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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905110802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905110802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-08
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
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Dies«» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit- al- Abend-Ausgabe zugestellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen ru einer Gesamtausgabe erhalten. t»pNüi»«n. «. Äo niclst trasse rt. KUachsii,!, Lepkischilül. tictcrei »»d nen, Dcck.n». inscitze, LN.'» >iu»ir>»>k>u»>! -»«: LN'.:».:, lehne, üu>Ii rtt! en fii- ! neu > IM re, , Teck> >. l> SliclNnh- tüchei. PI - cke usw. «Iirrci Lran^urbett, , NoliztUvt. l: Bordüren schirm, Sueu rdüren, vlusen, N.'IH chen, Ar»u> >n Imranduu^nn eiNle n »n<llun>i In In n«cUn,>> »ch>„ui- d^!- »g« I», 6rS„e «u >«« HOI. 80 s Verugzgebüdr: «ntellltbrlt» Ntr »re«»»» b«t tialich iwelmallvr Ziilrasun« durch unsere «oi» »»«»>« und «»r,n>« au Kann- und Moulaaen nur einmal» » MI »0 >1, durch audwürliae »am - miisiondre s MI de» » Mt so Vs »ei einmal,«» öulielluna durch dl« VvllSMI. lodieveftellaeld», imAul- Lud mtl eiMvrechendcm Zulchlaae. «aLdruck allerArtilel u. 0n«inal> Mllteilunaen nur mtl deutlicher Öuellenan«abel.'Dresd Nachr.'t tulaMa Siachtriioliche Honorar, onlvrüche dleiben unberüctsichtist: iwvulaiigle Maiiusknvte werden nicht auldewadrt. releoramm-Adrell«: «schrichtea Lresde». 1858 Revlag von Ktepsrh L Reichardt. Anreizen'^anf. Unuabme »on Ankündiaunien bis nackmiilaas 2 Uln Sonn und kleieiioa« imr Markeuilrads so von II dib V.l Ubr Die lipaiiiaeÄrund- »e>Ie lca. » Lüben» 20 PI,. An kündiamioen oul der Drivatieit« Zeüe L Pt, , die rwaitiae Zette aus Leri teile so Ps, . als tkinaelandl Zeile so Piz Än Nummern nach L»»n- und Neiertagr,, i wall>,e Grundzeiie so Pi« . aui Privatieile «0 Ps, . Swaliiae,-jküc aus rerllcite und ais ilmaesandi sc, Pt,. AuSwLrti,e Aui - tiäac uur ,e,en DörauSbezatilu,,,. Beieudiüller werden M>l IS Psg. berechnet. NernlvreLanschlub: «uu l Nr. U und Nr. tv«« -^1 §Nl»a»!' Neueste Drahtberichte. Hvfnachlichten. Flcischuot, Sicherung der Bausorderungen. Ende der Lutherscsttpicle. ! KH? iset»,,,«-« 4^ 1 Ebilb^ »UV» Tslslsslt.Gerichtsverhandlungen. König Alsuus in Berlin d'Albert-Kouzert, Schiüerabcnd.s «vtll»»vvUi, O» Neueste Drahtmeldnnzen vom 7. Novbr. Koloniales. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet über weitere Verluste im Gefecht bei H a r t e b e c st m u n d am 24. Oktober: Verwundet: Gefreiter Edmund Karthcuser. geboren 12. 8. 1880, früher im Füsilier-Regiment Nr. 36, leicht, linker Unterarm: Gefreiter Otto Koch, geboren 14. 8. 1881, früher Maschinenaewehrableilung Nr. 3. leicht, Streifschuß am Hinter- köpfe. — Am 29. Oktober im Gefecht bei Awadaob schwer der- wundet: Sanitätsseroeailt Richard Ackermann, geboren 25. 2. 1878 zu Magdeburg, früher im Infanterie-Regiment Nr. 66. zwei Schüsse in die linke Hand. Oefterrcichische Wahlrcchtskämtife. Prag. Wegen der Vorgänge in den lehten Tagen und der Haltung der Studenten sind die Vorlesungen an der tschechischen Universität bis aus weiteres eingestellt worden. Wien. Wie die „N. Fr .Pr." meldet, wurden wegen der jüngsten Ausschreitungen au der Wiener Universität sechs Studenten relegiert. Vier erhielten das Oousiliuiu »beunäi. Zur Lage in ittustland. London. lPriv.-Tel.j Tic „Erchange-Tclegr.-Eomp." mel det aus Petersburg, daß sich der Zar entschlossen habe, nach Petersburg zurückznkchren. Man erwartet jeine Rückkehr am nächsten Freitag. Bromberg. sAmtliche Meldung.) 