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Kriminalisten. FallGaedke, Ungar. V/inisterkrise. Ein Busch-Znbilnuni. Lottcrielisle. Warm, bedeckt. > L)v»»ci VtUlj, L» EkPieMvcr L«fV8>» Aufgabe und Grundlage der Reichsfinanzreform. Unter den gesetzgeberischen Vorlagen, mit denen sich der Reichstag nach seinem Wiederzusammcntritt, und zwar vor aussichtlich im erster! Stadium des kommenden Tagungs- abschnittes, zu beschäftigen haben wird, nimmt wegen ihrer Dringlichkeit und allgemeinen Bedeutung die Vorlage betreffend die Sanierung der N c i ch s f i na n z e n weitaus die erste Stelle ein. Es ist eine leider nicht wcgzuleugnende Tatsache, daß im Reichsl-ausbalte, wohin man auch blickt, Mängel und Lücken, klaffende Lücken bcstchcn und dah in den letzten Jahren die Schuldcnwirtschast, um das Kind beim rechten Namen zu nennen, einen Umfang angenommen hat, der, wird nicht bald Ab hilfe, und zwar durchgreifende Abhilfe geichafft, das Reich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in politischer Hinsicht einer Kata strophe entgegenführen müßte. Aus der einen Seite sind die dringendsten Ausgaben, die für die Sicherheit des Reiches, in einer Weise gestiegen, das, zu ihrer Deckung die vorhandenen Einnahmen, sollen nicht andere Ressorts geschädigt werden, ent fernt nicht mehr ausreichcn und zum großen Teile im Wege der Anleihe bestritten werden müssen. Gleichzeitig sind die aus dem R e i chs i n v al id e n so n d s zu befriedigenden An forderungen in sehr erheblichem Umfange gestiegen, so daß der Zeitpunkt, wo dieser aus Mitteln der französischen Kriegsent schädigung gebildete Fonds aufgezehrt und die bisher aus ihm geleisteten Zahlungen in Höhe von 40 bis SO Millionen jährlich voll aus den eigenen Einnahmen des Reiches zu decken sein werden, in bedrohliche Nähe gerückt ist. Jedenfalls ist nicht daran zu denken, daß der Rcichsinvalidenfonds auch nur so lange ausreicht, bis auf eine im natürlichen Wege cinlrctende Abnahme der aus ihm zu bestreitenden Velerancnbeihilfcn zu rechnen ist. Auf der anderen Seite ist naturgemäß eine wach sende Schuldenlast die notwendige Folge geweien. Und zwar unmittelbar, indem die Reichs schuld, die vor einem Menschenalter kaum nennenswert war, den Betrag von 3 Milliarden Mark überschritten hat, was für den lausen den Etat eine Zinsenlast von über 113 Millionen Mark jährlich ausmacht-, mittelbar, indem bedeutende Teile des Mehrbedarfes im Reiche aus die zu Matrikularbeiträgen verpflichteten Einzel st aatcn abgewälzt wurden, die ihrerseits, da in den letzten Jahren regelmäßig die Ucberwcisungcn stark hinter den Anforderungen zurückblieben und immer größere Differenzen zu ungnnsten der Finanzlage der einzelnen Bundesstaaten sich herausstellten, sich gezwungen sahen, durch Inanspruchnahme ihres Kredits die erforderlichen Summen zu beschaffen oder, was im Endergebnis auf dasselbe hinauslänft, sie sich stunden zu lassen, also schuldig zu bleiben. Die Besserung, die in dieser Hinsicht die sogen, kleine Reichssi nanzreform des Schatzsekrclärs v. Stengel gebracht hat, ist so geringfügig im Ltergleich zu den in Rede stehenden Summen, daß die Einzelstaaten sich nicht entlastet fühlen können. Alle Parteien sind denn auch darin mit den verbündeten Negierungen einer Meinung, daß eine Hilfsaktion, und zwar sofort, ins Werk