Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190205126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-12
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1902
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'8 v«n>g,g«dIN>r. U1V «>r«L », »«, v«l»»»r Drrl»« »ck der »Ick»», U««kvuiia. w» »t, 8«rn»«u« d»ick «>,«n» ««i« c»<r Kv«»t>ko»Lr« «rklat. ntzaiit» da» vtatt an Wxdcnta,«». dt« mckl ««> Gau»- od»l Seren««« tol,en. tn «ck rdnlaudaadk» »»„»» »ad «r » »«,» t»»«t,kLl. >ick»»d» rtn«eiandler Ecktttr- Uck« leme ivtrdwdliidktt. k»r*>drecka,ickl«»: »«11 «r. U und Sir. rOSL Leleikamm-Idr«!!«: Ackchrtchl»» »reade» Se,rüirt«185k /Sline i »«»»>,« »-«»« tlir. 8öi up ^ottlaorLtk'. 28. t.. xee SpootLUtLt 66ÜÜ886 o»uwuupt»tt«o -io 878. I. Ltrüo»ev»rd«iie». Kivmblroo^arl» 8, t»oa»-fLlo«v Ledoopl rLrioveo ole. HaupL-GelchLMSstelle: Marien,tr. L8. /snreigen-LM. Dt« «Imiatnir» von «nklndl«un„n ertota« iii derKauviaktchattdttkll» »nd te» tltebenannatnnelielleri tn Drckde» dir ?!a»mittar» 3 Utir. Sonn- und Nenn««» nur Manenlirahe a» von i! t>id'/«> Mir Die l ivalrra« Nrund- vite <ca « Silben» i» P>a ?.»- tündiaunoen aal derPrlvattiite «eile cs Pi,.; die rivailtae tzeile ui» .ztuiaciculdtt oder out Lkit'cue so Pta. In Nummern »aiti Lrmn und »>eier- laoen l- de», -ivailiae Eruuüzeite» Sb. «v bcz « und « Pt«. »Lld beiondercm Lartl. ktuZivLniae Suttrüae n»r «c«o» VüeablLUa werde» mit ro PI«, b-icamrt. SrvIUt:! »P '» lirlrnirrciiitieii I». IVlv«Iv»IUIlN. r>, runlwpz« <1srttnruirvstt. 'r^r»r«^»'.»i«r»L«iSr«r»rerrr*»r»^s»Lrr!^ pr-rs-e.-'^rrzer«»«. Vrüai,»«:» >»n«> Ietu-«^»> viz»tetHveu»re>i-Ilr»«« I>N'5ick«r„.F. u. »liillvi- Könisi. btctiI. NotUeK^AQt t'ruuorvlr. 12 l-avv-leovis-Lusstslllliiß. k'abrili-tt»^« in Ltnul. ^ar-ulkvnällin. — Iltr H Orössta ^„ervakl nUor i»- u. uunlünilinotion Illuntr. k>rvinli»wi> frei. komi»vrks>nrinpi«Ie. ^llli«8 HeltZMek ß —. cka» 8ee IS, pr»«tt. ». I. Lt. 8 jjcIkliclillillM-lieskliMiitle ß kür 6ur. «letzte. biiebt, ketrolsum, Loresm von»-kür»1sr MW. k-f-pEke. II1IIIU» II UNU II»I II» NU»,«P, 1« »ult Iv I*1e>ii»Iz!;e Il'ttet,»?»»« Iilttg;. DMO I» Itlührltzi; > - ^., L>«rort;«l»tt > . »Dl»» H <s>Itz ^ffissps' Die I!alnNropl)c voll Martinique i),eueile Drokivericlue. Hosuoctlrichten, Pierdeausitellung, BezirkS-Olislbauoercin, V»«,» A't'"»"- ÄUdculichrr Velbano. .lranivfqruosseii. „Tanuväiiier". Biieslaneu. Muntai^ 1Ä. Mai NME. Die Katastrophe von Martinique. Mn Naturerciqnib furchtbarster Art hat in wenigen Stunden' eine ganje Stadt zerstört und 25000 Menicheniebcu vcr°! nichtet. Seit fünfzig Jahren galt der vullaickiche Mont Pelr'e auf der Antilleiiinscl Martinique als ausgebrannt, und »» seinen ,>üken entwickelte sich der Ort Samt-Pierre ui anscheinend geiichertei» . Wachsthuui zu euicr lebhaften und vellehrsreichc» Hasenstadt. ! Da plovlich ivard der toütgeglanblc Vnlkaii lebendig, zu sriiqer I Morgenstunde, als Alnlatten, Sieger ui'd Weihe, welche die Stadt! bewohnten, »och ini Schlafe lagen, ergan sich glühende Lava ans^ dem grancithaslcn dtrater, und in der Breite emcs Sees slro>ii!e ^ die flüssige Wntli auf die unglückliche Staat nieder, von der nichts übrig gehlieben ist, als das schreckliche Bild der Zerstörung, welches die etliche» dreihig Oserettelen bis an ihr Lebensende in ihrem ge ängstete» Otcdachinij! behalten werden. sZüiiiundjwantzigtanjeiid Menichen verbrannt oder u> Lava begraben, eine ganze Stadt mit Allem, was sic beherbergte, mit de» sranzoiiicbe» Behörden und i fremden Nonsnlnten cmsgeiöscht »nd verkohlt. Dos Blut gerinnt i vo>' (Sntsehen in den Adern, wenn man sicti diese elementare .ttata- jtrophe zu vergegenwärtigen lacht! Wo gestern fröhliches, aeschäs-! tiges Leben war, ist heute unnahbar sengende Wüste, ein Massen grab von fiinsnndzwanzigtanscnd jählings verbrannten Menschen/ für die kein Entrinnen war, auch nicht ani die Schose im Ha'en, denn auch diese Ivnrden von dein flüssigen ,/cncr nicht verschont, i und der Kapitän des französischen Panzerkreuzers, der sich ans ' dem Bereiche der Katastrophe nach Fort de France rettete, batte j nach Paris an den Marincininisler nichts Anderes zu berichten, oks daß er mit etwa dreißig «Geretteten davongekommen, ionst ober, nichts verschont geblieben sei, kein Mensch und lein Hans und! auch keines von den fünfzehn Schiffen im Haien von Saint-Pierre.' Eine ähnliche Kataärovhc hat sich, soweit das Gedächtniß der, Geschichte zurückreicht, kaum zwei- oder drei Mal ereignet. An den > Aschenregen ans dem Krater des Beiuv denkt man und an daS j Erdbeben, welches am Mcrheilinentaoe des Jahres 1755 dreißig-§ tausend von den Einwohnern Lissabons um'S Leben brachte. Bei der Natur ist kein Erbarmen, nur bei den Menschen, haben von je die Skeptiker gesagt: aber es ist ein Trost, daß auch die Natur nicht oft so furchtbare Masscnzerstörnngen anrichtet wie diejenigen von Hercnlannm und Pvmvcii, von Lissabon und Saivt-Picrre. freilich, dort in der tropischen Glnth, weiche sich über Land und Meer von den Flnßsän'cn im Süden der Verciniaten Staaten von Amerika bis über die Antillen und das caraibische Meer hin § lagert, kann die Natvr bisivcilen von ganz besonders entiehlicher! Grausamkeit sein. Austritte des Mississippi und Mi'ionri, j Wirbelwinde und Epklone richten von Zeit zu Zeit ungeheuere Verheerungen an, denen Tausende von Menschenleben mitten im Tagewerke jäh zum Opfer fallen. Von einer der Antillen, der Insel St. Thomas, weiß man, daß sie seit hnnderlnndfnniziq Jahren sieben Mal durch Eyllone fast entvölkert worden i>t. lind die Reihe der Vulkane am inneren Rande des Rogens, welchen die Großen und Kleinen Antillen bilden und den E. Sueß als lleberrest, eines einst zusammenhängenden, aber in Stücke gebrochenen Ge-, birges unter dem Namen der Eordillere der Antillen zusammen-1 gesoßt hat, hat niemals ganz ausgchört, sich zeitweilig in flammen-' den Eruptionen zu entladen. An diesem Rande lag die unselige, Stadt Saint-Pierre. beherrscht von den» Mont>Beläe, der durch fünfzigjährige Ilngefährlichkctt die Menschen in Sicherheit wiegte, um jetzt desto fürchterlicher sein Vernichtungsivcrk zu verrichten. Als ob die Ncttnr siir die Rcichthümer. die