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Dresdner neueste Nachrichten : 15.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-15
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.11.1924
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Dxesdner Neuefte Nachrichten IMWM »sc- W - MZMP MWW Unabhängige Tugemiiuno 5·——.....-sssm»»s- L?F.«:·s»»2sää;k»k3zkkx —1 OW« WANDngr-WswssxxnglksWsMN d v « Wmskækssskgsssszsssssss»e.sgssmssMAY-Exzess .- « eg k stobe- ø J siri Z W . . trug an en ungen: m n o « se me Co ke. I I - - M««W We. WFÆWYM Um MMS UU U U e e UUS Mggdszgixzszgkw Linse-Los m..-i-.-....-.-0 O. Miso KLEMM-I- VMOA Und Hauptgefchckstcsteae Dresden-st- Fudiaaudstu 4. - Jan-ruf: 2 0029 2 c gos, 22 982, 22 ess. · Tetegkammex Reuesie Dresden · postschecks Viede 2060 MOWM WMWM WI- RMOIM wessen Isid- smssgesauoe upo, aufs-wahrt - Im me hohem Gewan- oeekieosstmuq pvik gewir- oqveu aufk- oszteykk keinen Anspruch aus Rechtsstaat-g me Este-tunc m entsprechendes Cum-Its MS 269 Oommdenw 15. November 1924 11111 Jahrg Politische Huminunnung in Spanien uni MINIMR lIEIIWMIWM Vhlllllllnkll Der »Nevanchegeist im deutschen Volle« Mittagen der »Gutes- Telegramm unsres Korrespondenten w. L o n d o n, 14. November Die E inte ö« bringen einen Bericht eines Sonderkorresnondentein augenscheinlich eines Mit gliedö der ausländischen Militiirkontrolltonuuissiom in dem sebtoere Anklagen gegen Deutschland enthalten sind. Der Gen-abräumen gibt zu, das; die Kommission ani keinen aktiven Widerstand gestoßen lei, wohl aber ani iehr viel gut organisierten nas i ioen Widerstand. Die deutsche Regierung habe die erforder lichen Befehle erteilt, dotij sei sie anszerstande gewesen, den Widerstand des Reichsinebrministerinms nnd be sonders den der »illegalen halbmilitärifchen Organisa tionen« uiederznbrechen. G e n e r a l r. S e e ckt sei Diktator in seinem Ministerium. nnd keine Regie rung sei imstande. Gehorsam oon ibtn zn erzwingen. its Die Militärkonmciision habe festgestellt, dass der Ge danke einer kriegerischen Revanche in Deutschland sortlebe Untier zahlreichen wichtigen Brüchen des Bersailler Vertrages habe die Kommission mehrere schwere Fälle entdeckt. Der schlimmste sei die Emdecknug, daß die Kruste-Werke die Fabri kation von Gen-ehren wieder ausgenom men hätte-. Vor wenigen Tagen wurde entdeckt, daß UM Gewebre nnter ’der Deklaration als Siraßenbabninagenachsen ans der Fabrik gekommen stud. Die Erklärt-eig- dass die Direktoren davon nichts " gewußt hätten, sei nndenkbar. Sodann wurde entdeckt, yß die Festungsartillerie bei sbnigsberg in eine"be- l weglithe Abteilung verwandelt morden sei. Ferner i trage jeder der 100000 erlaubten Leute der Reichswehr - soviel Bewussnung, daß eine stinsmnl so grosse kArmee damit ausgerüstet werden konne. - Das schlimmste aber seien die Bemühungen, die kSchrecken des Krieges zn ethtihen. Die , Deutschen suchten neue Methoden, nin die Beschränkun gen des Bersaitler Vertrages auszugleichen Der Uns dtnck dieser Bemühungen sei das große Laboratorium das dem KaisersWilhelmanstitnt beigestigtj sei. Das geheimnisvolle, mächtig nusgekttstete nnd statt sinnnziette Institut arbeite in engem Zusammenhang mit milittsrischen ähnlichen Instituten in Deutschland. namentlich