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Ers chei nt Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis: Vierteljährlich 10 Ngr. Wochenblatt für Inserate: welche in Königsbrück bei Hrn. Kauf mann I. And. Grahl angenommen werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abends einzusenden. Preis der dreispalt. Corpuszeite 1 Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden un- -er städtischen Kehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Mo. 38. Sonnabend, den 1l. Mai 186V. Freiwillige Versteigerung. Seiten des unterzeichneten Gerichtsamtes soll auf Antrag der betheiligten Erben den IV. Mai d. Fs. in der Lunze'schen Schenke zu Großnaundorf das zum Nachlasse Karl Gotthold Heinze'S gehörige Baucrgut Nro. 71 des Brandkatasters und Folium 66 des Grune- und HypothekcnbuchS für gedachten Ort, welches zusammen nach 43 Accker 48 Quadratruthen vermessen und am 29. dieses Mts., ohne Berücksichtigung der aufhaftenden Oblasten auf 5380 Thlr. —. —. orlsgerichtkich gcwürdert worden ist, freiwillig versteigert, unter Abtrennung, beziehentlich Zergliederung eines nach 11 Aecker 298 Quadratruthen vermessenen Theiles der dazu gehörigen Flurstücken, sowohl in einzelnen Theilstücken, als auch nach seinem Gesammt-Complex zum Ausgebot gebracht und nach Befinden je nach dem auf die eine oder andere Art des Ausgebotes ein günstigeres Resultat erzielt wird, den oder dem Meistbietenden zugeschlagen werden. Mit Hinweis auf die im hiesigen Gerichtsamtshause und in der Lunze'schen Schenke zu Großnaundorf aushängenden, die Specialitäten der Ver steigerung enthaltenden Anschläge wird dies hierdurch bekannt gemacht. Pulßnitz, am 30. April 1867. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. Ldr. Zeitereignisse. Dresden, 8. Mai. Se. Königliche Majestät hat dem Postverwal ter a. D. Ernst Otto Neese zu Pulsnitz das Ehrenkreuz ,vom Albrecht orden zu verleihen geruht. Dresden, 8. Mai. Nach einer uns heute zugegangnen Miltheilung wird die k. preußische Infanteriecompagnie, welche gegenwärtig mit königl. sächsischer Artillerie rc. die gemeinschaftliche Besatzung der Festung Kö nigstein bildet, dieser Tage durch eine Compagnie des in Leipzig gar- nisonirenden 6. brandenburgschen Infanterieregiments Nr. 52 abgelöst werden. (Die abgelösle Compagnie gehört zu dem in Dresden stehenden königl. preußischen Leibgrenadirregiment Nr. 8 und wird mit diesem dem nächst von hier abrücken.) Diese Compagnie des 52. Regiments dürste 3 Monate als Festungsbesatzung auf dem Königstein verbleiben und soll dann von Seiten der k. preuß. Garnison in Bautzen abgelöst werden, die von morgen an (durch das heule aus Zittau abgerückle Bataillon ver stärkt) aus dem Stabe und 2 Bataillonen des 5. brandenburgschen In fanterieregiments Nr. 48 bestehen wird. Leipzig, 8. Mai. Die Direclion der k. westlichen StaatSeisenbah- nen hat im Interesse der Chemnitzer Ausstellung Fahrvergünstigungen für die Besucher der letzteren angeordnet, kraft welcher es gestattet ist, vom 17. Mai ab während der Dauer der Ausstellung die TageSbillels, welche bei einer Station der westlichen Staatsbahnen nach Chemnitz gelöst wer den, innerhalb der drei nächsten Tage zur Rückfahrt zu benutzen. Leipzig, 8. Mai. Aufsehen machten gestern 3 von Chemnitz hier durch nach Oldenburg gesandte Loco Motiven aus der Hartmanu'schen Fabrik. Dieselben sind nach neuer Construction, auf Torffeuerung einge richtet und gehen nicht auf 3, sondern nur auf 2 Axen. Der vollständig überdeckte Tender gleicht einem Packwagen. Berlin, 6. Mai. Die ministerielle „N. A. Z." enthält an der Spitze ihrer neuesten Nummer folgende Note: „Die von der Correspon- dance de Berlin" gebrachte Nachricht, daß an Preußen das Berlangen gestellt worven sei, vor Eröffnung der Conferenz seine Besatzung aus Luxemburg zurückzuziehen, ist