage in Rußland. „Der Schätzmelstei", Die .Handzei'hmmge» bei 2lr,iold. I I ^»7. ^»ivl«kl K or vnI Neueste Drahtmeldnngen vom 13. Oktober. Koloniales. Köln. sPriv.-Tel.! Tie „Köln. Volks-Ztg." versichert, der Wechsel im Kölonialamte werde sich verzögern, wobei in Frage gestellt sei, ob Graf Götzen Kolonialdircklor werde, da das Ende des ostasrikanischen Aufstandes sich gar nicht absehcn lasse. Abg. Dr. Paaicke, der an hoher Stelle woylaelitten sei, habe als Kandidat für die Stelle eines kolonial- dirertors tatsächlich recht gute Aussichten. Als zweiter Kan didat werde der Generalkonsul von Genua, Tr. Jrmer, genannt. Berlin. lAmtliche Meldung.! Durch Erkundung sind stärkere feindliche Kräfte anscheinend unter H e nd r i k W i t bo > und Simon Köpper östlich von Aubes festgestcllt werden. Major Estorff versammelte am 7. Oktober 7 Kompagnien und 11H Batterien in der Linie Persip—Amadah—Hanchas gegen sie -zum Angriff. Movenga Morris ist aus de» großen Karasbcrgen nach Süden abgezogen. Mvrenga erklärte, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Oberst leutnant Semniern marschiert gegen Morenga Morris vor und hat am 7. Oktober mir 7s/s> Kompagnie», 214 Batterien und 4 Maschinengewehren die Linie Auras-Hudab-Dawignab er reicht. Eornelius hat sich von Morenga Morris getrennt. Er zog aus den Karrasbergen in nordweltlicher Richtung ab und marschierte an Keetmansyope vrorbci. Er wird von Hauptmann Letlow mit 70 Mann und einem Geschütz von Acetmanshopc verfolgt. B erlin. Ein Telegramm auS Windhuk meldet: Am 4. Oktober an der Wasserstelle Gobas, westlich Ketmons und Darmblutung Militärkrankenwärter Gustav Jung, geboren IS. November 1884 zu Ltraßburg i Elsaß!, früher im 110. In- santerie-Neaimeni. Zu den Euthülluuge» Delcassos. Pari». Der „Figaro" gibt eine von der früheren etwas abweichende Darstellung der Umstände, unter denen die Demission DelcasseS sich vollzogen hat. Die englische Regierung habe vor der Marokko-Angelegenheit dreimal die französische Diplomatie ausgeliorcht, um zu erfahren, ob Frank reich bereit wäre, einen endgültigen Allianzvertrag abzuschließen. Die französische Regierung habe sedoch zweifellos aus Rücksicht aus Rußland sich geweigeri, diese Frage in Erwägung zu ziehen. AIS jedoch der französisch-deutsche »onftikt einen akuten Charakter annahm, wäre cs die französische Diplomatie gewesen, die diese Frage wieder anfnabm, und der französische Botschafter in London, CamboN. erhielt von Lord Lansdowne die mündliche Zusicherung eines effektiven englischen Beistandes für den Fall eines Krieaes. Cambon teilte Delcossä mit, daß, sobald der <m->U8 Lovaoris eintretcn würde, England »eine Zusicherung christlich wiederholen werde. Deutschland, das durch den Bot schafter Grasen Wolfs-Metternich hiervon unterrichtet worden ei, habe die italienische Regierung wissen lassen, daß es den Abschluß einer derartigen englisch-französischen Allianz als einen cm-m» Kolli anseben würde. Tie italienische Regierung teilte dies am 4. Juni dem französischen Botschafter Barräre mit, der sofort nach Paris telegraphiert habe. Am 5. Juni war die Demission Delcasiüs enstchiesen. Im Laufe deS am 6. Juni statt- gehabten Ministerrates wollte