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Aunaktme va» »nkündigungen di» nachmlilag» r Mr. Sonn- und Aneria-,« ilur Manenliraiie os von n die v,rUhr, Die Uvaiiiae Grund- «eile na. s Silben! 20 D«a. A» tündigungkn aui der Privaiieil« Zeile l»PIg : die lUvaliigc Zeile aui Lcrt 'eire so P«, . als Smaeiandt Zeile «> P'a Än Nummer» nach Sonu- und Hc,erlagc» i «palliar Grund/eile so Pt,. aui Privalieiie «> Dia. Livailige Zeile au« ?eri«cilc und als Slugetandi so Pu- Au ^wartige Aui- träae nur gegeu Pomiisbezahlun,. Lelcodiatler lverdcu »lii lo Vig- bceamel. s>er»«vrcchalilchlub: Bin« l Nr 11 und Nr, LUS» Lroulvuedtor ------ I rrrri -------- kür La», pvlroloum uuck ttsrrsn. k. Vvvrmtivi', L iriirer 8tNL«!t„ II. —_ - Nmenrsenmneeunosruenseuinrrrv. von LN ^ipsnrvtlv 4o»ipr»n^ valro. — irvt-Nn HV. «I. - frnaksurt a. »1, Inkabvr 6«r ^«^nigUck ?f«»8«!8odk'N 6l.iLl8--si>,I.ij!In ia Silber, Oranit ?rix >VeIt3U8r,t<'IIlUi8 8t. L.oui8 1904. ^«i»>n«;>«ten!-l,e 2U. willen vlitj,Ol82trpI»rteo ksiüdsrät l.evpott Summl-Vakrik: Itteirnl-rrsil. iS °«. A>».. ^ i Lniaaal- dffnic Flottciivorlage. Hendrik Witboi 1, Hosiiachrichtcn. Schuldirektor Ammern e, lMutmaßlichc Wttcriiiig: l ^ »11 t Tültlltl. Diskontpolitik. Lnlidtansvcrhniidl, Deutsch-engl. Verhältnis. Konzert im Mnsenhaus.! Mild, veränderlich. > ^ "" ^tN>ts ^tvNlN»Nk.I I »Ittr A» Die neue Flottenvorlage hat irgend eine Ueberraschung nicht gebracht. Die Verhältnis» mäßig frühzeitige amtliche Bckaniilgabc ihres Wortlauts ist um fo freudiger zu begrüßen, als damit einmal den mancherlei aben teuerlichen Mitteilungen über ihren vermutlichen Inhalt ein Ziel gesetzt und aus der anderen Seite der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben worden ist, sich ein sicher fundiertes Urteil über die von der Reichsregierung geplanten Maßnahmen zu bilden. Das Echo, das die neuen Flottenforderungen im deutschen Volke geweckt haben, ist — soweit es bisher in der Presse zum Ausdruck gekommen — sehr verschiedenartig. Von der sozialdemokratischen Beurteilung, die selbstverständlich „keinen Heller für Flottenrüstungen und weltpolitisches Abenteurertum" bewilligt wissen will, bis zu den Stimmen der radikalen Flotten- cnthusiasten, die in ihren Köpfen uferlose Pläne bergen und Lenen die jetzige Regierungsvorlage nur einen „völlig ungenügen den, ja jämmerlichen Eindruck" macht, ist ein weiter Weg. Gewiß, wer wünschte im tiefsten Herzen nicht, daß Deutschland zur Sec ebenso machtgebietend doslände, wie zu Lande — aber dem Wunsche steht die harte Wirklichkeit gegenüber, die zur Vorsicht mahnt, weil in diesem Leben nun einmal mit dem rrarvris rorrrio, uni der De ck u n g s f r a g e der Kosten gerechnet werden muß. Daß diese nicht unbeträchtlich sein werden, selbst bei den — wie allerseits zugegeben — sehr gemäßigten Forderungen der neuen Vorlage, ergibt schon eine flüchtige Betrachtung. Nach dem Flottenplane vom Jahre 1900 sollte Deutschland bis zum Jahre 1N7 eine Seemacht haben, deren Wert sich aus rund fünf Milliarden belausen würde. Die jetzigen Ncuforderungcn er suchen dem bisherigen Floltcnbauplan gegenüber fortan ein jährliches Plus von ungesähr achtzig Millionen, und da noch elf Jahre bis zur endgültigen Durchführung des Flotten- vrogramms vom Jahre 1900 ins Land gehen werden, so bedeutet Las m Summa ein Mehr von annähernd 900 Millionen, die ruhig aui eine weitere Milliarde abgerundet werden können. Diese Ziffern