Volltext Seite (XML)
Amts- md Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Carlsfelb, hun-shübel. Neuheide, OberMtzengrün, Zchönheide. öchönheiderhammer,öosa,Unterstützengrün,Wildenthal usw. Erfcheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. > Anzeige,ipreir: die kleinspaltiae Seile 12 - Pfennigs. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. -—— 61. —— Dienstag, de» 10. Minz «im». L»L4 gung Bclei.- Tagesgeschichte. DerrtsMaud. deutschen Gesellschaft für Welthandel zu vereinigen, von seinen Urhebern ausgcgebcn oder wenigstens einge schränkt wi!rd. Das einseitige Vorgehen mit der Neu- gründung, deren Unüb?rschbarkeu und die daraus und aus den bekannten Quertreibereien entstandene Verwirrung ha ben nunmehr eine Anzahl vo» Industriellen dazu ge führt, sich ihrerseits zu einer Auslandsgenossenschaft m. b. H. zusammenzuschließen, um aus dem angedeute- ten Gebiet weiterzuarbeiten. Zu den Teilnehmern ge hören bisher u. a. die Herren Barre-Bochum, Hugen berg Essen, Emil Kirdorf-Streithof, Ludwig Röchling- Völklingen und Hugo Stinnes-Mülheim (Ruhr). Die Reichstagsersatzwahl für den Gras en Mielzynski. Das polnische Provjuzral- Wahlkomitee für den Wahltteis Samter-Birnbaum- Obornik, der durch die Mandatsniederlegung des Gra sen Mielzynski vor einer Reichstagsersatzwahl steht, proklamierte den Prälaten Klos-Posen als Kandidaten. Die Wahl findet am 17. März statt. Deutscher Kandi dat ist Herr von Haza-RadliH. —'Zum Prozeß gegen den Leutnant von Forstner. Durch die Blätter geht die von ei nem Telegraphenbüreau verbreitete Meldung von der Verurteilung des Leutnants von Forstner und des Sergeanten Höflich wegen Soldatenmißhaudlung durch ein Kriegsgericht in Bitsch. Anschließend daran be mühtet das Bureau: „Die Soldaten, die über den Vor fall gesprochen Hitten, hätten fünf, vier und zwei Wo chen strengen Arrest erhalten." Bon zuständiger mi litärischen Seite wird mchgeteilt, daß eine Bestrafung von Soldaten, die über, dm Vorfall gesprochen haben sollen, nicht stattgesunden hat. .Diese Behauptung be- .ruhe vielmehr auf freier Erfindung. — Ar Leitern-Groschen. Nach sozialdemokra tischer Auffassung und AnsdruckAweise worden vom Volke nicht etwa die zur Erfüllung der Kulturauf- gaben nötigen Steuern erhoben, sondern „dem hun gernden Proletarier werden zwecks gänzlicher Aus powerung im Dienste einer verrotteten Gesellschafts ordnung die letzten Groschen erpreßt". So und ähn lich lauten wenigstens die lächerlichen Phirasen, mit denen die Umflurzpärbei gegen jede Steuerpolitik des Staates auzukämpsen sucht. Aber wenn es sich darum handelt, die Partetkrsseu mit den Arbeitergroschen zu füllen, da ändert sich plötzlich der Ton, und da zeigt es Nch auch, daß die angeblich darbenden Arbeiter wahre Riesensummen zusammenbringen können. Für einen einzigen Streik, den jn der Stuttgarter Fabrik von Bosch, mußte die Hauptkässe drs Metallarbeiterver- bandes z. B. im 2. Quartal 141388 Mark 5 Psg-, im 3 Quartal 234 250 Mark 10 Psg., zusammen also 375638 Mark 15 Psg. aufbringen, dazu kamen noch 161 076 Mark 7 Psg. aus der Lokalkasse. Der Ge samtaufwand für dresen Kampf, bei bekanntlich ganz zu ungunsten der Sozialdemokratie ausgegangen ist, betrug, nach Abzug einiger kleiner anderer Posten, — Der Kaiser verließ das Linienschiff „Deutsch land* Sonnabend vormittag '/,12 Uhr und landete vor der Lloydhalle in Bremerhaven, wo Kriegeroereine und eine große Menschenmenge Aufstellung genommen