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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010918026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901091802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901091802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-18
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
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Diese» Blatt wird de» Lese» von Dresden »d Uwgchuu- am Lage vorher bereit» als VerugrgedM: Abrnd- Ausgabe w» .DnednirNEIc««,' tt,«ch «»,»»»: N. »«ikber t, Dresde» «id der «Lchki» Umaedura. »o die Sutraa«, dunb »iaene Bote» »der KomnMumtre kttotat. ^HoUe» ta» Blau an Wncke"!uaen. die »ich! aui Lon»- oder ö, >» rlaae iolir». w twei rbetla«»^ii>«n »de»»« und «»r,»»» ^„estelll. Skr Ra,kuai>e eii,«e«a»d>er S»rtN- siültr keine BerdlndliLkeit. fteriiivreidanl<blui>: I Re. N und Rr. L0««. Leleorai»in -Adrette: «achrtchtrn Lreade» zugestellt. wahrend eS die Post-Abonuente« a« Morgm in einer GesammtauSgabe erhalte». -lnreigen-cack. GegvLrrrSeL 18LV Nrrlaü von Liepsüi L Neiehavdt. Kt» Lrmadme von AntiindiM«»«» »rtolat i»derLaavtaei<bLs<riiell» und den Nede»«malimei»llen in Dresden dl« NackumUaa« Z Mir Sonn und Feiertag« nur MarikiNtrade :« du» II di«'/,lNdr Die Iivalliae Grund- jeile <ca » Lüden» 2N Pia. Au- ILndiminaen aui derPnva»ei«e üeüe » Pia.» die sivaltiae .!eüe a><- .Einaeiandl oder ank Üerüeie do Pia. 5n Nninineni nach Sa»,, „ud üe.-- laaen l dez. uinultiae titruno.cru,» dv, «a be^. vv „no na P>a. >mu dkionderem Dari«. Andwlltiae Anlirnae nur ueaeu Lottuicbc.uidluna. Belkildlütter werde» oül ra Pi«. dccccluicr. kobvrl Vödmv jun. smptiodlt 8IviÄvr8tvüv in «rmter Lüämlil. LvvrMlLlL 16 Mvaäe L ILvdried s SsukgezeliM s 12 8vv8lrL88v 12. Lniaaas' -Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Zustellung von Postsendungen. Bevölkelungsdichtigkeit, iU t» jppNNrt. Orpheus. Feuenkolonicn, Briese aus der Schweiz. Dresdner > in sonstiger Verbindung sieben, obne daß sie eine Handelsfirma bilden, gcmcinichasflich gerichtet, so dar» die Bestellung nur an alle in der Aufschrift benannten Personen gcmeinichajtlich gegen Quitt ung aller crsolgcn. Einer einzelnen von ihnen können die Post sendungen nur dann ausgchändigl werden, wenn die Personen eine Vollmacht gemeinschaftlich ausscrligen, durch die icdc iiir sich allein oder eine bestimmte Person zur Enipsangnahwe der Post- sendungcn eruiächtigl Ivird. Unterhalt eine Firma u s. w. an einem anderen Qrk ein Zweiggeschäft. io ist für die 'Ausbändig, ung der nach diesem Qrt an die Firma oder das Zweiaaesckä'l ge richteten Sendungen zu unterscheiden, od die Geschäftsstelle eine handelsgcrichtlich eingetragene Zivcianicderlaftiiila oder ob sie odiie Eintragung im Handelsrcaisier betriebe,: wird. Bei eingetragene» Zweigniederlassungen wird »ach den Vorschrislen siir bandcls- gcrichllich eingetragene Firmen vcrsahreu. Bei den übrigen Zweigniederlassungen bat die Firma znm Nachweise der Enw'angä- berechtiyung des Geschäftsvertreters eine aus dessen Namen lautende Postvollmochl bei der Ppstanftall des Zweiaae'chäfts niederzulegen. Bedingung siir die Ausbändignng an nicht einge tragene Zweiggeschäfte ist jedoch, das; an deren Sitze keine mit der Firma des Anstranacbers gleichlautende Firma sich besindet. Aus Ziveiageichäfte solcher Handelsfirmen. deren .Hauvlniederlasi. »ngsvrt »ich im Ausland besindet, sinden diele Bestimmungen jedoch keine Anwendung, Ausländische Firmen haben eine im R'c>chs"ost- gcbiei bestehende Ziviigniederlasiuna unter