geben dem, der rcalpolitisch zu denken gewöhnt ist, die Gewißheit, daß diesmal die Negierung das Richtige mit der w pst angefeindeten „mittleren Linie" getroffen hat. Ihr Maß» halten hat denn auch gleich den Erfolg gehabt, daß mit Ausnahme der Sozialdemokratie alle Parteien der neuen Vorlage mehr oder minder wohlwollend gcgcnüberstehen, sodaß auf ihre glatte Annahme im Reichstage so gut wie sicher gerechnet werden kann. DNe Gründe, weshalb die Reichsregierung sich gelegentlich der neuen Flottenforderungen als Meisterin in der weisen Be schränkung gezeigt hat, liegen klar ans der Hand. „Sie haben ge- chen, meine Herren, wie cs mit uns in der Welt steht!", so hat der Kaiser jüngst zu den Offizieren seiner Armee gesprochen. Ist es aber mit dem Deutschen Reiche angesichts seiner vielen Neider und Feinde nicht allzu gut bestellt, so tut uns nichts so not als Einigkeit und Geschlossenheit in jeder Hinsicht. Diese würde ober aufs schwerste gesährdct, wenn durch übertriebene Flottcnsorderungcn ins deutsche Volk ein Zankapfel geworsen würde, dessen verheerende Wirkungen in wilder Auspeitschung der Volksleidenschaftcn, Verschärfung der Parteigegensätze und Reichstagsauflösung sich äußern würden. lDer Kampf um die Reichsfinanzreform mit ihren neuen Tieuern wird gerade genug Staub auswirbcln!> Das alles hat die Regierung glücklich vermieden, ja sie Hot siih sehr wahrscheinlich sogar den Triumph einer — mit Ausnahme der Sozialdemokraten natürlich — säst einmütigen Billigung ihrer Forderungen durch dm Reichstag gesichert. Man könnte cinwenden, daß das ein recht kärglicher Erfolg wäre, aber dem ist nicht so: der Eindruck geschlossenen Zusammengehens von Regierung und Volk aus das feindliche Ausland läßt sich selbstredend zifscrn- mäßig nicht fcststellen, wird ober seine große Wirkung sicher nicht verfehlen . . . Daß die augenblicklich recht traurige Finanzlage des Reichs die Regierung ebenfalls und gewiß nicht zuletzt zur Vorsicht gemahnt bat, braucht nicht erst näher ans- gcsührt werden. 'Sollte die geplante Jinanzresorm wirklich einen unverhofft schweren goldenen Regen in den ReichSsäckcl fließen lassen, so wird das Reichsmarineamt wob! nicht zögern, seinerzeit die Folgerungen in Richtung einer Weiterverstärknng unserer Marine zu ziehen. Vorläufig ist es aber noch lange nicht so weit, ist noch nicht einmal die Neichsfinanzresorm unter Dach »nd Fach gebracht, geschweige denn in ihren finanziellen Ergebnissen nur annähernd sicher zu überschauen. Gewiß braucht das große Deutsche Reich nicht nach privatwirtschastlichen Gesichtspunkten zu verfahren, d. h. seine Ausgaben den Ein nahmen anpassen, vielmehr muß es — wenn seine Existenz und sein Ansehen gesichert bleiben sollen — gerade umgekehrt seine Einnahmen den für die Erhaltung einer ausreichenden Wehr kraft zu Wasser und zu Lande 'erforderlichen Ausgaben anpasien. Da aber unsere Finanzlage"!m' sWchc nichts weniger als gesund zu nennen ist, so ist es diesmal mit der einfachen Be willigung der sür den Ausbau unserer Flotte unbedingt crfordcr- licken Mittel noch lange nicht getan, sondern der Reichstag wird sich ernstlich mit den Deckungssragen beschäftigen müssen, die daraus hinauslaufeu, dem Reiche, koste es, was cs wolle, erhebliche neue Einnahmequellen zu erschließen. Tie Blätter aller Schattierungen äußern sich denn auch in dem oben angc- dcuteten Sinne, und das mit Fug und Recht. Tic Beschränkung der Regierung in