Deleassü unter der Erklärung: „Ich habe über diese formelle Zusicherung des englischen Bei standes ein Dokument." aus seinem Portefeuille ein solches nehmen, doch fiel ihn, Ronvier sofort ins Wort und sagte: „Ich habe das Telegramm Barrercs, das besagt, daß Ihre Politik den Krieg herbeisühren wird," und alle Minister sprachen sich einstimmig gegen Dclcassö aus. Paris. Der Brief Delcas'sös an den „Figaro" wird von den Bläter» keineswegs als Dementi der jüngsten Enthüllungen angesehen. Iaurös erklärt heute in der „Huma- nitL", die Enthüllungen könnten, smvcit sie Frankreich betresscn. Deutschland in nichts ausrcgeu. Sie zeigten im Gegenteil die Aufrichtigkeit der friedlichen Erklärungen Frankreichs. Wenn Frankreich wirklich einen Revanchekrieg wünschen würde, so hätte - . ' V/ heilen bezüglich der Sitzung des Minisierratcs, die oem Nück- . ... - - ^-2 voraugiug, uiizutrefscnd sind. sich ihm seit 35 Jahren niemals eine so günstige Gelegenheit geboten. — „Pctil Parisien" schreibt in Beireis ocr Enthüllungen: Wir wollen Freunde lmben, aber wir weisen jede liebedienerische Gemeinschaft zurück, die eine Gefahr für den Frieden werden könnte. Paris. Eine Note der „Agence Hacas" weidet: Wir sind zu der Erklärung ermäcbtigi, daß die in den Blättern er schienenen Erzählungen über die Zwischenfälle, die den Rück tritt Telca > s >' s begleiteten, und besonders über die Einzel heiten bezngli tritt Lelcassö- Kiel. Die „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Nord, sowie die Begleitschiffe „Hamburg" und „Sieipner" sind heute morgen 9 Uhr von Glücksburg hier eiiigeianjen. Tie im -Hafen liegenden Schisse salntierien die Kaiscrslandarte. Potsda m. Die Prinzen Eitel F r i c d r i ch und August Wilhelm sind beute früh hier eingclrosseu. Zabrze. sAmtliche Meldung.! Bei der gestern iw Ncichs- tagswahltrcise 6 lLppelnj stattgehabte» Reichstags- Ersatzwahl wurde» von 41860 Stimmen abgegeben für Redakteur Korsanty tPole! 23 208, für Kapitza sZeiitrnm! 9100, für Gencraliekretär Tr. Boltz snationall.1 7682 und sür Tischler meister Morawski sSoz.> 4781 Stimmen. Korsanty ist somit gewählt. sJm Jahre 1903 erhielten: Zentrum 19 992, Pole 11 670, Sozialdemokrat 10 044. Teutschnationale 3033 Stimmen. Bei der Stichwahl erhielt der Pole 23 550. der Zentrum-Kandidat 22 375 Stimmen. Tie Wahl Korsantys wurde für ungültig erklärt. Diesmal wollte der gemäßigtere Teil der Polen mit dem Zentrum marschieren. Das Wahlergebnis läßt aber ver muten, daß die Polen in letzter Stunde ihren Entschluß ge ändert und ungeteilt Korsanty gewählt haben.! K ö l n. sPriv.-Tel.! Tie „Köln. Ztg." bezeichnet in einem offiziösen Berliner Telegramm die mehrfach ausgcdrückte An sicht, der Nachfolger Möllers würde wieder aus den rheinischen Industriellen entnommen werden, ab Mit bezug aus die Meldung der „Nat.-Zta." Delbrück ausersehcn sei. erklärt das Bl< jedenfalls zu denjenigen Personen gehören, die nach ihrer ganzen Vergangenheit alle Eigenschaften, sür den Minislervosten besitzen. Es kommt uns daher nicht unwahrscheinlich vor, daß die Wahl auf jenen Herrn fallen könnte. Köln. sPriv.