unbegründet, denn das be zweckte Endresultat der in London zu eröffnenden Berathungen die Neu- tralisirung Luxemburgs, würde dadurch schon im Voraus ohne jede Gegen leistung zu anticipiren sein." Berlin, D Mai. Die „N.A.Z." erinnert daran, daß der heutige Zusammentritt der Londoner Conferenz an demselben Tage statt- findet, „wo vor Jahresfrist die Hand der Vorsehung so sichtbar über das Leben des Mannes wachte, der dazu berufen war, so Großes im Dienste seines Königs und seines, deö preußischen, Vaterlandes zu leisten" (bekannt lich der einjährige Gedenktag des Attentates des Württemberger Carl Blind aus Se. Exellenz den Grasen Bismark unter den Linden in Berlin), und daß die Sitzungen in demselben Saale stattfinden werden, in welchem vor drei Jahren die Konferenz bezüglich der Elbherzogthümer, ebenfalls im Mai, tagte. „Glücklicherweise, sagt das ministerielle Blatt, ist unsre Diplomatie nicht abergläubisch, sonst würde dieser Umstand von schlechter Vorbedeutung für das Gelingen des Werkes erscheinen. Allerdings liegen die Verhältnisse diesmal günstiger. Während es damals (9. Mai 1863) die erste Aufgabe der Conferenz war, durch die Vermittelung des Waffen stillstandes dem Blutvergießen der kämpfenden Heere Einhalt zu thun, haben heute beiden interessirten Mächte von vornherein ihre versöhnlichen Gesinnungen documentirt. Frankreich hat seinen Wunsch, Luxemburg zu besitzen aufgegeben, und Preußen hat, auf sein von Europa aner kanntes Recht die Friedenöversicherungen Frankreich vertrauend, keinerlei Anstalten treffen zu müssen geglaubt, dies Recht zu vertheidigen, sondern erklärt sich bereit, auf dasselbe zu verzichten, wenn ihm diejenigen Kom pensationen gewährt werden, welche der Absicht entsprechen, die durch das Besatzungsrecht bezweckt wurde. Wenn vielleicht in einzelnen politischen Kreisen ein Grund zur weiteren Beunruhigung geschöpft wird, daß Bel gien und Italien zur Theilnahme an der Konferenz aufgefordert wurden, so bemerken wir, daß Belgien namentlich auf Anregung Englands als eine der Mächte, welche die Verträge von 1839 unterzeichnet haben, Italien in seiner Eigenschaft als sechste europäische Großmacht, die ihm infolge seiner jetzigen territorialen Gestaltung und dadurch erhöhten politischen Bedeutung zukommt, zu der Conferenz eingeladen wurde. Weimar, 7. Mai. Der Landtags-Ausschuß beantragt einstimmig die Annahme der Verfassung des Norddeutschen Bundes. Der Landtags- Präsident Fries und Genossen beantragen die Garantirung der Grund rechte durch die Bundesverfassung und Diätenbewilligung aus der Bundes kasse. Gotha, 6. Mai. In der heutigen Sitzung des gemeinschaftlichen Landtages legte die Regierung die Verfassung des Norddeutschen Bundes zur Genehmigung vor. Der Abgeordnete Schmidt (liberaler Abgeord neter und Mitglied deS National-Vereins) stellte den Antrag auf voll ständige Vereinigung der Herzogthümer Koburg und Gotha. Wiesbaden (Nassau), 5. Mai. Dieser Tage treffen etwa zwei hundert verwundete preußische Soldaten zum Gebrauche der Bade kur dahier ein. Eine nicht unbedeutende Anzahl verwundeter preußischer Offiziere sind bereits eingetroffen und sollen denselben noch mehrere ihrer Kameraden folgen. Darmstadt (Großh. Hessen), 6. Mai. Die Regierung verlangte laut einer in der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer eingebrachten Vorlage zur Anschaffung von 8000 Zündnadelgewehren und 1,600,OM Stück Patronen 263,000 Fl., desgleichen auch die Umarbeitungskosten für 13,6M ältere Gewehre. Luxemburg, 4. Mgi. Wie das luxemburger „Wort" meldet, ver sammelte sich gestern der Gemeinderath zwei Mal bei verschlossenen Thüren, um über eine Petition an den König-Großherzog zu berathen, welche von den Herren Simonis, Martha und Funk verfaßt, in der Abendsitzunz von sämmtlichen 14 Stadträihen einstimmig ange-