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Dresdner Nachrichten : 20.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190503200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050320
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-20
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.03.1905
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VerugsgeMr: »eri,Ii!>l>r»-tz«»'«"«»'» bei ttlall» twklmali,kr Kniraaun« durch unk« Bolrn >a»eu»> und an Sau» und Moutaar» in» ein mall »MI »0P>. durch au«>v»»liik.Iio>n. miMonärr s MI dr«. 2 MI »o «I. Bei euuualiuer tiuurUuua durch d>e Poll »Ml lohne Vrllrllarldl. imAn«- laud mll entlvrechkudem Kuichiavc. L>! achdruil aller Artikel u. Onainal- Müleilnnaeu nur mit deutlicher Öu»I>e»an,ade <,Dre«d. iliachr") «uiäilj,. lllachtrüaliche Loiiorar- aulvrüche vteibcn unberücklichtioti Mverlauale Manntlnoie werde» Utchl auidewakrt. releiramm-ridrell«: »achrich««» »,«»»««. Stgründtl 1856. QLooo^LÜVZ», L7LVLV». dlinrc'Iveilc.'rnk >»,«»«,I«n. -Xttmarlit 2. Hauvtackchäftsltelle: viarienstr. »8 4«. Anreizen-caril. Annahme von ilnlündl,uua«n di« nach»»»«,« u Uhr Loiln- und vcienaa« nur dltarienlnahe » vou ri dis '/»r Uhr Du l tvaltiaeArund- Me lca tt Lildent 2o Lia. Slu- liliidigunakn aul der Vrivatieite -teile <L Pia l die rwuiliae Zeile aul Lei l teile so Pia. al« Linaeiandi Zelle »o Pla I,l »tuuimern »ach Loi>,l- und Keteriaoe» livaillie Grundjel e so ll!i« . au, Vrivatieite ao Pia Llvalnae Zeile aui lerlieite und al« lr,»aela„d, uo Vi, AusivariiaeAu traue nur aeae» !Lorau«be.al,Iuna. lbeleadlauer werden mu lo PI„. derechnt!. Kernivrechanichlnh: Amt 1 Rr. U uiw Str. 2»»«. ttpo» t- ou»I 8i»lvl«a«v>»l»l»i»i» 1.8.6,sii,s«i-»nt IlüIIvr Pi-LNI-Nt'-.M Leatlil»».!,« IRIÄIIS, IVvtrv ttu»»»h>. ««»!., u. tlNQLÜ«. -WM ch» ^ ^ ^ ^ ?»d ^io»1vn, O^vezuStß». Lroulvuelttvr ------ kllr Las, Petroleum »ml Xorren. <>. Nirvllntit-i-, ^77» 8vt«>vl «L R ltslrnirrdiilikii »«!««» tt. runlielint ä. kruxsr 8tr. Seiar. »sMdua-vormL-Lvdvrlrru». yg I.i i'181» )01 i: > sap 4., « olkeke >«or8vi»1«i. Rr.7'.>. k Üllisaol» Neueste Drahtberichlc. Hosnachrichtci,. Plnralstimmcecht, RndereckommelS, Schauturnen. Gerichtsverhandlungen. I »HZ? /llllsjkl. Nuss.-jap. Krieg. Matinee in dcr Hosoper. ..Mignon." Briefkasten. «Vl ttIlrn, -2«. März 1905. Srcucste Drahtmcldunzeu vom 19. März. Dcutsch-Tüdwcstafnka. Berssn. Nach Meldung des Generals v Trotha voni 18. März siebt Oberst Deimling mit den vereinigten Abteilungen Kamptz und Koppy bei Nurudas und säubert zunächst das Ge- birgc. Eine Kompagnie und zwei Geschütze sind zur Abteilung Kirchner nach Kosis entsandt. Major v Lenge. e. mit dem Oberst Deimling durch eine Oftizierpatronilte die Perbindnng hergcslellt bat, siebt bei Konchanas und batte bis zum 12. März morgens noch keine Berührung mit dem Gegner. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. Ein Telegramm des Generals Linewitseh vom 18. d. Ai. meldet: Japanische Batterien beschossen gestern die russischen Truppenabteilungeu in den Tälern bei Tavaupun und Vaupnn. Der Feind wurde bei Kaotaitse bemerkt. Die Stadt Fnkumin wurde von lapanischcr Kavallerie besetzt. Tie Armeen fahren fort, sich zu konzentrieren. Petersburg. Aus Anlas; der Mobilisierung einiger Truppenteile ordnet ein Erlas; des Kaisers in 22 Kreisen der zu de» Militärbezirken Odessa. Warschau und Moskau gehörenden Gouvernements Pferdcmnstcrung an. Zur Lage in Russland. Petersburg. Der „Nowvje Wremia" wird aus Baku unterm 18. März gemeldet: Die jüngsten Unruhen sind zweifellos das Werk der armenischen R c