'Der regelmäßige Personenverkeh rüber Wirballcn nach Petersburg ist wieder eröffnet; Reisende werden hieraus ausmerkiam ge macht. Güter über Eydlkuhnen nach Rußland sind nur für die Strecke Wirballen—Petersburg anzunehmen. Kattowih. Die König!. Eisenbahndirektioir Kattowitz teilt mit, daß auf der Strecke K a t l o w i tz — G r a j c w o der Betrieb wieder ausgenommen ist und daß Transitsendungen über Podwoloczyska in Kattowitz wieder angenommen werden. Berlin. Ter Kaiser stattete heute vormittag dem Reichskanzler einen Besuch ab. Berlin. Heute vormittag fand im Lustgarten die Ver eidigung der Truppen der Garnisonen Berlin, Cbarloltenburg, Spandau und Lichterfclde stall. Tie K aiseriir schien am offenen Fenster des Schlosses. Der Kaiser »iiL Bande des ihnen der „ . - z Gitei-Friedrich. Rach der Vereidigung hielt der Kaiser eine Ansprache. Er erinnerte die Soldaten an das Gefühl der Verantwortlichkeit vor dem Höchsten. Er be grüße sie als seine Soldaten. Sie sollten ihren Fahneneid treu halten wie die Kameraden, die sich seit 12 Monaten draußen in schwerem Kampfe für das Vaterland befänden. Der bculigc Tag müsse ihnen in ernster, erhebender Erinnerung bleiben, Aumal der König von Spanien durch seine Anwesenheit bei der a das Gardekorps geehrt habe. Der Kaiser schloß mit einem dreifachen Hurra für den König von Spanien. Ter der König von Spanien, beide mit dem B Schwarzen Adlerordens, erschienen zu Pferde, mit i Kronprinz und Prinz Eitel-Friedrich. Nach der Be eifachc . -kommandierende General v. Kessel brachte ein dreifaches Hurra für den Kaiser a»s. Nach dem Vorbeimärsche der Jahnen- kompagnie kehrten die Monarchen zum Schlosse zurück. Mannheim. Heute früh 6 Uhr fuhr ein von Heidelberg kommender Personenzug einem von hier nach dem Industriehaten abführenden Güterzuge in die Flanke, wodurch einige Wagen des Güterzuges ans dem Gleis geworfen wurden. Menschen sind nicht verunglückt. Ter Materialschaden ist erheb lich. Ter Verkehr auf der Strecke ist gestört. Mit den Auf- räuinungsarbciten ist sofort begonnen worden. Breslau. <Priv.-Tel.I Der sozialdemokratische Verein nahm mit großer Mehrheit den Antrag des Stadtverordneten Loebe an, die Berliner Parteileitung auszusordern, unverzüglich zu erwägen, ob nicht am Tage nach dem Wiederzusaimnenlritte des preußischen Landtages, am Ruß tage, in der ganzen Monorchie, besonders aber in den Industriezentren, Stro tzende mon st rationcn zwecks Beseitigung des Landtags- Wahlrechts anzustellcn seien. Paris. Dem gestrigen Bankett der deutschen Kolonie, da- gleichzeitig eine Äbschiedsscicr für den scheidenden Militärattache- v. Hugo bildete, wohnte auch der Bot schafter Fürst Radolin bei. Namens der Kolonie dankte Tr. Berse't dem Fürsten sür sein Erscheinen um jo herzlicher, als der Fürst nach monalelcuigcr angestrengter Arbeit des Banketts wegen seinen Urlanbsantriil verschoben habe. Redner beglück wünschte ferner den Botschafter sür den ersrenlichen Abschluß der M a r o k k o. V e r h a n dl u n g c n, der die hiesigen mit dem gaslsrcnndschasllichen Frankreich durch zahlreiche Bande ver knüpften Tentichen mit lebhafter Befriedigung erfülle. Ter Bot schafter erwiderte, daß sein Streben, zwischen den beiden benach barten großen Kulturvölkern gute Be-iehungen zu erhalten, durch aus den Weisungen seiner Regierung entspreche und auch bestes Entgegenkommen von ieiten des Ministerpräsidenten Rouoier ge sunden habe. T-cr Botschafter brachte sodann einen Trink- sprnch aus den Oberst v. Hugo aus. her hiersür wie sür andere ihm gewidmete Toaste herzlich dankte. Paris. Ter Ausschuß des Verbandes der Kriegshafen- ilnd Arscnalarbeiter Frankreichs