Bestellung eines Pro kuristen oder eines Gencralbevollmächtiglen in die Handelsregister einiragen zu lasten. Ticic sind dann auch zur Ausstellung von Postvollmachtcn lür das ganze Reicksvostgebict berechtigt. — Wie zur Kenntnis; des Ministeriums des Iniieiii gekommen ist. bestehen noch immer private V rri i rb ern n gs - U n ter » ehmungcn. welche entgegen den Vorschriften des Gesetzes über die staatliche S ch l n ch I v i ch v c r i i ck er» n g fortdauernd auch solche Verbisse vergüte», die nach senem Gesetze von der staat lichen Versicherungs-Anstalt zn entschädigen sind. Dam gehören !>, - n namentlich Ortsversicheriuigs-Vereiiie oder über gewisse Orte sich Paris. ^Echo de Paris" meldet aus Toulon: Die Absahrt erltreckende liienossenschalien. welche die Versicherung in der Pegel wer fliegenden Sch r s fs di v i s i o n dürste für den 21. d. M. z» ans dem Grundsatz der Gegenseitigkeit betreibe» Da die in Betracht kommenden Unternehmungen, soweit sic mit dem Gesetz in Widerspruch stehen, nicht mehr rn Recht bestehen, so ist an- Neueste Drahtmeldungen vom 17 September Danzig. Die Kaiserin wohnte heule Vormittag den Einweihungen der unter ihrem Protektorat erbauten Kirchrn in Schilitz und Zoppot bei. Danzig. Der Kaiser begab sich heute früh 6.45 Ubr mittelst Sonderzuyes in das Manövergelände Die Prinzen, di« iremdhcrrlichen Offiziere und Prinz Ttchun iolgtcn im sogenann ten „Türstenzugc". Brunsbüttclkaog. Die Backt ., Dtandart" mit dem russischen Roiscrvaar ist heute srüh 5,15 Uhr nach Dünkirchen .abgefahren, nachdem Kreuzer „Swctsana" gestern Nachmittag abgegangen ist. — Gestern trafen der Groschcrzvg »nd die <tzro^ Herzogm-Mutter von Mecklenburg-Schwerin mit einem Automo bil zum Besuch des Kaiiervaares hier ein und begaben sich zun „Standar!". Später besuchten die russischen Majestäten und di, mecklenburgischen Herrschaften die hiesigen Schlcuien- und Hasen anlagen. Köln. Der Direktor der Ringofenziegclei Wings u. Eomv in Brühl und der Autvinobilgelelltchast Brühl, Wilhelm Hartzheim. wurde der .Köln. VolksUg " zufolge in Brühl wegen Unterschlagung. Wechsel- und Urkundenfälschung verhaftet. Frankfurt a. M. Wie die „Frankfurter Ztg." aus Heil bronn meldet, erscheint der Konkurs der Vcilbronncr Ge> »Werbebank unabwendbar. Der Prokurist Krug ist nunmehr glich verhaftet worden. > Bremen. Der „Nordd. Llopd" hat die Einrichtung keiner regelmäßigen Linie Bremerhaven - Euba lHabana, kEiensuegos, Manzanillo, Santiago de Eubai beschlossen. Die IFahrten werden Mitte November d. I. eröffnet und zwar als ivicrwöchcntüche. Vom Februar l9t)2 ab wird die Verbindung Izu einer vierzehntäglichen erweitert werden. . Sigma rin gen. Ter Erzabt des Klosters Bcuron cr- t vom Kaiter zu seinem 5>stjährigen Priestcrjubilänm einen slückwuitich und den Krvnenordcii I. Klasse ^erwarten lein. Ter Admiral, der den Oberbefehl über diese Di vision übernimmt, erhält Instruktionen, die er erst au der Küste jvon Sizilien öffnen darf. Washington. Präsident Noosevelt wird über die Kane seiner Verwaltung keine Erklärung erlassen, ebe er von der kheilnahme an der Beisetzung Mae Kinlev's wieder eintrisst. Buffalo. Dem Mörder des Präsidenten Mac Kinlep Iwwd wahrscheinlich am 23. ds. der Prozess gemacht werden. Er Idürfte bald darauf mittels Elektrizität hingerichlet werden. Oertliches «nd Lüchfisches Dresden. 