v o l »t i v » s k o », i t e es In dem statistischen Bnreau des Stadtamts wurde die Bibliothek des örtlichen Komitees aufgesiinden; daselbst sind auch 10 Personen verhaftet worden. Unter den hier Verhafteten befinden sich :A Anarchisten. Libau. In Dnrben veranstaltete eine Menge von 400 Per sonen, unter Borantragilng roter Jahnen, eine Demonstra tion: die Menge wollte die Landarbeiter zwingen, zu feiern. Zwei Kompagnien Soldaten zerstreuten die Demonstranten und verhafteten viele von ihnen. Kasan. Heute wurde hier ein von auswärts zugereister Mann verhaftet, der hiesigen Banken Wertpapiere zu ver kaufen versuchte: diese hatten, wie festgestellt wurde, Leuten ge hört, die bei den blutigen Zusammenstöße» in Baku nmgckvinmen waren. Der Mann gab. als man ihn verhaftete, Schüsse ab und machte dann einen «Selbstmordversuch. ES wurden bei ihm für über 200 000 Rubel Wertpapiere gefunden. Hamburg. Prinz Heinrich von Preußen ist gestern nachmittag im Automobil hier eiugetrofse», um a» einem abends hier stnllfiudeudenLiebesmahl deS ostasiatiichen Vereins leilznnehmen. Slraßburg i. E Die Wanderausstellung des Ver bandes der K u n st fre » n d e in den Ländern am Rhein ist heute im Alten Schloß durch den Statthalter Fürsten zu Hohen lohe - Langenburg e,öffnet worden. Ter Statthalter wies in einer Ansprache daraus hi», daß zum ersten Mal in Jnngdentschland altdeutsche und einheimische Künstler tu künstierjschem 'Wettbewerb ansgestellt und so eine Blöcke hergestellt haben zwilchen deutscher und Purster Kunst, von der bisher die Kunst des Rcickislandes ihre Anregungen bezogen habe. Ter Bürgermeister Lauer-Köln erwiderte, das Bestreben des Verbandes sei, die Kunst Westdeutsch lands einschließlich Elaß Lothringens zu gemeinsamem Wicken znsammenzninssen. Die Ausstellung ist gut beschickt von den nam haftesten Künstlern Stuttgarts, Karlsruhes. Darmstadts, Frankfurts, Düsseldorfs und auch von elsässischen und lothringischen »ünstlern. Wien. Der Kaiser ist heule nachmittag nach Budapest abgcreist. Rom. Beim deutschen Botschafter Grasen Monts fand heute abend großer Empfang statt, zu dem sich die Minister, das gesamte diplomatische Korps, sowie hervlriagcnde Mitglieder der Gesellschaft der Hauptstadt und der hiesigen deutschen Kolonie cinfanden. Rom. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Aden von heute: 'Der Vertreter der italienischen Regierung Pestalozza ist an der S o in a l i k ü st e eingetroffen. Pestalozza hat in Illig mit dem Mullah ein Ncberciickommcn nach bestimmten, von der italienischen Negierung vorgcschlagenen Bedingungen auch im Interesse der englischen Regierung abgeschlossen. Das Ucber- einkommen vereinbart den allgemeinen Frieden. Der Mullah acht diese Verpflichtung sowohl gegenüber Italien als gegenüber England ein. Dadurch werden die Stämme in dem italienischen und dem englischen Schutzgebiete vo« den beständigen Raub zügen und Verheerungen ihrer Ländereien befreit. Der Mullah nimmt seinen Äusenlhalt in einem Gebiete, das bereits zu dem italienischen Schutzgebiete gehört und dem Mullah durch das Uebereinkommen zugcwiesen wird. Seinen ständigen Wohnsitz errichtet der Mullah an einem zwischen Ras Garad und Ras Gabbe gelegenen Punkte der Küste: er unterstellt sich der italieni schen Schuhherrschaft und erkennt auch der italienischen Regie rung die Befugnis zu, wenn sie will, einen Residenten bei ihm zu ernennen. In dein dem Mullah zuaewiesenen Gebiete soll freier Handel zugelassen, aber jeder Waffenhandel und Sklaven handel verboten sein. Das neue Uebercinkommen macht in Aden