gesetzt werden muß. Die Frage ist nur: wie soll es geschehen? Wenn seit Monaten bereits, obwohl die zuständigen Stellen noch mit den Vorarbeiten des bezüglichen Gesetzentwurfes beschäftigt waren, positive Meldungen über den angeblichen Inhalt der neuen Finanzvorlage in der Oessentlich- keit verbreitet wurden, so läßt sich in einer Angelegenheit, die für die ganze Nation das allerdringendste Interesse hat, das Suchen und Fragen wohl verstehen. Nichtsdestoweniger haben alle diese Verlautbarungen und Kombinationen kaum mehr als akademischen Wert. In Wahrheit ist über die Mittel, mit denen Freiherr v. Stengel den schwierigen Finanzfragen zu begegne» suchen will, bisher nichts bekannt geworden, was irgendwie Anspruch aus Authentizität hätte. Es erübrigt sich also, darüber zu streiten, ob dos Bier oder der Tabak wird bluten niüssen, ob eine Reichscrbschastsstcuer tatsächlich kommen wird, ob eine Wehrstcuer beabsichtigt ist oder nicht, und was der gleichen Kombinationen mehr sind. An zwei Tatsachen ist jedenfalls scstzuhalten: Soll eine wirkliche und dauernde Besserung der finanziellen Verhältnisse im Reiche erzielt werden, so wird es sich bei den geplanten gesetzgeberischen Maßnahmen nicht um eine Neuerung handeln dürfen, die nur vorübergehend Abhilfe schafft oder gar nur der Deckung der gegenwärtigen Bedürfnisse Rechnung trägt. Es wird vielmehr an Haupt und Gliedern reformiert werden müssen, und die unter dem Gesichtspunkte einer vorausschauendcn Finanzpolitik benötigte Summe wird mit 100 Millionen Mark jährlich nicht zu hoch veranschlagt sein. Zwar darf man ge wiß mit einem erklecklichen Mehrertrag aus den Zöllen auf Grund des neuen Zolltarifs rechnen, ober dieser Mehrertrag dürfte in seinem wesentlichen Teile durch Ansammlung eines Fonds für die im neuen Zolltarifgesetz festgclegtc Arbeiter- Witwen- und Waisen-Versicherung aufgezehrt werden. Ferner erscheint es so gut wie sicher, daß für den Ausbau oer Flotte sehr beträchtliche Ausgaben beansprucht werde» müssen. Die Geschichte des japanisch-russischen Seekrieges hat mit erschrecken der Deutlichkeit gelehrt, wohin eine Nation gerät und welcher Eventualitäten sie sich aussetzt, die nicht mit jedem Faktor ihrer Wehrmacht auf der Höhe steht. Und eine Reche von Vor kommnissen aus ollerjüngsler Zeit und in allernächster Nähe unserer Grenzen und unserer wichtigsten Zufahrtsstraßen, Vor kommnisse, deren Eindruck durch die kameradschaftlichen Kund gebungen deutscher und englischer Seeleute in den Hintergrund gedrängt sein mag, die aber jedem deutschen Patrioten unver gessen bleiben werden, haben uns darüber belehrt, was unser, sei es in Europa, sei es im Welthandel und aus überseeiscl>en Plätzen, wartet, wenn wir nicht auch zur See respeklgebührend dastehen. Ein drittes Moment, das notwendig eine Ausgaben vermehrung zur Folge haben muß, ist die immer dringender werdende Aufgabe der Schuldentilgung. Gewiß erfreut sich das Deutsche Reich im Vergleich zu anderen Staaten noch einer einigermaßen günstigen Lage hinsichtlich der Anleiheschuld. Großbritannien, Frankreich, nach den jüngsten Ereignissen bc- : sonders auch Rußland, haben bedeutend höhere Schuldenlast zu tragen als das Deutsche Reich. Man darf aber nicht außer acht lassen, daß auch die einzelnen deutschen Bundesstaaten sehr er hebliche, hoch in