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Amts- md Mmckutt für deu ler. Schrk des Amtsgerichts Eibenstock n. ich- und dessen Hlrngebung !Nt- SS -he :em iter !tor «bonnemtnt oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl. de« «Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 51. Jahrgang. > Dienstag, deu 23. Februar en iuueu: Masche g, als: Köche ämpfe er. IÄ. meine u. stehen us-Stall- er, . Nr. 77. I. rag. ends >/,9 mhalle. ngführer. aus. Abend M mit iißen, m. LUS. sm. 4 Uhr 's», US. hm. 4 Uhr imer. im. 4 Uhr mst», rüner. ssgriin. hm. 4 Uhr astk, relle", mar, von »sik bittet I Uttel- Ortskrankenkasse sür Textilindustrie Eibenstock. Gemäß 8 24 Absatz 3 der Statuten wird den Mitgliedern hierdurch bekannt gegeben, daß Kerr vr. msä. I'riäsrioi als Kassenarzt mit zugelassen ist. Der Vorstand. Emil Bahlig, Vorsitzender. Asm. Mittwoch, den 24. dieses Monats, nachmittags '/,4 Uhr sollen in der Restauration „Zum Ster»" hier 5 Stück Weitzer Musselin an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 20. Februar 1904. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Ortskrankenkasse siir das Handwerk nnd sonstige Betriebe Wenstock. Den Mitgliedern wird hierdurch bekannt gegeben, daß Kerr vr. meä. kriäsriei als Kassenarzt mit zugelassen ist. Der Vorstand. Wilhelm Unger, Vorsitzender. Asm. Westeuropa und der ostastatische Krieg. Eine auffällige Nachricht kam dieser Tage au« Madrid. E» hieß, England habe bei Spanien angefragt, ob es sich allein Mannes genug fühle, um seine Neutralität zu verteidigen, und Frankreich habe daraus Spanien eindringlich vor England ge- warnt. Man mußte sich fragen, was Anlaß dazu gegeben haben könnte, die bisher ganz unangefochtene Neutralität Spanien« zu erörtern. Nicht viel klarer wurde die Sache durch eine offiziöse spanische Auslassung, die besagte, daß da» Kabinett in Madrid keine englische Note solchen Inhalt» empfangen habe. Aber der diplomatische Verkehr ist nicht auf Noten beschränkt, e» gibt be kanntlich auch mündlich zu bestellende diplomatische Aufträge. Tatsache ist jedenfalls, daß Spanien eine Verstärkung seiner Garnisonen auf den Balearen und den Kanarischen Inseln für erforderlich und also wohl den Besitz dieser Inselgruppen für bedroht erachtet. Die Bedrohung könnte nicht von französischer Seite kommen, da Frankreich seit einem Jahrzehnt und besonders unter dem Ministerium Delcass« sorgsam darauf bedacht ist, mit der latei nischen Schwesternation eine Art Bündnis hcrzustellen. Für Marokko ist auch höchst wahrscheinlich ein geheime» französisch spanische» Abkommen vorhanden, das Spanien sür den Fall einer Aufteilung de» scherifischcn Reiche« ein gute« Stück zusichert. ES find dann von Delcass« Versuche in London gemacht worden, um die Zustimmung England« zu einer Protektorats teilung von Marokko zu erlangen. Von dem Ergebnis der Ver handlungen hat aber nicht» verlautet. Die oben erwähnten Madrider Gerüchte lassen nicht darauf schließen, daß die Londoner Besprechungen zu einem günstigen Abschluß geführt hätten; viel mehr spricht au« ihnen deutlich die Besorgnis vor geheimen eng lischen Plänen. Der ostasiatische Krieg hat bisher die französisch-englische Annäherung nicht gefördert. In Frankreich hat die Besorgnis, Deutschland« unzweideutig neutrale, für Rußland wohlwollende Haltung könne im Zarenreiche höher geschätzt werden, als die platonische, praktisch aber sür Ostasien ganz versagende Hülfe des französischen Bundesgenossen, immer stärkere Beteuerungen der Russenliebe in der Presse hcrvorgerufen. Von