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sur W Ksig'. Aiül-gkriih! AZ kn AMral zu vchtHm-Zrustthgl. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein-, irf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdvrf, Grumbach, Tusche heim, Z.uhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erschci nt jeden Wochentag abends für den so' icnden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Poll bezogen Mk. l.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 1l. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. M «eschsstoft,», AchatstraH, Ur. «L. Sonntag, den (7. Mai sS08. Ortes- mW t »Mobtatt Ootze»st»i»-«»»stttzat. 58 Zahrg. Ueber den Nachlaß des am 18. April 1908 verstorbenen Fabrikanten Joha«« Louit Lotze, alleinigen Inhabers der Firmen Joh. August Botz, Hohensteiner Seidenweberei Lotze mit Zweigniederlassung in Leipzig und Joh. Lo«tS Lotze in Hohe«stein Er«stthal wird heute am 16. Mai 1908, vormittags 9 Uhr dar Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr Dierks hierselbst wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSforderungen sind bis zum 1. Juli 1808 bei dem Gerichte anzumelden. GS wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, auf den 11. Juni 1S08, vormittags S Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den S. Juli 1908, vormittag- 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs masse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die fle auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. Juli 1908 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckers Karl Ernst Schönherr in Hohenstein-Ernstthal ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das SchlußverzeichniS der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen »nd zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlutztermi« auf de« 11. Ju«i 1908, vormittags 11 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. H-yenstein-Erustthal, den 15. Mai 1908. Der Gerichtsschreiber des Königliche« Amtsgerichts. Montag, de« 18. Mat 1908 vormittags 10 Uhr sollen im A, Versteigerungsraume des hiesigen König!. Amtsgerichts 1» Stühle, 1 Sofa, 1 Rollpnlt, I Piaoia», 1 Waschtisch ,. a. m. meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Das nachstehende OrtSgesetz wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Hohenstei«-Gr«stthal, am 15. Mai 1908. Der Stadtrat. Ortsgesetz über Reiseanslösnngen. I. Für Verrichtungen, welche im Dienste der Stadt oder im Auftrage ihrer Vertreter außerhalb der Stadtflur Hohenstein-Ernstthal vorzunehmen sind, wird, soweit die Erstattung aus städtischen Kaffen zu erfolgen hat, und nicht unter V und VI ein andres bestimmt ist, für jeden Kalendertag folgender Tagegeld gewährt: 1 .) Dem Bürgermeister, den RatLmitgliedern und dem Stadtoerordnetenvorsteher oder seinem Stellvertreter 12 M. 2 .) Den Mitgliedern des StadtverordnetenkollegtumS und der Ausschüsse, den Schul direktoren, dem Stadtbaumeister, dem Gasinspektor 9 M. 3 .) Den Beamten der Gruppe L Klaffe 1—3 7 M. 4 .) Den übrigen Beamten und dem Polizeioberwachtmeister 5 M. II. An Retsekoste« werden gewährt, den unter I bet I und 2 Genannten Fahrkarte II. Klaffe, im übrigen Fahrkarte III. Klaffe. Hl. Erfolgen Dienstreisen nicht mittels der Eisenbahn, so werden neben den Tagegeldern nach Ziffer I an R-is-iksft-« einschließlich der Gepäckbeförderung den unter I bei I—3 Genannten je 40 Pf. den unter I bei 4 Genannten je 25 Pf für jedes angefangene Kilometer gewährt. IV. Die Sch«tzma««fchaft erhält Tagegelder und Reisekosten nach den Bestimmungen der Verordnung vom 18. Juli 1876 über die Kosten der SchubtranSporte. V. Für Z«» und Abgang werden keine Auslösungen gewährt, ebenso weder Tagegelder noch Reisekosten für Geschäfte innerhalb eines Umkreises von 2 km von der Grenze des Stadtbezirks Hohen stein-Ernstthal. VI. Für Geschäfte innerhalb der Fluren Bernsdorf, Hermsdorf, Langenberg und Wüstenbrand oder sonstiger vom Quellengebiet und den Leitungen der städtischen Wasserversorgung berührten Orten gelten überdies folgende Sonderbestimmungen: 1 .) Für Geschäfte außerhalb eines Umkreises von 2 km von der Grenze des Stadt bezirk« Hohenstein-Ernstthal werden Tagegelder nur nach folgenden Bruchteilen des vollen Tagegeldsatzes (vergl. Ziffer I) gewährt: ».) ein Drittel bei Dienstreisen, die an einem Kalendertage 10 Stunden oder mehr dauern, b ) ein Vierteil bei Dienstreisen von kürzerer, jedoch mehr als 4 stündiger Dauer. 