erließ einen Ansrui. per die Wiede rein st ellung der entlassenen Prester Hafenarbeiter fordert und die Negierung auss schärfste angrcist und bedroht. London. Bei dem Festmahl zu Ehren Lansvownes aus Anlaß des Abschlusses des neuen Vertrages mit Icivan betonte Lansdowne die Notwendigkeit, in dieser Zeit der Völker- gruppiernngcn die auswärtige Politik von der Parteipolitik zu trennen. Die Gründe des c n g l i i ch - j a p a n i s ck e n B ü ndnisses seien klar und ohne Heimlichkeiten. T-as Bünd nis befolge die aufrichtige Erhaltung des Friedens im lernen Osten, die Wahrung der Integrität Chinas, das Prinzip der offenen Tür und gemeinsame Abwehr nicht herausgeiorderter Angriffe. Lansdowne wies auf den Wert der französisch-eng lischen Entente hin und erklärte, die Behauptung, das Einver nehmen mit Frankreich und Japan schlösse eine Entfremdung anderer Mächte ein. sei unbegründet. England sei bereit, mit jeder anderen Macht ein ähnliches Einvernehmen abziisttiließen, vorausgesetzt, daß nichts geschehe, was die englische Freundschaft mit Frankreich und Japan beeilt- trächtigen könne. Ocrtliches uns Sächsisches. Dresden. 7. November. —* Se. Majestät der König begab sich heule früh zu den sür die nächsten Tage in Aussicht genommenen Königl. Jagden nach Morihbnrg. Die heutige Jagd fand auf Morihbnraer Bildchen-Revier statt. In der Begleitung des Königs befinden sich: Oberhosmarschall Frhr. v. d. Blissche-Streitliorst, O bcrstallmeisler v. Haugk, Kämmerer v. Cricgern, Kammerhcrr vom Dienst von Boxberg-Rehnsdors und der Ordonnanzoffizier Hanptmann Richter. Mit Einladungen zur heutigen Jagd waren ausge zeichnet worden die Herren Kammerhcrr Freiherr v. Spörcken auf Berbisdorf, Amtshauptmnnn v. Cranshaar, Obcrforstineister Zschimmer, Landstallmeister Graf v. Münster, Major v. Arnim und Rittmeister Freiherr v. Könnerih vom 18. Husaren-Rcgi- nient. Nach der Jagd nimmt der König bis Donnerstag im Schlosse Morißbnrg Wohnung. —* Zur heutigen Tafel bei Ihrer Majestät derKönigin - Witwe ist der Amtshauptmann Krug v. Nidda mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Der Kronprinz und seine beiden Brüder besuchten beute mittag in Begleitung ihres Erziehers, des Herrn Leutnants Freiherr» v. Humbracht. den Zoologischen Garten und besichtig ten die eingelroffenen Neuheiten im Tierbestande. —* Die Prinzessin Rcnß besuchte gestern das Damcnkonfek- ttons-G-schcist von A. Winter, Scestraße 21, Kaufhaus. —* Prinz Alcrandcr Cray, Graf Adclbcrt z» Waldcck, Graf v. Einsiedel aus Ercba und Reibersdorf trafen hier ein und nahmen im „Europäischen Hoff' Wohnung. —* Ein Geschenk an Geld und Wein hat Ihre Majestät die Königin-Witwe dem Ebepaar Webermeister Meßner in Mülscn St. Niklas anläßlich dessen goldener Hochzeit gemacht. —* Vom Bezirksverbande Sachsen des Deutschen Fleischerverbandes ist dem Landtage eine Eingabe zugc- gangen, welche sich mit derFleischnot beschäftigt und außer dem eine Abänderung des Gcicßes über die staatliche Schlacht vichversichcrnng erstrebt. Außerdem hat der Verband dieselbe Eingabe an das Ministerium des Innern gerichtet. In der Eingabe wird gesagt, daß dnrch alles Dozieren die Tatsache nicht ans der Welt geichai't wird, daß zu wenig brauchbares Schlachtvieh zum Angebot gebracht wird, und daß diesem ;Zu- slande, welcher die weitesten Kreise unserer Bcvölleruno schwel schädigt, so bald als nur möglich Abhiffe werden muß. wenn nickt die-Regierung die schwerste Verantwortung ans sich laden wolle. Der erwiesenermaßen schon seit Monaten bestehende Viehmangel hat die Preise für Schlachtvieh und infolgedessen auch die Fleiscopreise ans eine Höhe getrieben, die von