sie unter heißerer Sonne spendet, für die Uevpigkeit der Vegetation und für die Fülle von Licht ibrcn Preis von den Menschen cinsorderte, so wüthet sie jeznweilcn mit ungeheueren Katastrophen, siir welche wir in gemäßigteren Zonen, an kargere und mühsamere Lebens-1 bedingungcn gewohnt, kaum einen Maßstab haben. Und Tcnk- zeichen lme die Katastrophen non Hercnlannm und Pompeji, von« Lissabon und jetzt von Saint-Pierre sind gleich Warnungstafeln/ aulaericktet non der Natur, damit die Menschen sich nicht ver messen, ihre Gewalt höher zu achten als die Macht der Elemente. — Die „N. Fr. Pr." erinnert auch noch an die entsetzlichen Erup tionen in Ostajicn, die im August 1883 mit dem Ausbruche des Pik Perbnaton ans der Jnlcl Krakatoa in der Sundastraße be gannen. Der größere Thecl der Insel sank in s Meer. Dies machte sich weithin durch eine inäclitigc Mecreswcilc süblbar, die den ganzen indischen wie den pacisischen Occan bis Süd-Amcrika durchzog und besonders an den Ut'crn von Sumatra und Java ungeheueren Schaden onrichtete. Auf Java besand sich mehr a!S ein Drittel der <5. Krater in voller Thätigkcit: sie warfen unge heuere Massen von Steinen, Lava. Schwefel und ganze Fellen ans und verbreiteten überall Tod und Verderben. Gleichzeitig be gann das Meer zu schäumen und zu kochen. In Batavia gingen ungefähr 20000 Ehinesen, in Anjer 800 Europäer und Amerikaner zu Grunde. In Bantam ertranken 1200 Einwohner. Ans der Insel Sarong konnte sich nicht eine Seele retten. Die Stadt Tamercmg wnrdc mit der Hälfte ihrer Bewohner von einem Lava- ströme sortgeschwcmmt. Man schätzte damals die Gcsammtzohl der Getödtetcn auf 75 000. Amtliche Einzelnachrichten fehlen zur Zeit noch über die Katastrophe. Vorläufig ist cs noch unmöglich, bis zur Ungliicks- ftätte zu gelangen. Alles ist voll Rauch und Äsche. Der Vulkan Mont Peläc. der das Unheil ongcstiflet hat, jpcit nach immer Feuer, so daß das Betreten des Bodens in der Nähe der zer störten Stadt gefährlich ist. Soweit sestgestellt werden konnte, ankerten 20 Schiffe im Hafen von Saint Pierre, darunter os . _. sammt der Bemannung verbrannten. Neben den vielen Opfern an Menschenleben erreicht der «Sachschaden die Summe von mehreren Hundert Millionen; unter den Getödteten befanden sich ungefähr 2000 Weiße. Die Zahl der Opfer dürste wohl noch über die ersten Schätzungen von 25000 Menschenleben Hinausgehen: es sind auch Tausende der Bewohner in der Umgebung dem Ver hungern preisgegeben. Von «st. Thomas, von St. Lucia und von Portorico sind Lebensmittel unterwegs. — Tie Katastrophe trat fast unerwartet ein. Ter Mont-PclSe war zwar seit mehre ren Tagen in Thätigkeit, doch glaubte man nicht, an eine ernste Gefahr. In der Nacht vom tr. auf den 7. d. M. jedoch waren die Lavaslröine von verheerender Wirkung und verschütteten Alles im Uinkrcise. Nach der Meldung des DampscrS „Noddam" j herrschte »nährend der Eruptiv» fast vollständige Finsternis;. Die Nomen der Schisse, die vor St. Pierre lagen und nntergegangc» sind, konnten bisher nicht ermittelt werden. — „Tcttlq Mail" vcr- ^ öfsentlicht