2 .) An Reifekoste« werden nur die tatsächlichen Aufwendungen für Benutzung der Eisenbahn oder eines sonstigen nötigen Beförderungsmittels erstattet. 3 ) Die Beträge werden in allen Fällen auf volle 5 Pfennige abgerundet. VII. Im übrigen haben die Bestimmungen des Gesetzes vom 15. März 1880 sinngemäße An wendung zu leiden. Hohenstein-Ernstthal, den 25. Februar 1908. Der Stadtrat. Die Stadtverordnete«. O. 3. Ar Patz, Bürgermeister. O. 3. G. Redslob, Vorsteher. Der Sch«lausfch«k- O. 3. Bürgermeister Ar. Patz, Vorsitzender. " Genehmigt. Hohenstein-Ernstthal und Glaucha«, am 17. Mäiz 1908. Die Königliche Bezirlsschnlinspettion für Hohenstein-Grstthal. Der Stadtrat. Der Königliche Bezirksschuliuspettor. I,. 3. Ar. Patz, Bürgermeister. Q 8. vr. Richter. 554. s- II. 6. Vorstehendes OrtSgesetz über Reiseauslösungen der Stadt Hohenstein-Ernstthal wird im Einverständnis mit dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht- bestätigt und hierüber diese Urkunde auSgefertigt. Dresden, am 25. April 1908. Ministerium des Inner«. Q 8. Für den Minister: Merz. Morgen Sonntag, de« 17. Mai, werden die von den Schülern der Webschule gefertigten Ware« von vormittags II bis mittags I Uhr im Webschulgebäude — Schulstraße 2. Ober geschoß, zum Zwecke des fofortige« Verkaufs öffentlich ausgestellt. Hohenstein-Ernstthal, am 16. Mai 1908. Der Stadtrat. Deimnntmachnng. D-r »m S0. Ap,U lS0S fällig« I. L-rmin Einkommen- «nd Ergänzimgsfteuer ist spätestens bis zum 21. Mai laufenden Jahres an die hiesige Ortsteuereinnahme abzuführen. Nach Ablauf der bezeichneten Frist wird gegen Säumige das Beitreibungsverfahren ein geleitet werden. Gersdorf Bez. Chemnitz, den 28. April 1908. Der Gemei«devorstaud. GShler. Das Wichtigste. Unter dem Vorsitz König Friedrich Augusts wurde heute eine Sitzung des G es amt- ministeriums abgehalten, in der, wie ver lautet, die Wahlrechtsreform und die Ver tagung des Landtags zur Sprache gekommen sind. * Gestern trat der sächsische Lander- kulturrat in Dresden zu einer kurzen Sitzung zusammen. *) Bei der Enthüllung eines Standbildes für Wilhelm I. von Oranten, die gestern in Wiesbaden stattfand, hielt der Kaiser eine Rede über die Bedeutung seine« manischen Ahnherrn. Später tauschte der Kaiser mit dem in Wiesbaden weilenden König der Belgier Besuche aus. * *) DaS Oberoerw altungSgericht in Berlin hat die F e uerb e st a 1 tu n g in Preußen für unzulässig erklärt. O Staatssekretär Dernburg wurde gestern abend in London vom König von England im Beisein des deutschen Geschäftsträgers in Audienz empfangen. Heute ist der Staatssekretär über Southampton nach Kapstadt abgereist. 4- Die Hamburger Haupt st ation für Erd- bebenforschung registrierte gestern ein mittel starkes Beben. * *) In Tirol wurden durch Hochwasser große Verheerungen angerichtet. Die nach Pari« gekommenen Abgesandten Muley Hafid« werden alsbald wieder abretsen, da ihr Empfang sowohl beim Präsidenten Falliere« al« im Ministerium des Auswärtigen abgelehnt wurde. * Im Südosten von Marokko haben die französischen Truppen verschiedene befestigte Ort schaften der feindlichen Stämme bombardiert. Auch ein größeres Gefecht mit feindlichen Stämmen hat stattgefunden. * In Montes (Nordkaiolina) unternahm der amerikanische Luftschtffer Wright gestern mit seinem Flugapparat einen Aufstieg. Nachdem der Apparat in 7 Minuten 40 Sekunden 8 Meilen zurückgelegt hatte, fiel er zur Erde und zerbrach. * In Charbin wurden 200 Chinesen, darunter viele reiche Kaufleute, während einer Theatervorstellung verhaftet und ins Gefängnis abgeführt. Der Polizeimetster erklärte, daß die ver hafteten Individuen ohne Pässe seien. An den chinesischen Gesandten in Petersburg ist «ine Beschwerde abgrsandt worden. "s «ühere« an anderer Stelle. Äu» dem Veicöe. Dt- Wahlrechtsdepntatio« der Zweiten Kammer kam in ihrer gestrigen ve- ratuug der Einzelheiten de« nach den Kompromiß- Vorschlägen der MehrheitSparteten umgeänderten RegierungSentwurfS nochmal« auf 8 20 zurück, der die Wahlhandlung regelt, und fügte den vor handenen 4 Absätzen d.