dieser Nervosität in der öffentlichen Meinung in Frankreich sticht die Ruhe in der englischen Presse scharf ab. Ohne sich auffällig für die Japaner zu begeistern, rechnet man in England mit einer starken Schwächung Rußlands durch den KriegSdrang de» ostasiatischen Jnselvolke«. E« scheint, al« ob jetzt die Japaner für die Be wahrung de» englischen Einflusses in Asien AehnlicheS leisteten, al« wa« in frühern Jahrhunderten der Hader der Völker de» europäischen Festlande« zur Erlangung der englischen Macht zur See beigetragen hat. Die Hoffnung England« geht natürlich nicht mit der Furcht Frankreich« zusammen, und so mag leicht der Krieg in Ostasien eine Abkühlung der jungen französisch-englischen Freundschaft mit sich bringen. Wir in Deutschland können die Entwicklung ruhig ansehen und müßten, um ein bekannte« drastische« Wort zu ge brauchen, die größten Esel sein, wenn wir un« japanisch begeistern d. h. die Furcht Frankreich« mildern und die Hoffnung England« unterstützen wollten. Tagesgefchichte. — Deutschland. In der Budgetkommission de« Reichs tage« führte gestern bei Beratung de» Etat« für die ostasia- tische Besatzungsbrigade Staatssekretär s. Richlhofen au», wa« über die politische Lage in Ostasien dem Reichstage in öffent licher Sitzung mitgcteilt werden könne, müsse dem Reichskanzler Vorbehalten sein. Der Bestand der ostasiatischen Brigade habe 1901 20000 Mann betragen. Die verbündeten Regierungen hätten, die Wünsche im Reichstage teilend, eine Verminderung der Truppen zunächst auf 4800 Mann, jetzt auf 2600 Mann herbeigeführt. Einleitungen wegen Heimschaffung der in Kiautschou befindlichen 600 Mann Reservetruppen seien bereit« im Zuge gewesen und würden zu einem entsprechenden Vorschläge der Regierungen an die Kommission gefübrt haben. In diese Entwicklung habe der Ausbruch de« russisch-japanischen Kriege« jetzt bi« auf weitere« störend Angegriffen. Unter den gegenwärtigen Umständen werde niemand beantragen, die Besatzung der Provinz Petschili, die allmählich zum Rückgrat für die Erhaltung de« inneren Frieden» in ganz China geworden sei, zu schwächen. Auch die 600 Mann Reserven in Kiautschou würden jetzt draußen bleiben. Sie seien erforderlich für den Fall de« Bedürfnisse» der Verstärkung de« internationalen Besatzungskorps in Petschili, vielleicht auch zum Schutze unserer Neutralität im Kiaulschougebiete. Die Erhaltung de« gegenwärtigen Truppenbestande« in Petschili und Kiautschou sei geboten wegen unserer Interessen, auch ohne die noch in Kraft stehenden internationalen Abmachungen. Unter normalen Ver hältnissen konnten wir an eine Beendigung unserer Pflichten gegenüber den anderen Mächten denken, zur Zeit sei die« unmög lich. Keine der beteiligten Regierungen denke an die Zurück ziehung oder Schwächung der dortigen militärischen Schutzmittel ihrer Politik. Richlhofen fährt fort, die Forderung, wir hätten un« in Ostasien niemals einmischen sollen, sei unhaltbar. Wir könnten nicht unsere Missionare und unseren Gesandten ermorden lassen, ohne au« eigener Kraft eine entsprechende Sühne dafür zu nehmen. Bei den internationalen Abmachungen über eine gemischte Besatzung in der Provinz Petschili sei seinerzeit ein Endpunkt für die Dauer der Okkupation nicht festgesetzt, wohl aber vereinbart worden, daß keine Macht von den getroffenen Abmachungen einseitig zurücktreten könne, daß vielmehr über die Abänderung oder Aufhebung des Besatzungsstande» eine gemein schaftliche Verständigung der beteiligten Mächte zu erfolgen hat. Eine entsprechende Anregung sei bisher