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Die hannoverischen Staats-Eisenbahnen. Der Nachweisung über den Bau und Betrieb der unter hannoverischer Ver- lvalinng stehende» Eisenbahnen während des Rechnungsjahres vom 1. Juli 1855 bis dahin 1856 ist Folgendes zn entnehmen. 1. Nachweisung über den Bau. Am 1. Juli 1856 waren dem Be trieb eröffnet: ältere Bahnen 52.176 Meilen, neuere 52.314 Meilen, znsammen 104.517 Meilen, davon waren 23.900 doppelspurig und die Gesammtlänge aller Geleise betrug 147.662 Meilen. Bon den 104.517 Meilest der Gcsammtbahn- länge sind horizontal 31.888 Meilen, 27,444 Meilen haben flachere Neigungen als 1: 600, 41.502 M. Neigungen von 1 : 600 bis 1 : 300, 3.683 M. 1: 300 bis 1:64, welches das Stcignngsmarimum ist. Ferner liegen 79.278 Meilen in geraden Linien, 13.715 in Cnrve» von 1000—400 Ruthen (L 16') Radius, 9.771 in Cnrven von 400—150 Rothen und 1.686 in solchen von 150—90 Ruthen, welches der kleinste Nadins ist. Die älteren Bahnen ans hannoverischem Gebiet, in der Gesammtlänge von -46.83 Meile» haben mit den Betriebseinrichtungen und den Zinsen während der Bauzeit gekostet 16,014,880 Thlr., pro Meile durchschnittlich 341,980 Thlr. Von den neueren Bahnen war am 1. Juli 1856 die Südbahn von 23.84 Meilen Länge im Unterbau vollendet, die Bahnstrecke von Göttingen nach Mün den wurde am 8. Mai dem Betrieb eröffnet (am 23. Sept. 1856 auch die letzte noch fehlende Strecke von Münden bis Cassel). Verausgabt waren bis 1. Juli 1856 . . 10,070,026 Thlr. Von der Westbahn war die Strecke von Emden nach Papenburg (5.72 Meilen) am 24. November 1854 und die Strecke von Löhne nach Osnabrück (6.5 Meilen) am 21. November 1855 dem Betriebe übergeben. Im Anschlüsse an die erstere Bahnstrecke wurde auf der Bahn von Papenburg nach Lingen (8.93 Meilen) der Betrieb am 2. Mai 1856 eröffnet, «nd sodann am 23. Juni 1856 die ganze Bahn im Zusammenhänge, mit Ein schluß der von Preußen erbauten Strecke von Osnabrück bis zur hannoverschen Grenze bei Rheine, dem Betriebe übergeben. Auf die Baurechnnng der West bahn waren bis 1. Juli 1856 verausgabt 6,710,293 Thlr. 2. Nach Weisung über den Betrieb. Die mittlere Länge der im Rech nungsjahr 1855—56 in Betrieb gestandenen Bahnen war 80.33 Meilen. Auf denselben haben die Einnahmen betragen: s) vom Personenverkehr: für 14,084Pcrsoncn — 0.77 Proz. in 1. Kl. für 41,906Thlr. — 3.69Proz. 328,328 „ -- 17.98 „ „ 2. „ „ 424,029 „ -- 37.29 „ 1,483,466 „ 81.25 „ „ 3. „ „ 671,071 „ 59.02 „ 1,825,878 Personen nach dem Tarif .... 1,137,006 Thlr. 20,860 Auswanderer 21,923 „ 11,855 Soldaten 8,071 „ 1,858,593Personen zusammen 1,167,000Thlr. Die 1,825,878 Personen nach dem Tarife sind znsammen 11,000,457 Meilen, jede Person daher durchschnittlich 6.03 Meilen gefahren. Die durchschnittliche Einnahme von jeder Person war 14 gGr. 11.34 pf., für jede Person und Meile 2 gGr. 5.74 pf. Don ver Gesammtpcrsonenzahl treffen ans den Lokalverkehr 1,693,66 Personen »»t 9,058,172 Persvnenmeilen und 868,683 Thlr. Fahrgeld. b) vom Güterverkehr. Es sind transportirt und dafür eingenommen: 272,004 Ztr. Reisegepäck (incl. des Freigewichts) . - 48,440 Thlr. 202,321 „ Eilgut ' 83,431 „ 6,492,777 „ Frachtgut. 