-S Regierungsentwurfs noch 3 hinzu, und zwar Bestimmungen über das Wahllokal, die Wahlurne, die KuoertS, die Stimmenauszählung usw, Ueber §21 war bereits am Donnerstag ab gestimmt worden, 88 22 bis 28 des Regierung«. entwurfS wurden gestrichen. § 29 erhielt fol gende Fassung: Abs. 1: „Für jeden Ort und, wenn er in mehrere Wahlkreise zerfällt, für jeden Wahl- kreis ist von der Temeindehöcde eine Lifte der stimmberechtigten Wähler aufzustellen, in welcher bei jedem einzelnen Namen unter Berücksichtigung der Bestimmungen in 8 18 anzugeben ist, wie viele Stimmen dem Wähler zukommen.- Abs. 2: „Diese Liste ist eine Woche lang, auch Sonntags, zu jedermanns Einsicht öffentlich auszulegen". Hierzu wurde folgender Antrag gestellt: „ES soll jedem Wähler vor Abschluß der Wählerliste eine Mitteilung zugehen mit Angabe der Anzahl seiner Stimmen und dann später kurz vor dem Wahltermin eine zweite Karte mit Angabe deS Termin« und Orte« der Wahl". Hierüber und über einen wei teren Antrag Dr. Zöphel: „Gegen Vergütung der Kosten ist jedermann auf Antrag unverzüglich eine Abschrift der Wählerliste zu gewähren", soll in der nächsten Sitzung, die voraussichtlich am Montag stattstuden wird, nochmals beraten und ab- gestimmt werden. Die Beratungen, die möglichst beschleunigt werden sollen, mußten gestern anderer Deputationkverhandlungen wegen bei diesem Punkte abgebrochen werden. Der gestrigen Sitzung wohnten als RegierungSvertreter die Herren Geh. Regierung«- rat Heink und RegterungSrat Dr. Adolph bei. Der Kaiser i« Wtesbave«. Am Freitag vormittag 10 Uhr wurde in Wies baden unter Teilnahme der KaiserpaareS dasDe n k mal Wilhelms 1., Prinzen von Ora- n i e n, von Professor Walter Schott, da« dem Schlosse gegenüber vor der evangelischen Stadtkirche seine Ausstellung gefunden hat, feierlich enthüllt. Da« Standbild ist eine Abbildung de« gleichen auf der Schloßterraffe in Berlin. Neben dem Denkmal war ein Pavillon in weißen und Malvenfarben für oaS Kaiseipaar errichtet. Der Kaiser, der die Uni form der Posener KönigSjäger zu Pferde trug, hielt folgende Ansprache: „Mein verehrter Herr Oberbürgermeister! Ich über gebe meiner getreuen Stadt Wiesbaden dieses von Meister hand trefflich auSgesührte Standbild meines Oranischen Ahnherrn, deS großen Schweigers Wilhelm t., Prinzen von Oranien, Grafen von Nassau. In der Stille des Dillenburger Schlosses zum Jüngling herangereift, trat er, ausgerüstet mit großen GeistcSgabcu, einem lauteren Charakter und heldenmütigem Sinn, ein in die große Welt, in den Kampf seines Lebens, den Kamps für seinen Glauben, den er bis zum Märtyrertode durchgckämpft bat, getreu seinem Gelöbnisse: MÄioüenUrsi. WaS er, der vom Niederländischen Volke erwählte General-Kapitän und Statthalter, für die Befreiung der Niederlande von der Gewaltherrschaft eines Alba und die Begründung der niederländischen Unabhängigkeit getan, ist mit goldene» Lettern in der Geschichte dieses Volkes verzeichnet. Seinem Hause und seinem Lande hat der Held einen Namen ge macht, der mit den gefeiertsten Namen der Weltgeschichte den Vergleich aushält. Auf den Flügeln des LieveS ist der Name Nassau durch alle Welt erklungen : Seiner naffauischen Heimat und seinem deutschen Vaterlande zu Hellem Ruhme ertönt bis auf den heutigen Tag die alte Weise: „WilhelmuS von Nassauen bin ich, von deutschem Blut." 8»evis tranguillw! in un-üs — „Ruhig im wilden Wogendrang" war der Wahlspruch zu dem Sinnbild, daS der große Oranier sich erkoren hatte, dem Eisvogel, der sich und sein Nest von der dräuenden Flut tragen läßt. Ihm, dessen LrbenSschifs einst in der Ferne durch wilde Wogen dahingetrieben ward, dem soll hier an den linden Quellen seiner Heimat zu stetem Gedächtnis dieses Stand bild geweiht sein, daS seine nassauischen Landsleute alle« zeit in treuer Hut halten mögen." Nach der Rede wurden die Banner, die di, DenkmalSftgur verhüllten, emporgezogen. Sodan^