Volltext Seite (XML)
No. LS vi» »L»»tL»»sr vrssLvtKQ» (n»oaoi-8«»v-«i.I''o»t- t»iL8) 7 vkr für üoa kst^ouü»«» Xbouvv- wsLtsprsi« viortoIMirl. 3.^L lL8srti*»»botr»^ für üo» Ln»» «»«»r II biLv^vois^s^ükrp. 24 X Gvl»ükrfür l-rivsiiolt» XLsjuut^-rUi^a»^ Iv VInttv ^»f»»1>i»o Dienstag, den 24. Februar „HL B«tz»erDWirHeL L88« XII« »1, Solls ds^LUllt-ll XU' ll»»»v»dur»SLL Lstuuvo, otms kroissrdsd«»^, lüsorsto kür 61« »UsutLvsvr >icotlri»tit«a« sat- bo»foa; s.^ssl. ckis ttvrro» l'oosp« i» tt»ntLu« (OosoLveit»), Xolvlcs i» I>)d»,. IIi»pit8«d i» Svtilrtsi»- vsriux j» Xü»ixsd»t» boi Osrit«, M. Koussvvr io Odvr-(,iUtL0Ls4»rf, 6. (>'. üslLiv I»0aav^»1äo.>. v. Irioso»»» 1» ?uIsv1tL »vä 0. L. VVissv»»»!» 1. LoisdvüdsekV./I. Beror-nungs-latt -er Kreishauptmaunschaft Bautzen zugleich als Consistorial-ehör-e -er Overlausitz. Amtsblatt der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt, Ostritz und Reichenau, des Hauptsteueramtes Bautzen, ungleichen der Stadträthe zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäthc zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels und Gewerbekammer zu Zittau Berlin Vf., den 19. Februar 1880. Nachstehend bezeichnete Personen: 1) Iulius Heinrich Jentsch, 22 Jahre alt, bekanntermaßen zuletzt in Löbau wohnhaft, setzt un bekannten Aufenthalts, Kaiserliches General-Postamt. Wiebe. Bekanntmachung. Herabsetzung der Gebühren für Postanweisungen nach Süd-Australien und Queensland. Die Gebühren für Postanweisungen aus Deutschland nach Süd-Australien und Lneeuöland betragen vom 1. März ab SO Pfennig sür je SO Mark, mindestens aber 1 Mark. Bekanntmachung. Das Ministerium des Innern macht hiermit bekannt, daß über dis Mittel der unter seiner Verwalt- un, stehenden, nur für Königlich Sächsische Staatsangehörige bestimmte» Sächsische» Stiftung zum 2V. Juni 1811 zur Unterstützung armer Kranker zum Gebrauche Böhmischer und Sächsischer Bäder Ende des Monats Mär, verfügt werden wird, so daß Unterstützungsgesuchen, welche nach dem 2V. März ein- gehen, keine Aussicht aus Berücksichtigung eröffnet werden kann. Die betreffenden Unlerstützungsgesuche sind durch mottvtrte ärztliche Zeugniffe über die Curbedinf- tigkeit sowie durch zuverlässige Zeugnisse über die Mittellosigkeit der Kranken unter Angabe ihres Alters zu begründen. Was die auf das Bad Elster gerichteten Gesuche insbesondere anlangt, so ist bezüglich der hierzu erforderlichen ärztlichen Zeugnisse auf die Vorschriften der durch die Leipziger Zeitung und das Dresdner Journal erlassenen Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 6. Februar d. I. hinzuweffen. Noch ist darauf aufmerksam zu machen, daß den sehr zahlreich eingehenden Gesuchen gegenüber die Mittel der Sächsischen Stiftung nicht genügen, um auch solche Bittsteller zu berücksichtigen, welche schon zu wiederholten Malen Unterstützungen aus derselben Stiftung empfangen haben. Dresden, am 18.Februar 1880. Ministerium des Innern. IV. Abheilung. V. Zahn. Röbe r. 2) Fabrikarbeiter Johann August Tupawk, 24 Jahre alt, innerhalb des Deutschen Reichs zuletzt in Droben wohnhaft, später in Oryszew in Rußland aufhältlich, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte m den Dienst deS stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militairpflichtigcn Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. ""Ä-L-,. -m «. AM 1880, 0 Mr, vor die l. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Bautzen, Schloß Ortenburg, Schwurgenchtsgebäude, B^ei unentschuldigt^»! Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8 ä72 der,Straspro« ordnung von dem Königlichen Civilvorsitzenden der Ersatz-Commission zu Löbau bezlehendlich Bautzen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurthem werden. Bautzen, den 20. Februar 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. or. Fiedler. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den 30. April 1880 das der Frau Marte verehel. Rölke geb. Rtmschke in Malschwitz zugehörige Feldgrundstück No. S04 de, Flurbuchs sür Malschwitz und Fol. 78 des Grund- und bvpolhekenbuchs für Ober-Malschwitz, welches Grund stück am 14. Februar 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 450 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gcrichtsstelle und im Gasthofe zu Malschwitz aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bautzen, am 16. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. Heinzmann, Amtsrichter. Die aus den 20. April 1880 angesetzte Zwangsversteigerung des dem Bleicher Carl Gottfried Müller in Wehrüdors zugehörigen Bleichereigrundstücks No. 65/60 deS Katasters für WehrSdorf, Fol. 60 des Grundbuchs für diesen Ort, sinket nicht statt. Königliches Amtsgericht Schirgiswalde, den 20. Februar 1880. Scheuffler. Telegraphische Correfpondenz. München, 21. Februar. Der Neichsrath hat das Gesetz, bctr. den Aufschlag auf die Branntwein steuer, im Wesentliche» nach den Beschlüssen der Zweiten Kammer genehmigt. Der Antrag der Grafen Ortenburg und Tracheiifeld, das Gesetz abzulehnen und die Regiert»» um die Vorlegung eines neuen Gesetzentwurfs mit mäßigeren Steuersätzen, sowie um Zulassung einer Schanksteuer zu ersuchen, wurde abgelehnt. Der Landtag ist heute Abend durch eiu königliches Rescript bis auf Weiteres vertagt worden, nachdem die erzielte Uebcreinstimmung der Abgeordnetenkammer mit dem Reichsrathe in Betreff der Credite für außerordentliche Heeresbedürfnisse, sowie in Betreff des Finanzgesctzes bekannt gegeben war. Wien, 21. Febrnar. Ein officiöser Wiener Brief der„Bohemia" versichert, an dm Schulgesetzen würden nur solche Abänderungen getroffen, welche den Geist des Gesetzes nicht alteriren und nur solche Ucbelständc beseitigt, welche auch liberalcrseits anerkannt werden. Die Ein gabe der Bischöfe sei abgetha» und werde auf die Ne gierungsaction keinen Einfluß ansüben. Wien, 21. Februar, Abeuds. Die „Polit. Corresp." veröffentlicht den Wortlaut der identischen Note, mit welcher die Regierungen von Deutschland, Frankreich und England die Anerkennung Rumäniens in Bukarest notificirten. Die Note besagt: Die Negierungen ver möchten die getroffenen konstitutionellen Bestimmungen Betreffs der in Rumänien domicilirenden Personell nicht christlicher Riten nicht als den Anschauungen der Signatar- Mächte des Berliner Vertrages gänzlich entsprechend an zuerkennen, sie hätten indcß, im Vertrauen auf den kund gegebenen Willen der fürstlichen Regierung, sich bei An wendung dieser Bestimmungen immer mehr dem liberalen Gedanken der Mächte zu nähern, und um der rumänischen Nation einen Beweis ihrer freundschaftlichen Gesinnung zu geben, beschlossen, die Unabhängigkeit Rumäniens ohne weiteren Verzug anzuerkennen und mit der fürstlichen Re gierung in regelmäßige diplomatische Beziehungen zu treten. Wien, 22. Februar. Der Eisenbahn-Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat mit 19 gegen 4 Stimmen die Anträge des Sub-ComitöS Betreffs der Arlbergbahn als Grundlage für die Specialdebatte angenommen. Rom, 20. Februar. Der Papst empfing am heutigen Jahrestage seiner Wahl die Cardinale, Prälaten, Nobcl- garden und eine größere Anzahl anderer Personen, welche ihre Glückwünsche darbringen wollten, in Audienz und sprach hierbei dem heiligen Collegium sciucn Dank aus für dessen Unterstützung bei Leitung der Kirche. Die Behufs der Verbesserung der Verhältnisse der Kirche ge machten Anstrengungen seien zwar nicht ganz erfolglos geblieben, die Verhältnisse seien jedoch noch immer schwierig und die Periode harter Prüfungen sei noch nicht beendet. Der Papst berührte auch das Attentat gegen den Kaiser von Rußland, beklagte die sich so oft wiederholenden Symptome gesellschaftlicher Verdcrbniß, drückte jedoch auch seine Freude darüber aus, daß die göttliche Vorsehung über das Wohl der menschlichen Gesellschaft und über das Lebe» der Staatsoberhäupter wache. Endlich erwähnte der Papst den Besuch, dcu ihm der Fürst von Bulgarien abgcstattet habe. Er fügte hinzu, daß er die besten Hoff- mmgen sür die Zukunft der Kirche im Oriente hege und zwar in Folge der Wohlgcneigtheit der dortigen Fürsten, unter denen er den Fürsten von Rumänien besonders rühmend hervorhob. Die Deputirtenkammer hat heute den Etat für das Justizministerium geuchmigt und mit der Berathung des Marinebudgets begonucu. Die Mitglieder der „Vega "-Expedition sind heute hier angekommcn und von der geographischen Ge sellschaft, den Vertretern mehrerer anderer Corporationen und von der schwedischen Colonie am Bahnhofe empfangen worden. Bei dem schwedischen Gesandten findet heute ihnen zu Ehren ein größeres Diner statt. Nom, 21. Februar. (N. F. P.) Die Curie er klärte officiös dem italienische» Justizminister/ sie habe die nöthigen Maßregeln getroffen, daß die künftig er nannte» Bischöfe nach der Vorschrift der bestehenden Gesetze das Exequatur verlangen. Paris, 20. Februar, Abeuds. Die „Agence Havas" meldet, daß die auf erfolgte Mitteilungen stattgchabte Verhaftung eines russischen Unterthanen wegen Ermittelung der Identität eine Zeit lang Schwierigkeiten verursachte. Gegenwärtig scheint festgestellt, daß derselbe sich „Hartmann" nennt, russischer Unterthan ist und dcs an der Moskauer Eisenbahn gegen den Kaiser von Ruß land begangenen Attentates verdächtig erscheint. Das Verlangen, daß derselbe nach Rußland ausgeliefert werde, ist ossiciell gestellt; dieses Verlangen bedarf indeß noch der Unterstützung durch ordnungsmäßige Requisitionen und gewisse Schriftstücke, welche augenblicklich erwarte werden. Daß mehrere Deputaten im Interesse der Frei lassung des Verhafteten Schritte gethan hätten, ist durchaus unbegründet. Die telegraphische Antwort des Kaisers von Rnß - land auf das Glückwunschtelegramm des Präsidenten Grövy lautet: „Ich danke Ihnen herzlich für die Ge fühle, die Sie mir ausdrücken. Der Geist des Bösen wird eben so wenig müde, als die Gnade der Vorsehung. Ich zähle gern ans die Sympathie aller braven Menschen." Paris, 21. Februar. (K. Z.) Laut Nachrichten aus Algier ist ernstlich die Rede von Verhandlungen mit Marokko wegen einer „Grenzberichtigung"; es handle sich um Herstellung der alten Grenzen Algeriens unter der damaligen Regentschaft; die „Berichtigung" würde eine wesentliche Vergrößerung ergeben. Der Be fehlshaber der Division in der Provinz Oran hat Weisung erhalten, eine Arbeit vorzuberciten, in welcher die zu be setzenden strategischen Punkte bezeichnet, die zur Besetzung derselben erforderliche Truppenzahl angegeben und das Nähere über die militairische Action, welche als nahe be vorstehend gelten dürfte, bezeichnet werden soll. — Der Diöcesan-Ausschuß der katholischen Schulen von Paris veröffentlicht in seinen Blättert! ein Schreiben, in welchem Geldzeichnungen zur Ersetzung von 36Congreganisten- schulen, welche der Polizeipräfect noch beseitigen will, verlangt werden. — Das Transportschiff „Loire", das Amnestirte von Nen-Caledonien an Bord hat, ist in Brest immer noch nicht eingetroffen. Paris, 21. Februar, Abds. Der Ministerrath hat sich heute mit der Angelegenheit deS verhafteten russi schen Unterthanen Hartmann beschäftigt, aber noch keine Entscheidung darüber getroffen. Von Seiten des russischen Botschafters, Fürsten Orlow, ist die Mittheilung aller die Auslieferung des Hartmann begründender Schriftstücke zugesagt worden. Prinz Jürome Napoleon, welcher unbedeutend er krankt war, ist, dem Journal „l'Ordre" zufolge, voll ständig wieder hergestellt. Deputirtenkammer. Bei der Berathung der Zoll- Tarifvorlagen vertheidigte der Deputirte Rouher das Kaiserreich gegen den Vorwurf, die Verträge vom Jahre 1860 übereilt abgeschlossen zu haben, und erklärte, daß dieselben lange und reiflich berathen worden seien. So dann kritisirte der Redner die einzelnen von der Commission beantragten Tarifsätze, welche er als zu hoch bezeichnete. Die Befürchtungen wegen der Concurreuz dcs Auslandes halte er für übertrieben. Schließlich wies der Redner auf die Zunahme der Gesammt-AuSfuhr Frankreichs unter dem Regime des Handelsvertrages hin. London, 21. Februar. Oberhaus. Der Herzog von Argyll griff in einer fast 2sj Stunden dauernden Rede die Politik der Regierung bezüglich Afghanistans auf das Heftigste an und verlangte die Vorlegung des in Kabul entdeckten russischen Schriftwechsels, hinsichtlich dessen er sehr skeptisch sei. Die gesammte Transaction der Re gierung in Afghanistan verdiene den schärfsten Tadel; sie habe die Ehre des britischen Namens befleckt. Der Staats- sccretair für Indien, Cranbrook, vertheidigte die Politik der Regierung gegen die Angriffe Argyll's, indem er er klärte, die englische Negierung habe Denjenigen, welcher den Schlüssel von Indien habe, treulos gefunden und müßte daher selbst den Schlüffe! nehmen; sie habe die Pässe besetzt, welche sie auch behalten würde. Die Re gierung habe diejenige Politik adoptirt, welche sie am Vor heilhaftesten für den Schutz Indiens hielt und werde sie aufrecht erhalten. Der bezügliche Schriftwechsel könne nicht vorgelegt werden. Im weiteren Verlaufe der Debatte vertheidigte auch Lord Beaconsfield die Politik der Regierung bezüglich Afghanistans und erklärte, die Re gierung habe die Zeit für gekommen erachtet, wo eS zu entscheide» galt, wer die großen Thore Indiens besitzen sollte. Sie habe beschlossen, dieselben in Besitz zu nehmen und zu beherrschen und habe dies Ziel mit vollem Erfolg erreicht. Nichts habe sich ereignet, waS die Regierung zu einer Aendcrung ihrer bisherigen Politik bewegen könnte. Es sei unmöglich, Afghanistan zu verlaffen, während es der Anarchie preisgegeben „Seien wir fest entschlossen und lassen wir die Afghanen wissen, daß wir bereit sind, gerecht zu sein, daß wir aber auch entschlossen sind, Ge horsam zu verlangen; die Schwierigkeiten und Verwickel ungen werden dann sofort verschwinden." Argyll zog hierauf seinen Antrag auf Vorlegung des Schriftwechsels zurück.