mit dem in Haut-over znr Ptüsnng non Gasen. Die deutschen Militiirs et hoisen den liinstigen Sieg namentlich vo m Gaskr i e g. Die Frage. ob Deutschland sich ans einen Krieg mit Frankreich vorbereite, miisse verneint werdet-, dagegen mtisse die Frage, ob Deutschland dat ans hinarbeite, wieder eine »militäristhe Groß-nacht zn werden, bejaht werden· Die deutsche Regierung, mit Ausnahme des Reichsweht ministerinms, und der größte Teil der deutschen Nation arbeiten ans den Frieden hin. Aber dem stehe der Kriegsgeist der Militiitklnsse entgegen, die einen gefährlichen Bimde danndnstriellen Kriegs - geminnlern nnd den intellektuellen Mantis-isten ge schlossen hätte. Das spanische Rätsel Kein klares Bild ver Vorgänge auf ver Pyreuäeuhalbinfel - ~Der Mann hinter Prkmo de Mit-ems- Die Rolle des Königs f Madrid, 18. November. sEig Drahtbericht) Die Lage in Spanien ist nach wie vor von zwei Gruppen von Ereignisseu beherrscht. Einmal sind es« die Vorgänge in Marokko, die die Oeffentlich keit in Anspruch nehmen, nnd dann ist es in neuester Zeit nor allein die bedrohliche Entwicklung der innerpolitischen Lage, die die politisch interessierten Kreise beschäftigt Es ist schwer, ein . genanes Bild der Lage zu geben, da die Z e n s ur mit außerordentlicher Strenge die Nachrichten iiber irgend· Bei der Beurteilung aller direkt aus Madrid kom welche Unruhen unterdrückt. Es handelt sich bei den menden Telegramme darf man natürlich die Tatsache Kämpfen, die an der sranziisifch-fpani- nicht vergessen, daß in Spanien die strengste schen Grenze vor einigen Tagen statt- militiirische Zeusnr ausgeübt wird, und daß saudeu, tatsächlich lediglich uin die Unter- eine freie, ungehindette Verbreitung von Nachrichten driicknng uou Syudikalistenbaudcn, deren nicht existiert. Auch die spanische Presse ist in umstiirzlerische Bestrebungen in Spanien durchaus einein Maße geknebelt, wie mau, cs bisher nur« Im keine Seltenheit sind. Daß die Bewegung diesmal früheren zaristischen oder im jetzigen bolschcwifttschen stärker als sonst ist, liegt, wie man in hiesigen ein- Russland gekannt hat. Der Verband der spanischen geweihten Kreisen versichert, daran. daß wohl von Presse hat kürzlich gegen diesen nnwürdigen Zustand, französischer Seite den Umsttirzlern eine gewisse der nnn bereits seit einem Jahre andauert, protestcert Unterstützung zuteil wird. ·Die sranzdsische Presse ist und daraus hingewiesen, daß er die gesamte spanische es auch, die init leicht erkennbarer Absicht sich beaitiht, Presse einfach ersticken müsse. Dieser Ausruf hat den Ereignisse-i iu Spanien in der Oeffentlichkeit eine natürlich aus die jetzige Regierung nicht den geringsten möglichst grosse Bedeutung beizumessen Spanien ist Eindruck gemacht. Auch die ausländischen lournalisten in Paris deswegen vorstellig geworden, nnd der stell- sind infolgedessen nicht in der Lage, offen über das zu vertretende Präsident des Direktorinins, General berichten, was in Spanien vorgeht. MMMO kam MU dem bkesillcn fksinåvflscheu Ostia-Eiter Trotzdem ist auch aus dem oben abgegebenen, vor eine IMST UUWUIWIMM kn· der Sk- wie man ZU ein« fichtig abgewogenen Bericht ganz deutlich zu erkennen, geweihten Kreisen versichert, die ernstestcn Vorstel- wz c er n » di