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Donnerstag, den LS. Oktober 1884. «r. 24». AaußemrKMWeii. »Ue al» solid drioimtiil «n «oncendureau» nrhinen. ohn, vretrerhShuiw, Inskrol« für dl, .vautzrncr Nachrlchttn' «nt- deS^l.dtcHcrrcn Temo«, ,n Bauyk» iLaiicn»rd.>. «nick, >n LSdau. Lippilsch in Schirat», waldk, B. Hilden, in Wctien- der«. Döring tnaberSdach, Buhr in Koniaöhain dct Ostrsh. v! Reuiner in Oder-iiunner«. darf. il. d. Lindenau inPnldni« «eut»»re>» dlerteljLpl. »^» znlerttantdetraa für de» kaumetnerPelil-Spalljeilel»«, «Lchwet»atdül>r p. Jnierat »o« «ebühr stir brtksl.«u». luultderieilung lOX iundPortoi. - V «.^W^LLinK-^ q»Lz«g^^^ElatteAufnahme vay v.-u. «crordnungsblitt »er Kreishauptmanuschast Bautze« zugleich als KaufistorialvehSrde der Oderlaufitz. erschet»»» i^ißer «mn?u^«ft» ta«»! Ul«lich adend« 7 Uhr sür den klheuden Lag. «oraul- hueutrtchtender Udonne- der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels- nnd G e w e r b e k a m m e r zu Zittau. Grundstücks-Verkauf. ErbtbeilunMalber soll von dem unterleichneten Königlichen Amtsgericht das zum Nachlaß de- BaungutSbesitzerS Kurl Gottlieb Kramer in Niedercunnersdorf gehörige Gut»- und Mühlengrund stück Eat.-No. 45 und 307 in Niedercunnersdorf und Fol. 4 der Grund, und HypolhekenbuchS für Niedercunners dorf, mit einem Flächeninhalt von IS Hectar und 90,3 Ar, 594,15 Steuereinheiten und 11880 Marl — > Brandcasse, welche« ort-gerichtlich auf 42600 Mark — - gewürdert worden ist, Montag, dm 3. November 1884, Vormittags 10 Uhr, unter den im Termin bekannt »u machenden Bedingungen im Nachlaß,ute auf das Meistgebot öffentlich Versteigert werden. An demselben Tage von Nachmittags 2 Uhr ab wird der Mobiliarnachlab und am 4. November o. von Vormittags 9 Uhr ab da- gesammte Gutsinventar, darunter 2 Pferde, 7 Kühe, 2 Bullen, 3 Kalben, I Kalb, 2 Schweine, 1 Ziege rc., sowie Getreide-, Stroh- und Futtervorräthe ort-gerichtlich versteigert werden. Lübau, am 17. Oktober 1884. Das Königliche Amtsgericht. Bauer. R. Auetions-B-kanntmachung. Durch Unterzeichneten gelangt Donnerstag, den 30. Oktober 1884, Nachmittags 2 Uhr, bei dem Schuhmacher Jockusch in Holschdubrau eine Kuh gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Bautzen, am 20. October 1884. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Hänsch. Telegraphische Korrespondenz. Wien, 21. Oktober. Der Kronprinz Rudolf ist heute morgen hier eingetroffen. — Diejapanesischen Abgesandten zum Studium des MilitärwesenS sind aus Berlin angelangt. Trient, 21. Oktober. Die Kronprinzessin des Deutschen Reiches ist von GrieS angekommen und im Grand Hotel Trento abgestiegen. Dieselbe besichtigte die Sehens würdigkeiten der Stadt und vorzugsweise die Restaurierung des Domes und machte Ausflüge nach Arco und Riva. Brüssel, 21. Oktober. Sämtliche Minister waren heute vormittag zum Könige berufen. Infolge davon cirkulierten Gerüchte von der Demission des gesamten Ministeriums, welche jedoch in unterrichteten Kreisen be zweifelt werden. Dagegen verlautet, daß die Minister des Innern und der Justiz, Jacobs und Woeste, aus dem gegen wärtigen Ministerium ausscheiden würden und daß der Ministerpräsident Malou mit einer Umbildung des Kabinetts beauftragt werden würde. Der Bürgermeister hat zum Donnerstag das Komitee des Kompromisses der Gemeinden einberufen, um zu beraten, welche Schritte angesichts des Ausfalles