17 September. , 7"* Te. Majestät der König begab sich heuic Vormittag von IMoritzbnrg nach Berbisdorf und wohnte dort den vom Kynologi- tchen Verein aus den Jagdrevieren des Herrn Kammerherrn larecherrn v. Spörcken veranstalteten Prüflings- und Gebrauchs suche» für Vorstehhunde bei. < o>* - Besuch des Königspaarcs ist Se. Königliche Hoheit der P r, uz Max heute Vornnttag ans einige Tage im Schlosse zu Moritzbura eingcirofsen. — Zur heutigen Königlichen Mit- Anliegen» rstasel ist der Oberforstmeister Plant in Moritzburg mir lladuna beehrt worden. . —*,Ttt König!. Gros, britannische Ministerresideni Sir andre Stevhen ist heute Mittag im König!. Schlosse zu Morn,bürg eingetrosscn, um sich von den Allerhöchsten Herr- Achaften zu verabschieden. Der Herr Minisicrrcsidcnt wird als lA.au Ihrer König!. Majestäten bis morgen Abend im Schlosse IMoritzbnrg weilen. — Dem 2. Krrchschnllehrrr und Organist Gustav Paul Krau j c Klttlitz ist das AlbrechtSkreuz verliehen worden, e öw Zustcll n n g von Postjcnd n n g c n an mehrere Perscnren^hat das flicichS-Postami folgende neue Bestimm- s ungen getrosten: Sind Sendungen mit Wcrlhangabc, Poslanmcis- ^ nnacn oder Einschreibsendungen arr Ebelcuie oder namentlich bc- ^ zeichnete Familienmitglieder. Mitcigenlkümcr oder Mitcrbcn oder an mehrere Personen, die zusammen ein Geschäft betreiben oder geordnet tvvrden. d»rs; die Vereine. Genosseiilchasten u. i. w. der gedachten Alt sich entweder austn'ösen oder, dafein fle mit den ans dem Gesetze sich ergebenden Beschränkungen fortbestehcn wollen, ihre Satzungen entsprechend abzuäiider» haben. - * Mittbeilungen aus der G es a m in tra th s itzung. Ter Natb verletzt die Nadelarbeikslebrerin von Harleflem an der IN. Bezirksl'chnle ibrem Gelucke eniivreckend vom 1. Oktober an mit Pension in den RnhcNnnd. Ter Rath beschließt, dem deutschen HiIssvere tri e in Wien, der sich aus dem Stannnvermögen zu den Kosten der Be >' chlensun g an der Traube-, Hosmann-, Polen;- und Taucherstraßc: bs ein'Vc- rechnungsgcld von lKMMk. aus der?lule!be und von I8123Mk. aus dem Betriebsvermögeii bebuss der Entschädigung für Land abtret ung zur K ö n n eri tz st ra s; e. Ter hiernber niik der vereinbarte 'Vertragsentwurf findet die Geiiebmigniig des Ruthes: es 29lM Mk «itz Pig aus dem Bciricbs- beziebiings lvcise Stammvermögen für den iveiiere» 'Ausdan de, Kö»nc>itzs1ras;c, — Iiitcreisante Aujicklüssc über die Bevölkeruiigs- dichtigkeit ic, der Stadt bezw. ibrcr einwlncn Tbcile ge währen die setzt verösfcntlichlen Ergebnisse der G rund st n ck s , Wohiiungs- und V ol kszäblnn g vom 1. Dezember vorigen Jahres. Na b dieser vom Statistischen Amte der Stadt Dresden bearbeiteten Erhebung betrug dir Ei'nwolmerrahl von s Dresden mit Albertstadt und Grima zu d-un genannten Zeitpunkt 399 712, nämlich 192383 männliche zemschlieklich 11381 Soldaten) »nd 207 359 weibliche Personen, '.'ln bebauten Grundstücken wurden gezäblt 11917. wovon ll 3?'bcwolmt waren, und nn Hniishalliingcn. 'Anstallen u, s. w 91489. Ohne 'Albertstadt und Gruna letzteres winde erst am Iabicsanianac einverleibt) betrug die Einwvvnerzabl Dresdens 385083 l.^) >2l männliche. 2<»I032 weibliche Perioneni, die Zahl der bebauten Grundstücke 11 310 Mittwoch, 18. September 1901 ldavon bewobnt 11313, und die Zahl der Haushaltungen c. 93151. Veigleicht man die einzelnen Stadtthcilc hiiitichtüch ihrer Bewohiierzissein, w sieht an erster stelle die Wilsdrufie, Vorstadt mir 17 897 Vertonen. at> zivciicr die Fohannftadi uiii 17 812. an dritter die 'Anlonsladt mit II 7>t2Bewohnern: cs iolgc» dann die Vorstadt Striesen mit 31898. die Leipziger Vorstadt mii 317>!, die Pirnaische Vorstadt mit :10 303, Vorstadt Pieschen und Trachenberge mit 23375. die Jricdrichsladt mit 25521, die Süd Vorstadt mit 2501s. die innere Altstadt mit 23911, die Seevorfladl niit 22975. die innere Neustadt mit 17 739 und als 13. die Vor stadt Stiehlen mit 30»z7 Bewohner» Im Gutsbczir! 