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L88S Nr. SA Mittwoch, den 22. Februar »8»at»»L«r «»«'duodtaQ» »»> »H«o, L«^».L1,U«NM»D»»k» m 8»uw«» llMunLrd.), Enteilt ia l^d»a, I^ppttööd iu 'M a«» »d«L^i »a—^dOkä«, Verordnungsblatt der Kreishauptmannschaft Bautzen zugleich als Konsistorialbeyörde der Lverlansitz Bon dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll Montag, den 22. Mat 1882, daS dem Handelsmann Wilhelm Järschel in Weifa zugehörige bausgrundstück No. III des Calaslers, No. 160 deS Flurbuchs, No. 367 des Grunv- und Hppvihlkenbuchs für Weiss, welches Grundstück am 10. Februar 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten aus 850 Mark — - gewürdert worden ist, notwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichlSstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schirgiswalde, am 13. Februar 1882. Königliches Amtsgericht. 0r. Nodig. vr. v Feilitzsch. Amlsötall der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Hennhut, Bernstadt, Ostritz und Reichenau, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichcn der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels und Gewerbekammer zu Zittau. Bekanntmachung. Die Bestellung der Postsendungen durch Eilboten betr. Für die Bestellung der Postsendungen durch Eilboten treten vom 1. Mürz ab folgende Bestimmungen versuchsweise in Kraft. Bei Vorausbezahlung des Eilbestellgeldes für Sendungen nach Landorten kommt wie bei Telegrammen eine Gebühr von 80 Pfennig für Briese, Postanweisungen und Geldbriese, dagegen für Packele eine solche von I Mark 20 Pfennig ohne Unterschied der Entfernung zur Erhebung. Für die Eilbestellung im Orlsbezirk der Postanstallen kommt im Fall der Vorausbezahlung die seitherige Gebühr von 25 Pfennig für olle Gegenstände außer den Packeten, für letztere der Satz von 40 Pfennig zur Anwendung. Ist daS Ellbestellgeld nicht im Voraus entrichtet, so hat der Empfänger, wenn er die Sendung annimmt, daS volle Botenlohn zu zahlen. Den Eilboten werden Geldbriese und Werthpapiere bis zum angegebenen Werth von 400 Mark, Postanweisungsbelräge ebenfalls bis zur Höhe von 400 Mark milgegeben. Eilpackele im Gewicht von mehr als 5 lc^ werden nur insoweit abgetragen, als die Postanstalt am Bestimmungsort es für angängig erachtet. Bei Vorausbezahlung des EilbestellgeldeS ist unter dem die Eilbestellung ver langenden Vermerk der Zusatz „Bote bezahlt" zu machen. Berlin IV., 20. Februar I8Z2. Der Staatssecrctair des Reichs-Postamts. Stephan. 1»^,) »dchvä» 7 vö kO L« 7^. ^do»L«- LR»» «In« 1» 4 X) SsdLdr tO btt«tUod« 10 «1 (auä ÜÄ!!» H*^***^"^ trü S Mir Konkursverfahren. n-k," dna M„möaen krerrn »rtevrt» Wilhelm Beckels zu Nieder-Slrabwalde und Kötzschenbroda bei Dresden wird, da er seine Zahlungen eingestellt hat, heute, am 20. Februar 1882, Vormittags ' ,10 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Herr Orts- und Friedensrichter Wenzel I zu Oberoderwitz, Hain, «nlh., wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 1k. März 1882 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und kintretenden Falles über die in 8 120 der Nonkursordnung bezeichneten Gegenstände, auf den 1«. März 1882, vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 4. April 1882, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum -8. Februar I8d- Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Herrnhut, am 20. Februar 1882. vr. Wauer. Beglaubigt: Aktuar Faust, Gerichtsschreiber. j. 0. ll»il« t» >. ' i» 