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Jede Woche erscheint eine Nummer. Llthographirte Beilagen und in den Tert gedruckt- Holzschnitte nach Bidürfniß. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm ter und Zeitungs-Srhedi- zione» Deutschland» und des Auslandes an. — Abonnementspreis im Eisenbahn-Zeitung. Organ -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. prcuß. Cour, für den Jahrgang. — Cinrückungsgcdühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzeile. — Adresse: ..Redakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: . V. Metzlcr'scheVuchhand- lung in Stuttgart. XV. Jahr. 2L. April L8S7 Nro. 16. Inhalt. Württemdergische Staatscisenbahncn. Eiserne Brücken. — Preußische Eisenbahnen. — Oesterreichische Eisenbahnen. Die ostgalizischcn Bahnen. — Schweizerische Eisenbahnen. Centralbahn. — Verein für Eiscnbahnknnde in Berlin. — Zeitung. Ausland. Schweiz, Frankreich. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Wnrttembergische Staatsnsenbahnen. Eiserne Brücken. (Lithographirtc Beilage Nr. S >>. l.j In der Beilage wird die Zeichnung eines zu Ende des vorigen Jahrs neu hergesieklien eisernen Oberbaues für den Viadukt über die Staatsstraße nach Ludwigsburg auf der Ostbahn zunächst des Stuttgarter Bahnhofs mitgetheilt, dessen Umbau wie bei den meisten aus Holz konstruirlen unbedeckten Brücken der württembergischen Staatseisenbahn in Folge schadhaften Zustands der tan nenen Tragbalken geboten war. Die Holzkvnstrnkzion dieses Viadukts war wie bei der im Jahrgang 1847, Seite 85 der Eisenbahuzeitung mitgctheilten Ueber- brückung der Staatsstraße am Noseustein bei Cannstatt und an den zwei Via dukten des Stuttgarter Bahnhofs. Durch die Eisenkonstrukzion wurde die mittlere der drei bestandenen Säulenreihen entfernt, die beiden äußern jedoch beibehalten, weil dieselben zum Schutz für die das Trottoir der sehr frequenten Straße benützenden Fußgänger dienen und zugleich durch Verringerung der frei tragende» Weite von 75 auf 48 Fuß einen verhältnißmäßig kleineren Quer schnitt der Hauptträger und somit eine Verminderung der Kosten des Eisen werks zuließen. Die Hauptträger, welche auf zwei über den Säulen ange brachten hohlen eisernen Durchzügen ruhen, sind nach dem sogenannten Hohl balkensystem konstruirt und 3.64' hoch (— '/,z der Spannweite); au den bei den äußeren sind die vertikalen Bleche 8" weit auseinander und 3'" stark, am mittleren aber 10" entfernt und 4'" stark. Durch die Anwendung dieses Sy stems wurde erreicht, daß die bestandene Lichthöhc der Durchfahrt beibehalten und bei der geringen Höhe der Hauptträger die Wiederverwendung des vorhan denen Geländers ermöglicht, auch dem Viadukt im Allgemeinen ein leichteres, gefälligeres Aussehen verliehen werden konnte. In der lithographirten Beilage stellt Fig. 1 die Ansicht, Fig. 2 den Querschnitt und Fig. 3 den Grundriß des Viadukts vor. Bei L ist die Befestigung der Querträger an die Hanptträger, bei S per Längenschnitt hälftig durch die Achse eines Hauptträgers und hälftig durch ist, Achsi eines Geleises mit dem Querschnitt des Unterzugs und in 6 ist die Befestigung des Unterzugs auf die Säuleukapitäle dargestellt. Die An ordnung der Traversen, Kreuzverspannungen und des auf Langschwellcn ruhenden Schienengeleises mit dazwischen befindlicher Bedicluug, so wie die einzelnen Di mensionen des eiserne» Oberbaues sind ebenfalls ans der Zeichnung zu ersehen und bedürfe» keiner weiteren Erläuterung. Die. Kosten der Ausführung sind folgende: 1212.56 Ztr. Schmied- und gewalztes Eisen ä 17*/, st. . 20,916 st. 39 kr. 29.24 „ Gusseisen L 8'/^ st 248 „ 32 „ Langschwellen und VKdieluug 949 „ 27 „ Anstrich, Bronzirnng und Verkittung 353 „ 30 „ somit Gesammtkosten . 