an Deutschland nicht hcrangetrelen und unter den gegenwärtigen Umständen auch höchst unwahrscheinlich. Daß Deutschland mit seiner Truppen zahl in Petschili an zweiter Stelle stehe, spreche für seine Handels interessen, die nächst den Interessen England« die umfangreichsten seien. — Der Kaiser spendete zu Gunsten der durch den Auf stand in Südwestasrika Geschädigten 10000 Mk. — Berlin, 19. Februar. Gouverneur Leut wein telegraphiert unter heutigem Datum, daß am 16. Februar eine Abteilung Matrosen und Schutztruppen unter Kapitänleutnant Hvga» am Lievenberg, nordöstlich von Otjimbingwe in der Richtung auf Großbarmen ein Gefecht hatte. Als dies seitiger Verlust werden ein Toter und ein Verwundeter gemeldet, deren Namen folgen sollen. Der Gegner, dessen Verlust unbekannt ist, wurde znrückgeworfen. — Berlin, 20. Februar. Gouverneur Leutwein telegraphiert unter heutigem Tage, daß nach Beendigung de» Ausstande« im Süden die dort befindlich gewesenen Truppen aus dem Rückmarsch sind. — Italien. Da» Wölfische Tclgraphenbureau über mittelt au« Rom folgende Meldung de« „Giornale d'Jlalia': Die Handelsvertrags-Verhandlungen zwischen Deutschland und Italien nehmen einen guten Verlauf, da von beiden Seiten Entgegenkommen gezeigt wird. Man glaubt, daß ter Abschluß de« Vertrage« nicht mehr lange auf sich warten lasten wird. Der erste Teil der Verhandlungen ist beendet. Die Besprechungen der Delegierten sind einstweilen au«gesetzt, do man über einige noch streitige Punkte Instruktionen der deutschen Negierung erwartet. — Spanien. San Sebastian, 20. Febr. Zwei Regimenter Infanterie au» San Sebastian und zwei au« Pam- pelona sind bereit, nach den Balearen zu gehen. Ein Rund erlaß de« KricgSminister« ruft die auf Urlaub befintlichen Mann schaften zurück und behält die unter den Waffen, die am I.MLrz zur Entlastung kommen. — Vom Balkan. Die Lage auf dem Balkan verschärft fick mit unheimlicher Schnelligkeit. Trugen die Vorgänge, die bisher zur allgemeinen Beunruhigung Anlaß gaben, einen über wiegend nationalen Charakter, jo kommen jetzt Nachrichten von Christenvcrfolgungen, deren Ursachen noch in Dunkel gehüllt sind. Gleichzeitig erneuern sich die bulgarisch-türkischen Grenzkämpfe. Der Aufstand in Albanien soll einen gefährlichen Umfang ange nommen haben. Auch au« Montenegro kommen ernste Nachrichten. — Südafrika. Der kapländische Premier- Minister Sprigg, der bei den Wahlen unterlegen ist, hat seine Entlassung genommen. An seine Stelle wurde Or. Iameson vom Gouverneur berufen. Mit diesem verknüpft sich die Er innerung an den frevelhaften Versuch, den an der Wende de» Jahre« 189b die Minenspekulanten von Johannesburg unter dem Schutze Chamberlain« unternahmen, mitten im Frieden einem Volke, da« ihnen hochherzige Gastfreundschaft gewährte, Freiheit und Unabhängigkeit zu rauben. Al« einen Räuberhauptmann hat ihn damal» die ganze Welt bezeichnet, hat ihn da« Telegramm de« deutschen Kaiser« bezeichnet — heute steht er an der Spitze de« Ministeriums von Kapstadt, und in seinen blutigen Händen ruht da» Schicksal der Buren. — Vom russisch-japanischen Krieg. Neue Nachrichten von Bedeutung liegen nicht vor. Au» japanischer Quelle wird gemeldet, daß in Tokio große Befürchtungen wegen de« Schicksal« eine« Truppentransporte« von 1800 Mann bestehen. Der Dampfer, welcher diese Truppen nach einem Punkte der nördlichen Westküste Korea» befördern sollte, sei seit vier Tagen verschwunden. Man halt e« für möglich, daß der Dampfer durch ein russische« Kriegsschiff zum Sinken gebracht wurde oder aber