hatten. Der Kaiser chritt zunächst die Front der Vereine ab und bedachte ver- chiedene Kameraden mit Gesprächen. Nm 11 Uhr 45 Min. ühr der Kaiser im Hofzug nach Bremen und um 3 Uhr 15 Min. von dort nach Berlin ab. — Verurteilung wegen Beleibt des deutschen Kroupipinzen. Wegen digung des deutschen Kronprinzen wuvde der oerant- antwoptliche Redakteur des „Vorwärts", Dr. Ernst Meyer, zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung führte das Gericht u. a. aus, daß der in Frage stehende Artikel eine Parodie auf den Regimentsbefehl des Kronprinzen an sein HusaremNe- gimcnt darstelle. TM Artikel sei jn hämischer Weise geschrieben und bedeute eine airge Ehrverletzung des Thronerben, die in böswilliger Weise zur Ausführung gelangt sei. Obwohl dem Angeklagte noch nicht vor bestraft sei, könne das Gericht ihm wegen der Schwere der Beleidigung mildernde Umstände nicht zuerkennen - Die Gründung einer deutschen Ge sellschaft für Welthandel gescheitert. Die „Kölnische Zeitung" veröffentlicht eine Zuschrift aus Düsseldorf, in welcher Ls heißt: Es scheint festzustehen, daß der Gedanke, die ganze deutsche Industrie in einer nicht weniger als über 528000 Mark. Die Lokalkasse reichte gerade noch aus, um die festgelegten Unter stützungssätze auszuzahlen. Wenn dis sozialdemokra tischen Arbeiter ein einziges Mal überlegen wollten, daß hier wie so ost ihre ersparten Groschen für eine ganz unsinnige Sache hinausgeworfen worden sind, würden sie wohl marken, daß die Partei, der sje das Vielfache der staatlichen SteuernMs freiwillige Steuern ausopfern, in geradezu frivoler Weise mst den Ar- beitergroschen umgeht, und würden einer Partei den Rücken kehren, die mit ihrer Wohlfahrt leichsinnig spielt und sie jederzeit dem Ruin entgegenzutreiben bereit ist. Lasse sich deshalb auch keiner einsaugen von der so zialdemokratischen Partei und den sozialdemokratischen sogenannten „freien Gewerkschaften." Italien. — Italien vor einer neuen Kabinetts» krise. ES scheint, daß die radikale Partei die Loslösung vom Kabinett beschließen wird, worauf eine Kabinettskrise unvermeidlich wäre. Giolitti soll Solandra als Nachfolger bezeichnet haben, der das neue Kabinett im Rahmen der alten Giolittischen Mehrheit, jedoch ohne die Radikalen, bilden dürfte. Vom Balkan. — Einzug Fürst Wilhelms in Durazzo. Der „TauruS* mit dem Fürsten und der Fürstin von Alba nien an Bord ist, begleitet von den Kriegsschiffen „Quar to*, „Gloucester* und „Bruix* am Sonnabend um 2.15 Uhr in Durazzo eingetroffeu, er wurde mit Artilleriesalven und Hochrufen feiten« der Bevölkerung begrüßt. Der Fürst und die Fürstin haben sich um 3 Uhr unter erneuten Ehrensalven und dem Jubel der Bevölkerung an Land begeben. Der Einzug des Fürstenpaares vollzog sich bei strahlendem Son nenschein, in Anwesenheit einer vieltausendköpfigen Menge, welche dem Fürstenpaar begeisterte Ovationen bereitete. Essad Pascha und eine Deputation der provisorischen Re gierung gingen in Durazzo an Bord des „TauruS*, das ita lienische Mitglied der Kontrollkommission begrüßte den Sou verän am Landungssteg, Gendarmen mit aufgepflanztem Ba jonett und Berittene mit gezogenem Säbel bildeten Spalier. Dem Fürsten wurden die Gcndarmeriekommandanten und die Kommandanten der internationalen Detachements von Sku- tari, da» KonsularkorpS und die Geistlichkeit vorgestellt. Der Fürst sagte: „Ich freue mich, gekommen zu sein! Es lebe Albanien!