22,468 st. 8 kr. Bei der vorgenommeneir Belastungsprobe mit zwei zusammengekuppelten Lokomotiven von je 600 Ztr. betrug die Einsenkung in der Mitte der Hanpt träger bei ruhiger Belastuug 1'//" und Leim rasche» Darüberfahren 2"', wo durch sich zur Genüge herausstellte, daß diese Brücke jeder Verkehrsbelastung vollkommen Widerstand z» leisten vermag. Stuttgart im März 1857. v. Massenbach. Preußische Eisenbahnen. Statistische Nachrichten von den Preußischen Eisenbahnen- Bearbeitet auf Anordnung Sr. Erzellenz des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten von dem technischen Eisen-- bahn-Büreau des Ministeriums. Band Hl., enthaltend die Ergeb nisse des Jahres 1855 nebst einer Uebcrsichtskarte und 16 Blatt Nivellements-Plänen. Berlin 1857. Verlag von Ernst und Korn. Dieser dritte Band der Preußischen Eisenbahn-Statistik reiht sich den beiden ersten Bänden an, von welchen im Jahrgang 1856 der Eisenbahn-Zeitung um fassende Auszüge mitgetheilt wurden. Er enthält die Nachweise über die Aus rüstung und den Betrieb der in Preuße» dem Verkehr eröffneten Eisenbahnen und deren finanzielle Ergebnisse für das Jahr 1855. Was von dem reichhal tigen und belehrenden Inhalt der ersten 2 Bände dieses wichtigen statistischen Werkes gesagt worden ist, gilt natürlich auch von dem dritten Bande, welcher noch eine werthvolle Bereicherung durch die Beigabe der Uebcrsichtskarte und Längenprofilc der Preußischen Eisenbahnen erhalten hat. Außerdem ist neu hinzugckommen eine Uebersicht über den Fährbetrieb der» Bahnen nnd dessen Störungen im Betriebsjahr 1855, welche über die Regelmäßigkeit des Dienstes interessante Auskünfte gibt. Von den einzelnen Abschnitten des Werkes lassen wir die wichtigsten summarischen Angaben hier folgen. I. Der erste Abschnitt liefert in 2 Tabellen eine allgemeine Uebersicht über den Stand des Eisenbahnwesens in Preußen bis zum Schluffe des Betriebs jahrs 1855, und zwar enthält die eine Tabelle die Zusammenstellung der Längen, Anlagekosten und Transportmittel der verschiedenen im Königreich Preußen am Schlüsse des Jahres in Betrieb befindlich gewesenen Eisenbahnen nebst den Ergebnissen des Betriebs im Jahr 1855. Die zweite die summarische Zusammenstellung der gleichen Daten für sämmtliche Bahnen für jedes der Jahre 1844—1855. Ans der ersten Tabelle ergibt sich, daß am Schluß des Jahres 1855 voll ¬ ständig in Betrieb waren 5 Staatsbahnen mit einer Gesammtlänge von .... 141.097 Meilen 4 unter Staatsverwaltung stehende Privatbahne» mit . 63.501 „ 22 von Privat-Direkzionen verwaltete Bahnen mit . . . 298.145 „ zusammen 502.743 Meilen Außerdem stand theilweise in Betrieb unter Staatsverwal tung die Cöln-Crefelder Bahn mit 4.700 „ Am Jahrcsschluß standen daher in Betrieb 507.443 Meilen Da Ende 1854 im Ganzen 490.771 Meilen in Betrieb waren, so beträgt die Zunahme an eröffneter Bahnlänge in 1855 . . 16.672 Meilen. Im mittleren Jahresdurchschnitt waren in 1855 in Betrieb 493.797 Meilen und ohne die Cöln-Crefelder Bah» 493.192 Meilen. Von den 502.743 Meilen der am Jahresschluß vollständig in Beirieb ge standenen Linien waren 138.086 Meilen doppelspurig. Anlagekapital dieser Bahnen im Ganzen 209,379,309 Thlr., pro Meile 418,974 „ An Transportmittel waren vorhanden: 876 Lokomotiven, pro Meile 1.75 1579 Personenwagen „ 9.14 15941 Güterwagen, » 31.76 Von den Lokomotiven wurden 2,456,622 Meilen durchlaufen, pro Loko motive 2804 Meilen; pro Meile an Heizmaterial verbraucht 0.37 Kubikfuß Holz und 175.98 Pfd. Cokes. Es wurden im Ganzen befördert 12,729,837 Pers., durchschnittlich 5.548M. 189,212,711 Ztr. Güter „ 9.207 „