-Tel.j Im Ruhrgebiete macht sich unter den Bergarbeitern eine neue Bewegung geltend, die durch die Veranstaltung von etwa 20 über das ganze Ruhrgebiet verteilten Versamm/ungen, die alle am nächsten Sonntag statt- sinden sollen, Ausdruck sinder. In jenen Versammlungen soll Stellung genommen werden gegen eine verlängerte Sperre, die den Arbeitern die Freizügigkeit raubt, sowie zur neuen Arbeitsordnung. Auch werden das neue Berggesetz, sowie die Ärbeiterausschußwahlen in sämtlichen Versammlungen einer Be- svrechuna unterzogen werden. Hervorragende Führer beider Richtungen werden an den Versammlungen teilnehmen. Hamburg. Der 3. Kunst erzieh ungstag, dessen Ehrenpräsidium Bürgermeister Dr. Mönckeberg und dre Sena toren v. Melle und Refordt. die Präsidenten der Lberjchul- behörde übernommen lgibcn. wurde gestern abend im Patrio tischen Hause eröffnet. Schulinspektor Fricke-Hamburg wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Tie Tagung dauert bis zum 15. Oktober. Am Sonnabend sinder Emplang der Teilnehmer im Rathause durch Den Senat statt. München. Abgeordnetenhaus. In der fort gesetzten Beratung der W ah lg e s e tz a n t r ä g e erklärt der Minister Gras Feititzsch, die Regierung wünsche das Zustandekommen des Wahlgesetzes, und habe dies durch die Vorlage des Entwurfs in der letzten Sestion bewiesen, sie stehe noch heute aus der Basis jenes Entwurfes und werde, wie bisher, so auch künftig, bemüht sein, mitzuwirien, daß ein neues Wahlgesetz zu stände kommen könne. Abg. Gcrstcnberg lZtr.s beschweri »cki. daß der Ministerial- crlaß über die Bildung kleinerer Nrwahlbezirke von den Be- zirksamtmän»crn vielfach als Lust behandelt worden sei, und daß die späte Bekanntgabe der Nrwahlbezirkseintcitung die Er ledigung von Beschwerde» unmöglich wackle. Wenn der Minister io tcktvach sei. daß er aus die Bezirksamnuäuncr nicht mehr ein- wirkcn könne, so wäre es an der Zeit, daß er einer stärkeren . daß Obervräsldent latt, letzterer würde Kraft Platz macke. Easselmann llib.! führt aus, das Mumteruni' werde das Zentrum niemals zusriedenstellen. wenn eS ihm nickt sämtliche,Mandate vcrsckaise. Redner bekämpft sodann in länge ren Ausführungen die Sozialdemokratie und das Zentrum, das Wahlbündnis zwischen beiden und die politische Agitation der katholischen Geistlichen. Paris. I» Loches lDep. Jndre et Loire! ist die Her- z o g i n Johanna von Taillerand und Sagau gestern ge- siorüe n. Stockholin. Beide Kammern haben den Regie- rungsantrag betreffend die Billigung des Karlstader U e b c r c i n k o m m e n s a n g e n o m in e n. Moskau. Prinz Friedrich Leopold von Preußen ist gestern hier cingetrofsen. Petersburg. Der gestern morgen hier eiiigetrossene Rektor der Moskauer Universität. Fürst Trubetzkoi. er krankte am Abend während einer Konferenz im Ministerium sür Volksausklärung und verschied um Mitternacht iinolge eines Blutergusses mS Gehirn. Petersburg. In Krassnojarsk wurde gestern bei der Rückkehr vom Theater der P o l > z e i in e l si er von Eyömann in Gegenwart seiner Familie durch sechs Schüsse getötet. Washington. Der Staatssekretär Root hatte heute mit dem französischen Botschafter Jusserand eine wichtige Besprechung über die B c n e z u e l a s r a g e. Jusserand hat bis jetzt aus den Bericht des amerikanischen Spezialkommissars