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und Tageblatt Li-bisö»s, s. gleichzeitig als Sühne für seinen Ver- prok rbschrcckenves Beispiel für andere kleine s habe, iäsn mä a, uavsr- cdvieger- rZew, äss ner, «Weh meler. 1885. der, n bei Die Expedition des „Freiberger Anzeiger nnd Tageblatt" land wieder eingeführt werden würde, hat man sich nirgend träumen lassen. „Die Meldung, daß Deutschland seines protestantischen Kaiserthrones wegen durchaus keinen Grund 's ":, den Papst als Schiedsrichter in der Karolinensrage ab. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die bekannten Ausgabestellen entgegen. Tagesschau. Freiberg, den 29. September. Ein Schreiben des deutschen Kaisers an den Papst, welches der preußische Gesandte von Schlözer im Vatikan überreichte, enthielt die an Se. Heiligkeit gerichtete Bitte, die Vermittelung in der Karolinenfrage zu übernehmen. Ein ähn liches Gesuch ist im Vatikan vom König von Spanien einge gangen, und der Papst hat eingewilligt, die Vermittelung zu übernehmen. Die Prüfung der deutsch-spanischen Ansprüche wird von demselben unverzüglich in die Hand genommen werden. Daß der Papst so urplötzlich in die Reihe der europäischen Mächte wieder eingeführt, und zwar von Deutsch- tter. September, erfolgreichen lassen«,. ugau. üttwoch, dm Trauerhanse 'rlaflenen. rienstag, dm 'm Erbischen- ^,3 Uhr ver- mgem Leiden Christiane n 83 Jahren, sekannten zur illes Beileid ge- V«b Uhr ent- n 78. LebenS- ter »88 5,° «L 4,8 °L Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand Verantwortlicher Redakteur: Iuliu» Braun in Freiberg. 38. Jahrgang. — Mittwoch, de« 30. Septvr Einladung zum Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf unser täglich erscheinendes Organ „Ireiöerger Anzeiger und Hageblatt" pro viertes Quartal 1885 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. »lew s äarse- zr, vvm- bastUeber oiv^t ra- übrigea tudltostsa scheint jeden Wochentag Abend» '/,? Uhr für den Sern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., cimonatlich 1 M. 50 Pf. und einmonatlich 75 Pf. Philippopel strenge Weisungen ergangen sein, jede Agitation bezüglich Mazedoniens zu verhindern — dürfte keine der signalisirten Mobilmachungen in die Lage kommen, dem Eingreifen der europäischen Diplomatie irgendwie zu präjudiziren. Die Botschafterkonferenz wird daher eine zwar verwickelte, aber keineswegs aussichtslose Situation vor finden." Diese Konferenz dürste nicht geringe Mühe haben, die Frage zu lösen, wie der jetzt von den Bulgaren in Ost- rumelien geschaffene Zustand gegenüber dem europäischen Vertragsrecht zu behandeln sei. Unzweifelhaft ist der 1879 geschloffene Berliner Vertrag in fast unverzeihlicher Weise verletzt, aber gleichzeitig ist auch eine vollzogene Thatsache geschaffen worden, die sich nicht ungeschaffen machen läßt. Dadurch erklärt sich der Unmuth der europäischen Mächte gegen den Fürsten von Bulgarien und seine Helfer. Selbst die öffentliche Meinung Rußlands, die sich anfangs be geistert für den Fürsten erklärte, hat einen völligen Um schwung erfahren, weil man gewahr geworden ist, daß die Bulgaren ganz selbständig und ohne sich bei Rußland Rath geholt zu haben, handelten. Das verstimmt die Russen, die in dem Bewußtsein leben, so viel für die Bulgaren gethan zu haben. Thatsache ist, daß die Großmächte die Urheber der Bewegung, den Fürsten inbegriffen, gern in irgend einer Weise für ihr Unterfangen bestrafen möchten, nur wissen sie nicht recht wie. Mehrseitig versichert man, daß Deutschland, Oesterreich und Rußland geneigt seien, die Türkei zur Anerkennung der Vereinigung von Bulgarien und Ostrumelien gegen eine Tributleistung zu veranlassen, dafür aber die selbstwilligen ersten Schöpfer dieser Vereinigung zur strengen Verantwortung zu ziehen. Das Letztere würde vom buigarischeu Volke niemals begriffen werden und bei deniselben den tiefsten Unmuth erregen. Dennoch behauptet das „Deutsche Montagsblatt", daß das Schicksal des Fürsten Alexander nach der neuesten Wendung der diplomatischen Pulsfühlung keineswegs außer Zweifel stehe. Seine Absetzung, die r'' tragsbruch und als abschreckend Die neue Botschafter-Konferenz. Nachdem es der kleine Bulgarenstaat