der Kommunal wahlen zu treffen feien. Brüssel, 21. Oktober, nachmitt. Bon feiten der Re gierung werden alle Nachrichten über die Demission oder die Umbildung des Ministeriums für unbegründet erklärt. Paris, 20. Oktober, abends. Senat. Der Senator Gavardie teilte mit, daß er die Regierung über die ägypti schen Angelegenheiten zu interpellieren wünsche. Der Conseil- präsident Ferry erklärte, die Regierung sei davon verständigt worden, daß England Anfang November Mitteilungen be züglich Ägyptens machen werde; er bitte deshalb, die Inter pellation bis zum 20. November zu vertagen. Dieser Antrag wurde angenommen. Paris, 21. Oktober. Der Ministerrat trat heute zu einer Sitzung zusammen, in welcher die schwebenden Fragen zur Beratung gelangten. Die Minister werden heute an den Sitzungen der Bureaus teilnehmen, da in den selben die Wahl für die Tonking-Kommission stattfindet. Eine Erklärung wird jedoch seitens der Regierung über die Tonkingfrage noch nicht abgegeben werden, weil Ferry sich vorbehält, der Kommission erst später die nötigen Aufschlüffe zu geben. Die Nachricht, daß für den Feldzug von China ein ArmeecorpS mobilisiert werden soll, wird als unrichtig bezeichnet, da Briöre de l'Jsle keine Verstärkungen verlangt hat und auch, falls solche nötig werden sollten, dieselben aus der afrikanischen Armee entnommen werden dürften, ohne daß eine Mobilisierung in Frankreich erforderlich wäre. In der heutigen Sitzung der Deputiertenkammer beantragte Riviüre, daß die Protokolle der Tonking-Kom mission mitgeteUt werden sollten. Der Ministerpräsident Ferry bat, diesen Antrag abzulehnen, da die Annahme des selben schwere Unzuträglichkeiten herbeisühren würde. Der Antrag Riviöres wurde schließlich mit 294 gegen 191 Stimmen abgelehnt. — Weiter genehmigte die Deputierten kammer per Acclamation den Gesetzentwurf, betr.dieOrdenS- dekorationen für die Soldaten und Matrosen, welche an den Expeditionen in Tonking und China teilnehmen. — In den Bureaus der Kammer wurden heute die Mitglieder für die j Tonking-Kommission gewählt. Bon den Gewählten sind 4 gegen den Regierungsentwurf, 7 für denselben. Die Kom- l Mission ist fast einstimmig für die Votierung höherer Kredite, um die Tonkingangelegenheit möglichst bald zur Erledigung zu bringen. Paris, 21. Oktober. (N.-Z.) Die mit der Prüfung des Wahlgesetzes für den Senat betraute Kommission entschloß sich, das System der Regierung über die zukünftige Bildung der Wahlkörper, also die Wahl der Delegierten durch die Gemeinderäte im Verhältnisse zur Bevölkerung anzunehmen. Ferner nahm die Kommission mit 7 gegen 2 Stimmen die Beseitigung der „unabsetzbaren" Senatoren an. Die gegenwärtig dieser Kategorie angehörenden Mit glieder des Senates sollen durch Tod oder Demission weg fallen, und die erledigten Sitze der Reihe nach den am meisten bevölkerten Departements zugewiesen werden. — Gegen die von der Lyoner Industrie geforderte temporäre zollfreie Zulassung von Baumwollengarnen ist von seilender Spinnerei-Industriellen im Norden Frankreichs energischer Widerspruch erhoben worden. Die Delegierten der letzteren wurden gestern vom Conseilpräsidenten und den Ministern Meline und Rouvier empfangen. Marseille, 21. Oktober. (B. T.) In öffentlicher Gemeinderatssitzung gestand der Bürgermeister, daß ein in Untersuchung befindlicher Gemeinderat das zur Ver teilung an Bedürftige ihm anvertraute Geld deS