Eallwun ge wartet. Ealhoun hat jedoch den formellen Bericht über die Lage, die er in Venezuela vorgefundcn hat, noch nicht vollendet, sondern Hot dem Präsidenten Nooievelt und dem L-taatsserretär Root mündlich Bericht erstattet. Frankreich hat die Vereinigten Staaten davon unterrichtet, daß die Haltung, die cs cinnehme. die der äußersten Geduld sei, ober selbst, wenn es eine Haltung von größerer Entschiedenheit an den Tag legte, würde Frankreich doch nicht eher irgendwelche Maßnahmen ergreifen, als bis Staatssekretär Root und Botschafter Jusserand Calhouns Be richt einer weiteren Betrachtung unterzogen haben würden. Cambridge Massachusetts!. Präsident Elliot. die Dekane und 100 Professoren der tz a vard - U n i v e r jit ä < mit ihren Damen wohnten heute einem im Hause des Prozessors Münsterbera zu Ehren des deutschen Professors Ostwald und dessen Gemahlin abgchaltenen Empfangsabende bei. OertlicheS uud Sächsisches. Dresden. 18 Oktober Se. Majestät der König traf heute vormittag zu im Refidenzschlossc ein und hörte hier «,<,11 Uhr die ^* Pferde Vorträge der Tepartementschess der königlichen -Hofstaaten. Mittags 1 Uhr empfing der Monarch in Gegenwart des Herrn StacuSministers v. Metzjch den neuernannlen österreichisch-unga rischen Geiandten Freiherr» v. >Braun behufs Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens in feierlicher Audienz. Aus diesem Anlässe war im ersten Stocke des Residenzschlosses eine Parade- wache des Garderciter-Regimenls ausgestellt, die dem Herrn Ge sandten die militärischen Ehren erwies. —* Das heutige „Dr. Journ." enthält die Ansage für die am 23. Oktober stattsindende feierliche Eröffnung des Land- t a a e s. —* Se. Mai. der König hat den Nachgcnanntcn die Er laubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt: des Preußischen Roten Adlerordens 4. Klasse: dem Major Stein, Vorstand des Artillcriedepots und Artillerie- ofsizier vom Platz in Dresden, und dem Hauptmann der Land- >vehr-Jnscmterie 1. Aufgebots Berger des Landwchrbezirks Leipzig: des Preußischen Kronenordens 3. Klasse: dem Oberst leutnant z. D. Mehl Horn, zuletzt im 12. Jußartillerie-Negi- ment: desselben Ordens 4. Klasse: dem Oberleutnant der Rei. Hcinsius v. Matte nburg des Schützen-Regiments: des Türkischen Medjidiö - Ordens 2. Klasse: dem Hauptmann der Res Pf ihn er des Grenadier-Regiments Nr. 101. —* Dem Rendanten a. T. Bundesmann, bisher beim BckieidimgSamte des 12. Armeekorvs, ist das Vcrdienstkreuz und dem Oberstabsarzt Dr. Schassrath, Regimentsarzt des «Mist in,» Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theatcr. Im Schaüspielhausc findet Donnerstag, den 19. Oktober, die Urallitühriing des vicraktigcn Dramas „Z a r Peter" von Otto Erker statt. In den Hauptrollen sind Frau -esalbach ^Katharina!, Herr Mehnert sZar Peter!, -Herr Wiecke tAlerci! und Herr Blankenstein iMenlchikosf! beschäftigt. Das Werk gehl mit neuer Ausstattung an Dekorationen in Szene. Di« Vorstellung findet außer Abonnement statt. 