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WWW WsmiEd, x» IS. Mörz «MS zrankenberger Tageblatt 68'Jahrgang Der Stadtrat. Frankenberg, dm 11. März 1909. Der Stadtrat. vmiich« mal ZStdrsrcdet. IS. »Mr, ISO,. uudLuSgab«. KÜrÄnfnahM^^nuMnzetg«« antestjmmter Stülei ! . , d Oesterreichs ,kam» eine EmMUie richt übernommen werden. Nachweis und Offerten «Annahu» werdrn SS -> Sxtrageb Kreuzband. OW^> S1. UeftgvaWM« r Tageblatt Fraukenbergsachsen. A»f*raten«U»aaHme auch durch alle deutschen Annoncen mMWMMWM«»'WMWIIWIWWWWWWWWWWMIMW AytetgenpreiS: Die «-gelp. Petttzeil« oder deren Raum IS H, bei Lokal- Anzeigen 12 Z; im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Rrdaktionsteile Für jchwierigen And-tabellarischen Satz Aufschlag, ssür Wiederholnngsabdvmk Ermäglgung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten «Annahme werdrn SS -) Lxiregebühr berechnet. Annoncen « Expeditionen. Ankündigungen sind rechtzeüig avfzugeben, und; zwar größere Inserate bis S Ähr vormittags, kleinere bis spätestens H Uhr mittags des jeweiligen Ausaabetages. «nfnahme a»»n Anzeigen an bestimmter Stwv Freitag und Sonnabend, den LS. undM. MärztMS, bleiben der Reinigung wegm lSmtltthe Expeditionen und Haffe« im Rathause, einschließlich der Sparkaffe, geschloffen. Dringliche, insbesondere standesamtliche und polizeiliche Angelegenheiten werden an dm bezeichneten Tagen in- der Zeit vo« M bis LI «hr «ormittgg in der Wachstube des Rathauses erledigt. ' Älmosenauszahlung erfolgt Donnerstag. F^aMen^ 11. Mrz 1SVS. Frankenberg, 12. Mrz 190S. 1- Geschloffene Zett. Sonntag, dm 21" Dfärz, finden die letzten BollmufAen vor dem Osterfest« statt. Es beginnt dann die sogenaonte „geschlafene Zeit", die von Montag lisch dem Sonntag Latare bis zum ersten Osterfeiertage, in diesem Jahre also vom 22. März bis mit 11. April, dauert. Während dieser Zeit ist nicht bloß die Abhaltung von öffent lichen Tanzmusiken, sondern auch die Veranstaltung von Privatbällen und sonstigen Ballvergnügungen, auch wenn sie in Privathäusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaften abgehalten «erden, verboten. Dagegen ist di« Abhaltung von Konzertmusiken und anderer mit Musikbegleitung verbundenen Veranstaltungen, insbesondere auch von Theatervergnügungrn, noch weiterhin gestattet, jedoch mit Ausnahme der letzten drei Tage in der „stillen Woche", an welchen Tagen auch diese Vergnügungen unterbleiben müssen. Auch dürfm in der ersten Hälfte der „stillen Woche" in dm Theatern nur Stücke ernsten Inhalts gegeben werden. Vom ersten Osterfeiertage an können dann wieder musikalische und theatralische Aus führungen stattfinden, und vom zweiten Osterfeiertage an sind auch Ballfestlichkeiten aller Art gestattet. * f Da- allmähliche Tanwetter hat die Hochwassergefahr, dk in der vorigen Woche angesichts der enormen Schnee- mossen sehr beträchtlich erschien, nicht unwesentlich vermindert. Die südliche Windströmung, das heißt die von Ostfrankreich, dem Nordrande Italiens und von der Herzegowina her, hat zwar nicht allein vermocht, eine dauernd über Null haltende Temperatur zu erzeugen, doch die von Tag zu Tag an Energie zunehmende Mittagssonne schmilzt das Schneelager doch immer weiter ab. Die Sonne ist wieder fast 12 Stunden lmig der Gast der nördlichen Erdkugel. Die Frühlingsboten stellen sich nunmehr bei uns ein. Seit