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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 76. Jahrgang < Mittwoch, »ealL. Dezemver 1917 «87 U 'A4 Ohren schmettern. Die Widerstandskraft der Entente stirbt nicht an Afters- schwäche, die trifft einmal der Herzschlag. Vollessvkulo Ostsru 1918 sind der Sobulo dis Liadsr eunnküdrsn, dis dis d»biu 6a» ü I^sdsv»j»k ortüllt bsbsll. ^uk tVNnsed dsr Lrrivkullgspüiobtigvll dürtsll »uob soloks Linäsr »utzooomwvll verckoo, dis dis ruiu 30 3uni 1918 d»s 6 L,vdsa»j»kr voltsudsu und vorsussiohtlivd dsu gviMigso Los körporliodsll Lukoräsrao^so d»s Sobulbssuodv» sotsprsedsa. ^Us diess Lilldsr sind io dsr Svk^»id«tud» «k«i» S0ng«n»okiul« »a kolxsodso iLgsn aoiurooldoo i . - Mier«,vok, M«n IS. llvxoind»», voll 8—1 vdr Unod»», vonn«n»t»g, et»» LV. voo 8 1 vbr Mbdobsn. I'ür H«vo» Lind ist vio Iiopksodvio bsirubrillgsv. irilr Lilldsr, vskobs »psssrdald dss Sobulborirks Frsllksobsrg «ssdaroo sind, ist sock sios roit d»r»ukkoigeodor Vo^ckvinigung vor-uivg^o. L-rsaksudorg, dso 1g vsnsmbsr 1917. IVI» Ulrelltloi» öl«» VoLIr»«!»«!». Amtsblatt str die Kömal. Amlskaudtmannschast Flöha, das Mnigl. Amtsgericht md den Stadttat zu Frankenberg ab Gaswerk nach der Bahn mit sofortiger Racksuhr der entleerten Fässer (das Ein fällen der Erzeugnisse in die Bahnwagen erfolgt durch Arbeiter des Gaswerk; im Jahre etwa 6 Wagen Teer, 14 Wagen Wasser) für je netto 15000 bis 15500 K^. 8. Koksfnhren ab Gaswerk mit Abladet, nach städtischen Gebäuden^ für einen Wagen etwa 35 kl fassend. 9. Bespannung der Sprengwagen, 2spännig für den Tag. 10. Landspridenfuhken. Schriftliche Angebote werden bis 17. Dezember dieses Jahres im Rathause (2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 12) imtaegengenommen. Stadttat Frankenberg, am 11. Dezember 1917. Lohnfuhren. , , „ Die im ersten Halbjahr 1918 sür die Stadtgemeinde erforderlich werdenden Lohnfnhren sollen an den Mtndeftfordernden vergeben werden, und zwar: 1. Tagesiuhren, 2spännig, mit Wechselwagen, für den Tag » bet einer Arbeitszeit bis zu 8 Stunden, d bei einer Arbeitszeit über 8 Stunden. 2. Einzelfuhren, für die Stunde. — Zu 1 und 2, soweit nicht die Ansätze unter 3—10 in Frage kommen. — 3. Frachtiuhren von ») gewöhnlichen Stückgütern,,) K) sperrigen Smckgülern / "" Bahnhof. 4. Abfuhr aller an die Stadtgemeinde eingehenden Wagenladungen ab Bahnhof mit Aus- und Abladen für 10000 K« — soweit nicht die Ansätze unter 5 und 6 in Frage kommen. — 5. Kohlensuhren ab Bahnhof mit Auf- und Abladen nach ») dem Gaswerk, ! K) dem Eleltrizitäts- und Wasserwerk, v- sonstigen städtischen Anstalten und Gebäuden tausschl. Friedhof) für 10000 Kg. 6. Abfuhr aller für den Friedhof eingehenden Wagenladungen ab Bahnhof mit Auf- und Abladen, für 10000 Kg. , 7. Abfuhr von * > ») Teer, b) Ammoniakwasser Berkaus van Holzpantoffeln an Minderbemittelte. Diejenigen hiesigen Kleinhandels-Schuhgeschäfte, welche mit dem Verkauf betraut zu wer den wünschen, haben sich sofort bet der Bekleidungsstelle, Kirchgasse 8, zu melden. Der Stadtrat. bl» » Nßr Vorm., N-Imre " rr Uhr millag« d-r Ausgabetage» auijllg-ben a-üme von ««»«tgen an b-stlau»len Tagen und Plätzen WWü"-"' UW-Ao-Wr Leipzig es-oi. , UnzeiaenpreiS> Die 4» mm breile, einspaltige Petitzelle Im amtlichen Teil dle Zeile «dH Eingesandt und Rellamen im Rtdallion»teil Sd^. Für Inserate von außerhalb de» Amt»- bezirse» Frankenberg betragen die entsprechenden Preise ro, 60 und «a^. Meine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Fiir