der gesamten Bevölkerung als Notstand empfunden werden. Des wegen dürfe die Slaatsregiermig sich der Tatsache nicht ver schließen. daß das Angebot von Schlachtvieh Lurch ausländisches Vieh erhöht werden muß. und der Verband bittet deshalb d.e Königl. Regierung, allen ihren Einfluß geltend zu machen, daß — und wenn auch nur vorübergehend -- Vieh aus allen Deutsch- land angrenzenden Ländern cingebracht werde» darf. Ter Verband verkenne keineswegs, daß die einheimische Landwirt- schast des Regicrungsschußes insofern bedarf, als daß ihr Bich bestand vor Ucvcrtragnng von Seuchen dnrch eingesührtes aus ländisches Vieh geschützt werden müsse, aber unsere Veterinär- Wissenschaft nehme einen jo hohen Stand ein, daß sie in der Lage ist, durch eingehende Unieriuchungen an der Grenze die Einschleppung von Seuchen durch einznsührendes Vicb zu ver hüten. Der Einwand, daß die Vieh- und Flcischprcise in den Nachbarländer» des Deutsche» Reiches ähnlich höhe seien wie bei uns, sei durchaus nicht stichhaltig. Teilweise anderweiie Abhilfe sei dadurch möglich, daß der Staat ftir die Zeit eines wirklichen Notstandes aus die Einhebnng der Schlachtsteuer beträge sür Ochsen, Schweine und Kälber verzichtet und Ber- anlassung^ nimmt, aus alle Schlochthosverwaltungen cinzuwirken in dem Linnc, daß alle erzielten Uebcrjchüsse zur Verbilligung der Schlachthausgebührsn Verwendung finden. Ein vornehm- liches Mittel aber, die Belastung des Fleisches mit Steuern zu verringern, habe die Regierung insoiern in der Hand, als cs ihr möglich ist. das TchiachtoiehversickerunASgesetz oufzuheben. weil es zu gunften der Landwirte das in erachsen jährlich ver brauchte Flciich um 2 000 000 Mark verteuert. Tie außc»- gewöhnlichc Notlage bedingt außergewöhnliche Mittel zur Ab hilfe. Tie Leistungsfähigkeit und die Tatkrcist eines Volkes sei bedingt durch eine ciiisköimnliche. kräftige und den Verdieuft- verhältnissen des einzelnen entiprechende billige Ernährung. Der Tank weitester Gesellschgitsickiichten, die gegenwärtig wirklich Not leiden, werde die Königl. Staatsreaierung sür etwa von Vertretern der Landwirtschaft erhobene Klagen entschädigen. —" Aus das entsprechende Ersuchen der Stadtverordneten wegen Erhöhung derEhrenrenten für Kriegsvctera- »cn und die Steuerbefreiung der Kriegsveteranen beschloß der Rat, unter Ablehnung einer Erhöhung im laufenden Jahre und unter Vmbchglt der Bemcssuug der Eiiijclnmten für den Rat 5000 Mk. mehr sür Ehrenrcnten in den nächstjährigen Haushalt- plnn einznstelle» und das Stenercinit zu ermächtigen, allen Kriegs- Veteranen, die nicht niehr als 1100 Mk. Einkommen zu versteuern haben, auf Ansuchen im Einzelsalle die Gemeindeeinkommensteuer zu erlassen, und endlich für die Verleibnna von Ehrcnrentcn lOjährigen ununterbrochenen Wohnsitz in Dresden zu erfordern. —* Ter Dresdner Lchrervercin hielt am 3. Noo. eine Versammln»» ab, ui der die Wahl eines Kandidaten der Dresdner Volksschnllehrerichaft für die Stadtverordnetenwahlcu vorgenommen wurde. Tie Lehrerschaft hat in der Gruppe <' zu wählen: Fcstbeioldetc, Acrzte. Rechtsanwälte. In den Aus- schußsitzungcn des Wabivercins sür die Gruppe 6 war beschlossen worden, daß die Volksjchnllchrcrschast einen Stadloerordneten und einen Ersatzmann dieses Jahr zu wählen habe. Dem Lchrer vercin wurden vom Wahlausschüsse des Vereins die Herren Härtel llX.j, Ticye lXII.s und Beck (9.j vorgeschlagen. Gewählt wurde Herr Beck. Als Ersatzmänner wurden die Herren Rudert sXI.j und Härtel slX.s vorgeschlagen und gewählt. Die Wahl zweier Ersatzmänner war notwendig, weil die Frage, ob ein Ansässiger oder Unaniäisiger gebraucht wird, nock uu- > entschieden