gewagt hat, das mühsame Werk des Berliner Kongresses zu verletzen, stößt die mehrfach gewünschte Erneuerung eines europäischen Kongresses auf vielfache Bedenken. Dagegen scheint ziemlich sicher der baldige Zusammentritt einer Botschafter-Konferenz in Konstantinopel m Aussicht zu stehen, welche die zwischen den Mächten schwebenden Verhandlungen sortsetzen und ab- Weßen soll. Bisher hielt sich Deutschland davon zurück, die Türkei in ihrer jetzigen bedrängten Lage mit Rath- schlägen zu unterstützen und sah von "einem einseitigen Vor neigen des deutschen Einflusses am Bosporus so sehr ab, dah der deutsche Geschäftsträger in Konstantinopel, Baron von Thielmann, sogar einen längeren Ausflug nach den Prinzeninseln unternahm. Die Dinge auf der Balkanhalbinsel haben aber in den letzten Tagen eine Wendung genommen, durch welche der Bundesgenosse Deutschlands, der österreich ungarische Kaiserstaat, in ernste Mitleidenschaft gezogen wird. Zudem hat das Deutsche Reich so freundschaftliche Be ziehungen zu der Pforte unterhalten, daß deren Wunsch, in der ostrumelischen Frage nur im Einvernehmen mit den Signatarmächten des Berliner Traktats zu handeln und nichts ohne deren vorherige Kenntnißnahme und Billigung zu unternehmen, in Berlin Anklang finden mußte. Nicht geringeres Interesse legte man für eine Berufung an die höchste europäische Instanz in Wien an den Tag, wo man nur durch das Zustandekommen einer Konferenz der Noth- lvendigkeit einer Truppenmobilisirung zu entgehen hofft. Orient-Potentaten dienen dürfte, soll ernstlich in Erwägung gezogen werden. Allerdings ist sie noch nicht beschlossen und stößt natürlich auch auf mehrfachen Widerstand, weil nachher erst recht tiefgehende Wirren in Bulgarien und Rumelien besorgt werden. Fürst Alexander hat während seiner Regierungszeit mehr guten Willen und redliches Bemühen als staats männische Klugheit bewährt, aber gerade durch die Unter stützung der ostrumelischen Erhebung sich bei den Bulgaren entschieden volksthümlich gemacht. Die Großmächte werden nicht verkennen, daß der battenbergische Prinz trotz seiner nahen Beziehungen zum russischen Hofe und trotz der dem Zaren schuldigen Dankbarkeit wiederholt eine rühmliche Selbständigkeit bewies, die man ihm in Rußland schwer anrcchnet. Seine Absetzung würde weit weniger den Wünschen und Interessen aller anderen Großmächte als denen der russischen Regierung entsprechen, die auf dem Throne des vergrößerten Bulgariens erst recht einen ihren Absichten sich williger fügenden Regenten wünscht. Für den noch gar nicht erledigten und im Grunde wenig be- neidenswcrthen Posten meldeten sich bereits verschiedene Bewerber. In Tcmcsvar ist der Schwiegersohn des Fürsten von Montenegro, der Fürst Peter Karageorgievits ange kommen und nach Besprechung mit den Anhängem vis Truppenmacht in Kriegsbereitschaft zu stellen, waS für das Wiener Kabinet keine sehr angenehme Aussicht bietet. Die deutsche Regierung, auf deren Veranlassung Oesterreich seinen Schwerpunkt nach Osten verlegte, hält sich deshalb sicher verpflichtet, die Orientpolilik dieses Staates möglichst zu unterstützen und wird voraussichtlich bemüht fein, auf der Botschafter-Konferenz in Konstantinopel eine rasche Beilegung der für die Ruhe auf der Balkanhalbinsel so verhängmßvollen Bulgaren-Affaire anzubahnen. Bis jetzt liegt über die Konferenz von deutscher Seite nur folgende offiziöse Auslassung der „Nordd. Allg. Ztg." vor: „Die Verständigung der Kabin-it! betreffs ihrer gegen über der Balkankrise einzuschlagendcn Verhaltungslinie ist nunmehr weit genug gediehen, daß der Zusammentritt einer Botschafterkonferenz in Konstantinopel zu dem Zwecke er folgen kann, den Willen Europas in autoritativer Weise zur Geltung zu bringen. Nachrichten aus St. Petersburg, Paris und London stellen die Einmüthigkeit der Mächte, eine Kollision hintanzuhalten und eine Regelung der wider strebenden Ansprüche herbeizuführen, außer allen Zweifel, womit denn die Vorbedingung für Jnszenirung eines hoffentlich erfolgreichen diplomatischen Feldzuges gegeben sein würde. Einstweilen, und bis das Einvernehmen der ostrumelischen Thron unter der Suzeränetät des Sultans geltend zu machen. Ferner tauchte auch die