e La g e aewo r g e n ist« De : Ums-u wegen der Haltung gewisser französischer Kreise Rebellen e i n f a l l vom veraan g e n e n Son n- Ulipbets hdki UU be tdcm sitt d Alle sk« U- ta g ist zwar mit leichter Mühe erledigt worden nnd sö fischen Zeitung en in Spa nieu ve r- seine Teilnehmer befinden sich, soweit sie nicht bereits bptcu werdens erichosscu sind, in spaniächen Giefiixäznissent Dicgcr s —ut klversu war aber an nur e n nmp o m er EVENka alles Wes-at MUG eim Aufruf ap IllgxnåeinenchGärnng Politische Bedeutung konnte ein alle vaterlandsliehenden Mannen in dein er mahnt. sich solches romantisches Wildweftabentrner weiter hinter dasDireltorinin zustellen, ... . - nicht haben. Dieses Hauflein in Paris lebender spa das gewillt sei. mit eiferuer Strenge gegen die Reno- « - i i- «n -l - nischer Cmigranten, Mußtgganger nnd Opere e utiouitre vorangehen nnd die Ruhe gn gewährleisten polimcr ist kaum geeignet« ein ganzes Volk zur Ex- Daß es der Regierung mit ihren Nukiindignngen hebmm zu veranlassen. mchsus EMI »D- Mkkt N«- VUHUUUIUO Die politische Zukunft Spanien-s liegt völlig im Mk la Hahn Æl UVICMM VUWO ein BMSC Dunkel. Man kann zur Zeit wenig Aussicht ans Besse- Es sollen bisher etwa R Personen festgesetzt worden rung bemerken. Primo de Rivera hat sich bisher als seit-, Unter denen sich der Radilale Avareg befindet, unfähkazuspjnexgkgßcn Ausgabe erwiesen. der UWUVU Mk CUUGMWIW Verm-INCI- VIUI Aber die von Pariser Casöhiinsern und Klnbs aus ge spkkiert hat. Uns die gemäßigte Oppositka wird sp leiteten Rebellen, diese Mischung aus Snndikaliften, doist man wenigstens in Regierungdkreisen - Ue Berussrevolutioniirem altmodischen Republikanern und Nachricht- die in hielten- polttittheu Kreisen kurbett- selbstverständlich einer gehörigen Dosis von Intelleki ein« Muhme-den Einfluß AM- bis sickl Ptimv de tuellen nnd Literaten tdarunter der bekannte MUM IMM- Msespkdceu HMU stil, das festeste-s Deutschenbetzer Blas e o J b ait ez , der seinen früher ZU WIUJIISIU vetfdssttusduissist Zsts auch in Deutschland guten Namen als Romandichter Muse hergestellt würdet-. durch die Veröffentlichung der persidcn ,Apalalypti- Bis dahin sollen dann auch die krie aer ii then schen Nester« geschändkt WL Dürsten- falls sie- Zum Maßstab-gen tu 111-tolle beendet sein. Unglück stir Spanien, ans Ruder kämen, zwar Gene- ttude des Ishrez se heißt ed iin Handtanartier Tausende von stammenden Protlamationen nnd dich det spanier in Tetnay wird die neue spanische Stel- terisch begeisterten Ausrufen produzieren, aber wohl Ins llva MI- die ais uneiuueduidar hingestellt kaum dazu geeignet sein, die Santerung nied. Die»sbsicht dedDiktatord soll ed"sein, dann den Spanien-s ernsthaft auch nur gu beginnen. 111-fetten teil des Oritelteruts iu ieder Hinsicht « Denn die Resolution in Spanien kommt - und skoufolidieren mtd schließlich im Frühjahr in Spanien die iuncrpolitilche Lage durch Neuwa li l e u de r Cories auf verfassungsmäßian Boden zu stellen. Die Operationen der spanischen Truppem die iich plan mäßig vollziehen, haben übrigens in letzter Zeit schwere Verluste gekostet, da die Riikalmleu die Trmweu dauernd durch schwerste Angritie in Atem hielten. Ftlllikll Europa und die englischen Wahlen Von Alb-ed