Cholera- Hilfskomitees entwendet habe. London, 21. Oktober. Der „Times" wird aus Amoy von heute gemeldet, Admiral Courbet hätte die Blockade allerHäfen derJnselFormosa erklärt. Eine französische Korvette wechselte bei Taiwan einige Kanonen schüsse mit den Forts und untersuchte die Dampfer, welche sich in der Nähe befanden. Anläßlich des Ablebens deS Herzogs von Braunschweig ist eine Hoftrauer von morgen bis zum 12. November angeordnet worden. Die „Morning-Post" veröffentlicht ein inspiriertes Communiquä, worin es heißt, man habe übersehen, daß, falls der Herzog von Cumb er land von seinen legitimen braunschweigischen Erbrechten ausgeschlossen werde, der Herzog von Cambridge der nächste Erbe sei und nach ihm mehrere erbberechtigte Prinzen. Konstantinopel, 21. Oktober. Der Sultan hat den neuen ökumenischen Patriarchen IoachimIV. empfangen und demselben den Großkordon deS Medschidie-OrdenS ver liehen. Sodann fand die Inthronisation des Patriarchen unter großem Zudrange des Publikums statt. Kairo, 20. Oktober. Der Prozeß der Mitglieder der Staatöschuldenkaffe gegen die ägyptische Regierung ist bis zum 17. November vertagt worden, wie eS heißt infolge Übereinkommens der Parteien. Washington, 21. Oktober. In der Konferenz zur Feststellung des ersten Meridians wurde eine Re solution angenommen, daß der mittlere Sonnentag als ge meinsamer Tag gelten und für die ganze Erde mit dem Augen blick des Eintritts der Mitternacht auf dem ersten Meridian beginnen solle; übereinstimmend mit dem Beginn des bürger lichen Tages sollen die Stunden von Null bis 24 gezählt werden. Man hoffe, daß es bald gelingen werde, die Ein richtung zu treffen, daß die astronomische und nautische Zeit rechnung überall mit der mittleren Mitternacht beginne. Auf Vorschlag Janssens wurde sodann noch eine weitere Resolution angenommen, welche der Hoffnung Ausdruck giebt, daß die technischen Studien zur Regelung und Anwendung des metrischen Systems bei der Teilung des Kreises und der Zeit wieder ausgenommen werden, damit man dieses System in allen Fällen, wo es thatsächliche Vorteile biete, anwenden könne. New-Jork, 20. Oktober. Der Gouverneur CleVe land ist in Albany auf der Straße von einem Individuum, dessen Schwager der Gouverneur nicht begnadigen wollte, thäilich angegriffen worden, jedoch unverletzt geblieben. Der Angreifer wurde sofort verhaftet. Die Frau des letzteren war in der vergangenen Woche persönlich bei dem Gouverneur erschienen, um die Freilassung ihres Bruders zu erbitten. Dieselbe hatte hierbei in einem Nervenanfall nach dem Gouverneur geschlagen, welcher den Schlag ab wehrte. Die Frau war darauf ohnmächtig zusammengestürzt und hatte fortgetragen werden müssen. Der Mann derselben behauptet, die Frau sei in einer solchen Weise mißhandelt worden, daß sie jetzt mit dem Tode ringe. New-Ao rk, 20. Oktober, abds. (Schluß-Kurse.) Wechsel auf Berlin 94ß. Wechsel auf London 4,81. Cable Transfers 4,84^. Wechsel auf Paris 5,25j. 4g fund. Anleihe von 1877 120. Eriebahn-Aktien 13j. New-Jork Centralbahn-Aktien 88). Chicago-North Western-Aktien 86. Lake Shore- Aktien 67z. Central Pacific-Aktien 38tz. Nothern Pacific- Preferred- Aktien 42z. Louisville L Nashville-Aktien 26z. Union Pacific-Aktien 52z. Central-Pacific-Bonds 110j. — Geld leicht, für Regierungs-Bonds 1z, für andere Sicherheiten 2 Prozent. — Waren-Bericht. Baum wolle in New-Jork 9^, do. in New - Orleans 