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Das Kaiserreich soll der Friede sein; — in Paris tagt zum zweiten Male die Friedenöconferenz; — mit England be sieht nach den wiederholten Versicherungen der kaiserlichen Zei tung, des Moniteur, das beste Einvernehmen fort; — die häke- liche Cagliarifrage ist erledigt; — Montenegros Stellung wird geregelt; — über die Angelegenheit der Donaufürstenthümer scheint man im Ganzen einig zu sein; — der deutsche Bund verfährt gegen Dänemark höchst langmüthig — und doch die Rüstungen! Sollten sie etwa darauf berechnet sein, die Leute wieder eine Zeil lang in Athcm zu erhalten und der Armee oder Frankreich die Langeweile zu vertreiben? Es ist gefährlich, wenn die Armee oder Frankreich sich langweilen, aber das Mittel da gegen wäre gleich gefährlich, denn, wenn nun gerüstet ist, was dann? würde nicht zur wicderkehrenden Langeweile der Verdruß über Lie erfahrene Täuschung kommen und die Stimmung erst recht bedenklich machen, da die Franzosen bekanntlich nicht we niger leiden mögen, als daß man sie wie Kinder behandelt? Nein! solche Mißgriffe macht Napoleon III. nicht. Es fehlt übrigens nicht an Umständen, die einen Blick in das sonst un durchdringliche Gchcimniß der kaiserlichen Politik thun lasse«. Frankreich ist es darum zu thun, sich in Zeiten in der Nähe drS kranken Mannes (Türkei) eine feste, einflußreiche Stellung ju sichern; dazu bieten die Frage über die Zukunft der Donau- sürsienthümer und die Verwicklung mit Montenegro vortreffliche Gütgenheit. Eben so liegt es Rußland am Herzen, daS ver lorene Ansehen in der Türkei wieder zu gewinnen. Dieses ge meinsame Interesse verbündet die beiden Mächte im Augenblick und Rußland sucht die Freundschaft Frankreichs um so geflissent licher, je begieriger es darnach ist, Oesterreich seinen Undank zu lohnen. Oesterreich, das für alle politischen Lagen einen gar scharfen Blick hat, erkennt auch, daß man nichts Geringeres im Schilde führt, als seine Absichten auf die Donauländer zu Wasser zu machen, und weiß gar wohl, daß es an seinem schwächsten Punkte, in Italien, von Frankeich mächtig bedroht ist. Seine stillen Bemühungen, dem französischen Adler dm britischen Löwen zum Feind zu machen, sind gescheitert; — England möchte wohl, aber es kann nicht; es ist nicht in der Lage, sich in neue Verwicklungen einzulassen; Indien und China geben ihm so viel zu thun, daß cs sogar höflich und nachgiebig gegen die Amerikaner werden konnte; — da opertrt denn Oesterreich nach zwei andern Seiten hin: Der Graf von Chambord wird im kaiserlichen Galawagen von Frohsdorf in die Hofburg zur Tafel geholt und — gegen Preußen führt man eine patriotisch-deutsche Sprache. Soll Jenes ein Wink nach der Seine zu sein, die Saiten nicht zu hoch zu spannen, da es noch Prätendenten gebe? und hofft man, daß das ehrliche Preußen die schönen Reden, zu denen die Rastatter BesatzungS- sache freilich nicht stimmen will, für ehrlich gemeint aufnehmen werde? Frankreich könnte in die Lage kommen, einen Krieg zu brauchen. — da hält man sich denn die Ursachen zum Los- bruch offen, und der europäische Friede hängt an einem Haar. Wird dasselbe halten oder reißen? und wird sein Halten in de Macht derer stehen, welche diese gefährliche Lage der Ding« herbeigeführt haben? — Leider tritt über der Bedeutung dieser Möglichkeiten die deutsch-dänische Frage wieder in den Hin tergrund. (Dfz.) Tagesgeschichte. Dresden, 3. Juli. In der heutigen Sitzung der II. Kammer kam es zur Berathuug des mündlichen Berichts der ersten Deputation (Referent Abg. v. König) über daS Ergeb niß Les über die Differenzpunkte wegen des Gesetzentwurfs, Lie Erfüllung der Militärpflicht betreffend, stattgefundenen Vereini- gungsverfahrens. — Dabei ließ die Kammer einstimmig den bei tz. 5 auf Antrag des Abg. Oehmigen-Choren angenommenen, von der Ersten Kammer aber abgelehnten Zusatz fallen, wonach infolge des Dienstes eingetretene Invalidität oder Unfähigkeit, für sich selbst zu sorgen, ebenso wie Tod infolge des Militär dienstes bei einem oder mehrern Söhnen einer Familie dem da nach noch verbleibenden letzten Sohne die Befreiung von der , Militärpflicht gewähren soll. Nach h. 12 sollen diejenigen Studirenden und Zöglinge, welche sich könnten zurückstellcn lassen, aber von dieser Befug- niß keinen Gebrauch machen, das Recht haben, diejenige Jn- fantericabtheklung zu benennen, bei welcher sie einzutreten willens sind. Nachdem bei den später» Berathungen gegen diese Fassung dem Kriegsministerium Bedenken beigegangen waren, hat sich dasselbe zuletzt damit einverstanden erklärt, wenn die Voraus setzung von der Kammer zu Protokol ausgesprochen würde, daß, im Fall des Einverständnisses der obern Militärbehörde und des betreffenden Militärpflichtigen, der erstern unbenommen sein soll, den letzter» in einer andern Truppenabtheilung und z. B. bei der Cavalerie einzustellen. Die Kammer that dies einstimmig. Bei tz. 13 war die Erste Kammer der Zweiten beigetreten, bei tz. 62 aber über die dem Militärpflichtigen eine längere Frist zu Reclamationen gewährende Abänderung der Zweiten Kam mer in einer denselben noch günstiger stellenden Weise hinanS- geganaen. Einstimmig trat die Zweite Kammer dieser Aenderung ohne Debatte bet. Bei §. 68 endlich handelte es sich um die Differenz in der Höhe der Einstandssumme. Die Deputation hat, um nicht daS ganze, vielfache Erleichterungen enthaltende Gesetz und das so fest eingebürgerte Stellvertretunzsprincip in Frage zu stellen, sich für die früher von ihrer Minorität gewählte Summe von 300 Thlr. entschieden, für welchen Mittelweg sich auch alle An wesende im Vereinigungsverfahren erklärt haben. Nach einer länger» Debatte wurde Ler Vorschlag der De putation bei namentlicher Abstimmung mit 34 gegen 27 Stim men angenommen. Chemnitz, 2. Juli. (Dr. I.) Gestern ist das 7. Jn- ! fanterlebataillon, welches nunmehr in Marienberg garnisoniren ! wird, dahin abmarschirt. Berlin, 58. Juni. (D. A. Z.) Die Aeußerungen der Patrie über die holsteinische Frage haben hier, wie wohl überall in Deutschland, einen wahrhaft widerlichen Eindruck gemacht. Dänemark, sagt das französische Blatt, habe alles gethan, was mit seiner Würde vereinbar sei. Was ist denn die „Würde" Dänemarks? Besteht sie in dem, was die Kopenhagener Staats männer wünschen oder besteht sie nicht vielmehr in der genauen Erfüllung dessen, wozu Dänemark nach den Vertragen ver pflichtet ist? Wenn ich das nehme, was einem andern gehört und wozu ich nicht das entfernteste Recht Habe, ist das „Wurde .