schwierigen und tabellarischen Satz, wie allch bei Platz- Vorschriften Aufschlag, sllr wiedkrholungsabdruck Ermäßigung nach feststehender Staffel. Fiir Nachwei» und Vermittlung Ld Sondergetsthr. Rabaltslitze und Nettopreise haben nur Gültigkeit bei Barzahlung binnen sa Tagen. Llinacre» Ziel, gerichtliche Einziehung, sowie gemeinsame Anzeigen verschiedener Austraggeber bedingen Berechnung de» vollen Zetlenpreise». an festem llUoehentag abends für den folgenden Taa' Dienstag Donnerstag prei»diEl1Lhrlich*L^Ä/'m^natt«m »Frankenberger Erzähler-. BezugS- b-'°nd°er». Linzelnutnm-rn und M "°n b-n Bolen und Au»g-b-st.ll-n in Stadt und ^N-^iÄ Preise von allen P-stanstallen Deutschland» n°ch M°?U« "-che..^ unter Kreuzband denen die Taten fehlen, machen den, der sie spricht, schließ- - hatte in feinem Lande Eh»ta soviel Greuel geschaut, daß er lich lächerlich. Nur Taten verschaffen Achtung. Wenn Ruh- -. r^»^ land jetzt kriegsmüde ist, dann hat das unser Schwert getan, das wuchtig von tatenfrohen Heeren geschwungen wurde. Das mutz uns ein kräftiger Ansporn sein, nun auch bis zum Ende tatenfroh auszuharren und uns zu hüten vor Worten, die nichts nützen, wohl aber oft viel verderben! „Die Tat steht/ über dem Wort", jetzt und für alle Zeiten. Vie fievoMtisn in Portugal pp Lissabon, 10. Dezember. Der Präsident der Republik beratschlagte mit dem Präsidenten der Kammer und den Führern der revolutionistischen Demokraten über die Bil dung eines Kualitwnsmimsterüuns aus folgender Grundlage: Einhalten der internationalen Verpflichtungen zur Teilnahme an, Kriege, Bildung eines verfassungsmäßigen Ministeriums, Einführung einer Verordnung, welche die Auslösung des Par laments zuläßt, und baldige Verfassungsreform. pp Lisabon, 8. Dezember. Die Geschäftsräume der Zei tung „Munvo" wurden gestürmt, di« Maschinen zerstört und die Redaltion angezündet. Lin Flugzeug, welches eine An sammlung von Revolutionären überflog, wurde von diesen abgeschossen. Dec Kommandant wurde getütet, Ker Leutnant brach ein Bein. pp Amsterdam, 11. Dezember. Daily News vernimmt aus Lissavon, vag bei der reoolutionären Bewegung in vo riger Woche 100 Personen getütet und 500 verwundet wurden. pp Genf, 11. Dezember. Der pazifistische Lyon«, »Plorke»" oeröffe, ti ch> ein Londoner Telegramm, wonach die neue poriu- giesische Regierung die Revision der Kriegs- und Friedenszirle anreuen will Das Parlament ist zum 3 Januar einderuien. pp Lissabon, 9. Dezbr. Der Revolutionsausschub befahl die Befreiung der politischen Gefangenen, stellte die Freiheit der Presse wieder her, ermächtigte die Journalchen, die unter Miß brauch der Macht ausgewiesen waren, wieder zurück,»kehren und machten den Ausweisungsbefehl gegen die portugiesischen Prälaten rückgängig. Der SIMchuß bekräftigt seine unbedingte Anerkennung der Verpflichtungen der vorigen Regierungen und bewahrt die Treue zum Bündnis mit England und den Na tionen, welche gegen Deutschland kämpfen. pp Schweizer Grenze, II. Dezbr. Pariser Blättern zufolge hat Sidonio Paes da» Präsidium der provisorischen Regierrung übernommen. Der Aufenthalt des früheren Ministerpräsidenten Affonso Costa ist unbekannt. Var Wut-Triumvirat Die drei Blutmänner David Lloyd George kn London, Georg Clemenceau in Paris und Woodrow Wilson in Wa shington haben, daran wollen wir nicht zweifeln, heute noch den Willen, Beut und Geld zu opfern, den Krieg zu einem für sie siegreichem Ende zu bringen. Sie werden so lange die Menschen ins GeMtzfouer schicken, bis die