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unsere Tode Ver- klA» lieber dürsten kaum hinreichen, um 1887 r rng an schiller. überlassen werde. Norddeutsche Allgemeine Zeitung straße. ltmax Erschemt jeden Wochentag Nachmüt. '/.«Uhr für dm andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2ü Pf., zweimonatlich IM. SV Pf. und einmonatlich 7ÜPf. innten uns. den Militär-Hospitälern zu n Bedingungm, wie wäh- meMn, und zwar und rend des letzten russisch-türkischen Krieges zusammengetrctenen österreichisches und ungarischen Delega tionen unterbreitete der Minister des Aeußern, Gras Kalnoky, den gemeinsamen Voranschlag sür das Jahr 1888, die Vorlagen über den außerordentlichen Kredit sür die im Okkupations-Gebiete befindlichen Tüchpen, die WZMrags- Kredite des Ministeriums des Aeußern, über dieMWickung von Krediten für die Heeresverwaltung, die Schlußrech nung für das Jahr 1885 nebst dem Gebahrunas-Äusweise für das Jahr 1886, endlich das bosnische Budget. Eine Darlegung über die Verwendung deS Rüstungs-Kredites findet sich unter den Vorlagen nicht. Der gesammte ge meinsame Ne:to-Aufwand, der sich ans diesen Vorlagen ergiebt, beträgt, von den Nachtrags-Krediten abgesehen, 136,08 Millionen Gulden gegenüber 125,71 Millionen Gulden für das laufende Jahr. Der Empfang, welchen die Turmer dem italienischen Ministerpräsidenten Crispi bei seinem Eintreffen bereiteten, war so herzlich und bedeutend, daß er alle Erwartungen übertraf. Nicht minder großartig gestaltete sich das zu Ehren Crispis im König!. Theater zu Turin veranstaltete Festmahl, bei dem der italienische Staatsmann die mit Spannung erwarteten Aufklärungen über die Stellung Italiens zu den Tagesfragen in ebenso offener als geist reicher Weise gab. Bei der Erwähnung seines Besuches in Friedrichsruh äußerte er sich mit großer Verehrung über den deutschen Reichskanzler und ließ dabei trotz aller Zu rückhaltung das Gefühl der höchsten Befriedigung über den neubekräftigten Freundschaftsbund mit Deutschland und Oesterreich erkennbar durchleuchten. Er versicherte ferner mit Nachdruck, daß Niemand daran denke, sich in die Beziehungen Italiens zur Kirche zu mischen, sprach die Hoffnung auf Erneuerung der Handelsverträge mit Oester reich und Frankreich aus und bezeichnete als Ziel der ost afrikanischen Expedition die Sicherung der italienischen An siedelungen. Die Ansprache wurde von den Anwesenden mit Begeisterung ausgenommen und auch von der Presse Italiens und den Nachbarstaaten außerordentlich günstig beurtheilt, worüber nachträglich König Humbert seinem ersten Rathgeber seine besondere Befriedigung ausdrückte. Trotzdem das französische Ministerium berechtigt war, von den am 25. d. M. zusammengetrctenen Kammern nach dem Abschluß eines verhältnißmäßig günstigen Ab kommens mit England über die Neutralisirung des Suez kanals und über die Neu-Hebriden und nach dem ehren vollen Ausgleich in der leidigen deutsch-französischen Grenz angelegenheit freundlich behandelt zu werden, begann die Session mit einer herben Enttäuschung für das Kabinet. Der den Limousin-Skandal vor die Deputirtenkammer ziehende Antrag des Bonapartisten Cuneo d'Ornano wurde trotz dringenden Abrathens des Konseilpräsidenten Rouvier angenommen, der nur deshalb keine Kabinetssrage daraus machte, weil eine parlamentarische Untersuchung voraussicht lich den der Mitschuld angeklagten Schwiegersohn des Präsidenten Grövy rechtfertigen und die Feinde beschämen wird, die ihn in der Wählerversammlung zu Tours gar nicht zu Worte kommen ließen. Der Zweck der Radikalen und der Bonapartisten, den greisen Grövy durch die ge hässigen Angriffe auf seinen Schwiegersohn regierungsmüde Während die russische Regierung stch letzt nach offi ziösen Versicherungen besonders lebhaft mit dm Vorgänge« in Asien beschäftigt, sprechen doch viele Anzeichen dafür, daß sie darüber die Entwickelung der Dinge auf der Bal- kanhaldinlel keineswegs aus dem Auge verliert und stch selbst zu dem Schlage gegen Bulgarien vorbereitet, zu de» sich die Pforte nicht herbeigelassen hat. Gerüchtweise ver- lautet, daß große Kavalleriemassen an der österreichischen Grenze angesammelt werden und daß das russische Militär- Medizmal-Departement Provisoren und Apotheker-Gehilfe» auffordert, sich zum Ds' " schreibt nur anläßlich der Erwähnung der Tagesordnung deS