'Albertstadt wurden I I 031 Personen gezählt (vorunler t«310 aktives Militär und ni 'Alt- und 'Nengriina 3595. Betrachtet man die Straße» der Stadt in Bezug aut die ermittelten Bcwohner, so ergicbi sich, daß allein 39 Straßen vorhanden waren, die von mehr als AK») Personen bevölkert wurden, unter denen sich wieder 12 Straßen mit mehr als :M>0 Einwohnern befanden. Die meisten Personen wurden ans der Hechlstraße gezählt, nämlich die stattliche Summe von 5039: die hiernach am dichtesten bevölkerte Straße war du Piolenbancistraße mit 1509 Personen: an dritter Stelle stand die Lonsienstraßc mii 1231 Bewvlwern, Dann kommen die Friedrich strafe l1l32>. die Schäjecslraße 1115), die L'itienbergeruraizc:1119 die Alaimstraßc >1113, die Rvscnslraße (M38), die Durersttaße <3317». die Schiwrrstraße <3225), die Oppellstraße <3133) und als zwölfte »nd letzte der Straßen mit mehr als 30>»0 Bewohnern die Hvlbeiiistraßc <3122). Tic meisten bewohnten Grundstücke wurden aus der Leipziger Straße ermittelt. 13t, dann folgt die Roienslraße mit 103, die Witleiibergerstraße mit 97 n. 3 w. Wahrend dieie drei Straßen abo in Bezug ans die Hänserxahl an erster Stelle sieben, kommen sie hinsichtlich der Bewohn er zähl erst in der 22. Reihe <Le!vzigcrstraße) bezw. 8. (Roienstraße und 3. Reihe <Wi!tenbergnstraßei. — Wegen des bedeutenden Anwachsens der Vercinsgeschäfte hat Herr Rathsiekretär Wilhelm Zeidler den Borsitz des „Dresdner Orpheus" niederqelegt. den er nahezu sechs Jahre innegehabt und zur größten Zniiiedenheit aller Orpheiden verwaltet hat. 'Nick.! ohne Bedauern wird man auch außerhalb des Vereins ocn verdienten Man» scheiden iebc». dem im Wesentlichen das geiellichnstliche Auibliihe» des „OrphenS" zu danken ist und dessen geschäftliche Leitung eine ebenso tadellose wie finanziell erfolgreiche tvar. Ter persönlichen Autorität Zeidler S. der sich im höchste» Krade die Sumvatlncn aller Mitglieder des Vereins erfreuen durste, war cs auch zu danken, daß olle, ja in keinem Verein ans bleibenden Gegensätze immer rasch beseitigt wurden, und daß der „Orpheus" vor 'Allem in Albert Kluge einen Dirigenten gewann, der das musikalische Ansehen des Vereins zu höchsten Ehren brachte Von der raschen Entwickelung des Vereins unter Zeidler giedl allein die Thatiachc den beste» Beweis, daß dic Zabl der singenden ' ' der regelmäßige wurde. In ge- Eoncertwcien des Vereins Geschäftsordnungen »nd ivar auch sonft bemüht, die Mittel des Vereins nach Kräften zu stärken, sein Name wird in den Annalen des „Orpheus" allezeit als der eines Mannes geführt werden, dem der Verein in jeder Hinsicht aiißerordeittlich viel verdankt. —' Ter Vereinigung ehemaliger FIetcherancr war es durch das Entgegenkommen der Herren Scmmardircktvr Gnillich und Oberlehrer Tr. Leimne ermöglicht worden, am sonn abend 'Nachmittag die neu eingerichtete vbvsikaliichc Lehrmittel saminlung und das neuerbante Ucbungs- Tcknlgcbände des Freckenlich v Flctchcr'sche» Seminars :» besichtigen, lieber 30 Herren, unter ihnen Herr Schulrats' Stößer, barten tick im Seminar eingesiliideil und wurden in liebenswürdigster Weise von beide» genannten Herren mit allen neuen Einrichtungen be kannt geinackt. Im Höriaale dielt Herr Tr. Lemme einen höchst lehrreiche» Vortrag über verschiedene vhvsikalischc Apparate und Erscheinungen, bewndcrs über das Teslalicht. Das ilebungs