Gewalt der deutschen Erfolge die Nerven der Entente-Völker reihen lägt. Es ist eine Tollheit bei Wilson, «ine Bulldoggs-Verb.ssenhett bei Lloyd George und grausamer Eigensinn bei Clemenceau, der sie so handeln lägt. Sie wollen und wollen nicht nachgebcn, auch trotz Ruhlands Abfall nicht» und mag die Erde in Blut schwim men. Aber trotz dieses festen Willens kann doch der plötzliche Zusammenbruch folgen. Der erste Napoleon wog diese drei Männer auf und ein haloes Jahr nach Leipzig war alles vorbei. Und es scheint, die Entente ist heute so wett, wie Napoleon bei Leipzig war. s Die Ameritaüer sollen noch zeigen, was sie können. Das werden die Soldaten des Sternenbanners in der Front versuchen. Aber die Amerikaner zu Haufe Vierden die blutigen Verlustlisten nicht so ausnehmen, wie Engländer und Fran zosen, tHtz, daran gewöhnt find. Und dah Briten und Fran zosen die „Ehrenplätze", die Stätten des Blutbades, den Regimentern des Präsidenten Wilson gern einräumen werden, ist oorauszusehen. In der ganzen Enteilte werden die Frie densfreunde umsonst beim Kragen genommen, das blutige Triumvirat will durchaus seinen Wilken haben. Aber Chau vinismus und KrämerpoUik sind keine schöpferischen Natur- gewalten, sondern nur Tageserscheinungen, die verdorren müs sen, wenn die Kraft ausgekt. Georg Clemenceau hat früher «in Buch geschrieben, das von ein«m blinden Kaiser handelt, den seine Aerzte das Augen licht wiederzugeben versprachen. Als er aber fast wiederherge- steift war^ wollte er nichts mehr vom Sehen wissen, er „vscd liebt sie Tat über <lem Asm" Lin echtes Manneswort ist im Laus« einer Unterhaltung gefallen, die Generalfeldmarschall v. Hindenburg und General Ludendorff kürzlich mit einem Berichterstatter der Wiener „Neuen Presse" hatten; Ludendorff sagte: „Noch steht die Tat , über dem Wort!" Dieser Ausspruch erinnert an Goethes Wort aus dem „Faust": „Im Anfang war die Tat!" Es ist das Bekenntnis zum festen, mannhaften Tun, das allein be freit und die einzelnen PerMlichketten wie di« Eejamtheit der Völker vorwärts und aufwärts führt. Glücklich darum das Doll, das lühne Tatmenschen zu Führern hat! Nicht Wort« entscheiden. Sie sind wertlos, tauben Nüssen vergleichbar, wenn nicht die Tat dahinter steht. Wenn die Worte allein den Sieg verbürgten, dann mühte das deutsche Polk wohl schon hundertmal vernichtet sein. Denn an gehäs sigen und lügnerischen Worten haben es unsere Gegner seit Krkgsbeginn wahrlich nicht fehlen lassen. Sie haben Deutsch land-Endlich oft in Wortsn „endgültig zerschmettert". Der Krieg mühte, hiernach zu urteilen, seit drei Jahren vorbei fein! Allein die Taten stimmten mit den großen Worten »nicht überein. Denn noch ist Deutschland Sieger und wird's auch bleiben. Wenn es nach schönen Worten ginge, hätten wir wahrscheinlich überhaupt niemals «inen Weltkrieg bekomm«» — soviel ist vor dem Kriege vom „Welt- und Vülkerfrieden" geredet worden! Mindestens aber wäre längst wieder die ganze Welt «in Haus von herzensguten Brüdern — soviel ist allein voit deutschen Flaumachern vom Frieden geschwatzt wurden! Nicht große, bohle Worte Haven uns unsere unerhörten Erfolge gebracht, sondern das hat allein di« deutsch« mannhafte Lat getan. Unsre Heerführer sind immer wortkarg gewesen. Aber wenn sie etwas sagten, Kami war es der Ausfluß sicherer Kraft und mannhafter Tat, di« dem Wort« Wert und Ge wicht verlieh. Die Taten unsers herrlichen Schwertes aus den Schlachtfeldern im Westen, Osten und Süden, aus und unter Wa,ser sowie in der Luft, die