die Milliarden gehende Schulden kontrahiert haben, und nicht überall sieht, wie in Preußen, hinter dieser Verpflichtung ein positiver Besitz an Eisenbahnen, Domänen, Bergwerren usw., der diese Verpflichtungen deckt. Wenn man schon unter Hinweis aus die fortdauernd steigenden Matrikular- lasten das Gespenst der Rcichsverdrossenheit an die Wand ge malt hat, so kann dieses Gespenst eine sehr leibhaftige Gestalt annehmen, wenn einmal den Einzelstaaten die ihnen aufge bürdete Schuldenlast zu groß werden sollte. Da sollte es als eine unabweisbare Aufgabe der nächsten Zukunft angesehen wer den, das Nebel mit der Wurzel auszurotten und an der kranken Stelle des Ncichskörpcrs ein gesundes Stück einzufügen. Nicht nur sollte die kommende Rcichsfinanzpolitik verhindern, daß die Einzelstaatcn sich veranlaßt sehen, neue Anleihen aufzunehmen, um dem Bedürfnis des Reiches zu genügen, sondern sic sollte auch mit der ungesäumten Tilgung der Reichsschuld eine all mähliche Sanierung der einzclstaatlichen Finanzen Hand in Hand gehen lassen und so im Verein mit einer erträglichen Gestaltung der Matrikularlastcn ein finanzielles Verhältnis zwischen dem Reiche und den Einzelstaatcn schaffen, das die Möglichkeit einer Rcichsverdrossenheit ein für allemal aus schließt und im Gegenteil der politischen Einheit eine solidere, auch von dem einfachen Manne verstandene und empfundene Basis gibt. Erwägt man endlich noch, daß niemand voraus- schen kann, welche Ausgaben für das Heer in der nächsten Zukunft sich als unbedingt notwendig Herausstellen werden, welche Erhöhung der Reichsmittel etwa die einheitliche Gestal tung der Arbeiterversicherung bewirken wird, so kommt man zu einer ungefähren Vorstellung dessen, was die Finanzrcform zu leisten haben wird. Die andere Tatsache, an der mau nicht vorbei konnte, ist die Notwendigkeit, auch diesmal wieder, um die höheren Ein nahmen z» beschaffen, auf die Gegenstände des allgemeinen Ver brauches zurückzngreifen. Von den ventilierten direkten Rcichssteucrn hätte nur die R e i ch s c rb f ch a f t s st e u e r Aussicht auf Verwirklichung gehabt, wenn nicht die Finanz minister der Einzelstaatcn, an ihrer Spitze der preußische Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, erklärt hätten, daß sic den Ausfall nicht verantworten könnten, der für ihr Budget entstünde, wenn ihnen die zwar nicht allzu ergiebige, dafür aber sicher und erfreulicherweise von Jahr zu Jähr stärker fließende Quelle der Erbschaftssteuer genommen würde, lind allein hätte eine Reichscrbfchastssteucr den notwendigen Mehrenrag nicht einbringcn können, selbst wenn man sogar die nächsten Verwandten hcrangezogen hätte und dabei bis .an die Höchst grenze gegangen wäre. Schließlich spricht auch die Erwägung mit, daß den Einzelstaatcn sür den äußersten Notfall wenigstens eine sichere sinanzicllc Zuflucht verbleiben muß, wenn die Reichs- Hilfe nicht kommen oder versagen sollte, ganz abgesehen von dem prinzipiellen Grunde, der gegen eine Reichscrbschaftsstcuer spricht, daß damit ein verhängnisvoller erster Schritt auf der Bahn des Einbruchs vom Reiche her in das direkte Steuer-Privileg der Einzelstaatcn getan würde. Wohl oder- übel wird also auch diesmal wieder die Finanzaktion in der Hauptsache aus dasselbe Ziel hinauslanfcn müssen: nicht eine, nämlich die wohlhabende