ausgezeichneten Eindruck, denn durch dasselbe wird nicht mir den schwierigen und kostspieligen militärischen Operationen Englands ein Ende gesetzt, sondern auch der unsicheren Lage, die seit mehre- ren Jahren das ganze Somaliland schädiqtc. — Aus London wird der „Agenzia Stcftnu" gemeldet: Der Gouverneur vonBritisch- Somaliland spricht in oer Depesche, in der er i»en Ab schluß des Abkommens zwischen dem italienischen Vertreter Pestalozza und dem Mullah hierher meldet, seine lebhafte Be friedigung über dessen .Luftaiidckommen aus und zollt dein italienischen Unterhändler bohes Lob: derselbe habe, indem er die Anweisungen seiner Negierung anssührte, durch sein persönliches Wirken zur Ueberwindnng aller Schwierigkeiten beigetragcn. - M aIhi» gtv ». Senat. Im Verlause der Beratung über KsN Vertrag mit Santo Domingo sagt Senator Teller, er habe gehört, ein Grund, wesliast> der Senat den Vertrag »nvenüalich ratifi ziere» tollte. wä>e der, das; sonst wahrscheinlich eine fremde Regierung, nämlich die deutsche, eine Invasion Santo Domingos anSsühre» würde: er glaube aber, daß diese angebliche Gefahr eine M»tt>e sei und daß De »tschla n d mit dem Vcisahren zufrieden sei, das die Ber einigten Staaten in betreff Santo Domingos verfolgen. Nach längerer Debatte wurde die von Teller eingemachte Resolution, i» welchem der Piäsident der Vereinigien Staaten aiisgewiderl wi»d, dem Senat gewisse Insonnalione» über Santo Toiningv ;» über Mitteln, dem Ausschuß lür die nnswäriigen Angelegenheiten über wiese». Ter Senat vertagte sich sodann aus unbestimmte Feit, ohne hinsichtlich des Vertrages mit Santo Tomiugo einen Beschluß gefaßt zu haben. Santiago de Chile- Heule abend ist das Teatro Lirico e i n g e st ü rz t. Zahlreiche Personen sind tot oder ! m »letzt. Ocrlliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König besuchte gestern Vormittag den Gottesdienst in der kaibvliichen Hoskirchc. Nachmittags fand im TaichenbergpalniS Taiel statt, »ach der der König mit seinen Kindern einen Ausflug unlcrnabm. --König Friedrich A n g u st wird sich in nächster Zeit »ach Wien zum Bcsnch des Kaiiers Franz Joieph begebe». Später ist eine Rehe des Königs nach den südliche» Alvenländern in Aus sicht genommen. Im Anschluß daran wird sich der Monarch zum Besuch des bäurischen Hofes nach München begeben und dort einen Tag verwesten. Auch ein Bestich des würtleiiibergilchen Hoscs ist beabsichtigt. — Ihie Kömgl. Hoheit Prinzessin Mathilde vollendete gestern ihr 42. Lebensiahr. — Bei seinem mehrslündigcn Nundgang durch die am Sonn abend eröftnete Kochkunst aus st eilung in Leipzig nahm König Friedrich August, der sich in gewinnend liebenswürdiger Weise in den beteiligten Ausstellerkreisen be wegte, vielfach ausführliche Erläuterungen der einzelnen Inter essenten entgegen, nicht ohne mit sreundlichen Worten die Be- grüßungen erwidert zu haben. Se. Maiestät zeigte für alle Einzelheiten der Ausstellung sichtliches Interesse. Am Ende des Rnndganges erblickte der König, der ungemein heiter war, einen Nachspülapparat, an dem der Name „Aegir" vermerkt war. Das Geräusch, das der in Tätigkeit gesetzte Apparat verursachte, ver anlaßt,: den König zu der scherzhaften Bemerkung: „Tas ist ja der Sang an Aegir". — Auch der unter der Aegide von Frau Geh. Rat Windicheid stehenden Volkshaushaltungsschnle, deren i Erfolge in der Ausbildung von rund tausend Mädcben zum Zweck häuslicher Kocharbeit bereits segensreich zum Ausdruck gekommen sind, stattete der König einen Besuch ab. „Meine Kinder sollen auch kochen lernen!" meinte der König heiler an dieser