* Die Stationäre feuerten Salutschüße ab, die Glocken läuteten. Musikkapelle,» spielten Nalionallieder, welche die Volksmenge sang. Der ganze Weg war mit Blu men bestreut. Das Fürstenpaar winkte noch lange vom Balkon des Schlaffes der Menge zu. ES herrscht große Begeisterung. — Dfe Räumung Südalbanrens durch Griechenland. Die „Albanische KoLrespondenz" meldet aus Athen: Die Räumung von Koritza durch die griechischen Truppen geht nach Maßgabe der Ein richtung albanischer Behörden und der Besetzung durch die albanischen Gendarmen vor sich Nach Koritza wer den die griechischen Truppen auch Colonia räumen Dir pWvisdrische Regierung des Nordepirus hat für alle in ihren Händen befindliche Städte Gouverneure er nannt. An» nächsten Freitag soll eine große Versamm lung stattsinden, in der die nenernannten Gouverneure über die Lage in den verschiedenen Orten Bericht er statten werden. Biele junge Leute verlassen Athen, um sich zu den Aufständischen zu begeben. — Blockade über den Hafvn von Tanta Qvaranta. Die griechische Regierung hat die Blockade über den Hafen von Santa Quakauta ver hängt, und zwar vom 7. März mittags 12 Uhr an, vor ausgesetzt, daß die Großmächte keine Einwendungen er heben. Oettliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 9. März. Am bevorstehenden Lande«- bußtage wird wiederum wie in den Vorjahren eine Kol lekte für die Innere Mission gesammelt und diese wendet sich in einem Flugblatt an die Landeskirche mit der Bitte, mitzuhelfen, daß e« mit der Arbeit Gottes und in seinem Reiche vorwärt« gehe. Diese Arbeit braucht notwendig immer größere Mittel, um überall zu wirken, wo es not tut. Ein flüchlwer Rundgang in Sachsen über das ganze Arbeits gebiet in Sachsen wird e» uns zeigen. Die Innere Mission will den Menschen von Kindesbeinen an bi» hinein in» Alter begleiten. Ihre Krippen, Kindergärten und Kin derschul« n (über 300) nehmen sich der Kleinsten an. Jn Knaben- und Mädchen horten werden di« Aelteren behütet und angeleitet. 600 Jüngling»- und Jung frauenverein« wollen dazu beitragen, daß eine gesunde, > frohe, aber auch fromme Jugend heranwächst. Männer- und Frauenvereine arbeiten daran, im Volksleben die starken Kräfte de» Evangeliums zur Geltung zu bringen. Wanderkurse für Kochen und Hauskranken pflege wollen Uebelstände abstellen, unter denen viele Häuser leiden. Daneben will sie vor allem den Kranken dienen durch Schwestern, welche in den Diakoniffenhäusern und in Gemeinden arbeiten und in Herbergen zur Heimat die müden und vielfach gefährdeten Wanderer auf nehmen und pflegen. Jn Bethlehemstiften sollen arme Kinder Erfrischung und Erholung an Leib und Seele finden und in 25 Rettungshäusern der Sünde ver fallene Kinder zurecht gebracht werden. Dazu gilt es, Trunksucht und Unzucht zu bekämpfe«, die seclenver- kerbende Presse durch gute Schriften zu verdrängen u. a. Nichtwahr — ein großes Arbeitsfeld! Und doch soviel auf ihm auch gearbeitet wird, es möchte noch viel mehr geschehen. In aller Gemeinden geschuht fast nichts für die Kinderwelt, in wenig für die schulpflichtige Jugend, soweit sie außer der Schule sich selbst überlasten ist und nicht ein schützendes und bewahrendes Elternhaus hat. Kaum mehr als Vi« der schulentlassenen Jugend ist in Jünglings- und Jungfrauenvereinen gesammelt und was auf anderen Gebieten geschieht ist vielfach auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Vieles ist noch zu tun und durch die Mittel der Buß- tagSkollekte möchte der Landesverein vor allem