Fabre-Lum- (Patis) Der bekannte tramdsische politische Schriftsteller Alsred Jahre-Lim, dessen Buches-, »Die Krise der Allianseu« nnd »Der Siea'- ou den wertvoll sten Erscheinungen der Nachwegdliteratur geboren. stellte unserm Pariser cis-Mitarbeiter nachsolgenden Artitel zur Verfügung. Die Reduktion. Seit-dem die englischen Wahlen vorn 29. Oktober die Konservativen wieder ans Ruder gebracht haben steht in weiten politischen Kreisen die Frage im Vordergrund, in welcher Weise sich dieser politische Umschwung in England aus die Jnnenpolitir der andern Staaten, ans die euroväiiche Lage im allgemeinen und auf die französisch-deut schen Beziehungen im besonderen aus-wirken werde. Man ist in der Poesie leicht geneigt, diesen Einfluß zu überschätzen Zahlreiche Beispiele haben bewiesen, daß eine Sienderunsg der parlamentarischen Liliebrheit sast nie eine vollständige Um gestaltung der Außenpolitik eines Staates zur Folge bat, und gerade sür Eng land gilt diese Erfahrung in besonderem Maße. Die englische Arbeiterregsiernnn stiwte sich nur aus eine Minderheit Sie hat daher nichi eine sozialistische Politik betreiben können, die allzu start von der dritt schen Tradition abwich. Unter der konservativen Regierung sind die »Bureaud«, vor allem diejenigen des Foreinn Ofsiee, die gleichen wie unter der Regierung Maedonaldö. Zudem besteht in außenvolitischer Hinsicht nicht eine iiese Kluft szwischen zwei Meinungen« wie dies« in Deutschland der Fall ist, wo die Parteien entweder siir oder gegen die Ersullunndpolitil sind, oder wie in Frankreich. wo man siir oder gegen die Ruhrpolitil kämpft. Keine englische Regierung hätte sich geweigert, den Diones-Plan ins Werk zu setzen, keine würde seine voraussichtlichen Erträgnisse durch eine wirkliche Frei handelspolitik begünstigen. Keine hätte die Bestim mungen des Völkerbundspakted verleugnet, keine würde so weit gehen, daß sie sich auf bindende milis tärische Abmachungen mit irgendeiner Macht einließe. Ich sehe daher keinen Anlaß, warum die deutscher- Wähler mit Rücksicht ans die englischen Wahlen nnd ans außenvolitischen Gründen anders stimmen sollten, als sie beabsichtigen. Abgesehen von der Außenpoliiik ist es nun aller dings eine bekannte Tatsache, daß sich die J n n e n - politik der verschiedenen Staaten gegen se ii i g beei n s l u sz-t. Aber nach meiner Meinung w ä r e e s falsch , zwischen den englischen Konserva iiven und den französischen Blocknationalisten oder den zDeutschnationalen eine Analogie zu konstruicren. Im Hinblick aus den europäischen Kontinent vertritt die englische Rechte nicht wie die sranzösischen oder die deut schen Rechtsparteicn eine aktivere und militaristischere Politik, sondern sie neigt im Gegenteil zu einer Iso lierung und zu einer größeren Passiviiät hin. Wenn übrigens noch so viele englische Wählcr gegen den So zialismus gestimmt haben, so heißt dies kein es wegs, daß sie für die Reaktionäre stim men wollten. Man muß sich dariibcp Rechenschaft gelier daß zahlreiche liberale Stimmen inYlYe der Besonderheiten vielleicht ist ein allgemeiner Umsturz angesichts der verfahrenen Lage nicht mehr abzuwenden —, so dürfte fie von andern Kräften getragen sein als von diesen. Bei der allgemeinen Verwirrung nnd den einander widerstrebenden