ist. Herr Rudert ist ansässig, Herr .Härtel unansässig. —* Die Schutzgemcinschast für Baulieseranten in der Kreishanptmannichast Dresden versendet an alle zu dem Bauwesen in Beziehung stehenden Innungen und sonstigen Ver Knust und Wissenschaft. gav genern einen zctavicraveno nnrer oe» vei ui», > Zeichen des Außergewöhnlichen: der Saal (Milsenha auf das letzte Plätzchen besetzt, der Beifall, der tropft ratur der Räumlichkeiten entiprechend, von sndlichci s* Konzert. Eugen d'Albcrt, einer dpr wenigen, die nur zu kommen brauche», um zu siegen, die neben ihrer Meisterschaft den Zauber unvergänglich Persönlicher Anziehung für sich habe», gab gestern einen Klavierabend unter de» bei ihm üblichen An- Saal (Mnsenhans) mar bis »er tropischen Tcmpe- südlichcm Charakter. Leider liefen diese Ehrungen, wie bei ähnlichen Anlässe», auch diesmal wieder öfter in grenzenlose »nd unmotivierte Kund gebungen ans, die ebenso störend für die Stimmung des Vortragen de« Künstlers wie für das Publikum sein müsse». Für de» seriösen Besucher solcher Abende ist cs unerträglich, zum mmdesten außer ordentlich störend, eine Sonate nach jedem einzelnen ihrer Teile durch lanaanhaltende Beisallsbezeugungen unterbrochen und damit meist völlig aus dem einheitlichen Zusammenhänge gerissen zu hören. Einen Künstler, wie d'Albert. so zu ehren ist schließlich Geschmackssache, jedenfalls aber eine nicht sehr empfehlenswerte sür dir, die Anspruch aus Verständnis erheben wollen. Etwas Neues über d'Albert zu sagen, wenn man ihn seit länger als einem Lierteljahrhundert in Dutzenden von Konzerten und Klavier abenden gehört und alle Einzelheiten seiner bewundernswerten Konst ebenso viele Male analmiert hat, ist nachgerade vergeblich. Mag er aber kommen, so oft er will, immer wieder fesselt er von neuem in der Genialität seines Spieles, in den zwingenden Eigenschaften als der erste und berufenste Traditionsträger der Liszlichcn Schule, als der Meister, der am Klavier alle Smarten, angesangen von den Präludien Alt-Englands und Frankreichs, von Bach bis zur Gegenwart beherrscht, bei dem jedes Stück fest Ban ^ ' - ' '" ' ,.uch 1 gestern , (op. 5), die ihrer außerordentlich Manualen Schwierigkeiten wegen nur selten gespielt wird und nur ersten Birtnosen zugänglich ist. Daraus legt d'Albert keinerlei Bedeutung. Die Technik ist ihm lediglich Mittel »um Zweck, er brilliert nicht mit ihr, er gibt »ns den Geist des Werkes im Rahmen glänzender Fiorrtnren. Wie schön und groß ihm das gelingt, bewies er wieder mit dem meisterlich gespielten ^s-ciur-Satze (Andante) des Brahmsschen Stückes, den er wie einen aus vollem Herzen entströmenden Licbesgesang vortrng, vortrefflich im Gegensatz zu dem eigen artigen Intermezzo und dem leidenschaftlichen Jtiiale. Dann ließ er zwei Rondos von Beethoven (Nr. 2 aus ap. 5l und op. 129) folgen, namentlich das letztere mit hinreißender Bravour gespielt, und (5. M. v. Webers äs-ckur-Sonate. die man — endlich ein mal wieder — von ihm im vollen Zauber ihrer herrlichen Melo- dienbildimg hörte. Reben diesen umsangreichen Werken, die er gleich sicher und unfehlbar ini Gedächtnis hat, wie die kleinste seiner Bagatellen, enthielt sein Programm noch Chopin (b'-mo!I- Fantasie und ein Nocturne ans op. 62), Rubiiistems Barcarolle Nr. 5. Schubert-Liszts ..8oireo äs Vienne" (Nr. 1) :c. Daß man ihn »ach Erledigung dieses Inhalts- und innfangrcichen Programms ohne Zugaben nicht freigelassen, ftt bei dem vollgcrüttclte» Blaß der Verehrung, die man ihm gestern wieder entgegengehracht, wohl bestimmt voranszusetzen. Ü 8t. mes Lchulerbenkmals in »Dresden . der sur die leider nur »enig glückliche Veranstaltung