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LM'M' Mlmg Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Trscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere üb« schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» Zeitung, der Lieferanten od« der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr Anspruch ass Liderung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder RMKch» Preise». anspruch. Diese ZeMm« verSffentNcht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Lauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 28 Fernruf: 231 Donnerstag, den 4. März 1937 D AII.: 302 36. Jahrgang Besichtigung der Ncichsautobahncn Beschaffung von Heilpflanzen und Heilkräutern Amtlicher Teil Bekanntmachung. Es ist noch nicht allgemein bekannt, daß Deutschland gegenwärtig jährlich etwa achtzig Millionen Mark für Be schaffung von Drogen ausgeben muß. Mit Rücksicht auf die Devisenbeschaffung erscheint es daher erwünscht, die Heil pflanzen nach Möglichkeit in Deutschland zu beschaffen, und zwar einmal durch Einsammeln wildwachsender Heil kräuter und zweitens durch Anbau in Kulturen. Allerdings muß vor einem planlosen Anbau gewarnt werden, weil die verschiedenen Pflanzen gewisse Voraussetzungen in bezug auf Bodenbeschaffenhcit, Pflege und Ernte erfor dern. Auch ist die Ertragsfähigkeit des Anbaues nicht ge währleistet, weil ausländische Erzeugnisse meist wesent lich billiger sind. In Frage kommen daher in erster Linie Gartenliebhaber, Siedler. Schrebergärtner, Ruhestands- beamte usw. Pflanzen, die auf deutschem Boden gut ge deihen, sind zum Beispiel Majoran, Kümmel, Fenchel, Dill, Salbei, Wermuth usw. Volksgenossen, die Heilpflan zenanbau treiben wollen, wenden sich zweckmäßigerweife vorher an das Amt für Volksgesundheit, Gau Sachsen, Dresden, Lingnerplatz 1, mit Angabe der Lage des Ortes, der Bodenbeschaffenheit usw. Das Amt für Volksgesund heit gibt auch Auskunft, welche Pflanzen angebaut wer den können und weist Bezugsquellen für Sämereien und Setzpflanzen nach. ahmenswcrt erscheinen. Drei Jugendliche ums Leben gekommen Der Tchmiedemeister Lange in Halle fand seinen neunjährigen Sohn Otto sowie seine beiden Schmiede lehrlinge, den 17jährigen Rudolf Unger und den 15 Jahre alten Reinhold Weidner, in seiner Wohnung mit Gas vergiftet tot vor* Im Wohnzimmer saß der Sohn im Sessel, während die beiden Lehrlinge am Boden lagen. Wiederbelebungsversuche blieben vergebens. Es wird ver mutet, daß der ältere Schmicdelehrling seine Hose auf bügeln wollte. Offenbar drehte Unger den Gashahn auf und fuchte nach Streichhölzern. Er muß sie nicht sofort gefunden haben, wurde vielleicht abgelenkt, so daß er ver gaß, den Gashahn zu schließen. Fünf tödliche Unfälle in Leipzig Der ö7iähriae Kaurmaun Hermann Bimmermann aus Neubrandenburg wurde in Leipzig beim Uebcrsckrcueu der Fahrbahn von einer Straßenbahn tödlich überfahren. Zimmermann wollte hinter einer Straßenbahn die Straße überqueren und wurde von einer entgegenkom menden Bahn umgefahren. — Die 74 Jahre alte Friederike Kröte! wurde beim Ueberfchreiten der Fahrbahn auf dem Grimmaischen Steinweg von einem Handwagen umge stoßen. Im Krankenhaus starb die Greisin an den Folgen des Unfalls. — In der Delitzscher Straße wurde der 73- jährige Robert Lommatzsch von einem Personenkraft wagen angefahren und tödlich verletzt. — Vor einigen Tagen war der 65 Jahre alte Wagenbauer Mar Kühn in seinem Betrieb in der Zschocherschen Straße an der Kreissäge mit dem Zuschneiden