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VerorVnuugSblatt der KrelSyauptmannschaft Bautzen als ttonjisiortalvehörde der Oberlaufitz. A m t s 6 ta t 1 der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen. Schirgiswalde. Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Stadträle zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgisivaldc und Weißenberg. — Organ der Handelss und Wewerbekammer zu Zittau. verantwortlicher Redakteur: Lino Zschuvpe (Sprechstunden wochentags von 10—II und von 3-4 Uhr). — Verlag, Redaktion und örpeditron: innere Laoenstraß« 4. Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. — Feinsprechauschiuß Nr. 5l. Bautzen«! N--chckchttv «chbeiam. ml, Aussa-vm v«c Sonn- und Fek.wg«. tägl-cb obmd4. Pr-jS b«S vicrlcljäbrllcki«,, Ab°nn«m«a„ 3 Jn,-r„°n4qkbüdr für den Raum ckner P<M.SpaIUeN« , ««wödnbchen «ay-« IS b> g«ign«I«n Fällen un«er Gewährung von Rabatt: ZRcrn-, Tabelle,,- und anderer -ckmver.aer Satz «uwn^uü tturer Nachwewgehühr tür ,ede Anzeige und Jns'ttwn 2t» Pfg e»r briefliche «u-ku°s.-ert,il°°« 10Pf,. (und P.tt.). ^ür die Aufnahme von An;cigcn und Reklamen an bestimmter Stelle wird keine Garantie nbernummen. WM Nur bis früh 10 Uhr eingehende Inserate finden noch in dem abends erscheinenden Blatte Aufnahme. "WU Inserate nehme- die H-schaMtelle des «lalN« und die Annoncenbuiraus an, desgleichen die H^rm Walde in Laban, Llauß in Weißenberg, Lippilsch in Schugrswalü«, Gujiav Krvüug i» Bernsladl, Buhr i» AvnigShain bei Oslritz, Rentner in Ober Cnnnersdvri und van Lindenau in Pulsniv. 126. Jahrgang «r. 122 Mittwoch, de» 29. Mai 1997, abends. Verordnung, die vorübergehende Aufhebung von tz 24 der Verordnung über deu Verkehr mit tkraftfahrzeugen betreffend, vom 24. Mai 1907. Für die Zulassung und Kennzeichnung der vom I. Juni 1907 an bis mit 14. Jnni 1907 zu vorüber sehendem Aufenthalt in das Gebiet des Deutschen Reiches aus dem Auslande gelangenden außcrdculschen Kraftfahrzeuge und für die Zulassung der Führer solcher Fahrzeuge treten an Stelle des 8 24 der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 10. September 1906 <G. u. B. Bl. S. 307) folgende Bestimmungen. 8 1. Die Vorschriften über die Anmeldung und Zulassung von Kraftfahrzeugen zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen in den 88 4, 5 der Verordnung über den Verkehr mii Kraftfahrzeugen vom 10. September 1906 finden aus außerdemsche Krastsahrziuge keine Anwendung. Letztere müssen an Stelle der durch 88 7, 10 der Verordnung vorgeschriebenen polizeilichen Kennzeiägm ein besonderes länglichrundes Kennzeichen (Muster 6 der Verordnung» führen. Das Kennzeichen ist an der Rückseite des Fahrzeuges nach außen hin an leicht sichtbarer Stelle test anzubrinnen und bei Kraftwagen während der Dunkelheit und bei starkem Rebel jo zu beleuchten, daß es deutlich erkennbar ist: die Bcieuchtungsvorrichtung dars das Kenn- zricben nicht verdecken. Etwa vorhairdene ausländische Kennzeichen und zu entfernen oder zu überdecken. Die aus Grund dieser Verordnung auszugebenden länglichrunden Kennzeichen haben an erster Stelle der Zahi eine Rull Di« für das Kennzeichen zu entrichtende OKbühr beträgt für Kraftwagen 6 .4? für Krafträder 3 ,/c Mrd für die Ausgabe des Kennzeichens die Tätigkeit einer amtlichen Stelle außerhalb der Gcichäsis ^it, d. h. vor . Ilhr vormittags und nach 8 Uhr nachmittags in Anspruch genommen, so erhöht sich die Gebühr für Kraftwagen aus 10 .4k für Krafträder auf 5 Beim Verlassen des Deutschen Reichs ist daS Kennzeichen an die nächste amtliche Ausgabestelle (Grenz zollamt > abzuliesern. Die durch 8 14 Abs. 1 der Verordnung sür die Führer von Krastfahrzcugen vorgcfchriebcnen Zeugnisse können für die Führer außerdeuischer Kraftfahrzeuge durch die in ihrem Heimatland« üblichen Ausweise ersetzt werden. Den Eigentümern außerdeuischer Kraftfahrzeuge kann von der zuständigen AmtshanpHnannschast ans Antrag gestattet iverden, das deutsche Kennzeichen zu führen. Die betreffenden Kraftfahrzeuge sind in diesem Falle in volizeilicher Beziehung als deutsche anzusehen und unterliegen dcmgemäsj den Vorschriften der 88 4, 5, 7, 10 der Verordnung. 