Volltext Seite (XML)
Don dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer in Jm- perial-Quart, welcher jede zweite Woche erläuternde Zeichnungen, Karten, Pläne oder Ansichten beigegeben werden. Der Abonne mentspreis beträgt im Wege des Buchhandels fünf Gulden fünfzehnKreuzerimfi. 24 Auß oder drei Thaler für das Halbjahr. Außer sämmtlichen Buchhandlungen nehmen alle Postämter und ZeitungS-Erpedi- tionen des In- und Auslandes Bestellungen an. Beiträge wer den anständig honorirt und un ter Adresse der I. B. Metzler'- schen Buchhandlung in Stutt gart oder, wem Leipzig näher gelegen, durch Vermittlung des Herrn Buchhändler Georg Wi gand daselbst, erbeten. Eisenbahn-Leitung. »4^ 44« Stuttgart, November. 1844« An -Le Leser. Die Leser der Eisenbahn-Zeitung sind durch die letzten Nummern dieses Blattes darauf vorbereitet worden, daß dasselbe vom November d. I. an unter veränderter Redaktion in Stuttgart erscheinen werde. Wohl in keinem Zweige des menschlichen Wissens wird der Mangel an einer gediegenen, wahrhaft instruktiven Zeitschrift so lebhaft gefühlt, wie in der Technik. Der Grund hievon dürfte darin zu suchen seyn, daß nur der Techniker im Stande ist, in seinem Fache das Wahre vom Falschen, das Brauchbare vom Unbrauchbaren zu unterscheiden und unter der Masse von Gegenständen, welche ein erfindungslustiges Zeitalter zu Tage fördert, diejenige Auswahl zu wessen, welche den Fachgenos sen mit dem geringsten Zeitaufwand von allem Wissenswertheu in Kenntnis' setzt nnd ihm dadurch Gelegenheit gibt, mit der Fortbildung seines Faches gleichen Schritt zu halten. Und selbst der Techniker wird nur dann diese Aufgabe in ihrem ganzen Umfange zu lösen wissen, wenn er, neben den erforderlichen theoretischen Kenntnissen, durch Mitwirkung bei der Ausführung großer Unternehmungen sich den richtigen Takt und diejenige Erfahrung zu erwerben Gelegenheit fand, welche als befruchtendes Prinzip die Resultate der tiefsten wissenschaft lichen Forschung ins Leben ruft. Was hier von der Technik im Allgemeinen gesagt wurde, gilt gewiß auch — ja noch in einem höhern Grade — von einem speziellen Zweige derselben, der Eisenbahnkunde. Je zahlreicher und ausgedehnter sich die Eisenbahnen im deutschen Vaterlande entfalten, desto allgemeiner und fühlbarer wird das Bedürfniß eines Organs, das durch wichtige und gedie gene Mittheilungen vor Allem diejenigen befriedigt, denen die Ausführung und Verwaltung dieser Kommunikazionsmittel anver- trant ist, dann aber auch denjenigen Theil des Publikums nicht unberücksichtigt läßt, welcher an der wichtigsten, interessantesten und fvlgereichsten Erfindung des Zeitalters einen mehr als oberflächlichen Antheil nimmt. Mit der Ausführung der Württcmbergischen Staats-Eisenbahnen beschäftigt — eines Eisenbahn-Systems, welches durch die eigenthümlichen örtlichen Verhältnisse, unter welchen cs durchgeführt werden soll, zu den merkwürdigsten auf dem Continent gehört, — glauben die Unterzeichneten, daß cs ihnen unter dem Schutze und Beistand einer erleuchteten Regierung gelingen werde, der Eisenbahn-Zeitung, deren Bestehen sie gleichsam an die Fortschritte des großartigen Unternehmens in Württemberg knü pfen möchten, dasjenige Interesse für den Ingenieur zu verleihen, welches ihr bisher vielleicht gemangelt hat. — Sie glauben durch dic Verbindungen, welche sie mit den tüchtigsten Ingenieurs und Eisenbahn-Beamten verschiedener Länder während ihres langem Aufenthalts in Frankreich, England, Belgien, Nordamerika rc. anzuknüpfen Gelegenheit hatten, durch die Bekannt schaft mit den wichtigsten mechanischen Etablissements, welche sic auf Reisen, bei Ausführung von Eiscnbahnbautcn im Aus land und in ihrem gegenwärtigen Wirkungskreis machten und täglich zu machen Veranlassung finden, in den Stand gesetzt zu scyn, ein Unternehmen zu begründen und fortzuführen, das durch die thätige Mitwirkung tüchtiger Fachgcnossen, auf welche dic Unterzeichneten hoffen dürfen, und durch die Unterstützung der deutschen Eisenbahn-Verwaltungen, die sie sich hiemit erbitten, wo nicht sogleich, doch gewiß sehr bald, den Anforderungen genügen soll, die an ein Journal dieser Art gestellt werden können. Indem die Herausgeber es lediglich dem Publikum überlassen wollen, aus dem Inhalte des Journals zu urthcilen, ob sic ihrer Aufgabe gewachsen scyen nnd wie weit ihre Kräfte mit ihren Absichten übcreinstimmen, glauben sie, sich aller weite ren Versprechungen enthalten zu müssen. Die Redaction: Carl Etzel. Ludwig Klein. Technische Mitglieder der künigl. württcmb. Eisend ahn-Commission.