einigen Tagen find die Stare in den ihnen bereit gehaltenen Behausungen, z. B. an der Reichsstraße, wieder eingekehrt und pfeifen und jubilieren lustig und hingebungsvoll, daß einem selbst da« Herz dabei arfgeht. ES muß doch Frühling werden! f* Anr M»sterm»g gingen am heutigen Freitag die Militärpflichtigen aus den Orten Altenhain, Auerswalde, Ebersdorf. Morgen, Sonnabend, sind die Militärpflichtigen aus den Orten Dittersbach, GarnSdorf, Jrbersdorf, Merzdorf, Niederlichtenau, Oberlichtenau und Sachsenburg (mit Anstalt) an der Reihe. Die Gestellungs pflichtigen habm sich bis spätestens */,9 Uhr vormittags im Webermeisterhaus in Frankenberg einzufinden. -fr. Ei« BereinSjabilar. Am Freitag vormittag begab sich eine Abordnung deS K. S. Militärvereins ju Franken berg in die Wohnung seines Mitgliedes, des Herrn Maler meisters Friedrich August Wilhelm Felber, um diesem wür digen, betagten Kameraden aus Anlaß seiner 50jährigen Ner- einszugehörigkeit unter Ueberrcichung einer Ehrentafel die Glückwünsche deS Vereins zu überbringen. -fx. Gewerbeverei«. Die Absicht, durch „Untcr- haltunHsabrnde über gewerbliche Fragen" dem Verein die Erfüllung der schon in seinem Namen liegenden Aufgaben besser zu ermöglichen, dürste nach dem gestrigen ersten Versuch als vollständig geglückt erachtet werden. Die vom Vereinsvorsitzenden, Herrn Buchdruckercibesitzer Ernst Roßberg, gewählten Besprechungsthemen „Das Submission^. Vertilgung der Blutlaus. Den Pesitzern von Obstbäumen bringen wir hiermit in Erinnerung, daß zur erfolg reichen Bekämpfung der Blutlau» in diesem Monat die Untersuchung der Obstbüume auf das Vorhandensein der Blutlaus und die Vertilgung der Letzteren zu wiederholen ist. Unterlassungen .werden mit Geldstrafe bis zu SO Mark oder entsprechender Hast be straft. ' E-— f!-- --7- . vrMuugenöechkll'jn nnseicr «cschäftSst-ll«, von dcwBoten unt fiMc von M^nstavcn »entw^ O. «MenowyW. R^.dcm «uÄandeHerWb tHchyMchMter. Kreuzband. >!!...! 's , - »l! I- eS denn nun so furchtbar, eine solche neue Lapstalsteurr für neue Anlagen an Stelle von Rachlaß- und Besitzsstuer treten zu lassen? Bei den Geldsumme«, di« wir in Deutschland haben, brauchte keine hohe Abgabe für solche und andere Fßlle entrichtet zu werden, und es käme doch wirklich genug fist d«S Reich zusammen. Noch viel einfacher wäre ja frei lich eine ZwangSdellaration aller mit Gewinn verbundenen Geldgeschäfte, aber Hann gebe es ein Lamentieren ohne Ende, auf das man ja nicht viel zu geben brauchte, aber auch viele wirklich peinliche Belästigungen. veuerktitb unü Serbien. Gestern hat der serbische Gesandte in Wien die an die Signatarmächte des Berliner Vertrags gerichtete Note seiner Regierung dem Minister des Aeußeren, Freiyerrn v. Aehren- thpl, überreicht. Offiziös wird in Belgrad folgender bekanntgegeben: Mit der Veröffentlichung der serbischen Zirkularnote und der Billi gung der Antwort der serbischen Regierung auf die serbischen Vorschläge durch die Skupschtina betrachtet man die An gelegenheit als vorläufig erledigt und wird nunmehr die Stellungnahme der Mächte, namentlich Oesterreich-Ungarn, ahwarten. In Serbien selbst ist man mit dieser Politik zu frieden, weil namentlich da« Konferenzprojekt in den Vorder grund gerückt ist. Sollte die Konferenz nicht zustande kommen, so würde die bosnische Frage offen bleiben und Rußland die