8 2. Diese Vorschriften treten mit Ablauf deS 30. Jnni 1907 außer Kraft. Dresden, den 24. Mai 1907. Die Ministerien der Finanzen und des Innern. Der von Kleinpostwitz nach Rodewitz führende Kommunikackonsweg wird wegen Beschüttung in Flur Kleinpostwitz vom 28. Mai bis mit 4. Juni d. I. gesperrt. Der Fährverkehr wird über Kirschau gewiesen. Bautzen, am 28. Mai 1907. Königlicke Amtshauptmannschaft. Bekanntmachung. Vom 1. Juni 1907 ab wird der Preis sür Fäkalien: für Abnehmer in Bautzen um 20 Pfg. und „ „ von auswärts bei Bahnversendung um 30 Pfg. Bautzen, am 24. Mai 1907. Der Stadtrat. Sparkassen- und Leihanftalt der Stadt Bautzen. Rach anher erstatteten Anzeigen sind die slädtisckxm Sparkassenbücher Nr. 109062, 110030 129986 und Ser. ll 2263 verbrannt bez. abhanden gekommen. Gemäß 8 16 der Sparkassenorduung fordern wir die etwaigen Inhaber der vorbezeichneten Bücher hiermit aus, solche binnen drei Monaten im Geschäftszimmer der Sparkasse vorzulegen, widrigenfalls sie aller Ansprüche auf die Einlagen verlustig gehen. Bausen, am 28. Mai 1907. Die Sparkassen- und Leihanstalts-Deputation. -er Ortskrankenkasse Herrnhut J-rcitag, den 7. Juni, abends 6 Nhr im Gasthof. Tagesordnung: Rechnungslegung vom Jahre 1906. Der K a s s e n v o r ft a n d. M. Winter, Vorsitzender. Die Regcntcnwahl in Braunschweig, über die mir gestern bereits kurz berichteten, vollzog sich folgendermaßen: Der Präsident des Braunschweigischen Land tags eröffnete die Sitzung um 11 Uhr 35 Minuten. Ein ziger Punkt der Tagesordnung ist: Vorlage der Staats regierung, betr. Wahl des Regenten. Abg. Retemeyer, als Berichterstatter, empfiehlt die Annahme der Vorlage, die Seine Hoheit den Herzog Johann Albrecht zu Meül c u b u rg zum Regenten des Herzogtums vorschlägt. Redner weist darauf hiu, daß das Bild, welches mau sich nach der bisherigen Tätigkeit des Herzogs von ihm machen könne, zu der Annahme berechtige, daß er sein hohes Amt verwalten werde zum Segen des ebenso treu braunschweigi schen wie gut deutsch gesiunten Landes. (Bravo.) Hierauf wird die Wahl des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklen burg zum Regenten des Herzogtums einstimmig ange nommen. Der Präsident spricht die feste Zuversicht aus, daß der Herzog die auf ihn gefallene Wahl annehmen wird, und gibt der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck, daß die Wahl zum Segen des Landes gereichen werde. Hierauf iverden drei Mitglieder des Hauses gewählt, die als Depu tation nach Wiligrad entsandt iverden sollen, nm dem Her zog Mitteilung von der erfolgten Wahl zu machen. Ter Vizepräsident des Landtages beantragt hierauf, dem Regent- schastsrat, dem Ministerium und insbesondere dem Herrn Siaatsministcr im bewußten Gegensätze zn den vielfachen gehässigen Angriffen, die gegen den Regentschaftörat, das Staatsministcrium und namentlich den Staatsminister ge richtet worden seien, den wärmsten Dank der Versammlung auSz »sprechen für das, was sie zur Wohlfahrt des Landes geleistet hätten. Die Versammlung erklärt sich mit diesem Vorschlag einstimmig einverstanden. Hierauf nimmt Staatsminister von Otto das Wort: So dankbar er für diesen Ausdruck des Vertrauens sei, so könne er denselben mit ganz