Stelle. Gegenüber, wo F. F. Jost altertümliche Küchengeräte onsgesielll hatte, äußerte der Monarch, als ihm das achtzigjährige weib- ! liche Faktotum der Firma ein Blumenskräußchen überreichte, dem s Inhaber des Geschäfts gegenüber: „Ich freue mich, daß das ! Altertum noch bleibend gepflegi wird. Guten Tag, lieber Jost!" j Im Vorübergehen nahm dann der König freundlich aus Damen- ^ Hand ein Los der AussiellilngÄotterie an. — Im Garten des Kriftallpalasles hatten sich zu derselben Zeit etwa 500 Mann schaften des 106. Infanterie-Regiments zur Armeespeisung ver- s sammelt. Tie Maggi-Gcsellschafl als Gastgeberin hatte als Menü Ochscnsleijch und Nudeln gewählt: das Bier — Rade berger Pilsener — lieferte die Leipziger Firma C. G. Eanih. — Tie Abfahrt des Königs erfolgte, wie bereits mitgeteilt, 2 Uhr 10 Minuten mittels sondcrzuges. Als sich der Zug langsam in Bewegung setzte, trat der König nochmals an oas geschlossene Fenster, den zurückbleibenden Herren und dem aus dem Perron anwesende» Publikum freundlich znwinkeiid. „Ans Widerliche» am 29. Aprick" »nd: „Adieu, meine lieben Leipziger!" lauteten die letzten Abschiedsworte des Königs bc» der Rückfahrt nach der Residenz. — Ans dem große» Exerzierplätze Lindcntbal bei Leipzig findet am 29 Avril K ö n i gs v a r a d c statt. Ter König wird bei dicker . Gelegenheit ledocv Leipzig selbst nicht besuchen. Der Hvszng wird vielmehr direkt bis zur Station Wakren geleitet, wo der König »nd sein Geiolge die bereilsiehenden Pferde besteigen »nd sich von s hier nach dem Paradeselde begeben werde». Auf dieselbe Weise ersvlgt die Rückkehr nacb Tressen. — Beim Besuche Meißens am kommenden Dienstage wird sich Angu' König Friedrich August in der Königlichen Porzellan-Mann saktur u. a. auch einen Teil des daselbst in Arbeit befindlichen F l i e s e n g c m ä ld c s zum Fürstenznac an der hiesigen Aiignstusstraßc besichtigen. Tas ganze 200 Ouadratmeter große Künstwerk ist bis zum Belegen fertiggestellt, wird jedoch erst nach Beendigung des Ständehansbaues angebracht werden. Das neue Gemälde entsvrichl durchaus dem leider infolge ungün stiger klimatischer Verhältnisse verfallenden Originale, das in den 70er Jabren des vorigen Jahrhunderts von dem Dresdner Maler Professor Walther in Sgrasfilotcchnik ausgeführt wuödc. Dem neuen Bildwerke haben die noch vorhandenen Kartons Walters für das Sgrasfitowerk als Grundlage gedient. Die bei der Schaffung des Ersatzbildwerkcs angewandle Technik ist die des Scharffcucrvcrsahrens. Das auf diese Weise geschaffene Kunstwerk ist den Einflüssen der Witterung gegenüber voll ständig »nempsindlich, kann leicht gereinigt werden, und wird, wenn nicht gewaltsame Eingriffe erfolgen, jahrhundertelang den kommenden Geschlechtern ein imposantes Bild der Geschichte des Herrscherhauses Wettin und des Sachsenvolkes durch wahr heitsgetreue wie symbolische Darstellungen bieten. Die Kosten des neuen Fürstcnzuges sind auf 67 000 Mark veranschlagt, und mit Zustimmung der Ständeversammlungen 1901/02 und 1903/01 aus den Staatskosten für die fiskalischen öffentlichen Denk mäler Dresdens zu bestreit»,;. — König Friedrich August hat den nachgenannten Offizieren, Sanitätsoffizieren »nd Mannschaften die Erlaubnis zur Anlegung der ilmen verliehenen Auszeichnungen erteilt, und zwar: des prcnßischen Roten Adler-Ordens 4. Klasse : de» Oberstabsärzten Dr. Graefc, Garnisonarzt i» Dresden, Dr. Wagner, Regiinents- arzt des 12. Feldartillerie-Rcgimciits: der preußischen Roten Kreuz-Medaille 3. Klasse: dem Hauptman» d. R. Kippen- berger des 104. Infanterie-Regiments: des Preußischen Militär- EhiciizciclzeiiS 2. Klaffe: dem Gefreiten (Gansinvaliden) Mensel im Landwehr-Bcz. Leipzig; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Bay rischen Militär-Verdienstordens: dem Hanptmaiin Weber, Koni- Paanie-Ehes im 102. Jiifanlcrie-Regiinent: des Komtnrkreuzcs des Ordens der württcmbergischcn Krone: dem Generaliilaior Franke. Kommandeur der 48 Infanterie-Brigade: des Ehren lrenzes desselben Ordens: den Oberstleutnants v. Suckow, beim stabe des >0V Iiiianlerie Regiments, Werner, beim Stabe des schützen Regiments »nd Ireiherrn Lcuckarl v. Weiß dori. Ehe: des Gem calstabes >!'. Armeekorps: des Ritterkreuzes desselben Ordens: dem Majoi v Schmiedel, Bataillons- Kommandeur im 107. Iinanleric Regiment: des Gioßtreiizcs de würltembeigisihen Feledens-Ordeiis: dem Gciieralleutiicui: v. K irehbach, Kommandeur der si. Division: der großbritamii iche» silberne» Viktoria.Medaille: dem Sergeanten Keil im schützen-Rcgiiuenl. —* Per lonalvcräuder ringen in der sächsischen Armee: v. K i e i e » iv c i l e r , NiMn. a. D., zulktzt CSkadr.-Cbes im lanialnic» i!>. Ziüninin.duwrcn-Ncliinient, die Erlaubnis zum Tragen der Unisocin aieics Regiments erteill. ZS 8 - l e d r > L M a g n u S , Erbgrai z u S o l in s - W i l b c » i c ! s , m der Armee und zwar als Leutn. im Karab -Reg., lwiliinsig ob»« Patent, angckieüt. 4^ Dr. S e d l m a »r , Lberstabsarzt und Reg -Arzt des Karab.-Reg., scheidet bebufs Uebcrinits zur Kaiserlichen Lchndlruvve sür Sudweilcärika auS dem Deere aus. Schmidt, Obcriebrer bei der Nnleroifizier-Vorschulc Marienberg, zur Soldaicnknnben-brziebungsanktali in Mcin-SIruiwen, -^Richter Ellberil, Lclner bei der SoldiilenknabemErziebungSanslal! in Klein- ßg Slrniwen, zur IliNcrosiiger Vorschule in Marienberg, — unterm 1. Avril d. I. verletzt. S ch w a m k r u g . Unicrapotbeker der Nes. im Lanvw.- Bez. II Dresden, zum Oberapolheler des Beurlaublenslandes befördert -tb Scherbe r. Meiliergetzilfe bei der Arlilleriewerkslall, unterm l. Avril b. I znni clatmntzigen Meätcr ernannt. — Am dem alten Anncnfticdbofe an dcr Chemnitzer Straße fand am Sonntag Reininiscere mittags 12 Uhr die Bestattung des am Mittwoch verstorbenen Handciskoofnls dcr südamerikaisi- scheu Republik Eolninbia Herrn Ottc Daria» u»tcr Teil nahme einer großen Trancrvcrsammluiig statt. Unter den An wesenden waren z» bemerken die Herren Gras Dr. Otto v. Vitz thum als Vertreter des Vereins zum Roten Kren; im Königreich Sachsen, Haiidciskaiiliiicrpiäsident Koinmerfleiirat Lüder, Abord nungen dcr Freimanrer-Logc zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute, dcr Dresdner Fonds- und Prodilktenbörse, der Dresdner Kaitt»ian»schaft, der Alticiiackellschast Fährst für Näbinaschinen stahlapparatc vorm. I. Memicki in Berlin, der Dresdner :Kähmaicnineii;wi>ii-Fabrif. der Schifssbauwcrft Kette, der Malzfabrik vorm. I. Pb. Lipps u. Em in Pirna, dcr^Räh- niaichiiiciisabrik Seidel u. Naumann, der Firma K M. Seifert n. Eo., der Firma Heinrich Wilbclm Bassengc » Co. und vieler hiesiger Bankgeschäfte, mehrere Rechtsanwälte, Militärs und die Beamten des Tommiums Uhsmaniisdori. Tic Bahrrede hielt Herr Pastor Dr. Nenbert. Er lciiele dieselbe mit einem Trostgebet in gebundener Redcsorm „Was ist der Tod" ein und legte seiner Parentation das Schristwort ans Psalm :N zu gründe: „.Herr lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß und, mein Leben ein Ziel hat: Herr, wes soll ich mich trösten, ich hoffe auf Dich." Zu Beginn und Scbluß dcr Esi»segii»ngsfcicr in der Friedbofskapelle trug dcr Gesangverein von Seidel