Kandidatur des Prinzen Waldemar von Dänemark auf, trotzdem sich dieser ohne starken ausländischen Einfluß in Bulgarien unmöglich halten könnte und eine Verletzung des bulgari schen Selbstgefühls durch einen aufgezwungenen Regenten die Schwierigkeiten auf der Balkanhalbinsel nur vermehren würde. Es ist nicht anzunehmen, daß Deutschland und Oesterreich auf der Botschafter-Konferenz zu Konstantinopel etwas Derartiges fördern, selbst wenn es von Petersburg aus ernstlich verlangt würde. Rußland und die Türker werden sich vielmehr früher oder später darein finden müssen, auf der Balkanhalbinsel eine ganze Reihe von ihrem Einfluß gänzlich unabhängiger christlicher Staaten entstehen zu sehen, wodurch zwar die abendländische Türkei, aber auch die leidige orientalische Frage völlig verschwinden wird. Hoffentlich vollzieht sich dieser Umschwung ohne Blutvergießen und unter einem friedlichen und einsichts vollen Gebühren der Rumänen, Serben, Bulgaren, Maze donier, Albanesen und Griechen. Zunächst ist freilich noch Alles in der Schwebe, aber die Aussicht auf den Zu sammentritt der europäischen Botschafter-Konferenz in Konstantinopel läßt doch allgemein die Hoffnung auf eine friedliche und der bulgarischen Vereinigung günstige Entscheidung der Großmächte vorherrschen. Besonders erweckt in Oesterreich die Haltung Serbiens ernste Beunruhigung. Obgleich die Vertreter der Mächte Mausgesetzt in Belgrad energisch zur Ruhe mahnen, besteht dort der Entschluß, in Alt-Serbien einzurücken, sobald die Union Bulgariens von Europa in irgendwelcher Form sanltionirt wird. Serbien will auf eine solche Aktion nur dann verzichten, wenn ihm Europa einen Gebietszuwachs gewährt. Dieser Anspruch Serbiens findet übrigens an gewissen Orten Unterstützung und hauptsächlich hierin liegt der Grund, warum Europa über die Konferenz noch nicht ganz einig ist. In Oesterreich ist man über die militärischen < Rüstungen in Serbien so erregt, daß man ernstlich für den mhtunaen m Serbien so erregt, daß man ernstlich sur den König Milan fürchtet, der als ein aufrichtiger Freund der mitteleuropäischen Staaten und des Friedens gilt. Am Sonnabend war in Wien und Pest das Gerücht verbreitet, der König von Serbien sei ermordet worden. Das Aus wärtige Amt, die serbische Gesandtschaft und die Zeitungs- Redaktionen wurden mit Anfragen bestürmt; auf dem Börsenplätze und dem Schottenring in Wien drängte sich eine lebhast erregte Menschenmenge, welche auf nähere Nach richten harrte. Erst spät Abends, als keine Bestätigung des Gerüchtes aus Belgrad einlief, bekehrten sich die Leute zu dem Glauben, daß man wieder eine jener Enten vor sich habe, wie sie in sturmdrohenden Zeiten häufig ausflattern. Für die Ruhe der von Oesterreich oklupirten Provinzen der Balkonhalbinsel ist aber außer der serbischen Mobilisirung auch die Thatsache nicht wenig störend, daß in Mazedonien zahlreiche Agenten das Volk zur Abschüttelung des türkischen Jochs zu bewegen suchen. Ter noch immer sortglimmende albancsische Aufstand in Prisrend und Diakova, von mohammedanischen Albanesen stämmen gegen die türkische Regierung gerichtet, der schon Monate dauert, hat zwar nicht den geringsten Zusammen hang mit der gegenwärtigen Bewegung in Ostrumelien, kägt aber dennoch dazu bei, die Energie der türkischen Regierung zu lähmen und den unterwühlten Boden der Türkei vollends zu erschüttern. Bei einem Weitergreifcn des Brandes auf der Balkonhalbinsel wäre Oesterreich- Ungarn sicher gezwungen, eine mehr oder minder geringe ncis Stahl. , Direktor. ). September: >, 101, M, l. , Nr. 225 »enWirth- - solle« die orname«- w. laute«. Mächte den Gang der Dinge wirksam zu beeinflussen im .. ..... „ Stande ist, kann es nicht weiter befremden, wenn die Nach- s Bukarest nach Rumelien abgererst, um feine Rechte auf den richten von der Balkanhalbinsel sich vorwiegend mit " "" " Rüstungsmaßregeln befassen, die von den verschiedenen Staaten getroffen werden, um für alle Fälle bereit zu fein. So lange aber der Heerd der Bewegung aus Bulgarien und Ostrumelien beschränkt bleibt — und es sollen von Inserate werden bis Bormittag 11 Uhr angenom- FH FHM mm und beträgt der Preis für die gespaltene Zette 1 FHFHLH oder deren Raum 15 Ps.