Schiffbruch gelitten habe. Die von Japan in Genua gekauften Kriegsschiffe »Nisshin" und „Kasuga" sind kriegsbereit in die japa nische Flotte eingestellt. - Der deutsche Kaiser hat den Kaiser von Rußland und die Kaiserin von Japan davon in Kenntnis gesetzt, daß die deutschen Lazarette in Tsingtau und Iokohama sür Kr!eg«verwunvcle zur Verfügung stehen. — lieber den ersten Zusammenstoß zu Lande wird über Petersburg au» Port Arthur gemeldet: Am Freitag griff ein Kosakenpikett aus koreanischem Gebiet eine kleine japanische Abteilung aus, welche von einem Major geführt wurde. Bei den Gefangenen wurden Karlen und Dokumente gesunden. ES war die» da» erste Zusammentreffen mit dem Gegner zu Lande. Die Koreaner legen dem russischen Stab gegenüber eine durchaus freundschaftliche Haltung an den Tag. Weitere Nachrichten besagen: Petersburg, >9. Februar. Nach amtlichen genauen Ermittelungen betragen die Verluste von der Besatzung de« russischen Kreuzers „Waijag": Ein Offizier und 33 Mann tot, 17 schwer verwundet, zwei Offiziere leicht verwundet. Die Ver luste der Besatzung de» »Korjetz" sind bisher noch unbekannt. Petersburg, 20. Februar. Ein Telegramm de» Beseh!»' Haber» de» Kreuzer« »Warjag" vom 18. d. M. meldet: Der Kreuzer , Warjag" und das Hochscekanonenboot » Korjetz " bestanden einen Kampf mit einem au» 6 Kreuzern und 8 Torpedo booten bestehenden japanischen Geschwader. »Warjag" wurde außer Gefecht gesetzt und kehrte dann mit .Korjetz" nach der Reede von Tschemulpo zurück. Die Befehlshaber der beiden Schiffe sandten die Besatzungen derselben an Bord der vor Tsche- mulpo liegenden fremden Kreuzer und sprengten darauf die Schiffe in die Luft, um sie nicht den Japanern auSzuliesern. Der Kom mandant meldet sodann die bereit« bekannten Verluste von der Besatzung de» „Warjag" und fügt hinzu, daß der „Korjetz" keine Verluste erlitten habe. Er betont, daß Offiziere und Mannschaf ten eine musterhafte Tapferkeit an den Tag gelegt und alle in edier Weise ihre Pflicht getan haben. Petersburg, 20. Februar. Aus Port Arthur wird gemeldet: Aus Befehl de« Statthalter« Alexejew wird ein Freischärlerkorp« zur Verteidigung der Festung formiert. Die Freischärler erhalten vom Staate Waffen, Verpflegung und, wenn nötig, Bekleidung. — Am Horizont zeigen sich zeitweise feindliche Schiffe. Gerüchten zufolge befinden sich japanische Schiffe noch immer in russischen Gewässern. Man nimmt an, daß die Japaner nach Port Arthur bestimmte Lebensmittel al» absolute KriegSkonterbande betrachten. Nach dem Gefecht vom 9. Fe bruar scheinen sich die Japaner die Ausgabe zu stellen, Port Arthur durch Belagerung zur Uebergabe zu zwingen. Port Arthur, 20. Februar. General Pflug berichtet, daß die Lage in Port Arthur unverändert ist. — Ein Ueber- schreiten de« Jaluflusse» unterhalb Schajedzij ist unmöglich. — Die Nachrichten vom Feinde find widersprechend und laufen spär- lich ein. Die Mandschurei ist ruhig. Die gefangene japanische Patrouille bestand au» dem Major Talzusapo, fünf Mann und zwei Zivilpersonen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 22. Februar. Dem am vergangenen Donnerstag verstorbenen und gestern bestatteten Herrn Stadt musikdirektor Oeser war e« vom Schicksal nicht beschicken, erst in den Ruhestand zu treten. Kurz vor der beabsichtigten Auj- gabe seiner Wirksamkeit setzte der Tod seinem Leben ein Ziel. 46 Jahre lang hat der Verstorbene in hiesiger Stadt sein mühe volle« Amt verwaltet, trotzdem er in den letzten 30 Jahren von steter Krankheit heimgcsucht war. Einen vor Jahren an ihn