9 sz. Raffiniertes Petroleum 70 K Abel Test in New-Jork 7z Gd., do. do. in Philadelphia 7z Gd., rohes Petroleum in New-Jork 6z, do. Pipe line Certifikates 68^ C. Mehl 3 D. 30 C. Roter Winterweizen loko 85 C., pr. Oktober nominell, pr. November 84j C., pr. Dezember 86 C. Mais (New) 60. Zucker (Fair refining Muscovades) 4,90. Kaffee (fair Rio) 9,90. Schmalz (Wilcox) 7,90, do. Fairbanks 8, do. Rohe u. Brothers 7,90. Speck 10. Getreidefracht 3j. Dmtsche» Reich. Dresden. Se. Majestät der König haben dem Ober stabsärzte 1. Klasse und Regiments-Arzte vom 8. Infanterie- Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 vr. Frölich die Erlaubnis zur Anlegung des demselben verliehenen König lich preußischen Kronen-Ordens 3. Klasse zu erteilen geruht. — 21. Oktober. (Dr. I.) Gestern nachmittags besuchte Se. König!. Hoheit der Prinz Georg in Begleitung des Staatsministers v. Nostitz-Wallwitz und mehrerer anderer Herren die Kirche in Briesnitz, um unter Führung einiger Kirchenvorsteher die auf Kosten des sächsischen Kunstfonds ausgeführten Holzschnitzereien und Glasmalereien zu besichtigen. Nach längerem Aufenthalte, während dessen auch die Wirk ung der Holzschnitzereien bei Beleuchtung erprobt worden war und die älteren Glasmalereien (eine Madonna und die Göttin der Gerechtigkeit mit Schwert und Wage darstellend, letztere von Arent Cras aus dem Jahre 1612) lebhaftes In teresse erregt hatten, verließ Se. König!. Hoheit das durch die genannten Kunstwerke vortrefflich geschmückte Gotteshaus, nicht ohne sich vorher noch angelegentlichst nach den zum Schutze der Glasmalereien angebrachten Schutzvorrichtungen erkundigt zu haben. — Auch das sächsische Königshaus gehört zu den Verwandten des verstorbenen Herzogs von Braun schweig. Der Erbprinz Karl Ludwig von Baden hatte zwei Töchter, deren eine, Karoline, sich in zweiter Ehe mit dem König Max I. von Bayern vermählte. Dieser Ehe entstammt als Tochter I. M. die Königin-Mutter Amalie von Sachsen. Eine andere Tochter Karl Ludwigs von Baden, Marie, ver mählte sich mit dem Herzog Wilhelm von Braunschweig, dem Vater des jetzt verstorbenen Herzogs; die Königin-Mutter Amalie und der Verstorbene waren also Geschwisterkind. König Albert und Prinz Georg sind also Neffen des Ver storbenen. Mit Sr. Majestät dem König nimmt voraus sichtlich auch Prinz Georg an der Beisetzungsfeierlichkeit teil. (D. N.) Zwickau, 21. Oktober. Die hiesige König!. Kreishaupt mannschaft hat auf Grund von § 11, Abs. 1 und § 12 des Neichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 den im Verlag von E. I. Zschiesche gen. Gerhardt in Großenhain erschienenen, bei I. Emil Göhler daselbst gedruckten Wahlaufruf: „An die Wähler des 20. sächsischen Wahlkreises", unterzeichnet: „Viele Wähler des 20. sächsischen Wahlkreises", verboten. Berlin, 20. Oktober. Der Tod des Herzogs von Braunschweig hat, wie nachträglich bekannt wird, den Kaiser sehr bewegt, obwohl er seit einer Reihe von Jahren mit dem verstorbenen Fürsten nicht in direkter Beziehung stand. Bei der Bestattung des Herzogs in Braunschweig wird der kaiserliche Hof durch ein Mitglied der kaiserlichen Familie vertreten sein. — Zu den großen Hofjagden in Hubertusstock sind Einladungen an Se. Majestät den König Albert und Se. königl. Hoheit den Prinzen Georg von Sachsen, sowie an den Kronprinzen Rudolf von Österreich und den Großfürsten Wladimir von Rußland ergangen.