Klasse, wird die Kosten der nächsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Reiches zu tragen haben, sondern die Allgemeinheit wird mit tatsächlichen Leistungen dafür eiirslchcn müssen, daß diejenigen Faktoren, die den Bestand des Reiches »ach außen hin und im Innern allen Gesellschasts- und Berussklasscn eine gute, den Angehörigen anderer Nationen mindestens ebenbürtige Existenz sichern, erhalten und gestärkt werden Neueste Drnhtmeldnnsten vom 13. Septbl. Erdbeben. Catanzaro. Der K önig fuhr heute morgen in Be- gleituna des Ministers der öffentlichen Arbeiten Ferrari und der Generaladjutanten Roiatti und Di Mojo nach Portia, Girisalca, Jacurso, Maida und Vena. Dcr König hielt an den am schwersten betroffenen Platzen an, zog bei den Behörden Erkundigungen über ven angerichteten Schaden ein und ermutigte und lobte die Truppen bei ihren Hilfs arbeiter!. Die Stadt Eotanzaro durchfuhr der König unter leo- l-astem Beifall. Heute nachmittag wird der König die Behörden von Eatanzaro in der Präfektur empfangen und heute adeno nach Cosenza abreisen. London. Wie die Abendblätter aus Lahore (Indiens melden, wurde dort durch einen gewalligen Wolkerbruch erhebliche. Schaden an Gebäuden angerichtet. Eine säst gleiche Verwüstung wurde durch ein neues Erdbeben verursacht. Viele Häuser sind zerstört und Hunderte von Menschen obdachlos. Tie Ebolcra-Wcfahr. Berlin. (Priv.-Tel.) Vom 12. bis 13. September mittags sind 15 Erkrankungen und 4 Todesfälle an asiatischer Cholera in Preußen neu zur Anmeldung gekommen. Äon den Crkran knngen entfallen je eine aus die Kreise Flatow, Stnhm, Obornik. Czarnikail. Wirsitz und Bwmbcrg, drei aus Marienwerder, vier aus Graudeiir und zwei aus Schubin. Zwei am 9. und 10. Septem ber ans Pogegen (Kreis Tilsit Landl und aus Weißenhöhe (Kreis Wirsitzl gemeldete Erkrankniigssälle haben sich als Cholera nicht bcstätiat. Die Gesamtzahl der Erkrankungen beträgt 179, die der Todesfälle 05. H a in b ii r g. Amtlich wird mitgeteilt, daß weitere Erkrankun gen an Cb olera nicht vorgekommcii sind. Da die zuletzt an Cholera erkrankten Personen schon am 4. September in das Krankenhaus gebracht wurden, sind nunmehr 9 Tage ohne weitere Erkrankniigssälle verflossen. Schwerin (Mecklenburg), lieber choleraverdächtige Erkrankungen in Dömitz (Mecklenburg) wird von zuständiger Teile mitgeteilt: Am Nachmittag des 11. September ging die Meldung ein. daß in Dömitz eine Arbcitersirau unter choleraver- däcbtigen Erscheinungen gestorben sei. Da die vMänstge bakterio- loaische Untersuchung der Leiche diesen Verdacht bestätigte, begaben sich am 12. September ini Aufträge des großhcrzoalichen Medizinal- ministerinins Ministerialrat Knndt und Professor Dr. Pfeiffer- Rostock nach Dömitz, uni unter Hiiiznziehnng des Krcisphysikns die nach den dortigen Berbältnisscn nötigen Anordnungen zu treffen. Dabei ergab sich, daß noch ein an der Elbe beschästigter Stackarbeiter unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt war. Für beide Fälle wird das Ergebnis der noch nicht abge schlossenen bokteriologischcn Untersuchung endgültig feststelleu, ob wirklich asiatische Cholera vorlicgt. Für alle Fälle sind die nötigen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Zur Lage in Nnstkand. Petersburg. (Priv.