Annexion nicht anerkennen. Im Wiener Ministerium deS Aeußeren kann man sich der aus England und Frankreich gemeldeten Ansicht nicht an schließen, daß durch die serbische Zirkularnote die gegenwärtige Lage befriedigend geändert worden sei. Die Note wird eher als ein Versuch Serbiens angesehen, bei ungeänderter Hal tung vor der öffentlichen Meinung Europa- die Verantwor tung für einen etwaigen Konflikt auf die Mächte abzuwälzen. ES kann darum auch gar keine Rede davon sein, daß Oester reich in dieser Note üne ausreichende Antwort auf den Schritt des Grafen Forgach erblickt und nun vorbehaltlos auf einer Konferenz erscheine. Oesterreich wünscht nur die direkte Ver sicherung korrekter Nachbarschaft vo« Serbien,' an dieser For derung hält Oesterreich-Ungarn fest. * * * Part-. Der österreichische Minister des Aeußeren, v. Aehrenthal, ermächtigte den Spezialkorrespondenten des „Echo de Paris" zu nachsolgender Erklärung: Es ist Oester reich besonders angenehm gewesen, die Loyalität und auf richtige Haltung festzustellen, mit der Frankreich fortgesetzt dip Politik Oesterreichs beurteilt. Frankreich habe die neue Lage in direkter Weise beeinflußt und Oesterreich werde nicht verfehlen, sich in Zukunft hieran zu erinnern. Oesterreich sei ebenfalls glücklich gewesen über die wertvollen Bemühungen der Petersburger Regierung bei den slawischen Staaten, da mit sich diese den Wünschen der Mächte anpassen. Nach An sicht der österreichischen Regierung fehlt rS der serbischen Note jedoch an der notwendigen Klarheit, um eine Besserung der Lage herbeizuführen. Ksvstanttaopel. Di« Pforte beschloß, zum Schutze der türkischen Konsulate in Serbien diesen je 30 Mann Soldaten ZU senden. i Der Zcdremar» külsv. lBv« nuferem Berliner Mitarbeiter.) Wie dieser Tage mitgeteilt worden ist, hatten sich vier Berliner arbeitslose Bildhauer den Scherz gemacht, den Reichskanzler Fürsten Bülow in hem Bilde, in welchem «an ihn in Witzblättern zu erblicke« gewohnt ist, aus Schnee im Hofe deS Gewerkschaft-Hauses abzukonterfeien. Der Kanzler hat zweifellos darüber gelacht und es jedenfalls hem Tau wetter überlassen, diese Imitation wieder au» der Welt zu schaffen. Zu gleicher Zeit wurden aber wieder einmal allerlei Stimmen laut, aus denen unschwer ersehen werd« konnte, daß eS nicht an Leuten fehlt, die den Wunsch haben, Fürst Bülow möchte in der Lät nur Schneemanns-Widerstands- fähigkeit habm und den politischen Stürmen so wenig Rück grat entgrgenstellen können, wie sein winterliches Gebilde der Sonne. ES verlohnt sich im gegenwärtigen Zeitpunkt ganz gewiß nicht, Kanzler-Krisen auMtjsch«, aber die Stellung des leitenden Staatsmannes ist doch eine eigenartige inmitten der Partven d« Wchrhejt deS Reichstages und der verbün deten Regierungen. Fürst Bismarck hatte zweifellos bei Mili tär-Borlagen manch«- Mal seine lirbe Not «ad eine daraus folgende Reichstags-Auflösung, aber Fürst Bülaw hat min- destrn« die gleiche, wenn nicht eine höhere Rot und kaum die Möglichkeit der ReichStagS-Neuwahlrn. ES geht dafür die Stimmung gar zu sehr durcheinander, und Was bei völlig „tendenziösen" Wahle« möglich ist, wissen wir aus d« Kanzler- Zeit des Grafen Caprivi zur Genüge. Die Finanzlage des Reiches zwingt zu tatkräftigen Schritten. Fürst Bismarck wollte schon vor mehr als zwanzig Jahren energisch ihre Lösung herbeisühren und