neue Unter nehmungen anregen und durch Unterstützungen fördern. — Leider ist in den Jahren 1912 und 1913 der Ertrag der Kollekte je von 1500 bezw. 1400 Mk. zurückgegangen, sodaß im letzteren Jahre fast 3000 Mark weniger zur Ver fügung standen als 1911. Deshalb wendet sich dies mal der Landesverein an die Gemeinden besonders herzlich und dringend mit der Bitte, diesen Mangel wieder auszu gleichen, damit die großen Aufgaben der Inneren Mission so erfüllt werden können, wie eS ihre Bedeutung und ihr Segen erfordert. Möchte diese Bitte auch in unserer Gemeinde recht freundliche Aufnahme finden! — Eibenstock, 9. März. Ihr öOjährigeS Berufs- jubiläum begina gestern die Schneiderin Fräulein Wil helmine Keßler, Aeußere Auerbacherstraße hier. Der Ju bilarin wurden Beglückwünschungen von vielen Seiten zuteil. — HundShübel, 9. März. Der Winter hat einigen hiesigen Obstzüchtern empfindlichen Schaden gebracht, indem infolge hoher Schneeverwehungen die Hasen in die Obstgärten gelangen konnten, wo sie die Rinde junger Obst bäume abnagten und ihnen dadurch den Untergang bereiteten. Dem gleichen Schicksale sind auch di« von den Konfirmanden gepflanzten Bäume verfallen; sie werden aber in dankens werter Weise von der Jagdgenossenschaft ersetzt. — Leipzig, 4. Marz. In einem Warenhanse in der Windmühlenstraße wurde am Dienstage ein ganze Familie, Vater, Mutter und Tochter, beim Ladendiebstahl ab gefaßt. Eins Durchsuchung der Wohnung förderte ein gan zes Warenlager an Schuhen, Stoffen, Wäsche, Gardinen und Schußwaffen zutage, daS zum grüßen Teil von Dieb stählen in Leipziger Geschäften herrührl. Die Frau, die hauptsächlich die Diebstähle ausgeführt hat, wurde der Staat»- anwaltschaft zugeführt. — Limbach, 6. März. Zur Vornahme von Vorar- arbeiten für eine elektrische Kleinbahn Chemnitz-Lim bach mit einer etwaigen Abzweiaung nach Hartmannsdorf ist vom Königl. Ministerium de» Innern im Einverständnisse mit dem Königl. Finanzministerium d«r Bahnbau- und Be triebsgesellschaft in Frankfurt a. M. und der Allgem. Elek trizitätsgesellschaft in Berlin Erlaubnis ertrilt worden. — Johanngeorgenstadt, 6. März. Schon seit längerer Zeit war hier ein größerer Neubau für die Post geplant, aber immer scheiterte das Projekt an den zu hohen Kosten. Nunmehr ist da» Gebäude, in welchem die Post zur Zeit mietweise untergebracht ist, an den hiesigen Konsum verein verkauft worden. Der Vertrag mit der Postbehörde läuft noch bi» März 1916. Während dieser Zeit muß für die Post ein andere» Heim gesucht werden. Da» neue Post- gebäude, wiederum von Privatpersonen errichtet, dürfte an die Ecke der Anton Unger- und Bahnhofstraße zu stehen kommen. — Adorf, 6. März Vom hiesigen Polizeiamte wurde die Polizei in Pilsen verständigt, daß in Adorf di« Leiche eine» etwa 7 Monate alten Kinde» aufaefunden wurde, und daß zweifello» ein Mord vorliege. Der Verdacht lenkte sich auf ein au» Adorf nach Pilsen »urückgekehrte» Paar. Di« Erhebungen ergaben, daß der seit ewigen Tagen in den Pilsener Skodawerken arbeitend« Schloff«! Karl LhotSky mit einer der gesuchten Personen identisch sei. Er wurde ver haftet und gestand nach längerem Leugnen, daß er vor »wei Jahren mit seiner Geliebten, der Fabrikarbeiterin Horatschek mit einem Kinde nach Adorf «»»gewandert war, wo er in der Fabrik der Firma Uebel Beschäftigung fand. Im August v. I». wurde dem Paare «in zwrit«» Kind geboren. Da der Mann wenig Verdienst hatte und seine Geliebte kränkelt«,