schulgebändc. in dessen Untergeschoß sich ei» Brausebad für di» Seminaristen besindet. sil änßerst praktisch »nd schön, den E> svrderniiseii der Neuzeit entsprechend eingerichtet. Alle Anwesenden verließen bochbesriedigt die Anstalt unter aufrichtigem Tante, dem der Vorsitzende, Herr schuldireltor Richard Mcver. i» beredten 2sorte» 'Ausdruck verlieb. Am 'Abend schloß sich bicran eine ge Kunst nnd Wissenschaft. ß* Mittheikmrg aus dem Bureau der Kömgl. Hosthcatcr. Im Koni gl. Schauspielhaus gelangt Donnerstag den 19. sscptcmbcr außer Abonnement zum ersten Mal zur Auftühr- ung: „Herost^rat", Tragödie in vier Aufzügen von Ludwig Fulda. Das Stück ist folgendermaßen besetzt: Heroslrat: Hr. Tecarli, Tinarete: Frl. Ulrich. Heaesias: Hr Müller, Klytia: ,rrl. Serda. Metrodoros: Hr. Frovösc, Eiivritbes: Hr. Winds. sHr. Heising. Reisebriefe ans der Schweiz. v. Auf beul Luganersce tobt seit Stunden ein Gewitter — cs findet keinen Ausweg auS den rings einschließeiiden Bergen: zum Abschiednehmen just das rechte Wetter. Denn beimwärts geht es nun. die Stimmung wird melancholisch, es liegt auch hier in diesen südlichen Gefilden etwas wie Herbst in der Lust und immer fühl barer macht das Heimweh sich bemerklich. Die letzte Zeit war cs hier schwül. Treibhausluft, und das Verlangen, noch einmal zu " n. t '' — ' -- — - > da! . schö . .. tiefste Einsamkeit I Wir waren die einzigen Gäste, die letzten Mohikaner, in der Osten» vooeirr». die trotz ihres italienischen Namen» em urdeutscheS gemütdliches Gasthaus ist. In Karawanen zogen die Fremden hmab zu den italienischen Seen, wie die Zug vögel in dre Wärme, wir waren die Einzigen, die thalaufwärtS fuhren! In 6 Stunden ungefähr durcheilt man» 1500 Meter auf- steigend. drei Vegetationsstufen: die unterste charakterisirt der Wemstock. der Feigenbaum und die echte Kastanie, dann folgen die Stadel- und Fnrchtbäume unserer deutschen Heimat!), das obere ergell endlich trägt einen alpinen Charakter — Zwergkiefer, ünc Matten, nackter Fels. Aus der Fahrt trifft man überall der alten Römer. Tbürmc. Mauerwerk der Eaktella «nd vor Allem die alle gepflasterte Heerstraße, ans der die römischen Cohorlen einst inarlchirend den Paß erstiegen und schlitzten. Tic moderne Fahrstraße gewinnt gleichmäßig in weilen Kurven an steigend die Höhe, die Römerstraße dagegen läuft bei Weitem steiler, fast in schnurgerader Richtung: sic ist durchweg solid gepflastert — dieies Volk baute für die Ewigkeit! — und lchneidet von Zeit zu Zeit den heutigen Falnweg — die Tclegravheii- stangen aber folgen getreulich der Römerftraße. weil sie zwischen Cbiavenna nnd Maloiavaß den kürzesten Weg bildet! Den mächtigen Felsenabschlnß des Bergell krönt auf steiler Paßhöhe ein malerilch gelegenes Burgschloß — von einem belgsichen Grasen Renesse angelegt, steht es ieit 10 Jahren unvollendet da, weil diesem nach Verbauung von Millionen das Geld ausging. Tic aanze Anlage des Schlosses, seine gegenwärtige Verödung, die Zufahrtsstraße w. haben etwas Märchenhaftes a» sich, etwas vom verwunschenen Zanbcrschlossc und zeugen von der zügellos ro mantischen Phantasie ihres Erbauers; wenn nicht bald etwas ge schieht (Besitzerin ist augenblicklich die belgische 'Aktiengeiellichast, der auch das großartige Hotel „Kuriaal" zu Maloja gehört), io wird dieses Schloß Nulnc, che cs noch einen Bewohner in seinen Mauern gesehen hat. Schon ehe wir Lugano vom'Vierwaldstättersee aus aufsuchten, batten wir einen Abstecher nach der altbcrühmten Gotthardstraßc unternommen: in Gi'schencn verließen wir den Zug. um