ihren neuen Flotten- fordcrungen ist um so mehr anzuerkenncn, als angesichts der kritischen Weltlage, des Drängens der Flottenultras und der günstigen Stimmung in weiten Volkskreisen die Versuchung nahe lag. den Rahmen der neuen Vorlage viel, viel weiter zu spannen, als geschehen. Daß das nicht der Fall ist, beweist allen vorurteilslos denkenden Deutschen klar und deutlich, Laß die Neichsregierung weise mit den nun einmal ge- gebenen sinanziellen Möglichkeiten rechnet, die cs uns vor läufig nicht gestatten, gleichzeitig ein erstklassiges Landheer und eine Flotte ersten Ranges ü Io England zu halten, das angesichts der neuen Vorlage notgedrungen aut den bis herigen Wahngedanken und das Vcrhctzuugsgeschrei wird ver zichten müssen, Deutschland rüste systematisch und mit beäng stigender Hast zu einem Entscheidungskampfe mit der anerkannt gewaltis steu Seemacht der Erde: auch die jetzige Flottennovclle stcht unter dem Zeichen der Defensive. Um so mehr wird man aber auch von allen national gesinnten Deutschen verlangen müssen, daß sie w i e eiuMann für die Regierungsvorlage eintreten, und vom Reichstage erwarten dürfen, daß er die weise Beschränkung der Regierung mit kraftvoll - imposanter Einmütigkeit bei der Bewilligung ihrer Forderungen vergilt, die in folgende zwei Gruppen zerfallen: zunächst werden m einer Novelle zum Flottengcsctz vom 1t. Juni 1900 Aus'landskrcuzer nachgcfvrdcrt, die schon damals beim Reichs tage beantragt, von ihm aber abgelclmt worden waren. Dann werden im Rahmen des M a r i n e - E ta t s f ü r 1900 Forde rungen gestellt, welche durch das Flottcngcsetz überhaupt nicht geregelt sind (Torpedoboote, Unterseebootes, sowie Forderungen, welche im Prinzip zwar Lurch das Jlottengesetz geregelt sind (Zahl der 'Schisse, Grundsätze für die Personalbercchnungs, aber ihre Gestaltung erst durch den Jahrcs-Etat sindcn. (Preise der Schiffe, Größe der Pcrsonalvcrmehrung.s Faßt man olles Neue in der Vorlage kurz zusammen, so ergeben sich vier Hauptpunkte: es sollen sechs neue große Auslandskreuzcr über den Rahmen des Gesetzes von 1900 hinaus gebaut werden: cs soll weiter die Größe der Schisse (Schlachtschiffe und Panzerkreuzers eine wesentliche Erhöhung gegenüber den bis herigen Plänen und Kostenanschlägen erfahren; drittens sollen die T o r p e d ob oo t sd i v i s i o n c n um die Hälfte vermehrt werden, und endlich werden zur weiteren Erprobung und späte ren Beschaffung von Unterseebooten 5 Millionen Mark jährlich in Aubitz gebracht. Für jeden Kenner der einschlägigen Verhältnisse erscheinen diese Forderungen des Rcichsmarineamts auch ohne Lektüre der regierungsseitig gegebenen aussührlichen Begründung als voll auf berechtigt. Wesentlich mehr zu verlangen, verbietet die Finanz lage des Reiches. Aber einem Wunsche sei hier doch Ausdruck ge geben. Er betrifft die überaus wichtige Frage des Bau- tcm Pos, für dessen Beschleunigung «i» Initiativantrag ans der Mitte des Reichstages eintreten sollte. Denn »venu io langsam, wie bisher, weitergcbant wird, wird ein großer Teil unserer Offiziere und Matrosen gcgebcnemalls auf Schissen in den Kampf ziehen, die völlig veraltet und daher minderwertig ' sind. Vielleicht crivartet die Marineverwaltung sogar von seiten der Volksvertreter selbst die Anregung zur Ausfüllung solcher kleinen Lücken und Mängel in ihrer Vorlage, die, davon abgesehen, einen mächtigen Schritt vorwärts bedeutet und deren Annabme im Interesse