ungemischten Gefühlen der Freude nicht entgegcnnehmcn. Der Vorredner habe die be kannten Angriffe erwähnt, die gegen den Rcgentschaftsrat, das Staatsministerium und besonders auch gegen seine Person gerichtet gewesen seien. Soweit diese Angriffe not wendige, unvermeidliche Begleiterscheinungen einer leb haften politischen Bewegung seien, seien dieselben nicht schwerwiegend. Schwerer drücke auf das Gemüt die Erschei nung, daß in dem Beamtentum — er sprecht nicht von den Beamten, die Abgeordnete seien — sich Zeichen einer unrich tige« Auffassung der Pflichten eines Beamten bemerkbar ge macht hätten und daß sich ein Teil der Beamten an politi schen Kundgebungen beteiligt habe. Schwerer noch habe auf ihn und den Rcgentschaftsrat das Mißtrauen gedrückt, das dem Regcntschaftsrate und besonders seiner Person von eine« Teile der Mitglieder der Landesversammlung ent gegengebracht worden sei, und das äch in der Richtung be wegte, daß mau die Betätigung der dienstlichen Funktionen des RegcntschaftSrates der Landcsversammlnng und der Außenwelt gegenüber nicht sür übereinstimmend hielt mit den von ihm vollzogenen Handlungen. Am allerschwersten in dieser Beziehung habe das Mißtrauen gewogen, das noch in den jüngsten Tagen sich bemertbar gemacht habe, das aber, wie er Hosse, nicht in der Landesversammlung entstan den sei, das Mißtrauen, daß der Regentschaitsrat die Vor schläge wegen Bemessung des Zuschusses zur laudesfttrst- lirhen Rente gemacht habe, nicht geleitet von der Rücksicht ans die Wohlfahrt des Staates allein, sondern um Verwir- rnug iu die Lage der Sache zu bringen. Demgegenüber cr- tlärc er, der Regentschastsrat stehe hier in dem Bewußtsein, daß er allezeit so gehandelt habe, wie es Pflicht und Ehre ge biete. (Bravo.l Zum Schluß spricht der Minister den Wunsch ans, daß eine gleiche .Zeit der Regentschaft für das Herzogtum nicht wieder notwendig werde, sondern daß, wenn einmal die Regierungsverhültnissc des Herzogtums einer Neuordnung bedürften, diese Regelung auf der Grund lage der Verfassung und der Thronsvlgevrdnnng für die Dauer erfolgen möge. Nachdem noch bekannt gegeben worden war, daß der Landtag aii dem Tage vor dem Einzüge des Regenten noch mals zn einer Sitzung zusammentreten «volle, wurde die Sitzung geschlossen. Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg ist am 8. De zember 1857 in Schwerin geboren, ist also gegenwärtig fast 50 Jahre alt. Er ist der dritte Sohn des 1883 verstorbenen Grohherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, der im Kriege gegen Frankreich unsere Truppen an der Loire führte. Seine Erziehung erhielt der Herzog auf dem Vitzthumschcn Gvmnafium in Dresden, besuchte 1878 die Kriegsschule in Metz, studierte von Ostern 1879 bis zum Herbst 1880 Jura in Bonn und trat dann als Premierlcutnant beim Garde-Husaren- regiment ein, bei welchem er bereits zuvor, ebenso wie bei dem mecklen burgischen Jägerbataillon Rr. 14 ä la »uit« geführt wurde. Bei den Potsdamer Husaren war der Herzog zuletzt Major vom Stabe. Er schied aus dein aktiven Dienste aus, um 1895 die Wahl als Präsident der Deutschen Kolonialgesellschast anzunehmen; bald nachher berief der Kaiser ihn auch in den Kolonialrat. Roch im selben Jahre besuchte er selbst Deutsch-Ostasrika, und andere Reisen haben ihn durch fast alle Länder Europas, nach Asien und nach Nordamerika geführt. Erst vor wenigen Wochen unternahm er eine Reise nach der Türkei und Bulgarien. Als am 10. April 1897 sein Bruder, der Großherzog Friedrich Franz III. in Eannes starb, üb-w cahm Herzog Johann Albrecht sür seinen minderjährigen Ressen, den Großherzog Friedrich Franz IV. die Regentschaft im Lande Mecklenburg-Schwerin. Er