emsige Arbeit hinter der Front und in der Heimat, in den Fabriken und Werkstätten, auf den Aeckern, in den Schulen und Hürsälen, in den Laba- ratorien, in den Krankenhäusern und Lazaretten, in den Schreibstuben und Banken und wo sypst noch Kriegsdienste geleistet werden, di« Haden uns bi» hierher siegen lassen und werden uns — nach Ludendorff in demselben Gespräch — den Krieg nicht zu einer „Remis-Partie", das heißt unentichiv- den- werden, sondern für uns siegreich enden lassen. Work, f irm Lande Chnta sovrel Greuel geschaut, datz er , es vorzog, in Blindheft zu l«ben. Viel« Franzosen kennG ! wohl nicht diesen Roman ihres leitenden Staatsmannes, aber di«, welche ihn kennen, werden sagen: „Clemenceau, Du schaffst ein Frankreich, in dem bl-ind zu sein, eine Wohltat ist." Die Tuba des Weltgerichts wird diesem Blut-Triumvirat in die Kartoffel-Verkauf Mittwoch, den 12. d. M./an die Bewohner des 3. und 4. Brottartenbezirks gegen Lebens mittelmarke Nr. SS je.3 Pfd. bei Glaser, Donner und Lieber». Stadttat Frankenberg, den 11. Dezember 1917. Auf Blatt 496 des Handelsregisters ist beute die Firma Paul Böttcher in Niederwiesa und als deren Inhaber der Fabrikant Hermann Atbert Paul Böttcher in Niederwiesa eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Armaturenfabrik und Metalldreherei. Frankenberg, den 7. Dezember 1917. »sg 193,17. Königliches Amtsgericht. Der Plan über dle Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie in Sünuersdorf liegt bei dem Postamt in Frankenberg <S.) auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich au». Chemnitz,?. Dezember 1917. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Pferdevormusterung. , Unter Bezugnahme auf die in Nr. 279 des Frankenberger Tageblattes veröffentlichte Be- kanntmachung der Königlichen Amtsbauvtmannschaft Wüha werden die hiesigen Pferdebesitzer hierdurch ausgefordert, ihre sämtlichen Pferde, mit Ausnahme der in vorerwähnter Bekannt machung bezeichneten, am Mittwoch, den 12. Dezember 1917, Bormittag 10 Uhr „ An* Deck« lmd ohne Geschirr auf Trense mit 2 Zügeln, dem Königlichen Pferdevormusterung», komnnssar durch erwachsene Personen vorfübren zu lassen. „ , > w Snse der vorzusuhrenden Pserde find zu reinigen, aber nicht zu schmieren. Am linken BackenMck der Halfter leben Pferde» ist eine Nummer, welche der,enigen der Borführungslrste entspricht, zu befestigen. Diese Nummern werden den Pferdebesitzern zur sorg fältigen Verwahrung und Befestigung am Tage der Vorführung bis spätesten» den 11. ds.Mts. ausgchandiat. Die Pferde find aufzuttelle«: Heinrich-Beck-Siraße, vor,Mühren: Julius Schwartze-Straße. a» von llnglückssällen wird den Pferdebesitzern und -führern die größte Vorficht beim Ausstellen und Vorführen der Pferde empfohlen, wie auch da» Halten von Ab ständen zur Pflicht gemacht wird. «... Die Pferde eines und desselben Besitze» müssen unmittelbar hintereinander sorge- Mytt werven. Den Weisungen der Schutzleute und Gendarmen ist unweigerlich nachzuaehen. Pterdebesitzer, d,e ihre gestellungspflichtigen Pferde nicht oder nicht rechtzeitig oder voll- sahug vor!Uhren, haben außer der gesetzlichen Strafe (nach 8 27 des Kriegsleistungsgesetzes vom 13-6. 1873 Geldstrafe bis zu 1U M.) zu gewärtigen, daß auf ihre Kosten eine zwangsweise Her- belschafiung der nichtgestellten Pferde vorgenommen wird. Den Pferdebesitzern, Tierärzten und Beschlagschmieden wird die Beteiligung an dieser Bor- musterung rmgend empfohlen. Frankenberg, am 7. Dezember 1917. Der Stadttat.