unseres nationalen Ansehens von ollen Patrioten mit größter Freude begrüßt werden wird. Hendrik Witvoi s. General v. Trotha meldet aus Tcutsch-Südwest- asrika : „Nach einer Meldung des Kapitäns Goliath Berseba ist Hendrik Witboi beim Nebersall eines Verpslegungs- Wagens bei Fahlgras am 29. Oktober schwer verwundet worden Er veranlaßt«; am 2. November die Kapitänswabl seines Sohnes und starb am I. November. Der Ucberfall, bei dem Hendrik Witboi durch eine» Schuß in den Oberschenkel schwer verwundet wurde, geschah aus einen Proviantwagcn der 1. Batterie. Mit der nochmaligen sicheren Feststellung bcanstragt, meldete Kapitän (.Christian Goliath den Tod Hendrik Witbols. Sein Sohn Isaak hat jetzt die Kapitänschast." Es ist eine interessante und vielumstrittene Persönlichkeit, die mit Hendrik Witboi ihr jähes Ende gesunden hat, ist sein Name doch untrennbar mit der Gcjchichte unserer Kolonie Südwcstasrika verbunden, wenn auch nicht in gutem Sinne. Seit Beginn der Besitzergreifung des Schutzgebietes hat er uns viel zu schaffen gemacht: neun Jahre lang — von 1885 bis 1891 — dauerten die deutschen Kämpfe gegen ihn. Unauf hörlich unternahm dieser ohne alle Frage sehr gewitzigte, krie gerisch sehr befähigte und mit ollen Schlupfwinkeln des Landes vertraute Hcrerohäuptling Raubzüge in deutsches Gebiet, wobei cs dem bekannten Asrikareisenden Hauptmann v. Frangoi r erst nach Eintreffen größerer Verstärkungen aus Deutschlaud im Jahre 1892 möglich wurde, gegen ihn erfolgreich c.nz::- schreiten und ihn wiederholt zu besiegen l12. April 1893 Er stürmung der Feste Hornlranz). Ihn wirklich zu vernichten und zur Unterwerfung unter die deutsche Oberhoheit zu bringen, gelang erst dem bisherigen Gouverneur von Dentsch-ZüÄwesi- asrska, dem damaligen Major Leut wein mit der nochmals beträchtlich verstärkten Schutztruppe: noch dessen blutigein, amu siegreichem Gesecht in der Ncmktust gegen Hendrik Witboi legte dieser am 9. September 1891 die Waffen nieder. Er wurde deutscher Untertan, schwur dem Kaiser Treue und benahm sich dem äußeren Anschein nach so loyal, daß er mit verschiedenen Auszeichnungen bedacht wurde. Kenner der Verhältnisse warnten zwar — besonders in den letzten Jahren — öfters vor dem alten Fuchs, aber ihre Stsiume wurde nicht beachtet. Ter neue Aufstand jedoch sollte ihnen Recht geben. Trotz seines Treue- j schtvurs, trotz seiner Orden und Ehrenzeichen schloß sich Hendrik j Witboi im Sommer dieses Jahres den Aufständischen an inrd gab : dadurch den schon in ihrer Energie erlahmenden Rebellen einen ^ neuen Impuls. Ihm und seinem schmählich verräterischen Ab- j fall haben wir es zu danken, daß sich die kriegerischen Wirren I noch Wester Monate hindurch in die Länge zogen und uns immer mehr Verluste an deutschem Gut und Blut kosteten. Jetzt hat I ihn das Geschick ereilt: bei einem hinterlistigen Uebersall aus einen Prooiantwogen hat ihn die rächende Kugel getroffen. Ob mit seinem Tode ein Abflauen der Ausstandsbewcgung eintreten wird, läßt sich zwar niit Bestimmtheit nicht Voraussagen, jedoch «st anzunehmen, daß die ihres alten Oberhauptes be raubten Scharen eher zur Unterwerfung geneigt sein werden, als bisher. In dieser Beziehung heißt es in der Trothaschcn Meldung weiter: Die Bände Witbois soll in den letzten Wochen durch Not und Entbehrungen viele Menschen und angeblich alle Pferde verloren haben. Sie beginnt sich scheinbar völlig im Lande zu zerstreuen, doch ist nicht ausgeschlossen, daß sie sich mit Eintritt der Regenzeit wieder um den neuen Kapitän Isaak Witboi sammelt. Gegen die Bande Simon Köppers hatte am 2. November oie 1. Ersatzkompagnie unter Oberleut nant Pabst einen Erfolg zu verzeichnen. Sie war von Stamprictsontein den Auobflutz aufwärts marschiert und über fiel nördlich von Koms eine Werft. 