die Darstellung eines Matrosen über die Schrecknisse. aus Maitiniane unter dem Titel: „Eine Vision in der Unterwelt", worin der llebcrlebende berichtet, daß St. Pierre eine Zeit lang einer wahren Hölle glich. Ter Matrose sagt, daß Lavahügel und glühender Pcchreqcn init einander wettcijerten, um die unglück liche Stadt in kürzester Zeit vollständig zu vernichten. — Das englische ttolonialaint erhielt vom englischen Gouverneur der südlichen Antillen mehrere Depeschen, woraus hervorgeht, daß sich die vulkanische» Ausbrüche auch aus die d e n a ch b c> rl en Inseln auszndehnen sännen. Ans der Insel Dominica, gleichfalls zu de» kleinen Anlillen gehörig, befindet sich ebenfalls ein Vulkan in Thäliakeit. Die Bewohner flehen die englsichen und amerikani- i'chcn Schissskapitäne an, sie ans dem Bereiche der vulkanischen Verwüstungen zu dringen, die jeglichen Verkehr in s Stocken ge bracht haben. Ans Set. Vincent wirst der Vulkan Sonsfri.'-re seit drei Tagen Lava aus. Rauchwolken hängen über dem Krater Die Einwohner der Insel sind von einer Panik ersaßt. Alle flüchteten in'ö Schloß, wo dis Behörden den Fluchtllnaen Spelle »nd Unterkunft geben. — In den Warte- rcsiiwen des Ministeriums der Kolonien in Paris spielen sich er- prellende Sccncn ab. Die Personen, die Erknndignnaen über das Schicksal ihrer Angehörigen einziehen wollen, weichen nicht von der Stelle. Einzelne harrten von 0 Uhr Morgens bis zum späten Al'end a.iS, uni die Namen der Geretteten zu ersodren. deren Liste jedoch noch nicht cinqetrosscn ist. well die Kabelstörnnacn eine zeitraubende Jnstradirnng dcZ Nachrichtendienstes noth- Ivendig machen. — Tie Katastronhc trifft namentlich Bordeaux/ wo, abgesehen von Handelsinterelscn, 50 Fawil en in Martinioue Angehörige haben. Ter Untergang der Stadt Saint Pierre gilt als sicherer Ruin der aanzen Kolonie. Ter Schluß der Kata strophe ging binnen wenigen Minuten vor sich. Der Gouverneur Mouttet. welcher aitt tue al"rmirenden Nachrichten hsii kurz vor der Katastrophe nach St. Pierre gereist war, scheint umgckom- men zu sein Weiter wird gemeldet: Wiesbaden. Da? Telegramm, da? der Kaiser an den Präsidenten Lonbet gerichtet hat. lautet in der Uehelletzong: .Sr Exccllen; dein Pinsidenten der Republik, Paris T>ek- bewegt durch die Nachricht von der icknecklictieii Katastrophe, die St Pierre betroffen und die einer Verrolle« ring dos Leben gekostet bat. die «hier Zahl nach last die erreicht, die rn Pompeji »mkam/ beeile Ich Mich. Frnnkieich den Ank-druck meiner ansirchllgen Tlieilnalime nnsrirst'iechen. Möge Gott der Allmächtige, die Herren Denen gen trösten, die nnerielrl'che Verluste heweiii-'n. Mein Voi'cha'te, wird Eurer Ereellenz den Verrag von lOOOO Mk von Mir nl»e«gehe» uni den Verrollenen rn Hellen. Wlllnllm 1 st." j Präsident L o n b e t n rr t w o r I et e: .Sr Maiestär dem Kaller j Wilhelm in WirSvaden Sehr geriihrr von den« Bewel'e der» Tliellnahme. welche Eure Marrilot die Güte hatten, mir anläßlich des schreckliche» Uiiqlücks. das Frankreich heimsten hat. nnsin- drücken. bitte ich Sie, meine» let'ticllreir