von sogenannten Lang bäumen beschäftigt gewesen. Nach den Angaben seines Sohnes klemmte das Sägeblatt an der Kreissäge, so daß das Holz zunächst festsaß und danach mit großer Wucht zurück gegen den Unterleib des Kühn»schlug. Er erlitt dadurch schwere innere Verletzungen, die zum Tod führ ten. — An der Ecke Bornaische und Probstheidaer Straße wurde der 74 Jahre alte Gustav Graupner von einem einbiegenden Kraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Graupner starb im Krankenhaus, EhrenchormMer rof. Wohlgemuth s Eine traurige Kunde für die gesamte deutsche Sänge» Welt bildete das Ableben des Ehrenchormeisters des Deut schen Sängerbundes, Prof. Gustaf Wohlgemuth, dessen Name überall dort, wo das deutsche Lied erklingt, bekannt ist. In 45jähriger Tätigkeit brachte der Heimgegangene den Leipziger Männerchor zu einer Blüte, die ihm zahl reiche Ehren im In- und Ausland einbrachte. 1896 wurde er Bundcsmusikdirektor des Leivriger Gausängerbundes, und vor 1898 bis 1933 gab er sich in unermüdlicher Ar beit den Aufgaben des Deutschen Sängerbundes hin. Der Verstorbene gab das Liederbuch des Sängerbundes her aus und führte die erste Schriftleitung der heutigen Deut schen Sängerbundeszeitung. Die musikalische Schöpferkraft Professors Wohlgemuth äußerte sich in zahlreichen Volks- licderbearbeitungen und eigenen Tondichtungen, von denen das überall gesungene „Wie's daheim war* fast zum Volkslied geworden ist. Der LaMien t ruft Zungen und Mödel! Tausende Jugendliche finden Arbeit und Verdienst im Landdienst der Hitler-Jugend. Der Landdienst ist ein freiwilliger Dienst am Boden und eine Kameradschaft der Arbeit auf dem Land. Ter Landdienst bietet gesunde und ehrenvolle Arbeit sowie Entlohnung nach vollem Landarbeitertarif. Tausende freie Lehrstellen stehen durch den Landdienst zur Verfügung. Landarbeit ist Fach arbeit! Wer auf dem Land bleiben will, erhält die Mög- ' lichkeit, den Beruf eines landwirtschaftlichen Facharbei- ' ters oder Jungbauers zu ergreifen; weiter steht ihm die ! Führerlaufbahn im Landdienst offen. Mädchen erhalten ' die Möglichkeit, als Gruppenführerinnen oder Wirtschafts- - leiterinnen tätig zu sein. Für den Fürsorge-, Pflege- und Schwesterberuf ist der Landdienst die geeignetste Vorbe reitung Der Landdienst braucht gesunde Jugend. Jungen und ! Mädel im Alter von 15 bis 25 Jahren. Anmeldungen ! nehmen entgegen die Sozialabteilung des Gebietes 16, j Sachsen, Dresden-A. 24, Bergstraße 39, sowie sämtliche Dienststellen der HI. und des BDM. Dresden, am 3. März 1937. Del Amtthauptmann. iitrsränung über Enteignung für Zwecke üer Heicks- antobahnen. Vom 12. Januar 1937. Auf Grund des § 9 des Gesetzes über die Errichtung eines Unternehmens „Reichsautobahnen" vom 27. Juni 1933 lReichsgesetzbl. 11 S. 509) in der Fassung des Gesetzes zur Aenderung des Gesetzes über die Errichtung eines Unter nehmens „Reichsautobahnen" vom 18. Dezember 1933 Oeichsgesetzblatt I S. 108l) wird zum Erwerb der für Zwecke des Baues einer Teilstrecke von km 0,0 bis 60,6 der Kraslfahrbahn Dresden— Görlitz erforderlichen Geländeflächen die Enteignung für zulässig erklärt. Berlin, den 12. Januar 1937. Der führet unü Heickskanrier gez. Ao lf H lter. ver Heickrverkekrrminirter. gez. Frhr. von Eltz. Chemnitz. Besuch an Vaters Arbeits platz. Ein hiesiger Betriebsführer gestattete seinen Ge folgschaftsmitgliedern, an einem besonderen Tag ihre An gehörigen in den Betrieb mitzubringen. Bewundernd be trachteten die Frauen, Mütter, Kinder