nach Andrrmatt »ns zu begeben, die Frau zu Wagen, der Mann zu Fuß. Unterwegs brach ein heftiges Gewitter los — schirm und Wetterkragen waren werthloS gegen diele rlcinciitarc llcbermachi! Bald war ich naß bis auf die Haut. Und doch, welch' ein Natnr- gennß trotz alledem! Ja, zu diesem unheimlich wilden Jelsgcklüst, zwischen dem die Gotthardslraße sich hindurchwindet, paßte Blitz nnd Donner, Gcwittersturm und Regenguß ganz vortrekflich — das richtige „Milieu" war gegeben zur Palsirung der Teufclsbrückc, In Andermatt trocknete daS Zeug über Nacht in der Küche, während der treuen Gattin Reformhoic und lanaen Strümpfe die Bloße des Mannes deckte, der, in diesem Kostüm sogar auf die Straße sich wagend, doch das Gefühl einer gewissen Unsicherheit nicht aan, los zu werden vermochte. Heil den Bestrebungen für eformimng der weiblichen Kleid»,» ' ' U ' sind die schweb : decken; auch ein liier: an den Feld- und Positionsgeichützen wurde eierziert — sehr 1 gemulhlich geht es allerdings dabei her, militärische schncidigkeil ^wie bei uns. giebl es nicht, jedenfalls auch keine „Koierncnhvf blülhcn" und soldatenslnchc — ober es gehl gewiß auch so. Anck j eine IiiitmftionSstnnde wurde abgehalken: aus einem Tuch lagen I zwei Granate», ein Offizier instriucte über „Geschoßzünder" — die ! Soldaten standen im Halbkrciic herum, hatten aber für uns Fremde ! und ionltigc Dinge offenbar ein ziemlich wcitgebendes Interesse, ohne deswegen „angeschnauzt" zu werden — daiür ist man eben in ! der „freien Schweiz". Un'er Abstieg nach Gaschenen war ebenso merk ! würdig als der Ausstieg — der erste Thcil des Weges bis über die ! Teuielsbrnckc hinab klar und bell: dann war Alles in dichtesten Nebel gehüllt, so daß man die wilde Rens; zwar brauien hörte und donnern, aber nichts von ihr sah. Der Zutritt zu dem Russischen Kreuz bei der Tensclsbrücke sziim Andenken an die hier 1798 ge. sallenen Soldaten Suwaroft'S) war leider verboten — die russische Inschrist bei dem in den lebendigen Fels ringehauenen 12 Meter hohe» Kren; wurde gerade erneuert: ans der Warnungstafel stand zu leien: Zutritt verboten. Passage deieiid». Buße 8 Francs 79 Ecittimcs — icdensalls eine originelle Geldstrafe 8 Francs und 79 Centimes — erklärt sie sich vielleickt aus der Umrechnung einer russische» Geldstrafe < Uebrigens ist die ictzigc Tcuselsbrücke wobl dieselbe, »m welche damals Russen und Franzosen so blutig stritten, diese ist 1888 ztlsammengebrochen — sic ivar schmal und lag etwas tiefer, ihre 'Ansätze sind noch deutlich zu sehen. — Hier in Lugano ist cs <adgesche» von dem abscheulichen Wetter, das noch immer hemchO ganz herrlich — wir wohnen in einer aeiniilbliche» Familienvennon und werde» für mäßiges Geld trefflich verpflegt: Tie Pension Zweifel (Besitzerin Frau Ririe ist in Sonderheit jedem Deutschen dringend zu empfehlen. Hoffentlich komme» nun ihrer nicht zu viele, sonst wäre es aus mit der gepriesenen Gemüthlichkeit und ich müßte meine Empsebl ung bereuen! Deutsche giebl es überhaupt noch viele in Lugano, auch französisch hört man oit lprechen. dagegen nur wenig englisch zum Ruhme der Söhne Albions muß ich aber sagen, daß sie bescheidener und liebenswürdiger auftretcn. als sonst — es wäre herrlich, wenn das die Wirkung des für England so beschämenden Burenkrieges wäre! In Grindelivald hohen wir sogar eine Eng länderin rennen gelernt, die moralisches Bewußtsein und verlim- befmdet sich' licken Mutb genug besaß zu erklären, daß sic des südalnkaMchsi. welche die
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