-Tel.) Ter Zar hat den Prin zen Louis Napoleon znm Generalgonvcrneur des Kaukasus ernannt. Ter Prinz begibt sich sofort nach Baku, um die Ruhe wieder herzustellen. Die Lage im Kaukasus soll sich noch verschlimmert habeitz Tie revolutionären Propagandisten erließen eine Proklamation, in welcher sic drohen, alle Fabriken, welche die Arbeit ohne Erlaubnis der Sozialisten wieder ausnehmen, niederzubrennen. Warschau. Wie der „Kuryer Waszawski" meldet, wurden in der Sternwarte der Soinolva - Straße große Waffenlagcr entdeckt. Mehrere Personen sind verhaftet worden. Es handelt sich vermutlich um eine ganze Organisation. London. lPriv.-Tel.) Aus Odessa wird gemeldet, daß die russischen Behörden ein gefährliches revolutionäres Komplott in Kiew entdeckten. Tie Verschwörung hatte bereits einen großen Umfang angenommen. Unter anderem hatten die Verschwörer angeblich beschlossen, sämtliche Offiziere in Odessa und Kiew zu ermorden. Tie Polizei untersucht eifrig die Angelegenhest und hofft, andere Tatsachen ans Licht zu bringen. Eob lenz. Das 8. Armeekorps rückte gestern mit der ll. Division und der Kavallcriedivision .V auf der rechten Rheinseite gegen Süoosicn vor uns ging nachts mit der 15. und 19. Division bei Voppard und St. Goar über den Rhein. Dic e Divisionen rückten «egen Lsicii vor. Das 18. Korps Mar ge stein nordwestlich bis Easlältcn oorgegangen. In der Nähe von Eastättcn kani cs heute zu heiligem Kampsc. Das blaue Korps griff an, wurde vom roten zurückacdrängt, tonnte je doch zuletzt wieder Vorgehen. Der Kaiser, der Eoblenz> morgens um 3 Uhr im Automobil verlassen hatte, beobachtete den Uebcrgang der 15. Division über den Rhein bei Bopparo, stieg bei Boael unweit Eastätten zu Pferde und wohnte dem Gescchte bei. Dem Manöver wohnten ferner bei die Kaiserin, die vorher der Einweihung des Wilhclmshcims in Eastätten bc-.gcwohnt hatte, oer Kronprinz, sowie die Prin zessin Adolf von Schanmbnrg und Friedrich Karl von .Hessen und die übrigen Fürstlichkeiten. Das Wetter ist schön. E m s. Der Kaiser, der K r o n v r i n z,. sowie die Prinzen Heinrich. Eile! Friedrich und Adalbert sine heute um 2 Unr im Automobil ans dem Manövcrgelände hier eingetrosien und langsam durch den Knrhoi gefahren, wo sic von dem Bade- kommissar Liierst v. Drcsky und einer jubelnden Menge bc- grüßt wurden. Hieraus fuhren die Herrschaften nach Koblenz weiter. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Newyorkcr Korrespondent des „Lokalaiiz." hält seine Mitteilung über ein Schreiben des Prä sidenten Roostvelt. das dieser in der Frage des deutscb- a m c r ika s ch c n Ha nd c IS v e rt ra ges an den vcutschcn Botschafter Speck v. Sternburg gerichtet hat, aufrecht. Tie kaiserliche Regierung habe der Bundesregierung zwar noch keine bestiiumien Vorichläge sür den Abschluß eines Handelsvertrages gemachl, nichtsdestoweniger dürfte in Berlin nicht minder als in Wa hington bekannt lein, daß Freiherr Speck v. Stcrnburg die Bundesregierung seit Monaten in dieser Frage londiertc und dem Präsidenten Rooicoelt Dcutlchlands Standpunkt so- gar schriftlich vorlcgle. Daß dies geschehen sei, werde unum stößlich durch die Tatsache bewiesen, daß das Schreiben Roose- vcliS einen Satz ans Stcrnburgs schriftlichen Vorschläge» wört lich zitiere. Der Präsident möchte sich, ohne amerikanische Interessen zu opfern, in der Vcrtragssrage Deutschland will-