und Geschwister die Arbeitsplätze, an denen Vater, Sohn oder Bruder alle Einrichtungen und Maschinen erklärten. Dieser neue Weg, auch die Angehörigen der Gefolgschaft gewissermaßen in die Betriebsgemeinschaft einzubeziehen, dürfte nach- Bautzen. Ein Mord nach zehn Jahren vor der Aufklärung. In der Nacht zum 13. Juli ' 1927 hatte in Lichtenberg der Kriminalkommissar Röllig aus Pulsnitz einen Einbrecher auf frischer Tat gestellt. . wurd^aber von diesem getötet. Der Mörder konnte bisher nicht ermittelt werden. Im Verlaufe der Ermittlungen er gaben sich jedoch schwere Verdachtsmomente gegen den 36 Jahre alten zuletzt in Löben (Schlesien) wohnhaft ge wesenen Ernst Emil Brade. Brade, ein mehrfach vorbe strafter Verbrecher, muß fick jetzt vor dem hiesigen Schwur gericht verantworten. Er wird außerdem beschuldigt, meh rere Einbrüche in der Lausitz begangen zu haben. Bautzen. Tödlicher Betriebsunfall. In den Vereinigten Papierfabriken ereignete sich ein Unglücks, fall, bei dem dem Schlossermeister Max Schimang so schwere Verletzungen davontrug, daß er wenige Stunden später im Krankenhaus starb. Meißen. 3 0 0 0 0 0 Mark wenige» Fehlbe trag. Der Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1937 schließt bei 5 455 599 Mark Einnahmen und 5 654 496 Mk. Ausgaben mit einem Fehlbetrag von 198 897 Mark ab. Im Jahre 1935 betrug der Fehlbetrag noch 525 660 Mark und im Jahre 1936 314 611 Mark. Chemnitz. Der Schrankenwärter als Le bensretter. Auf der Markersdorfer Straße durch fuhr ein Kraftradfahrer die geschlossene Schranke der Bahnlinie Chemnitz—Stollberg. Der Schrankenwärter konnte einen herannahenden Zug durch Signale zum Hal ten bringen und den Kraftradfahrer, der auf den Bahn körper gestürzt war, vor dem Ueberfahrenwerden bewahren. Seiffen. Alwin Seifert -f. Der ehemalige Lei- l ter der Staatlichen Spielwarenfachschulen in Grünhaini chen und Seiffen, Alwin Seifert, ist im Alter von 64 Jah ren auf der Leipziger Messe einem Herzschlag erlegen. Mit Alwin Seifer« ist ei» treuer Vorkämpfer und ein hochver dienter Sachwalter sächsischer Volkskunst heimgegangen. Seine langjährige Erziehertätigkeit stand unter den Ge sichtspunkten: Wahrung der Neberlieferung, Fortentwick lung der Volkskunst nach neuzeitlichen Begriffen, bewußte Pflege des volkstümlichen Kunstschaffens auf handwerk licher Gtundlage als Gegengewicht gegen maschinelle Massenherstellung. Nossen. Nangierunfall. Unweit des Bahn hofes entgleisten drei Wagen eines Zuges und sperrten die zweigleisige Strecke Dresden-Leipzig in beiden Rich tungen sowie die Strecke Nossen—Freiberg. Die Fahrgäste wurden mit Sonderomnibufsen befördert. HerINches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am z. Nlärz ^z?. — Am heutigen Tage begehen auf Schloß Hermsdorf Durchlaucht Prinz Hermann zu Schönburg-Waldenburg und Gemahlin das schöne Fest der Silbernen Hochzeit. Wir ent bieten auch an dieser Stelle unseren herzlichen Glückwunsch. — In Marsdorf brachen einige Schuljungen in einem Beinbrüche einen Pulverraum auf und brachten einige Pfund Schwarzpulver, die dort lagerten, zur Entzündung. Durch die ^stehende mächtige Stichflamme wurden zwei Knaben schwer ""letzt und mußten dem Radeburger Krankenhaus zugeführt werden, die anderen kamen mit geringen Verbrennungen da von „Ernste Bibelforscher" — Vvlksschädliugc übelster Art Vor dem Sondergericht in Freiberg hatten sich 26 »Ernste Bibelforscher" aus Westsachsen zu verantworten, die Hotz Verbotes der Internationalen Bibelforschervereiniguna ihr staatsfeindliches Treiben fortgesetzt hatten. 