Dank, wie auch die Ver sicherung der David,rrtett der Opfer cntgegrnzunehmen, denen Sie zu helfe» beabsichtigen. Paris. Präsident Lonbet bat a»S Anlaß des Unglücks aus Martinique von den, Deniicben Kaiser, Wime von den andere» StaatSoderhäiwterir Beileidstelegramme erhalten. Ter deutsche Boticha ' ter. Fürst v. Radolin. hat dem Ministerium des Aeußeren ieinc tiefste Theilnabme ansgeivrocben. Paris. Die ..Agcirce Havas" veröffentlicht folgende Schilderung der Katastrophe auf Martinique: Die Stadt St. Pierre ist am 8. d. M. gegen 8 Uhr früh durch ein furcht bares Naturereignis, vollständig zerstört worden. Bei ciirern Aus bruch des einige Kiloinctcr von der Stadt gelegenen Vulkans Pellle verwandelte der vor» eure», wahren Fcnerrcgen begleitete glühende Lavastrom die Stadt in einigen Sekunden in ein nn- gehenrcs Feuermecr, das sich auch ans die St. Pierre benachbarte Küste erstreckte und io eine Feircrlrnie vom Dorfe Earbet bis Bourg de Pröcheur bildete. Die Wirkungen dieses vulkanischen Ausbruches machten sich bis Fort de France bemerkbar, wo ein Regen von Asche und nußgroßcn Steinen im Gewicht von 7 bis 10 Gramm niederfiel. Tie ganze Insel wurde mit einer drei Millimeter hohen Ascheschicht bedeckt. Der Bericht fährt wrl: Trotzdem allgemeine Bestürzung herrscht, ist die Hilfeleistung bald in die Wege gclellct. Der französische Kreuzer ,/Suchet" wird zur Unglncksstättc cntiandt, auch andere Tamvser mit Leichtern gehen dorthin ab, die bald mit schreckencrregenden Nach richten zurückkehrc». Man kann sich der Küste nicht nähern. Die ans der Rhede von St. Pierre liegenden Schiffe stehen in Flammen, die Hitze ist unerträglich: die Bestürzung ist aus ihrem Höhepunkt angelangt. Lebensmittel werden requirirt. bei den Häusern der Großkc»»llc»te. bei den Niederlagen und bei den öfsentlichcir Kaste» werde» Pvjlen ausgestellt. Gegen Abend trifft der „Suchet" wieder ein mit ungefähr 30 Ucberlebenden, von denen die meiste» mit schreckliche» Brandwunden bedeckt sind: zwei von ihnen sterben während des Transports noch dein Hospital. Die Scheinwerfer des „Sonchet" lassen ihr Licht auf die UnglückSstclle fallen. Genauere Nachrichten treffen ein, die Zahl der Opfer wird aus 30000 geschätzt. Unter den Vermißte» befinden sich der Gouverneur von Martinique mit Gemahlin, die am Tage vor dem Unglück in St. Pierre cingetroffen waren. Alle Schisse, die in der Nahe von Barbet und Bourg de Prechcnr liegen, sind mit Flüchtlingen angefüllt, deren Zahl ungefähr 5000 beträgt; die Flüchtlinge werden nach und nach hierher geschasst, die noch auf den Schissen verbleibenden werden mit Lebensmitteln Die Regierung von Guyana hat einen Kredit von in ver gönnen werde. — Nach einer Meldung des „Tcmvs" soll der ganze nordwestliche Theii der Insel Martinique verwüstet scn außer St. Pierre seien noch drei Ortschaften vernichtet. — Während der ganzen Nacht zum Sonnabend ist heißer Staub- und Aswer regen über die ganze Insel rriedergcgangen. Er hält auch jcll. noch an und verursacht großen Schaden. Es ist sicher, daß auch in anderen Theilcn der Insel viele Personen