7* Residenztheater. „Der Schatzmeister." — Die Wiener sind mit der Zeit bescheiden geworden. Früher waren ihnen Strauß, Suppe, Millöcker gerade gut genug, jetzt bescheiden sie sich mit E. M. Ziehrer und finden, der glänzenden Wiener Ausnahme des „Schatzmeister" nach zu urteilen, diese Art von Operetten auch nach ihrem Geschmack. Soweit in der An spruchslosigkeit zuriickgegailgen ist man außerhalb der aclb- schwarzen Grenzpfähle gottlob noch nicht. Wir schätzen Ziehrer als begabten, schneidigen Tanzkomponisten und gescheiten Musiker, ein Overettenschreiber ist er uns aber nie gewesen und mit seinem „Schatzmeister" auch noch nicht geworden. Em paar hübsche Walzer und Märsche allein tu» cs nicht, auch nicht, wenn ebnen der letzte des possenhaften Aufputzes, die gepfiffene Melodie, ausgeklebt wird, noch weniger wird der Helle Blöd sinn dieses „Schätzmeisier" genießbar, wenn die Leutchen aus dein Pfeifen und Marschieren, aus dem Anu- und Händcgezappel plötzlich und ohne jede halbwegs annehmbare Motivierung ins Sentimentale Umschlagen und es der Abwechslung wegen mit Liebes- und LeidenSlledern versuchen. Ist es somit mit der Musik auch diesmal wieder nichts, oder wenigstens nicht viel, so ist «S noch weniger mit dem Textbuche. Was die Herren Engel und Horst mit dem „Schatzmeister" aeliesert, ist als Hano- lung schlechterdings nicht yinzunehmen. Die Personen kommen und gehen wie Puppen an der Strippe, es wird, je nach Bedarf, gesungen und getanzt, verseht und eingclöst — der ..Sckäh- meisier" ist nanllich der Tarator einer Newyorker Pfandteiy. anstalt — und schließlich wird, wie in der Operette unter allen Umständen üblich und unabwendbar, höchst unerwartet und ge- walitätig auch geheiratet. Damit ist die „HanUung" erschöpft. zugleich auch die Geduld der Zuschauer und die der Nritik. — Bleibt nur noch der Ausführung zu gedenken, die unter Frieses Regie »nd Dcllingers Leitung flott unp lemveramcntvoll, einer besseren Sache würdig, verlies. Die Damen Frau Balder und Frl. K a t l n e r, die Herren Aigner und Werk als Träger des Ganzen, die Herren Friese. Brau n- stein. Olbrich, Bayer und Gähd als Vertreter hervor ragender Episoden geben sich redlich Mühe, ein bißchen Sinn und Verstand in d>e Sache zu bringen und sic mutig über Wasser zu halten. Dies ist ihpcn denn auch in der Hauptsache so weit gelungen, daß einige Male stark gelacht und herzhaft applaudiert werde» konnte. Mehr wäre beim besten Willen wohl auch nicht zu erreichen gewesen. II. 8t. ß Um auch in München die Schnndlilemkur zurückzudrä»- gen, wurde in einer >n> Rathaus abgehaltene» Versammlung von «Schriftstellern. Politiken, und Beamten einstimmig die Gründung eines bayrischen Landesverbandes des deutsche» Vereins zur Verbreitung guter Volks literatur beschlossen. Zum Vorstand wurde Mist Ernst zu Löwenstein-Äertheim-Zreudciiverg gewählt. s- IäI s ch u n a e n imLouvre. Aus London wir- be richtet: „Daily Mail" vcrössentlicht einen Brief, in dem Mr. Francis Howard erzählt, was er bei seinem letzten Besuch im Louvre fand: nämlich eine» gefälschten Eonstable, einen guten, charakteristischen Hoppner, den der Louvre Reynolds zuschreibt, und ein relativ wertloses Bild, für das es als für einen echten Raeburn 6l 500 Mark gab und das ein diesiger Kunsthändler als spekulatives Bild gekauft hatte, das ihm zu einem Preis unter 4000 Mark teuer schien. sWa« tst tinS vack? Mit »inem vo<l»H«st «rössnet dir