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Erscheint Preis vierteljährlich ISNgr. und Tagevlatt. deren Raum mit 8 Pf. berechnet. erscheinende Nummer angenommen. den ^i» Nachmittag» Z Ubr für die nächst- . Inserate werden die gespaltene Zeile oder Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. UV L----Freiberger Anzeiger , ,1'il 1861.1 134 Mittwoch, den 12. Juni. werden". Berlin. In den Ministerien wird jetzt nach der strößen Thätigkeit während des Landtags eine kurze Zeit der Ruhe cintreien, die Urlaubszeit der Minister indessen erst im Spätsommer beginnen, da diese, wie die meisten höhern Beamten, bei den Festen in Berlin und den Provinzen in der Nähe des Königs verweilen werden. — Die Vorarbeiten für den nächsten Landtag sollen erst im Herbst in Angriff genommen werden. — Die Absicht der Fraction v. Vincke, eine neue Berliner Zeitung zu gründen, wirb vorläufig nicht zur Ausführung gelangen. Das Capital sollte in Actien zu lOO Thlr. auf die Höhe von 100,000 Thlrn. zusammengebracht, das Unter nehmen aber nach Zeichnung von 60,000 Thlrn. begonnen werden, es find indessen nur 30,000 Thlr. gezeichnet und daher die Pro- jecte vorläufig vertagt worden. Weimar, 31. Mai. Vor einigen Tagen find von einem Zwischenhändler die sämmtlichen, durch die Einführung der preu ßischen Zündnadelgewehre bei unserem Militär entbehrlich gewordenen älteren Gewehre, gegen 4000 Stück, zu dem Kaufpreis von ungefähr 15,000 Thlr. für die nordamerikanischen Staaten aufgekaust worden. Sie nehmen sofort ihren Weg dahin von hier über Hamburg. — - — - nicht aufgeben und dadurch folgeweise eine nicht gehörige Ver, tretung deS Bauernstandes für die Zukunft hindern". Die Reußische Regierung in Greiz macht bekannt, daß sie ihre Cassenscheine, welche durch Ausschneiden der Figuren verstümmelt worden find, nur noch bis zum 31. August d. I. annehme und umwechsle. Frankfurt. Ueber die Bundestagssitzung vom 6. Juni liegt folgende officielle Mittheilung vor: Oesterreich ließ infolge Ansuchens der betreffenden, am kaiscrl. Hofe beglaubigten Gesandtschaften die Protestationen des Großherzogs von ToScana und deS Herzog» von Modena gegen den vom König von Sardinien angenommenen Titel eines Königs von Italien überreicht«. Bei diesem Anlaß bezog sich der k. k. Präsibialgesandte ausdrücklich auf die seitens der kaiserlichen Regierung im Schooße der Bundesversammlung wegen des völkerrechtswidrigen Vorgehens Sardiniens in Italien erfolgten früher» Erklärungen, welche derart seien, daß die AuS- Tagesgeschichte. Dresden, 10. Juni. Se. Majestät der König find gestern Abend 8 Uhr von der in den Leipziger und Zwickauer Kreis- directions-Bezirk unternommenen Reise in Pillnitz wieder eingetroffen. Das „D. I." meldet unterm 7. Juni auS Dresden: „Die Verhandlungen des diesjährigen Deutschen Juristentags werden am 27. Aug. d. I. mit einer Plenarsitzung hiersclbst be ginnen und vier Tage dauern. Am Abend des 26. Aug. findet die Begrüßung der Mitglieder statt. Wie wir hören, ist der Saal des Lincke'schen Bades zu den Plenarversammlungen bestimmt, und werden auch die Versammlungssäle der Abtbeilungen (Commissionen) des Juristentags in die Antonstadt gelegt werden. Nur Denjenigen, welche bis zum 31. Juli d. I. Mitglieder des Juristentags ge worden, wird die Theilnahme an den Verhandlungen gestattet Hannover. Im August d. I. wird die Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in Hannover abgehalten werden; das Hannoversche Tageblatt, das auScrwählte Rüstzeug des Ministers Grasen v. Borries, plänkelt bereits in sehr gastfreundlicher Weise gegen den Verein. Bekanntlich (so lautet die Dcnunciation des sauberen Blattes) sitzen nicht allein bekannte Oppvsttionsmänner im Vorstande de« Gustav-Adols-Vereins und haben sich als Haupt- agitatorcu des Nationalvcreins als Redner zum Besten des Gustav- Adolf-Vereins hören lassen, sondern