0, » AHrWn. Telegraphische Korrespondenz. Karlsruhe, 20. Februar. Nach dem heute veröffent lichten Bulletin ist der Gesundheitszustand des Groß- Her z o g S fortdauernd gut. Die Brauchfähigkeit des Seh organs nimmt regelmäßig zu, immerhin werden noch Wochen zur gänzlichen Beseitigung des Augenleidens nötig sein. Sobald der Zustand der Augen die Bewegung in freier Luft gestattet, ist, da die Körperkräfte zunehmen und Schlaf ge nügend vorhanden ist, der baldige Eintritt der vollen Gesund heit zu erwarten. München, 20. Februar. Die von der heutigen „Münchener Morgenzeitung" gebrachte Nachricht über die Genehmigung eines Entlassungsgesuchs des Kultusministers v. Lutz kann nach an kompetentester und authentischster Stelle ungezogenen Erkundigungen als völlig unbegrün det bezeichnet werden. Der Kultusminister hat weder ein Entlassungsgesuch eingereicht, noch auch die Genehmigung eines solchen erhalten. Wien, 20. Februar, abends. Die „Neue Freie Presse^ erklärt die vou auswärtigen Blättern verbreitete Mitteilung daß die österreichische Regierung sich bereit erklärt habe Montenegro alle durch die Aufstellung eines Grenzkordons entstandenen Kosten zu ersetzen, für unrichtig. Nach amtlichen Meldungen finden in den Bezirken von Gaczko, Konjice, Nevesinje und Stolac, sowie in Zubci noch häufig Raub anfälle statt. — Am 17. d. hatte eine In fanterie- und Gendarmerie-Abteilung bei Prjedor einen Zu sammenstoß mit etwa 80 Insurgenten, letztere wurden mi einem Verluste von 10 bis 15 Toten zurückgetrieben. Die österreichischen Truppen hatten keine Verluste. Bei Ledenice und Stepen finden täglich Geplänkel mit einzelnen Insur genten statt; bei einem solchen wurde am 15. d. Korporal Nimmerberger vom 14. Infanterieregiment schwer und am 18. d. Oberlieutenant Szathmary vom 3. Fcldjägcrbataillon leicht verwundet. Über sonstige Gefechte in der KrivoScie liegen keine Meldungen vor. Die Befestigungsarbeiten bei Ledenice, Stepen und Greben, sowie die Herstellung von Wegen schreiten rasch fort. — Aus Trnowa wird die durch stärkere Patrouillen bestätigte Ansammlung von Insurgenten östlich vom Nogaisattel gemeldet. Am 18. d. ist Oberst Zambauer mit 3 Bataillonen und 2 Geschützen über Erni (?) und Oberst Hotze mit 2 Bataillonen und 2 Geschützen über Sas vorgerückt. Die Kolonne Zambauers traf bei CruScica auf Insurgenten und trieb dieselben nach kurzem Gefecht auseinander; die Truppen verloren 4 Verwundete, die Insurgenten ließen 5 Tote und 7 Verwundete in den Händen der Truppen. CruScica, aus dessen Häusern auf die Truppen geschossen worden war, ist zum größten Teile niedergebrannt. Nom, 20. Februar. (N. Fr. Pr.) Die Mitglieder anti-klerikaler Vereine, 2000 an der Zahl, zogen gestern mit Fahnen und Musik zum Kapitol, um der Freude über das errungene Wahlrecht Ausdruck zu geben. Der Bürgermeister, der sie empfing, richtete an sic die Auf forderung, für die liberalen Ideen zu agitieren. Die Ar beiter der Gewerkschaften von Schio haben an ihre Kame raden einen Aufruf erlassen, nur Männer zu wählen, welche für den Schutz der nationalen Arbeit einstehen. Paris, 19. Februar, abds. Der Minister des Innern hat ein Rundschreiben an die Präfekten gerichtet, Worin dieselben ersucht werden, ihm diejenigen Niederlassungen zu bezeichnen, nach welchen die ausgewiesenen OrdenSgeist- lichen etwa versuchen sollten, zurückzukehren. Paris, 20. Februar. DaS „Journal osficicl" ver öffentlicht die Ernennungen de CourcyS zum Komman deur des 1. Armcccorpö (Lille), Cornats zum Kommandeur deS 3. Armcccorpö (Rouen), BcrckhcimS zum Kommandeur der 4. ArmeccorpS (Le Manö), SchmitzS zum Kommandeur des 9. Ärmcccorps (Tours), GallifetS zum Kommandeur des 12. ArmeccorpS (Limogeö)und ChanzyS zum Kommandeur des 6. ArmeccorpS (Chillons für Marne). London, 20. Februar. Fast alle Blätter besprechen die Rede des Generals Skobeleff und sprechen ihre Überraschung und ihre Mißbilligung über dieselbe aus. Die „Times" sagt, eS sei hohe Zeit, daß den schürenden und beunruhigenden Reden von Männern in so hoher Stellung, wie sie General Skobclesf einnchme, ein summarisches Ende gemacht werde; cs sei jetzt die erste internationale Pflicht Rußlands, dafür zn sorgen, daß einem Bundesgenossen nicht durch die Reden oder Handlungen von Angehörigen der russischen Militärkaste Verlegenheiten bereitet würden. Der Petersburger Hof sei verpflichtet, Österreich durch das Wort und durch die That zu beweisen, daß er getreulich festhalte an dem Berliner Vertrage; Österreich habe in seiner schwierigen und delikaten Lage Anspruch auf die loyale Unterstützung aller Signatarmächte des Berliner Vertrags. DaS geringste, was Europa erwarten könne, sei, daß alle diese den europäischen Frieden gefährdenden Reden hoch- gestellter Persönlichkeiten, für welche die russische Regier ung die moralische Verantwortung trage, sofort desavouiert und unterdrückt würden. Petersburg, 20. Februar. Nach einer durch AuS- jang bei dem Bezirksgerichte erfolgten Bekanntmachung nehmen die Verhandlungen in dem politischen Prozeß gegen Michael Trigonia, Nicolai Ssuchanofs und Genossen morgen unter dem Präsidium dcö Senators Dcjer ihren Anfang. Angeklagt sind 21 Personen. Die Verhandlungen finden auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 14. Novbr. 1881 unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt, nur Ad- ministrations- und Justizbeamtcn, sowie den nächsten Ver wandten der Angeklagten ist der Zutritt gestattet. Der „Regierungsanzeiger" wird morgen einen Artikel veröffentlichen, in welchem erklärt wird, daß die Politik dcr russischen Negierung durch private Meinungsäußer ungen in keiner Weise engagiert sei. Die Politik der russischen Regierung bleibe eine friedliche und stütze sich auf die Verträge. — In gleichem Sinne wird das „Journal de St. PöterSbourg" an daS Rundschreiben des Leiters des auswärtigen Amtes, von Giers, bei der Thron besteigung Kaisers Alexander III. erinnern und nochmals hervorhcben, daß die russische Politik den historischen Tra ditionen und historischen Freundschaften treu bleiben werde und daß diese Politik zugleich eine friedliche und der Ent wickelung der ökonomischen und socialen Lage des Landes gewidmete sein werde. Belgrad, 19. Februar. Der General Tichomir Nicolic und der serbische Gesandte in Petersburg, Oberst Horwatowitsch, haben die Übernahme des Kriegs ministeriums abgclehnt. Dem Vernehmen nach steht auch die Demission des Ministers der öffentlichen Bauten, Gu- do witsch, zu erwarten. Konstantinopel, 20. Februar. Der Ball auf der deutschen Botschaft, der für gestern in Aussicht genommen war, wurde wegen des Ablebens der Gemahlin des belgischen Gesandten abgesagt. Die Mitglieder der außerordent lichen preußischen Gesandtschaft machten gestern den höchsten türkischen Würdenträgern ihre Besuche und empfingen heute deren Gegenbesuche. Der Chef der Mission, Fürst Radzi will, erhielt vom Sultan den Osmanicordcn erster Klasse, Prinz Neuß XVIII. den Medjidieordcn erster Klasse; den Majors v. Bcvernförde und v. Below wurde dcr Mcdjidie- orden zweiter Klasse und dem Lieutenant Prinzen Radziwill der Medjidieordcn dritter Klasse verliehen. Deutsche- Reich. Dresden. Se. Majestät dcr König haben zn geneh migen geruht, daß dcr Hofrat Professor I)r. Wiedemann in Leipzig das ihm vom Präsidenten dcr französischen Re publik verliehene Offizicrskrcuz dcr Ehrenlegion annchmc und trage. — Für die Braudkalamitosen m Mylau hat Sc. Maj. dcr König 300 Mark gespendet. Berlin, 20. Februar. Der Kaiser empfing gestern den Prinzen August von Württemberg und hörte heute den Vortrag des Chefs des Civilkabinctts, Wirklichen Geheimen Rates von Wilmowski. Die Kaiserin wohnte gestern dem Gottesdienste in dcr Marienkirche bei. — Dcr Bundesrat hat in dcr Sitzung vom 5. De zember v. I. beschlossen, die Bestimmung im H 1 dcr unter den Negierungen des Zollvereins vereinbarten Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Salzabgabe vom 12. Oktober 1807 durch die nachstehende Vorschrift zn cr- setzen: „Die Salzabgade wird nach dem Nettogewicht erhoben. Die Ermittelung deS letzteren tann bei Salz in Säcken m der Weise ersolgen, das, das Gewicht dcr zur Verpackung dienenden Säcke ermittelt und von dem durch die Verwiegung dcr gesülltcn Kolli sich ergebenden Brutto gewicht abgcsetzt wird. Dabei ht cs statthast mchrcrc Salzsäckc von gleicher Gröhe und gleichem Stosse zusammen zu verwiegen und hier nach eine durchschnittliche Tara zu berechnen. Von der Ermittelung des Nettogewichts durch Verwiegung kann Umgang genommen werden, wenn dcr Etcucrpflichtige sich mit einer Taravergütung von begnügt". — Die Erhebung der Beruf östatistik soll nach den dem Bundesrat vorgclcgtcn Aufstellungen am 5. Juni d. I. stattfinden. Die icrtig bearbeiteten Resultate der einzelnen landcsstatistischen Centralstcllcn sind dem kaiserlichen statisti schen Amt teils bis 1. April, teils bis 1. Juni 1883 zn- zustellen. — Das „B. T." bemerkt: Aus bester Quelle hören wir, daß man in Bundcsratskrciscn mit dem Gedanken umgeht, auf deutsche, zur Ausfuhr gelangende Fabrikate Export prämien zu gewähren. Man glaubt, dies als eine „Aus- führungsbcstimmung" zum Zolltarisgcsctz ansehcn zu dürfen und zur Realisierung auf die Mitwirkung des Reichstags verzichten zu können. Die Nachricht ist gccignct, Bcdcnkcn in ver- fastungsrcchtlichcr und wirtschaftspolitischer Beziehung Hervorzurusen. Wenn eine so einschneidende Maßregel ms Leben treten soll, ohne das; die Volksvertretung gehört wird, dann ist dcr ncuc Zolltarif in wcscnt- sichen Teilen überhaupt dein diskretionären Ermessen des Bundesrats überlassen. Als man sich vor die Notwendigkeit gestellt sah, für die Handhabung jenes Gesetzes dem Bundcsrat cmcn gewissen Spielraum zu gewähren, wurden gleichzeitig die einzelnen Fälle genau präcisiert, in denen diese freiere Bewegung stattzufindm hätte, so beispielsweise bei dcr Bewilligung von Privattransillägcrn für Getreide, Holz rc. Eine Aus dehnung dcr „Ausführungsbeslimmunaen" aus die Gewährung von Ex portprämien kann hiernach in keiner Weise in dcr Kompetcnz dcr Rcichs- regicrung licgcn. Vom wirtschaftlichen Gcsichtspunktc aus wärc die Mahrcgel gleichbedeutend mit der Etablierung eines wenig würdigen Kon- kurreiizkampfes der einzelnen Industriezweige um die Gunst des Kanzlers, eines Kampfes, bei welchem der Produzent den Vorteil hätte, der Kon- sument die Lasten des Zolltarifs verstärkt trüge und die Reichstage von erheblichen Mindereinnahmen bedroht wäre.