1 Hottentotten fielen, 9 Männer und 22 Weiber wurden gefangen genommen. Aus deutscher Seite siel ein Mann, ein anderer wurde leicht ver wundet. Nach einer Meldung des Majors v. Estorfs zieht Simon Köpper jetzt der englischen Grenze zu. Seine Spuren haben sich im Dünensand des Nossob verloren, und eine weitere Verfolgung ist bei der jetzigen Trockenheit unmöglich. Kor nelius hat sich einem dieser Tage geplanten Angriffe unserer Abteilungen entzogen und «st auS der Gegend von Keetmans- hoop nach der Zwiebel-Hochebene ouogcwichcn. Seine Verfol gung ist ausgenommen. Die Abteilung des Oberstleutnants v. Scmmern, die nach dem Gefecht bei Hartebeestmulid am 21. Oktober nach Warmbad marschiert war, bc'indet sich dort, ergänzt ihre Verpflegung und bereitet einen neuen Angriff gegen Moren ga vor, von dem Nachrichten zurzeit nicht vor- ltegen. Etwa 100 Hottentotten, Weiber und Ltinder, sind von den deutschen Patrouillen zusammeugctrieben worden und sollen aus der Haifischiuscl bei Lüdcritzbucht interniert werden. Nach dieser Meldung läßt sich ohne Optimismus annehmen, daß die schweren Unruhen in Südwestasrika bald ihrem Ende zugeführt sein werden, falls nicht ganz unerwartete Ereignisse eintreten sollten. Neueste Trnlitmclduulicn vom 20. Norbi. Zur RcichSslNnnzreforiil. Berlin In einer offiziösen Darstellung unierer R eichs- finanzen wird in der „Nordd. Alig, Ztg," ausgeffisirt, das; das Reich im Gegewatz zu den ursprüngliche» Absichten seiner Gründer zu eine», >! ostganger bei den Einzefftantcn geworden ist, dessen Ansprüche ans die Dauer, namentlich bei den wirt schaftlich »'eiliger glücklich auSgestarteten VnnVsmügliedern, aus dem Gebiete üer Finanzen zerrüttend wirken müssen. Durch lpgriamkeit sei nicht zu helfen, dg die notwendige Entwicklung des Reiches nicht unterbunden werden dürfe Die Sparsam keit sei schon sei« Jaüreu bis zur äußersten Grenze gcrricben worden, unä tatsächlich seien oie bewirkten Ersparungen größten teils mir Beringungen Die Anmeldungen der Ressorts zu den Voranschläge»« steigem sich daher auch von Jahr zu Jahr. 1901 betrug die Steigerung 70,7, lOO", 1:37 Millionen, und für 1900 beläuft üe sich aus 109.1 Millionen. Durch alle Ersparnisse konnten die Fehlbeträge nicht aus der Welt geschafft werden. Sic betrugen 1901 bis 190ä: 8",9, 63,3, 03,8, 00,1 und 7b Millionen. Tie Unterlsilanz im RcichshauSliglte wird aus 80 bis 90 Mill. geschätzt. Die. Reichsschuld ist »eit 1877 von 72.2 Millionen gut 3>2 Milliarden emporgejchncilt. Der Sarin liegenden Ge fahr kann nur durch eine gesetzlich sestgelegle Tilgungsvflicht begegnet werden. Bei der gege'nwnrligen .Höhe der Schulde» waren etwa 21'., Mill. für diesen Zweck bereitzustellen. Iluab weisbar wäre ferner eine Entlastung des Reichstnvalideiffonds. der jetzt mit 286 Millionen Mark Uiiterbilanz arbeitet und über 1910 hinaus kaum über die Mittel verfügen wird, um den an ihn lierantrcteiideii Aniprüchen zu genügen. Hierzu kommt die Notwendigkeit der Nenrcaelung des Militärpensionsweieris. der Ausbesserung des Wohniinkffgcldziischiisscs für die linier-