nmgckoinmcn oder vc. letzt sind. Neueste Dralitmeldunnen v 'w 11. Mai. Wiesbaden. Der Kaiser begab sich heute früh 8" < Uhr z» Fuß nach der dem Schlosse gegennheiliegenden evangelischen Hanvttllche und wohnte dort dem Gottesdienste bei. Am spälclen Vormittag unternahm der Kaller eine Spazierfahrt nach dein Nerr- berg. Der Sctlloßvlatz ist beständig vo» einer großen Menge vo:: Publikum besetzt. Budaverr. Ter Budgetansschnp, der österreichrjckrerr Delegat io» hat den Oecupaiic»,sk>edir angenommen, womit die Arbeiten deS Ausschusses beendet sind. Paris. Tic Presse bringt zahlreiche Kommentare zur Ae Hebung des D i k t o t u r-P a r ag r a p h en. Die „Röpublian' Fram.-aisc" sieht darin eine große und erfreuliche Erleichtern»' über welche Frankreich sich des Urthcils zu enthalten habe, da e c sich um allzu lchmerzlichc Erinnerungen handle. Die „Libr« Parole" ist peinlich von der Maßregel berührt. Tenn so sehr inen sich siir die Elsaß-Lothringer freuen müsse, so sei sie doch en: Zeichen dafür, daß Frankreich nur noch als ein geographischer Vc griff ohne Aktivität betrachtet werde. Das sei eine Folge der Drevll's-Anaelcacirhcit. Die „Autorite" begrüßt die Beseitigung des Paragraphen mit Gcnuglhuung, glaubt aber, die Gesinnung der Provinzen werde diestlbe bleiben. „Gaulois" mißt der Maß regel eine oroße Bedeutung bei. Sie lei nicht so sehr ein Akt de Großnimh als vielmehr der Gerechtigkeit. „Figaro" sagt, trog des gezeigten Entgegenkommens würde eine zweihundeüjährige Erinnerung nicht verwisLt werden. Paris. Die Blätter verzeichnen ein Gerücht. Jules Lemartre und andere Unlcneichncr eines Wablansiuss, in dem das Ministe rinn, verdächtigt wird, eine» Tbeil der vo» Frau H Hindert ei , schwindelte» Millionen für Wahlzwecke ve-wendet zu haben, würden ttraiaericbllich ven'olat werdet«. — Es verlautet, die Fra» Humbert »nd ibre Familie leien nach Tvanien geflüchtet. Earvinetr ,P> ov. Einilial. In Marola wurde durch einen Bergrutsch ein Haus zerstört. Dreizehn Personen kamen dabei um. Madrid. Jnr Senat erklärte der Minister des Auswärtigen, falls die Verbandliirigcir wit dem Vatikan scheiterten, werde man Gelegenheit baden, das Konkordat zu kündigeir Schloß L o o. Dem heutigen Krankheiwbericht «infolge hatte die Königs» eine rnlsige Nachr; daS Allgemcinbesinden gievr Grund zur Befriedigung. Vo» heute ab wird täglich nur eit, Bulletin ansgegebe» werden. Prinz .Heinrich der Niederlande nno der behandelnde Arzt Tr. Rössrngh nahmen heute am Grsttesdieiirt- theill. Die Aerzte statteten nur ihre regelmäßigen Bcirrche rr:i Schlosse ab und balle» sich rückt mehr dauernd dort auf. London. Das gestern Abend in der OueenS Hall zni > Besten des deutschen Hospitals und der Wohlthäligkeits-Gesellschatt von, Stolwerck'schen Männerchor aus Köln gegeben. Eoncert hatte großen Erfolg. Der Saal war ausverkauft, dv Elite der dentswen Gesellschaft mit der Botschaft an der spitze zugegen. Die Kapelle des westfälischen Fußartillerie-Regimen, Nr. 7 ans Köln begleitete. Eine Anzahl Vorträge mußte wieder- holt werden. Petersburg. In Grosnvi im