1 178 920 3,157,086 „ Produkte 1. Klass- 384M4 I 6,267,651 „ „ 2. „ 318,007 ,, 16,391,839 Ztr 13,682 Thlr. Diese 16,391,839 Ztr. sind zusammen 199,869,414 Meilen gefahren, jeder Ztr. also durchschnittlich 12.19 Meilen transportirt und hat 2 gGr. 11.38 pf. oder pro Meile 2.90 pf. eingebracht. Es sind ferner auf der Bahn transportirt und dabei eingenommen: für Geld, 902 Equipagen, 822 Stück und 1322 Ladungen Pferde, 6283 Hunde, 6996 Stück, 3509 Ladungen und 432 Ztr. Vieh, im Ganzen 66,741 Thlr. Endlich sind an Ncbeneinnahmen vom Güterverkehr erzielt worden 25331 Thlr., für Ertrazüge 3055 Thlr., Truppentransporte 8224 Thlr., Beförderung von Auswanderern 21,923 Thlr., Posttransporte 8441 Thlr., Materialfahrten wegen des Baues 92,246 Thlr., sonstige außerordentliche Transporte 6507 Thlr., zusammen 140,397 Thlr. e) aus dem Telegraphenverkehr. Nm 1. Juli 1856 war die Länge der hannoverischen Tclcgraphenlinicn 172.55 Meilen, die Gesammtlänge der Drähte 332.72 Meilen, die Zahl der Stazionen 53. Im Rechnungsjahr wurden befördert: im inneren Verkehr 40,406 Depeschen, wofür die Einnahme nach Abzug auswärtiger Gebühren :c. 11,251 Thlr. betrug; im internazionalcn Verkehr 28,778 Depeschen mit einer Einnahme von 35,284 Thlr., wovon nach den Abrechnungen des deutsch-österreichischen Vereins 9667 Thlr. heranszubezahlen waren; blieben für Hannover 25,616 Thlr. Ganze Tele grapheneinnahme 36,899 Thlr. Die Zahl der beförderten Eisenbahndieustdepeschen war 193,747; also die Gesammtzahl aller angekommencn und abgcgangencn Depeschen 262,931. ä) Mit Hinzurechnung von Pacht-, Miethgeldern re. und Insgemein mit 56,584 Thlr. waren die Gesammteinuahmen der hannoverischen Bahnen 3,389,556 Thlr., davon fallen auf den Verkehr 3,296,072 Thlr. (1,218,495 Thlr. vom Personen- und 2,077,577 Thlr. vom Güterverkehr), pro Meile 41,032 Thlr. An Betriebskosten wurden im Jahr 1854—55 bestritten: für Bahnvcrwaltung .... 578,596 Thlr. — 29.1 Proz. „ Transportvcrwaltnng . . 1,266,561 „ — 63.7 „ „ Telegraphenvcrwaltnng . . 15,544 „ — 0.8 „ „ Allgemeine Verwaltung . 126,833 „ — 6.4 „ Zusammen 1,987,534 Thlr. Werden von den Gesammteinnahmen und Auslagen die Fahrgeld- und Frachtrestiluzionen ,c. zn 1276 Thlr. in Abzug gebracht, so stellen sich die Einnahmen 3,388,280 Thlr. Auslagen 1,986,258 „ und es betragen die letzteren von den ersteren 58.62 Proz. Für die älteren Bahnen allein stellten sich die Einnahmen zu 2,865,712 Thlr., die Auslagen zn 1,530,794 Thlr., und eS machten die letzteren von den ersteren 53.42 Proz. lieber die einzelnen Ansgaberubrikcn noch Folgendes: Tie Bahn Unter haltungskosten haben pro Meile betragen 4742 Thlr., gegen 3357 Thlr. i» 1854—55, 3183 Thlr. in 1853—54, 2197 Thlr. in 1852—53. Ans den älteren Bahnen wurden im Rechnungsjahr 1855—56 an Oberbau-Materialien für 78.324 Meilen Schiencngeleise verbraucht durchschnittl. seit im Ganzen pro Meile 9 Jahren pro M. Schienen, 18' lang . . 17,265 Stück 220.4 Stück 88.9 Stoßschwellen . . . . 11,447 „ . 142.0 „ 51.0 Mittelschwellen . . 14,785 „ . 183.4 „ 62.6 Weichenschwcllen . . . 1,274 „ . 15.7 „ 7.0 Hakennägel . . . . . 255,935 „ . 3! 44.2 „ . 1179.0 Stnhlnägel . - . . 22,061 „ . 1016.6 „ . 118.8 An Bettungskies wurden in 1855—56 auf sämmtlichcn Bahnstrecken mit 116.1 Meilen Geleiselänge verbraucht 8976 Schachtrnthcn, pro Meile 77 Schacht- rnthen. Der durchschnittliche Verbrauch in den letzten 9 Jahren pro Meile war 63 Schachtrnthcn. Die Kosten an Arbeitslohn zur Unterhaltung des Oberbaues ausschließlich