führte sie bis zur Großjährigkeit seines Neffen, bis zum 9. April 1901, und konnte von nun ab seine Kräfte wiederum uneingeschränkt an die koloniale Sache setzen. Auch wo eS sonst Bestrebungen zur Stützung der Stellung Deutschlands als Weltmacht zu Wasser und zu Land galt, hat man den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg stets aus d:m Plane gesunden. In seinem militärischen Verhältnisse ist er allmählich bis zum General der Kavallerie gestiegen. Die Universität Rostock ernannte ihn, als ihren Förderer, 1901 zum Ehrendoktor in allen ihren vier Fakultäten. Am 6. November 1886 vermählte sich der Herzog Johann Albrecht in Weimar mit der am 28. Februar 1854 geborenen also um drei Jähre älteren Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach, der zweiten und jüngsten Tochter deS IS01 verstorbenen GroßherzogS Karl Alexander und der Prinzessin Sophie der Niederlande. Die Eh« des Herzogs und der Herzogin Johann Albrecht ist kinderlos geblieben. Wie Herzog Johann Albrecht ans allen Kongreffen der Kolonial- gesellschafl selber deu Vorsitz sührte, so leitete er auch im Oktober v. I. die Generalversammlung der Kolonialgesellschast in Leipzig und die soeben in Worms stattgesundcne. Seine damals gehaltenen Reden, sein frisches Eintreten sür eine energische Kolonialpolitik, sowie sein unge zwungenes Wesen iin persönlichen Verkehr haben ihm auch in unserer Stadt viele Shmpathien erworben. Braunschweig, 28. Mai. (Leipz. N. N.) Herzog Johann Albrecht nahm telegraphisch die Regenten- w ahla n. — Abends. (Brannschw. Landesztg.) Herzog Johann Albrecht Hal sich bereit erklärt, eine Deputation des Land tages am nächsten Sonnabend im Schlosse Wiligrad zu empfangen. Die englischen Journalisten in Hamburg. Hamburg, 28. Mai. (W. T. B.) Die englischen Journalisten trafen heute vormittag lNlä Uhr von Bremen aus dem hiesigen Hauptbahnhvf ein. Tic Begrüßung er folgte durch den Vertreter des Senats Rat Dr. Schmitz. Tarans begaben sich die Gäste in bercitgestellten Senatö- cguipagen nach der Stabt zur Ru « dfa h r t. Die Rundfahrt durch die Stadt wurde am Hafen nnter- brochc». Hier erwartete der über die Toppen geflaggte Tender „Willkommen" die Gäste. Ans dem Dampfer machten namens des Senats Senator I)r. v. Melle, sowie der Vor sitzende des Anfsichtsrats der Hamburg-Amerika-Linie Adolf Tilgens und die Direktoren Merck und Thomann die Hon neurs. Nach einer Rundfahrt durch den Hafen elb aufwärts bis zu den Elbbrttcken und elbabwärts bis zur Teufclsbrückc begab man sich zu dem Kuhwärderhafen, wo im Kaiser Wilhclmshafen der Dampfer „König Friedrich August", eines der schönsten Schiffe der deutschen Handels flotte, die Gesellschaft anfnnhm. Bei Ankunft des „Will kommen" spielte die Schiffskapelle die Nationalhymne. Unter den Klängen eines Fanfarenmarsches ging man an Bord, wo Generaldirektor Ballin, umgeben vom Stabe des Schiffes, jeden einzelnen der Gäste begrüßte. Im großen Speisesaal fand alsdann nach Besichtigung des Schiffes FrühstttckStafel statt, bei der Generaldirektor Ballin präsi dierte. Auf den Plätzen fanden die Gäste die Festschrift der Hamburg-Amerika-Linie, enthaltend die 60jährige Geschichte der Gesellschaft, vor. Beim Frühstück ergriff Mr. Brimelvw (Evening News-Bolton) das Wort und führte folgendes aus: Wenn auch auf dem Programm gedruckt sei, daß keine Reden gehalten werden sollen, so finde er doch, daß es gegen alle Regeln der Höflichkeit verstoßen würde, wenn man wirklich schweigend aufstände, wo man hier mit so groß artiger, man könnte sagen, Kaiserlicher Gastfreundschaft empfangen wurde. Die Festschrift spreche an sich Bücher: ans ihr könne man die enorme Entwickelung der Hamburg-