Landwirthschastsrathes, daß der Reichstag sich wahrscheinlich mit der Erhöhung des Getreidezollcs und der Abschaffung deS Identitäts-Nachweises zu beschäftigen haben werde. — Die „Neue Preuß. Ztg." drückt aber jetzt schon ihre Unzufriedenheit mit einer Erhöhung des Kornzolles auf nur 6 Mk. auS und sagt: „Wenn wir zu der bevorstehenden Erhöhung der Getreidezölle Stellung nehmen sollen, so können wir nur vor der willkürlichen Wahl von Zollzahlen dringend warnen und müssen rathen, zuerst zu fragm, welchen Umständen die un- natürliche Entwerthung unserer landwirthfchaftlichm Produkte zuzuschreiben ist. Haben wir dieselben aber erkannt, dam» dürfen wir vor den Konsequenzen dieser Erkenntniß nicht zurückschrecken, und wenn man sich für Beseitigung der land- wirthschaftlichen Nothlage durch Zölle entscheidet, dann wird mau finden, daß ein Zoll von 6 Mark noch nicht genügt, um unsere heimischen Verhältnisse mit denn» unserer Berufsgenoffen im Osten gleich zu stellen; man wird nach höheren Zahlen suchen. Thut man daS nicht, dann werden wir die Beunruhigung der Geschäfts welt in wenigen Jahren sich wiederholen sehen." — Der deutsche Bundesrath faßte vorgestern Beschlüße über den Beginn und daS Ende des Rechnungsjahres bei der Un fallversicherung der land- und forstwirthschaftlichen Betriebe, über die Bildung von Berufsgenoffenschaften der Unternehmer land- und forstwirthschaftlicher Betriebe je für das Gebiet des Herzogthums Anhalt, des Fürstenthums Schwarzburg- Rudolstadt und des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen, über den Erlaß von Branntweinsteuer in den Hohenzollern- schen Landen, über die Besetzung mehrerer Steuerbeamtrn- stellen bei dem vereinsländischen Hauptzollamt in Hamburg, über die Zulassung von Ausnahmen von den Vorschriften über Einrichtung der Anlagen zur Anfertigung von Zündhölzern und über die Besetzung einer Rathsstelle bei dem Rechnungs- Die Woche. „Wir haben Europa einen Dienst erwiesen", sagte der deutsche Reichskanzler zu dem leitenden Staatsmann Italiens, als dieser von Friedrichsruh mit dem frohen Bewußtsein schied, daselbst nur eine „Verschwörung des Friedens" eingegangen zu sei«, der sich jeder aufrichtige Friedensfreund unbedenklich anschließen könne. Das deutsche Volk ist dem Ministerpräsidenten Crispi nicht nur dafür tief verpflichtet, daß er im Sinne seines Vorgängers Depretis sich dem mitteleuropäischen Friedensbunde innig angeschlossen, sondern auch dafür, daß er Gelegenheit genommen hat, sich öffentlich zu dieser Tripel-Allianz zu bekennen, deren fried liche Bedeutung durch ihn in das hellste Licht gestellt worden ist. In ganz Deutschland hat die von Crisps im König!. Theater zu Turin gegebene Schilderung der Welt lage einen trefflichen Eindruck erzielt. Die „National Ztg." gab nur der allgemeinen Stimmung Ausdruck, als sie sagte: „Die Entschiedenheit, die Mäßigung, der Takt, womit der italienische Ministerpräsident politische Fragen behandelte, welche Europa in Spannung halten, haben neuerdings mit Recht Crispi auf die Stelle verwiesen, welche ihn den europäischen Staatsmännern zugesellt, deren Bedeutung und Einfluß weit über die Grenzen des eigenen Staates hinwegreichen." Die „Nordd. Allg. Ztg." bezeichnete die Kundgebung des italienischen Ministers „als eme werthvolle Bürgschaft für den Fortbestand derjenigen politischen Konjunktur, welche den friedensbedürftigen Völkern unseres Welttheiles schon so vielfache unschätzbare Wohlthaten erwiesen hat." Die hohe Bedeutung der Darlegung Crispis liegt besonders in dem Bekanntwerden der erfreulichen Thatsache, daß das bisherige Bündniß Italiens mit Deutschland auf eme neue noch festere Grundlage gestellt worden ist und daß jetzt beide Reiche ein ebenso festes Band umschlingt wie Deutsch land und Oesterreich Ungarn. Gegen diese mächtige Bundesgenossenschaft müssen stch alle Gegner ohnmächtig fühlen und auch jede irgend geplante Friedensstörung im eigenen Interesse verzichten. Die abweisende Art, mit welcher die fortwährenden Andeutungen dänischer und russischer Blätter, daß ein Besuch des Zaren bei dem Kaiser Wilhelm in diesem Spätherbst noch keineswegs ausgeschlossen sei, in Berlin behandelt worden sind, zeigte deutlich genug, daß das deutsche Reich im festen Bund mit Oesterreich-Ungarn und Italien jede weitere Friedensbürgschaft für überflüssig