vor- trrssltch rediairrt« Zrttsckirisl „Vir Musik" «Verlas von VLuster t Lötsler, Berlin) ihren r. Jahrgang. Seinen gesamten Inhalt bestreitet dos EraebniS einer Rundsraa«, an der sich nicht weniger als 87 bekannte PersönliLkeüen brkttial Laben Wir nennen u. a. d,e Namen: Joachim. Goldmork, Draesek«, La Diaro, Liliencron, Wilhelms. Brüll. Krehschmar. Niemann, -kuberger, d'Ind», Steinbach, Sinding. Kienzl. Meotcharri. Ilnsorg». Weingartner, Debinel, Schillings, Burmclter. Dsibner, Laur eg,er. Rmer, Di« Illustrationen bilden eine Galerie der erlesensten aus Johann Sebastian Bach de,Nattchen bilvlichm Darstellung,,,, von denen nur «rwübnl seien: drei Bildnisse, »wei Büsten, «in englische« LuldiaunaS- »latt, der Stammbaum der Samilie Bach, »dbildungen des Erdurtrbaufe« in Eisenach, der Kirchen in Arnstadt. Müblbauien und Lewzig. i» de»«» der Meilier als Organist wirkt«, der Standbilder m Eisenach und Leipzig. No!-»saksi,niie« u. a. AI« Mustkdeilagc ist dem v«>> Brätudium und Fuge Nr. 16 in O-moll au« dem zweiten Dell des.Wohttemverierten Klaviers" betgegeben. Die Handzeich,»ringen bei Arnold. Wie Maz SlcvogtS allegorische Improvisation des ..Ans' flugs" als treffliches Titelblatt die Reihe der Reproduktionen st» Katalog zu der Ausstellung in Emst Arnolds Kunstsalon eröffnet, so finde» wir es auch im sogenannte» A ltmarktzimmer unter den anderen Blättern des frühere» Münchner Sezcssionisten. der seit kurzem in die Reichshauptstadt übergesicdelt ist. an erster Stelle. Weit höheres Jnteiesse als dieses Werk verdienen ,edoch die neun Skizrent'uehblättcrzu dAndradcsDon Juan, die die aus der Reproduk tiv» der Seemannschc» Dreisarbengnippe genugsam bekannte Meistcr- schöpsnng in ihren verschiedene» Vorstadien und Versuchen zeigen und die hervorragende Begabung des Künstlers für die exakte Wieder gabe vehementer Bewegungen glänzend dokumentieren. Auch die nur zum Teil farbig ausgesührten. bisher noch nicht veröffentlichten Zeichnungen zu ..Ali-Baba" und „Aladin" aus „Tausend und einer Nacht" dürfen in ihrer eigenartigen Skizzier»»« Anspruch ans eingehendere Betrachtung erheben. Stofflich und technisch sicht man zwar in der auf Slevogt folgenden reichhaltigen Kollek tion Mar Licbcr »ianns nicht viel Neues. Dennoch läßt man sich immer wieder gern von diesen Blättern fesseln, aus denen sich der Künstler in seiner scheinbar nm die bildmäßige und malerische Wirkung völlig unbekümmerte Manier ergeht, und die doch, oft ohne Zuhilfenahme der Farbe, stets die richtigen Nuancen von Licht und Lu »Our Darstellung bringt. Die Farbenskizzen seines Melters am strande", der Bicraarte» »nd dos Bildnis seiner Tochter mögen als iedc in ihrer Art überaus charakteristisch beson ders hervorgeh oben werde». Mit nur wenige», aber um so wuch tigeren Schöpfungen ist Fritz v. Uhde vertreten. Das zu oberst hängende lesende Mädchen im kräftig roten Kleide, die Skizze in der nächtlichen Heimkehr und das über das einsame winterliche Feld hinschreltende Paar sind trotz der sparsamen Verwendung bescheidener technischer Mittel Darstellungen von höchster Stim» mungskunst und eindrucksvoller Wirkung. Dasselbe gilt, »am auch
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