u. Naumann den Etioral „Jesus meine Zuversicht" »nd das Trostlied „Harre meine Seele" vor. Wäbrend des Ganges zur Grabstätte wurden dem Sarge von dcr städtischen Bcstattiiiigsniaumchast zehn Fächer Palme» und mehrere große Lorbcertränzc voraiigetraacii, während ein Bläserkorps des Allgemeinen Miisikcrvcreins de» Etioral „Ieius meine Zuversicht" und das Traucrlied „Es ist bestimmt in Gottes Rat" anslimmte. Nach der Einsegnung und dem Vaterunser be endete Traucrmusik die ernste Feier. — Bei dcr diesiährigen L a » d t a gsw a h 1 im 8. länd liche» Wahlkreise Kamciiz—KönigSbrück—Königswartha wird der sesthenge laiigmlmge konservative Leitrcler Gutsbesitzer Michael K o ck e l - Erostwitz wiedcinm Iandidic>cii. Sowohl die konseivative Partei als auch dcr Bund der Landwirte haben sich übereinstimmend für dessen Wiederwahl ausgesprochen. — Uel»er das Plurals»im,„recht und seine Wirkungen hieir Herr Professor Dr. Iellinck -Heidelberg vorgestern im Vcr cinshause in der Gehestislung einen intcrestanten Vortrag. Redner führte ans, wie seil dem Entstehen des konstitntionellcn Staates auf dem Kontinent eine Fülle von Wahlsystemen aus gestellt wurve, mit Montesauic» beginnend, der das allgemeine, gleiche, direkte Wahlrecht forderte, von dem nur die im Zu stande äußerster Niedrigkeit befindlichen Kreise ansgeschlosseil sein sollten, bis auf unsere Zeit, welche mit dem in England, Schottland, vor allem aber rn Belgien und Norwegen eilige führten Pliiralstiininrecht den Veriuch machte, dem wohcken Willen und dcr tatsächlichen Ansicht der Wählenden getreuen Ausdruck zu verleihen. Für die Anfstcliuna eines ollen An forderungen gerecht werden Wayliystems ergeben sich in der Praxis fast nnüberwiiidlichc Schwierigkeiten, ebenso wie sich für die wiffciijchastlichc Betrachtung kein feststehender Typus auf- stellen läßt. Dieser unbcsrieoiacndc Zustand ist darin be gründet, daß man cs in jedem Falle eines neuen Wahlinstems mit einer neuen Institution z» tun hat, sür deren Brauchbar- keit einzig die Erfahrung auslchlaggebend sein kann. Es haben sich daher auch fast alle aus die praktische Bewährung von Wahl systemen bezüglichen Vorhersagen als nicht zutreffend erwiesen, wofür Hannllons Nrieil über das Wablsnstcm der nord- amerikanischen Union ein treffendes Beispiel ist. Seiner An nahme nach sollte durch indirekte Wahl das Volk veranlaß! werden, die trefflichsten »nd bewährtesten, für die Vertretung der allgemeinen Interessen geeignetsten Männer zu Wah! männern zu wähle», aus deren Wahl dann wiederum die ge- eigiielstc Persönlichkeit als Staalsobcrbaupt hcrvoraehen sollte In der Praxis hat sich jedoch ein ganz anderes Resultat er geben, da die Wahlmäniicr lediglich aus Grund des Partei programms zu wählen haben, und so die wirkliche Entscheidung bei den Parteien und ihrem Programm liegt. Es ist außer ordentlich schwer, hinter den Parteifragc» die Dinge in ihrer Realität zu sehen. Wenn dcr Gewählte den Willen der Wähler repräsentieren soll und man in ihm den Repräsentanten der Wähler zu erblicken meint, so trifft dies auch nicht zu, denn wie viele stimmen, momentan z. B. durch Regierungs-Maßnahmen verärgert, für einen radikalen Kandidaten! Mirabeaus Para- daxon, daß die Wahlen eine Karte der Dimensionen eines Volkes in kleinem Maßslabe darsielltcn, ist ebenfalls falsch, da sich wirk liche Kräfte und Intelligenzen nicht in Zahlen fassen lasse» Seit 1786 hat sich der individualistischen Auffassung des Wahl rechtes die Lehre gegciinbergestellt. daß die Wahl nicht sowohl
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