hält. Im Gefühl der eigenen Stärke begrüßte das deutsche Volk auch das Zustandekommen eines Abkommens zwischen England und Frankreich, welches die Stellung der beiden Länder zu einander bezüglich des Suezkanals und der Neu-Hebriden definitiv regeln soll, nicht mit Mißtrauen, sondern mit Befriedigung als ein weiteres Unterpfand für die Erhaltung des durch die nun beseitigten Streitfragen bisher gefährdeten europäischen Friedens. Die günstige Weltlage wird der deutschen Reichsregierung gestatten, sich ungestört den inneren Fragen zu widmen, die jetzt im deut schen Bundesrath und in kurzer Frist auch im Reichstage zur Lösung gelangen sollen. Der Letztere wird sich in der bevorstehenden Session auch mit der Kolonialpolitik zu befassen haben. Nicht um neue Unternehmungen oder größere Aufwendungen von Reichsmitteln wird es sich da bei handeln — solche könnten nur in Frage kommen, wenn eme Erweiterung des Postdampfergesetzes durch Hinzu ziehung einer ostafrikanischen Linie beantragt würde — sondern um die Herstellung der staatlichen und rechtlichen Ordnung in den Schutzgebieten. Das 1886 erlassene Gesetz über die Rechtsverhältnisse in diesen Gebieten hat sich als unzureichend erwiesen und bedarf einer entsprechenden Er gänzung. Für die überseeischen Beziehungen des deutschen Nach-eftellunge« auf die Monate November und Dezember werde« z«m Preise von 1 M. 5V Pf. vo« alle« kaiserliche« Postanstatte«, sowie vo« de« be- ka««ten Ausgabestelle» ««d der unterzeichnete» Expedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. io«. Oktober, 105, Der am Freitag erfolgten Eröffnung der bulgari schen Sobranje ist die Verhaftung eines Attentäters m Varna vorangegangen, welcher einen Anschlag auf da» Leben des Fürsten Ferdinand geplant und emgestande« haben soll, daß er dazu gedungen war. Dieses Vorspiel wird auf die Stimmung der zusammengetretenen Sobranje seinen Eindruck nicht verfehlen, zumal die Thronrede de» Fürsten einen ziemlich zuversichtlichen Ton anschlug, der diesen Eindruck zu verstärken geeignet ist. Tagesschau. Freiberg, den 29 Oktober. In gewöhnlich gutunterrichteten Kreisen der Reichshaupt- stadt wird angenommen, daß der deutsche Reichskanzler die Initiative zur Erhöhung der Getreidezölle dem Reichstage Reiches erhofft man auch reichen Segen von der Begrün dung des Orientalischen Seminars, welches Donnerstag Mittag in der Berliner alten Börse durch den preußl'chen Kultusminister von Goßler mit einer schwungvollen An sprache feierlich eröffnet wurde. zu machen, liegt viel zu klar am Tage, als daß der zähe Präsident der Republik seinen erbitterten Feinden den Ge- fallen thun sollte, freiwillig zurück zu treten. In England ist man von dem Abkommen mit Frank reich nicht sonderlich erbaut, da die englischen Zugeständ nisse in Bezug auf die Neutralisirung des SueMnalS durch die französische Nachgiebigkeit in der Neu-Hebriden- Frage kaum ausgewogen werden. Man tröstet sich aber bannt, daß die englische Regierung dadurch freie Hand be- kommt, die egyptischen Finanzen zu regeln die Ordnung « Irland mit kräftiger Hand wieder herzustellen, «Südafrika einer drohenden Meuterei Dinizulus entschlossen vorzu beugen und ein weiteres Vordringen der Russen in Mittel asien zu verhüten. >e und schmuck ßlichm i Ms- , Dank n von leitung nk dem die so für die m Mit- wurd«. Zwischen den österreichischen Ministern und den Czechenführern ist in den letzten Tagen eifrig über die be stehenden Differenzen verhandelt worden, ohne daß es zu einem Ausgleich gekommen zu sein scheint. Die von den Czechen geforderte Zurücknahme des Mittelschul-Erlasses wurde von dem Kabinet Taa^ m- TkßeblKÜ. Amtsblatt sür die Nützlichen md städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verautwortticher Redakteur: Iuliu» Brauu iu Freiberg. — - 40. Jahrgang. 11 Uhr angemna- » ro^vr« « «.. . ZÄ uL Mägi der Preis sür die ackpaltene Zelle SvvvIÜA, VkU ^klvvöv H oder deren Raum 1K Pf. 8 den durch die den Wahlern gegebenen Versprechungen gebun denen Czechenführern ein Einlenken zu ermöglichen, lieber das Maß dieser Zugeständnisse stellten sich unter den Mi nistern selbst so ernste Meinungsverschiedenheiten heraus, daß es eines bestimmten Willensausdrucks des österreichi schen Monarchen bedurfte, um den Rücktritt des ganzen Ministeriums zu Verbindern. De» am 27. d. M. in Wien