überhaupt sammeln sich die dcmocratischen Elemente um den Gustav-Adolf-Verein. Kassel, 8. Juni. Neunzehn Bürgermeister rc. erklären heute mit ihrer Namensunterschrift in der „Kasseler Zeitung", „daß sie nicht unter der Zahl derjenigen Wahlmänner gewesen, welche bei der am 17. Mai 1861 zu Fritzlar stattgehabten Wahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer ihre frühen« Ansichten aufgegeben und für einen andern Abgeordneten, als den Bürger meister Iber von Leuderode gestimmt haben, dessen in der letzten Ständekammer abgelegtes Bekenntniß über die Verfassungsange legenheit nach wie vor sowohl das ihre, als daS ihrer Wähler sei. Sie erwarten deshalb von dem dermal gewählten Abgeord neten, sowie jedem sonstigen Vertreter des Bauernstandes auf dem bevorstehenden Landtage, daß sie dem Landesfürsten und der Staatsregierung in Vertrauen entgegenkommen, von dem dermaligen gefährlichen Treiben sich fern halten, die Vortheile, welche nach dem Wahlgesetz vom 30. Mai 1860 die Vertretung des Bauernstandes durch Abgeordnete and ihrer Mitte sichern, dehnung der darin enthaltenen Rechtsverwahrungen auf die An nahme des obigen Titels sich von selbst ergebe und somit bei ihikn deutschen Bundesgenossen kein Zweifel über die Beurtheilung dieses ActeS seitens der kaiserlichen Regierung bestehen könne. Diese Er klärung wurde nebst den erwähnten Protestationen durch Aufnahme in das Protokoll zur Kenntniß der hohen Regierungen gebracht.— Der großherzoglich badische Gesandte machte die Anzeige, daß er zu einer andern Bestimmung abberufen sei, jedoch bis zum Ein treffen seines Nachfolgers die Geschäfte sortzuführen habe. — Nachdem durch Bundesbeschluß vorn 20. Dec. v. I. den höchste« und hohen Regierungen bei Einführung gezogener Feldgeschütze die Annahme des preußischen Systems und CaliberS als eine- einheitlichen für das gesammte Bundesheer empfohlen und die Voraussetzung ausgesprochen war, daß die bei diesem System sich etwa noch ergebenen Verbesserungen thunlichste Berücksichtigung finden würden, hatte die großherzoglich hessische Regierung zur Erhaltung des einheitlichen Systems nachträglich einen auf alle neueinzuführenden Kaliber gezogener Geschütze bezüglichen präcisern Ausspruch beantragt, auf Grund eines Vortrag« de« Militäraus schusses, in welchem nachgewiesen war, daß obgedachter Bundesbe schluß ganz allgemein die Sicherstellung der eben begründeten Gleichheit gegen einseitige und übereilte Einführung von Verbes serungen jeglicher Art bezweckt bat, ward aber von einer besondern Beschlußfassung im Sinne dieses Antrags Umgang genommen. — Andere Verhandlungen bezogen sich auf Sicherstellung von Casernen- requisiten für die Kriegsbesatzungen der Bundesfestungen durch Vereinbarungen mit den betreffenden besatzunggebenden Regierungen. — 7. Juni. (Fr. I.) Wegen eines auf den Secretär deS hiesigen amerikanischen Generalconsulats von einigen preußischen Offizieren verübten Angriffs mit der blanken Waffe, wodurch demselben mehrere erhebliche Wunden beigebracht wurden, hat sich da« Generalconsulat veranlaßt gesehen, bei der preußischen Regie rung Beschwerde zu führen und auf Bestrafung der betreffenden Offiziere anzutragen. Das Jesuiten-Pensionat in Freiburg, das weltbekannt ist, soll jetzt in öffentlicher Auction verkauft werden. Man glaubt, es wird in ein Spital umgewandelt werden. Das wäre, dann die Sühne für den Krankheitsstoff, den dieJesmten so lange von dort aus über die Welt verbreiteten. Italien. Die Trauer in Turin über den Tod de« Grasen Cavour ist allgemein; alle Läden find geschloffen; eine Proclv mation des Gemeinderaths ermähnt die Bevölkerung, Festigkeit und Muth zu bewahren; die Börse «st geschloffen. Am Abende zuvor, am 5. Juni, hatte bis 6 Uhr der Gang der Krankheit noch keine wesentliche Verschlimmerung gezeigt. Um 7 Uhr umstand die Zugänge zu dem Hotel Cavour eine große Menge Volks, die