Interessen aber könnte eine Revolu tion sehr leicht mit einein allgemeinen Bürger krieg unsd einem Kampf ehrgeiziger Generale nnd Offiziersvereinigungen untereinander identisch fein, ganz nach chinesischem Muster-. Die Rolle d e s K iinig s ist völlig ins Dunkel gehüllt. Die widersprechenditen Nachrichen darüber werden verbreitet. Bald wird er als Partei giinger der reaktionärsten Richtung in Spanien dargestellt, bald wieder als ein politisch weit links fiel-endet Mann. Jedenfalls ist er keine bloße Puppe. Er übt einen wesentlich stärkeren Ein fluß auf die politischen Geschicke seines Landes aus als etwa die Könige von Italien oder auch sogar Eng lands. Innerhalb des Direktoriums selbst ringen verschiedene Auffassunqu mit c i n a n d er. ReaktiouäreKräite mischen sich mit revolu tionärcn. Bisher hat die revolutionäre Tendenz-« deren nach außen hin vorgeschobeuer Vertreter Primo de yßivera selbst ist, den Steg erfochten, und einer der de » deutiamsten Reaktionäre, der General Be r e n g u e r, » wurde verhaftet und in Gnadeloupe interniert. Dies allgemeine Unklarbeit wird noch dadurch erhebt, daß man nicht weis, wieweii Primo de Rinera wirklich per sönlich der tragende Geist des Direktorimns ist, oder wieweit er nur, wie der Madrider Korrespondent des «Tetnps« behaupten eine vorgeichobene Puppe darstellt. Der »Tempö«-Vertreter betont, daß d e r eigentliche Diriator binier den Kuliiien der rätfelsafie General Nonvtlas ist. Notivilas, der sich in der Janus-Bewegung nnter den sptuiichen Ofsteieren einen Warnen- ieinacht hart-, ’ des englischen Wahl-rechts im Unterhause keine Ber , tretnng gefunden haben, und daß zahlreiche Wahler « mit den Konservativen gegangen sind, weil sie aus wahltaktischen Gründen im »Kartell« mit ihnen ver einigt waren. Ferner sind die Konservativen, wenig stens zum Teil, von ihrer alten Doktrin des Protest tionismuö abgckommen, die bei den Wahlen von 1928 unterlegen ist und bei den letzten Wahlen nicht wieder aufgenommen wurde. Es darf weiter nicht außer acht gelassen werden, daß trotz der Niederlage der Arbeiter regierung die sozialistischen Stimmen zugenommen haben, und daß die Konservativen, obschon sie eine iiberwiiltigende parlamentarische Mehrheit erreichten, sich nur aus eine Minderheit unter den Wählern stützen. Aus allen diesen Gründen kommt man zum Schluß, daß der größte Teil der öffentlichen Meinung in Eng land gemäßigte Jdeen vertritt, die gerade scheinbar durch-die Wahlen ocrurteilt wurden. Man darf außer dem deisiigen, daß die Mehrzahl der eng lischen Konservativen im letzten Früh jahr die Niederlage Poincarås wünsch ’ten, und daß sie es nicht gerne sähen, wenn sich in Deutschland eine von Revanchegedanken beseelie Rechtsmehrheit ergäbe. Sollte aus den deutschen Wahlen eine solche Mehrheit hervorgehen, so würde sie Frankreich und England, welche Regierungen auch in diesen Ländern am Ruder wären, eine Politik der Vor sicht, des Mißtrauens und der militärischen Rüstungen auferlegen, die von diesen beiden Nationen sicher nicht gewiinscht wird- . . Abgesehen von diesen politischen Erwägungen kann man sagen, dasz die englischen Wahlen wenigste ne einen Vorteil bieten: sie haben sitr mehrere Jahre eine starke Regierung und eine stabile Majorität geschaffen. Auch Frank reich scheint mit ziemlicher Deutlichkeit einer bestimm ten außenpolitischen Richtlinie zu folgen. Es ist zu wünschen, daß auch die Wahlen in Deutschland ein ähnliches Ergebnis zeitigen mögen, daß dort ein Reichstag bestellt wird, der den wirklichen Geist der Nation widerspiegelt und dessen Zusammensetzung nicht die Folge eines vorübergehenden Eindruckö ist, der durch außenpolitische Ereignisse entstand. Wenn jeder das wahre Antlitz seines Partners klar erkennt, wird es viel leichter sein, die Grundlagen einer Zusammen arbeit zu schaffen. Welches sind diese Grundlagen? Jch glaube, wie gesagt, nicht an eine vollständige Umge staltung der englischen Politik. Ich glaube aber auch nicht an einen Sieg der Extremisten in Deutschland; nnd darum hoffe ich, daß es möglich sein werde, mit »der Unterstützung Englands und Deutschlands die Politik des Völkerbutides, die jetzt die Politik der fran zösischen Regierung ist, weiter zu verfolgen. Falls die englische Regierung sich nicht damit begnügen würde, Vorbehalte bezüglich der Auslegung des Genser Pro tokoll-Z zu machen. sondern das Werk der diessähriaen Völkerbundsoersammlnng gänzlich verwerseu sollte, brauchte man an einer Friedensorganisation nicht zu ver-zweifeln Vielmehr wiitde man wahrscheinlich dazu kommen, sie zunächst unter einem sranzösisch-deutschen Gesichtswinkel zu prüfen. . wurde im vergangenen Jahre der Generalsekretär des lDirektorinnid. Seit dieser Zeit war er der allmächtine, aber stete- im Verborgenen bleibende Drahtzieherz ein nnzngänglicher, nneraründlicher Man n, der in enger Fühlung stand mit allen politi schen Kräften des Landes, sowohl mit den Ossizieren wie auch mit wohlbekannten Sozialisten und Republikanern. :Der Korrespondent des »Tetnps« nennt ihn den »Den-; ex 111uebjna«. der nur im Moment der Krisi heroortriit, um seinen Willen zu erzwingen. Primo de Rivera wird von ihm völlig in den Schatten gestellt- Selten tritt er an die Oeffentlichkeit. Er verläßt dac- Halbdunkel seines Generalietretariats nur, nm sich in den Schatten seines Privatfirmer zn vergraben, wo eine schwere Herzerkrankung ihn immer an fein Zimmer fesselt, während alle, die mit ihm in nähere Berührung kamen, erklären, daß es unmöglich sei, seine Absichten zu erraten. Er bleibt unverständlich und geheimnisvoll. Er ist der Führer der revolutionären Tendenz im Direktoriunk. Er ist Repuhlikaner, und zwar nimmt dieser Repuhlikanismus bei ihm die seltsame Form einer Art von proletaristhetn Militarissi in u g an. »Jn Spanien«, so soll er gesagt halten« »zählen nur die miliiärischen Unisormen und die Sandalen der Armen; vor den schwarzen Rocken habe ich keine Angst-« Unter den Unisormeu versteht er nicht etwa die mit Ordenssternen geschmück ten Unisormen der Generale, sondern d e n W ass e n rock des gemeinen Soldaten. »Wer ihn auf den Treppen der Häuser gewisser Männer der äußersten Linien gesehen hat«-, schreibt der Korrespondeni des »Temps«, »der sieht allerlei heunruh i g e n d e Mdqlieh k e i i e n in der spanischen Politik vor-tust Zu diesen bemuhiqenden Möglichkeiten zählt auth, wie die näheren Anhänger Novilaz ganz essen sagen die Nitsch-»aus der Nonetdies ,
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