verantwortlich zeichnete, hatte sich as Kunststück jedenfalls leichter gedacht: ein Programm, dessen terheißnngen mitten in der Saison einen Raum von den der eines wenig das K Verhei! Dimensionen des großen Vereinsbaussaalcs zu füllen im stände sein sollen, muß denn doch wesentlich anders aussehen, als das des gestrigen Abends, ganz abgesehen davon, daß das Kunter bunt von VortragSordnung. das überdies nur eine in Dresden unbekannte Attraktion — die Primadonna der Berliner Hoi- oper, die ausgezeichnete Thilo Plaichinaer auswies — sür den besonderen Zweck zu wenige betagte. Immerhin bleibt der eradezu beschämend leere Laal von gestern abend, mag man ie Mißgriffe der schlecht beratenen Arrangeure noch so hoch ein mehr zu bedauern, als die Veranstaltung dem Dcnkmalsonds wohl ein gutes ^ - Beitrag neu manHes"Gute. Hierzu sind in erster^ Linie die Gesangs- Vorträge von Frau Thila Ploichinger zu zählen, einer i veoouern, ais v>e veranttatiung dem Dcnkmalsonds i gutes Stück Geld kosten, anstatt ihm einen namhaften bringen dürfte. Dabei bot das Programm, dem nur, ganzen Unternehmen, der große Stil fehlte, im einzel- Künstlerin von machtvollen Stimmmitteln. Größe der Auffassung und einem geläuterten musikalüchen Geschmack, der ihr. der prädestinierten Bühnensangerin, auch im Kvnzertsaale Triumphe zu feiern ermöglicht. Schade, daß die Künstlerin nicht wenig stens eine Nummer mit Orchester sang. Selbst die SchubcU- sche „Allmacht" verlangt, in solcher Fülle stimmlichen Glanzes geboten, einen größere» Rahmen, wie ihn Liszt für das be deutende Musikstück durch seine Bearbeitung geschaffen. Neben Frau Plaichinger, die, vom Publikum mit reichstem Beifall aus gezeichnet, sich nach der mit hinreißender Leidenschaft gesungenen „Cäcilie" von Strauß zu einem cka e-apc» verstehen mußte, cni zückten von den musikalischen Darbietungen des Abends besonders die Gesänge des K r e u z k i r ch e n ch o r e s, der unter der Leitung seines ausgezeichneten Herrn und Meisters Pros. Oskar Wer- »i an» zunächst einen alten Chor von Gabriels „Lc-ati omne-i" und später Mendclssohn-BarcholdtsS „Warum toben die Heiden?" in musterhafter dynamischer Nuancierung und feinster musika lischer Phrasierung sang. Damit auch die Jnstrumental-Knnst aui dem Programm vertreten war, soieltc Herr Adrian Rav- poldi einige Soli für Violine, von denen ihm besonders die bekannte, fast zu bekannte Ballade und Polonäse von Vieuzstemps recht gut gelang, weniger das als Zugabe gespielte berühmte Air von Bach. Las glückliche Los, vLehiller, der ja schließlich nicht ganz leer ausgchen durste an einem ihm gewidmeten Abend, z» Worte kommen zu lassen, war Herrn Hofschausviclei Alex. Wierth zngesallen, der für die Rezitation einige. Schillerscher Gedichte, vornehmlich mit dem zündenden Vortrag, der „Kraniche des Ibykus", itiirmische Anerkennung fand. Im Mittelpunkte der konzcrtalcn Veranstaltung war, gut gemeint, aber ziemlich deplaciert, eine Festansprache des Freiherr« von G l e i ch e n - R » ß w u r m gestellt, der sich rühmen darf, der letzte Nachfahre des Großen, der Urenkel Schillers zu sein. Mit dem Riesen von Marbach hat der Königlich bayrische Käm merer. Herr von Schloß Greisenftein ab Bonnland usw., eine Erscheinung mit den Allüren des soignierten Hofmanns psr sxakillenae, freilich abiolut nichts gemein. Auch was er sprach, lose Gedanken über die Schillerscier und den Wert der Helden- Verehrung, vermochte nicht stärker zu interessieren, zumal das gleichmäßig Helle. laute Organ aus die Dauer ermüdete. — Da- Publikum nahm alle Darbietungen des Abends mit gleiL
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