Kaukasus wurde aesicrn Abend ein starker Erdstoß verspürt. — In dem Flecken Omkschi« im K>eile Wilkomir bat eine Feuersbrunst IM Häuser esi: geäschert. New-Bork. Einem Telegramm ans Port os Spam folge habe» die Truppen der venezolanischen Regierung bei Ear» pano eine» Verlust von 115 Tobten und 2lO Verwundete', geballt. Ncw - Nork. Ein gestern Nachmittag 1 Uhr 4«, Minuten in Fort de France cnllaegebciirs Telegramm meldet: Das Erd b e v e „ b a t a u sg eh ö r t. die vulkanischen Erupkioncn dauern jedock nach an. Enra^ao. Die Regsernngstrnppen unter Gonrez qritt< » am 6. Mai Earnpano vo» der La»d-n»d Leeseite her an. wurden aller mit großen Verlusten z rr r ü ck g c i ch l a ge n. Die Steck! bat unter dem Geschlitzseucr schwer gelitten Gonrez wurde ver wundst, ist jedoch nach der Fistel Margarita entkommen. Hongkona Nach hier eingctrostencn Meldungen anc- Canto» ist der Anffiand i» Kuangsi im Abirebmen begriffen und sind die R e b el > c n in mehreren Gefechten geschlagen worden versehen. Die Regierung von Guyana hat einen Kredit 25 000 Francs für die Opfer der Katastrophe bewilligt, Cayenne und den übrigen Gemeinden werden Sammlungen anstaltet. — Ein weiteres Telegramm aus Fort de France von gestern meldet: Die Kabelgesellschast hat ihren Mitarbeiter Molina ch St. Pierre entsandt; derselbe meldet, er habe uv :u, ' ' " ' .... nach St. Pierre entsandt; derselbe meldet, er habe unter dev Trümmern zwar das Bureau der Gelellschast. ober keine Spur von dem Direktor Jallabert und dem Personal aufgefunden. Die Stadt sei mit Leiche» bedeckt, mit deren Verbrennung jetzt bc- ^ertliches und Sächsisches. — Se. Körrigl. Hoheit Prinz Friedrich August mit den beiden ältesten Prinzen benutzte am Freitag die Drabtierlbgll» Loichwitz-Wei^er Hir'ch. um durch Ober-Lolchwitz und Wcißec Hirich einen Spaziergang zu unternehmen. — Bebirls Besichtigung des Ulanen - Regiments trifft Se Kgl Hoheit P r r n; Friedrich August morgen früh 7 Uhr 22 Min. in Begleitung des Adiutantcn. Rittmeisters von Bobsie». rn Oschatz ein. Die Rückreise erfolgt Mittwoch Nachmittag 4 Nb: 18 Minuten. — Dem Lokomotivführer Straube in Zittau wurde das Albrechtskreuz verliehen. Straube tritt nach 32iähriger Dienstzeit am 1. Juni rn den Ruhestand. — Sonnabend den 10. Mai feierte der Inspektor der hiesigen Katholischen Hoskirche Herr Lehmann sein 25,ähriges Amts- jubiläum. . D Fsst gleichzeitig mit der Erklärung des Herrn Finanz- Ministers Dr. Rüger in unserer Zweiten Kammer, daß die säch sische Regierung nicht daran denke. dieEitcnbaknhoheit in Sachsen jemals auszrrgeben und auf eine Vreußsicb-sSchsische Ellenbahngemeinichait zuzukonrmen, bringen die offiziösen „Beil. Pol Nachr." einen Artikel !m Anschluß an den Bericht der Finanz devutation L. in dem eS beißt: „In Wirklichkeit hat die finanzielle Uebcrlegenhelt der preußischen Staalsvabn über die sächsilche jo auch ganz andere Ursachen als den Mitbewerb aus dem Gebkir zw i -s DU HW 88 UM' ! -'s'Wßi'V lljZMÄZ Di U-LZ .WU «W >, 'ck ck l ' ' : t is ' D.T- W '"Btt«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite