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F 225. j«dm Wochentag Abends -/,7 Uhr für dm vierteljährlich 2 Mk. SS Pfg- Weimonatlich 1Äk. SO Psg. u. einm°n°tlich7ÜPfg. Berantwortliche Lotung: Georg Burkhardt. —— 49. Jahrgang. "——II H Sonnabend, Sen 2«. September, j . Belanntmnchuna. der Könialicken ?^ses Jahres veröffentlichte neue Tanzregulativ für den Bezirk Von Am Freiberg tritt am 1. Oktober d. I. in Kraft. Nelonntmoeb»^.-» ab werden das Regulativ vom 14. Dezember 1882 sowie die 17. November 1883, vom 1 September 1886, vom 20. April 1888, und vom 4. November 1889 außer Wirksamkeit gesetzt. ^m Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in 8 »2 Absatz 1 Ü ksen ist: »und sind "spätestens um 1« Uhr Abends zu schließen.« Hünden der Ortsbehörden und der tanzberechtigten Wirthe befindlichen Druck- ^^des neuen Tanzregulativs sind dementsprechend abzuändern. ' A wird bekannt gemacht, daß vom 1. Oktober d. I. ab bei Einreichung und um Genehmigung nicht regulativmäßiger öffentlicher Tanzmusik oder b? H Aur ^bhalking von Tanzvergnügen durch Personenvereine oder geschlossene Ge- Mchaften selten der Ortsbehorden neue, in der »rmel»<1rnoke^l unS VvrIk«N^ai»8t»It 'U Freiberg zum Preise von 20 Psg. für 10 Stück erhältliche Formulare zu verwenden sind. Freiberg, am 20. September 1896. Königliche Amtshauptmannschafi. Ul . Oeffentliche Ladung. Die Nachgenannten als: " " » geboren am 13. April 1873 in Dorfchemnitz, zuletzt daselbst aufhältlich, ^rl Oskar Mehnert, Modelltischler, geboren am 24. Januar 1873 m Set. Michaelis, zu lebt ,n Frcibergsdorf aufhältlich, tz. Alfted Hans Helm, geboren am 8. Juni 1873 in Marienberg, zuletzt daselbst aufhältlich, , werden beschuldigt, — als Wehrpflichtige, in der Absicht, sich deni Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlaffen, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben — Vergehen gegen 8 140 Abs. 1 Nr. 1 des Str.-G.-B. Dieselben werden auf „ Dienstag, den SSten Deeember 1896, Vormittags '/,1V Uhr . Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Freiberg zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8 472 der Straf'- fnoceßordnung von den Civilvorsitzenden'der Königlichen Ersatz-Kommissionen zu 1. und 2. Brand, zu 3. Marienberg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er klärungen verurtheiit werden. Freiberg, den 22ten September 1896. II. 66/96 No. 2. 8t. lL III. 134/96. Königl. Staatsanwaltschaft. Sch Bekanntmachung. Die Kassenstelle beim Gas- und Wasserwerk bleibt Montag, den 5. Oktober d. I. Wegen vorzunehmender Reinigung geschlossen. Freiberg, den 22. September 1896. Der Stadtrath» »»«»Lor. Wbr. Bekanntmachung, die Ansloosnng von Freiberger Stadtschuldscheinen betreffend. Bei der am 18. dieses Monats stattgefundenen Ziehung der am 1. April 1897 einzu llsenden Freiberger Stadtschuldscheine der Anleihe vom Jahre 1872 sind folgende Nummern ausgeloost worden: Lit. Nr. 214. 266 L 1500 Mark, „ L. „ 265. 313. 655. 662. 953. 1192. 1198 L 300 MaÄ, „ 0. „ 93. 134 L 150 Mark. Der Nennwerth dieser Schuldscheine kann gegen Abgabe derselben sowie der dazu ge hörigen Zinsleisten und Zinsscheine vom 1. April 1897 ab, mit welchem Tage die Verzinsung der Schuldbeträge aufhört, bei der hiesigen Stadthauptkassenverwaltung oder der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt in Leipzig erhoben werden. Von den früher ausgeloosteu Freiberger Stadtschnldscheinen sind bisher noch nicht M Einlösung vorgelegt worden: Bon der Anleihe vom Jahre 1872: Lit. L. Nr. 1190, zahlbar gewesen am 1. April 1894; Nr. 928, zahlbar gewesen am 1. Oktober 1894; Nr. 730, zahlbar gewesen am 1. Oktober 1895; Nr. 409. 977. 1167. 1169, zahlbar gewesen am 1. April 1896, zu je 300 Mark; Lit. 6. Nr. 12 zu 150 Mark und Lit. v. Nr. 116 zu 75 Mark, zahlbar gewesen am 1. April 1896. Freiberg, am 22. September 1896. Der Stadtrath. Kßlg. Bekanntmachung. Es wird hierdurch bekannt gegeben, daß -»^.».144^,» 7 bis 11 Uh* dl* Sonntag, den 27. dss. Mts. in der Zeit von Vormittag- 7 vm GaSzuführung für die «am« Stadt abg^^ damit Ga-- Sämmtliche Gashähne, sowie sonstige Gasauslässe find mfolgedeffen zu sh epe auSströmungen bei Wiederzuführung von GaS vermieden werden. Stadtrath. Freiberg, am 25. September 1896. «».Ar. «am. Bekauutmachuug Die «»der, welch- ,u P-Imarm"" confirmirt werden sollen, sind von den Eltern bez. Pflegern u. s. w. bn v l.chen anzumeldem verpflichtet zur Confirmation find diejmigm m deren Parochie die Eltern bez. Pfleger u. s. w. der Kruder wohnen, oder z " Ist Der'unter,cichnct- Domvfacrer nimmt die ^glichen Annnvungen DtenSia^ den 29. und Mittwoch, den 30. dss. Monats entaegen, während bei dw ü^gen Herre^ lichen dieselben Dienstag, den «. und Mittwoch, den 7. Vetober anzub^ Der Confirmandenunterricht wird Mittwoch, den 21. October, semen Anfang nehmen. Sonntage vorher, den 18. Oktober, nachmittags zu noch zu besfimEder^ allen Kirchen ein Eröffnnngsgottesdienst abaekalten zu welchem die be^onfirmanden sich einzufinden haben, und zu dem deren Eltern und Angehörige schon hierdurch freundlichst em- geladen werden. Freiberg, den 25. September 1896. Die Königliche Superintenventur. VL. Ill»«o»«11»nrtn. Stolkholz-Herstergerung auf Grillenburger Staatsforstrevier. Im Gasthofe zum Tachfenhof bei Klingenberg sollen Montag, de« ». Oktbr. 1896, von Vormittags ^,11 Uhr an —. 231 ri» Brennftöcke und 1,5 Stockspähne aus den Abtheilungen 25, 38 und 55 gegen sofortige Bezahlung und unter den geordneten Bedingungen versteigert werden. Königliche Forstrevierverwaltung Grillenburg und Königliche- Fo lstrentamt Tharandt, am 23. September 1896. Kolz-Mr^eigerung auf Tharandter Staatsforffrevier. Im Gasthofe zur Tanne in Tharandt sollen Mittwoch, den 7. Oktober 1896 von Vormittag 9 Uhr an nachstehende Rutz- und Brennhölzer, als: 2247 w. Stämme, 9 h. u. 143 w. Klötzer, 3085 w. Stangenklötzer, 6 rm h. u. 89 rm w. Brennscheite, 2 rm h. u. 12L rm w. Brennknüppel, 1 rm h. u. 45 rm w- Aeste und 12 rm w. Stöcke versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehorden und in den Schankstätten der umliegende« Orte aushängenden Plakate. Königliche Forstrevierverwaltung und Königliches Forstrentamt Tharandt, am 23. September 1896. Aufruf. Am vergangenen Sonnabend, den 19. Sept. d. I. hat sich der Berginvalid und Wirth- schaftsauszügler Carl Heinrich Zänker unter dem Vorgeben, zu seinen Verwandten nach Plaue bei Flöha auf einige Zeit zum Besuch gehen zu wollen, entfernt. Da nun pp. Zänker dort nicht angekommen ist, auch alle Nachforschungen nach demselben bis jetzt erfolglos geblieben sind so werden alle Polizeibehörden freundlichst ersucht, den Vermißten im Betreffungsfalle oder wen« demselben ein Unglück zugestoßen sein sollte, sofort Nachricht an den Unterzeichneten gelange« Niederlange,rau, den 24. September 1896. .Signalemen t: Alter 62 Jahr, Statur übermittel, L-Än« KLA» «°üh°k Md Wch-Achw-rM Tuchmiitz-. »,d Wer ist Hm im Hinse! Die napoleonischen. Kriege haben gewiß viel Jammer über Preußen gebracht, aber einen Vortheil haben sie doch für diesen Staat gehabt: daß er das Großherzogthum Warschau, das er ein Jahrzehnt vorher erworben hatte, endgiltig verlor. Der Schwer punkt Preußens hätte sonst so stark nach Osten gravitirt, daß es seiner deutschen Aufgabe nicht hätte gerecht werden können. Zudem war in jenem weiten Territorium deutsche Kulturarbeit doch nur sporadisch thätig gewesen, so daß Berechtigung und Möglichkeit der Germanisirnng immerhin problematisch war. Vollkommen anders aber verhält es sich mit den anderen Er werbungen Preußens aus den Theilungen Polens, mit den Pro vinzen Westpreußen und Posen. Westprenßen war der deutschen Kultur schon im Mittelalter erobert worden rrnd auch in den Städten der Provinz Posen war das deutsche Bürgerthum schon zu den Zeiten der polnischen Wirthschast — von Herrschaft kann man in dem Polen des 18. Jahrhunderts nicht reden — das herrschende Element, der Träger der Kultur gewesen. Was da- GÄn^^^ °uf Deutsche die sich gestattet hatten, ihrer g. den Reichstagswahlen Ausdruck zu geben, hindurch; sie erklingt vor unsern Ohren, wenn wir lesen, daß ein deutscher Lehrer mit amtlicher Erlaubniß einen Revolver tragen muß um Mu^man Überfälle fanatischer Polen zu schützen, ^n, daß über den deutschen Bewoh'ier der .^^rustand verhängt ist, während die Polen frei herum- laufen und prahlen können: „Wir sind hier Herr in dem Hause." Wie es soweit kommen konnte, das ist vielfach — und auch von uns schon wiederholt erörtert worden. Aber ein Faktor ist ans leicht begreiflichen Gründen noch nicht hervorgehoben worden. Jetzt aber verlangt es die Liebe zum Vaterlande, daß man mit Offenheit seine Meinung ausspricht. Der freche Ueberfall in Opalenitza hat 8 Tage, nachdem der Kaiser gelegentlich seiner An wesenheit in Görlitz eine Anzahl polnischer Aristokraten aus gezeichnet hatte, stattgefunden; er fand statt gelegentlich einer Huldigung, die dem Erzbischof von Stablewski galt, demselben Herrn, der acht Tage vorher vom Kaiser so lebhaft ausgezeichnet worden war. „Wen der deutsche Kaiser auszeichnet, den Annen mals, also schon vor der Besitzergreifung, an Kultur in jenen Provinzen bestand, war deutsche Arbeit, und nach der Besitzer greifung war es eine wahre Herknlcsleistung deutschen Schaffens, diese Provinzen in verhältnißmäßig so kurzer Zeit in einen den übrigen preußischen Provinzen annähernd ähnlichen wirthschaft- lichen und kulturellen Zustand zu bringen. Hier ist also nicht nur kraft der historischen Thatsachen, sondern auch kraft des Rechtes der Arbeit der Deutsche Herr im Hause. Ist er es? Hier hat der Deutsche nichts zu suchen, riefen bei dem jüngsten skandalösen Vorfall in Opalenitza die übermüthiaen Polen dem deutschen Kommissar zu, ein Ruf, der lebhaft an jenes „Macht daß Ihr fortkommt, Ihr deutschen Hunde!" da? vor einigen Jahren bei den Kirchenwahlen in Graudenz erscholl, erinnert. Dieselbe Tonart klingt dnrch alle Vorkommnisse Ver letzten Monate; sie klingt durch den Brief des polnischen Geistlichen an den Veteranen, der ein deutsches Taufzeugniß verlangt hatte, sie klingt durch jene Beleidigungen, mit denen in Gegenwart der Schulkinder ein anderer Geistlicher einen Lehrer, der das Vater unser in deutscher Sprache hersagen ließ, überhäufte, sic klingt