25 Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen von fünf Jähren bis zu einem Jahr verurteilt; in einem Fall erfolgte Frei- wruch. In der Urteilsbegründung wurde die heimtückische und kemeine Art und Weise der Betätigung dieser Volksschüdlinge Meißelt, die zwar die Segnungen und Wohltaten des neuen Deutschlands entgegengenommen, andererseits aber durch Un- wrstützung einer verbotenen Organisation versucht hätten, der Volksgemeinschaft Schaden zuzufügen. Ein solches Verhalten Ivi für die Volksgemeinschaft untragbar. schwere Vertehrsunglück in Dresden-Neustadt vor Gericht , An der verkehrsstarken Kreuzung Anton- und Kaiserstraße v Dresden-Neustadt fuhr am 4. Dezember der von dem zwei- undsechzigjährtgen Straßenbahnfahrer M. geführte und mit fehlen vollbeladene Lastzug der Straßenbahn, bestehend aus UM Triebwagen und einem Anhänger, von hinten in eine Mm von Kraftwagen, Fuhrwerken und Radfahrern, die auf U Freigabe der Kreuzung durch den Verkehrsposten warteten. Men mehreren Schwerverletzten fand durch den Zusammen prall der Radfahrer Max Martin den Tod. Der Straßenbahnfahrer, der schon seit 35 Jahren im ,,'ckst der Straßenbahn steht, verteidigte sich mit der Vohaup- Mg, daß er den schweren Lastzug auf der abfallenden Straße °n der Marienbrücke infolge der regennaßen Schienen trotz der Bremsen, die seiner Ansicht nach versagt hätten, 'M zum Halten bringen konnte. l„Muf Grund der Zeugenaussagen und mehrfachen Untcr- t.wungen des Unglückswagens füllte die Strafkammer des Mvltenchts Dresden folgendes Urteil: Der Angeklagte wird V.M.mbrlässiger Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Kör- und sahrlässiger Transportgefährdung sowie uevertrenlng der Retchsstraßenverkehrsordnung zu sechs vnaten Gefängnis verurteilt. di» vor Urteilsbegründung wird daraus hingewiefen daß N»„xMmbremse nicht versagt habe und an dem Wagen io "Ml sestgestellt worden seien. Der Angeklagte hatte Mck bremsen müssen, daß zur Wiederholung Zeit blieb; säwl^c. - io vr den Sandstreuer betätigen müssen, was er unterließ. Der Angeklagte habe also den Unfall nach "es Gerichts verschuldet. Zugunsten des Ange- berücksichtigt worden seine Unbestraftheit und di« s^aezelchnete Beurteilung. ' Um allen Volkskreifen, die am Bau der Reichsauto bahnen Anteil nehmen, die Besichtigung von Reichsauto bahnbaustellen mehr als bisher und auf geordnetem Weg Nachstchende Enteiqnuuqsverordnuna gebe ich gemäß 8 3 ermöglichen, sind Führungen eingerichtet worden. Für d-ö sächs. Enteianuugsgesetzes mit dem Hinweis darauf be- dre Geneh^ nut, daß die Kroflfabrbahn Dresden-Gorlitz im B^irke der^ autobahnen für ihren Bereich, für kleinere und örtlich be- Anushauptmannschaft Dresden die L-taalSsorUremere iMlttcKe grenzte Führungen sind je für ihren Bereich die Bauab- mw Langebruek sowie die Orte Häftnitr-fiellelau, Laura-. teilungen Bautzen, Dresden Nossen, Chemnitz, Glauchau Äejxäott, fiermrüorf, ünensiors-vkMla, Sründerg, Zeilers- und Plauen zuständig. ä-rs, Aacksu und Lepperräorf berührt. j Die Gauleitung der NSDAP., die Gauwaltung Sach ¬ sen der DAF., die obersten Dienststellen der SA., der SS. und der HI. in Sachsen, die NS.-Kulturgemeinde, Gaudienststelle Sachsen, die Reichsbahn, der Landesfrem- denvertehrsverband Sachsen und andere öffentliche und nichtöffentliche Stellen, die sich mit der Zusammenstellung von Gesellschaftsfahrten und Führungen befassen, sind hiervon in Kenntnis gesetzt worden.