erschien zu dem Zweck mit dem Plane eines Tabak-Monopols vor dep Volksver tretung. Diese, und -sie wußte sich im Einvernehmen mit der Bollsstimmung, konnte sich nicht damit befreunden, das Monopol fiel. Damals hatten Kei Ms Geldwirtschaft, Handel Md Wandel, Gewerbe und Industrie, Landwirtschaft und Viehzucht auch nicht entfernt die Ausdehnung, «ft heute, und e» ist erklärlich, wenn die Steverscheu groß WN- Heute ist alle» in- Riesenhafte gegangen in der wirtschaftliche« Ent-. Wicklung, aber ebenso geumchseu ist auch dft Steuern,gst. Da» heißt, wir wollen aufrichtig sein: Es ist so viel Kapital in Unternehmung«« aller Art augelrgt, dft Ausgaben sind so gestiegen, die Konkurrenz ist dermaßen gewachf«, daß überall eine neu« Steuer als der Tropfen angesehen wird, der das AuSgabesmaß zum Ueberlaujvn bringen und «ne Unrentabi lität herbeiführen muß. Dem Publikum sind so viele Lebens gewohnheiten und modern« Genüsse in Fleisch uv- Blut über- gegangen, daß der Hau-Hglt aflenthalheu ein anderer und teuerer geworden ist. Jed« hat viel verdienen wollen, und nun fühlt jedep die Folgen, Darum müssen wix nach Steuern suchen, hft den z« kühn gewordenen Wagemut bändig«, daS heißt ins normale Gel«- führen. Der erste Kanzler deS Reichs ist nicht gegangen, weil sein Tabakmonopol nichts wurde, Fürst Bülow braucht kein Schneemann zu werden, yunn's hsNte nicht im Nu gehen will. Man fängt die Arbeit an anderer Stelle von Frischem an. Das, «oderne Spital hat m den Amte« dep Hochkon junktur mehr wft zuviel, verdient, gleichviel ob, e» in Mil lionen oder Tausenden arbeitete. Da» Steigen z- B. de», HypothekenzinsfußeS bewies, daß auch bei ehrbar bürgerlichen Geld-Anlagen der Zinsertrag, «ig «Heblich höher« map. Win , .Ucher den Pachlgß des Kaufmanns Richard Schmidt in Frankenberg, Schloßstr. 36, wird heute, am 11. März 1909, vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Jüstizrat Priber in Frapkenberg. AonkMforderungen sind bis zum LV April IMS bei dem Gerichte anzumelden. Wahltermin: am 6. April IMS vormittag» IS Uhr Armin zur Prüfung der angemeldeten Fopdepvngen am 2V. April ISS» vormittag» LS Uhr Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige-Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig ,find, wird aufgegebeo, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum LV. April LVVS Anzeige zu machen. (L 1/09) Königliches Amtsgericht zu Fvankenbevg Im Konkurse über das Vermögen des Schuhmachers und SchühwttWtihändkSrs Kvrl Hermann Kabitzsch in Ebersdorf soll die Schlüßvevteilung erfolgen. Hierzu 'sind 611 M. 83 Pf. verfügbar. Zu berücksichtigen sind Forderung«» im Betrage von 2458 M. 37 Pf. Die Verteilung «folgt nach dem auf den 2. April ds. IS. anberaumttn Schlußtermin. Ebersdorf, Bez. Chtz., am 12. März 1909. Ortsrichter Attvler, Konkursverwalter. MW für sie MM HMmMmsW M, -w MM DiMiH M dm Mml zu Imkmiaz i. Za. i ff,. >1« Oeryntwortlich« z^Wakteur: Ernst -ioßbirg in.tzranknbergi. Sa. — Druck uud «erlag von L G 'Roßberg in-Tranker-erg 1. Sa. Jagdverpachttmg. Ter ca. 1290 Acker große Jagdve-irk Lttterbach soll nochmals am Montag, ds« 2S. Mürz v. H., nachmittag» 4 A in HShNel» Gasthaus „zur Linde" hier verpachtet werden. Pachtdedingungen werden im Termin bekannt gegeben. Die Mitglied« der Jagdgesellschaft werden hiermit eingeladen Dittersbach, am 12. März 1909. Der orstand