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T ituls tliek aanae- streifen igeben. iter- / '-'l Ühr, in >eik ge- lrcichm Mß- 8 7 Uhr, S zum Huß. m Frci- erzlichen im Wie-. abge- sche M- r ähnli- on ml- ich LÄ- konnte, «s 8e« 'i> Freiberget Anzeiger Tageblatt verantwort!. Redacteur: Karl Julius Frotscher in Freiberg. Erscheint täglich früh » Uhr, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. — Preis, halbjährlich 22V, Ngr. Inserat« die gespalt. Zeile 5 Pf. . , . Freitag, den 5. Oktober »o. 12L. des gedachten Handwerkervereines befindlichen KaferNöm konfignitt gis wesen sein, um im Weigerungsfälle sofort mit den Waffen einzuschrri- ten. DaS Ereigniß hatte heute im Handwerkerstande außerordentliches Aussehen hervorgerufen, namentlich da alle Beremsmitglieder behaup ten, sich nicht des geringsten Vergehens gegen die Obrigkeit braucht zu sein. Der Verein zahlt mit Ausschluß der Damenwelt über Mitglieder. . Gieße», 28. September. Heute wurde hier ein Plakat ange gen, worin die Bürger Gießens zur Wahl Vogt'S und Hildebt aufgcfordcrt werden. Von etwa 40 Bürgern ist die AufforderuH unterzeichnet. Sie verlangen die Wahl der gedachten Männer um deswillen, weil nur diese geeignet seien- die Durchführung der deut schen Rcichsverfassung nachdrücklich zu verföchten und die deutschen Grundrechte zur Geltung zu bringen. , Schleswig, 29. Septbr. Der erste Akt der thatigen Bewc^mg gegen die von der sogenannten LandcSversammlung hergesandten Per sönlichkeiten, welche in die gesetzliche Otdnung der hiesigen Administra tion cingreifen sollten, hat begonnen. Der dänische Etatsrath Ko- nerup-Borch, Däne von Geburt, hat soeben auf eine Weise unsere Stadt verlassen müssen, daß jeder Nachfolger auf solchen Wegen ab-. , geschreckt werden dürfte. Schon gestern trat eine sichtbare Beweglwg ein, als ein Zug preußischer Artillerie von der Altstadt nach dM Schlosse Gottorf um 40 Uhr Abends dislocirt ward und eine Kom- pagnie Infanterie Marschordre erhalten hatte. Man glaubt allgemein, j daß ein neuer Postmeister im Anzuge sei, und erwartet diesen, um ihn zu bitten, sofort zurückkehren. Heute Morgen empfing der Stem- , pelpapicrverwalcr ThedenS die Anzeige, daß der dänische EtatSrath Konerup-Borch, früher Auditeur, dann auf Ranzau Amtsverwalter ! und später ebenfalls im Westeramt HadrSleben als Amtsverwalter 4 angesetzt, bis er nach unserer Erhebung nach Dänemark ging, kommen würde, um das gestempelte Papier mit der königl. dänischen Krone und der Namenschiffre des Königs von Dänemark zu bezeichnen. Zwei Stunden später begegnete der schleswig-holsteinische Beattitedib- sem Abgesandten auf der Straße, der die Sache sofort abzNMschM wünschte. Jener entschuldigte sich und die vierte NachmittagSstunde wurde bestimmt, wo Herr Konerup mit einem preußischen Offizier er scheint. Herr ThedenS bemerkt, als jener das gestempelte Papier ge gen Bescheinigung ausgeliefert wünscht, daß er dieses nicht'thun, auf jeden Fall auch erst remonstriren werde, weil die Zweck - und Nutz losigkeit der beabsichtigten Maßregel mündlich von ihm bereits dar gelegt worden sei. Die VerwalmngSkommisfion sei damals auch da mit einverstanden gewesen. Der Beamte müsse folgen, meint jener; aber auch denken, wird erwidert. Herr Konerup bemerkt ferner, haß Politisches. Leipzig, 2. Okt. Die konservativ-liberale Partei veröffentlicht heute ihre Kandidatenliste. Sic schlägt Harkort und Buchhändler Reimer für die erste Kammer vor, Bürgermeister Koch, Kürschner- obermcisicr Francke und Professor Biedermann für die zweite Kammer. Mit dem konstitutionellen Vereine hat sie sich nicht über eine Liste zu vereinigen vermocht. Nur Koch und Harkort stehen auf beiden Listen; letzterer ist jedoch von den Konstitutionellen für die zweite Kammer empfohlen. Waidhkim, 2. Okt. In einer heute hier abgehaltcncn Besprechung wurden seilen der demokratischen Partei folgende Kandidaten für den nächsten Landtag aufgestellt: 29. Bezirk: Buchdruckereibesitzer Thall witz in Döbeln; 30. Bezirk: GcrichtSdircktor Höffner in Nossen; 32. Bezirk: Advokat Hermann Klinger in Dresden (vormaliger Bürger meister in Leipzig) zur zweiten Kainmer; Mühlenbesitzcr Kaufmann in Obergruna und Gutsbesitzer Franz Clauß in Zennewitz von vorbe- ^nanntcn drei Bezirken zur ersten Kammer. Kamenz, 1. Okt. Bei uns hat unter den Kandidaten für die erste Kammer die schönste Aussicht gewählt zu werden: 0r. zur. Eduard Minckwitz in Dresden. Aus den „unteren Schichten des Volkes" hcrvorgegangcn, kennt er dessen Bedürfnisse und hat der Sache des Volkes, welche die Sache der Freiheit ist, von jeher seine Kräfte mit Beharrlichkeit und Geschick gewidmet; zuletzt noch hat er dieser heiligen Sache seine persönliche Freiheit zum Opfer gebracht. Er befindet sich unter den Maigefangenen. Unsere Gegner suchen ' daraus einen Vorwand abzuleiten, gegen seine Wahl zu wirken, in dem sie uns wcißmachcn wollen, Minckwitz sei nicht wählbar, weil verhaftet und als Stadlrath suspendirt. Doch lassen wir unS in so plumper Falle nicht fangen. Wir wissen, daß Niemand uns hindern kann, auf unsere Stimmzettel den Namen des ManneS zu schreiben, der seit Langem unsere Zuneigung und unser Vertrauen besitzt. Die Kammer wird dann nach erfolgter Wahl entscheiden, ob sic diese Wakl anerkennt oder nicht. Wir haben zu den künftigen Kammern das Zutrauen, daß sie sich nicht zu Werkzeugen der Reaktion herge- bcn werden. Also wir wählen in die erste Kammer den vr. Eduard Minckwitz! Knüll, 1. Oktober. Gestern Abend erfolgte seitens der Polizei die Auflösung der geselligen Versammlung des Handwerkervereins in der Johannisstraße. Die Ursache der Auflösung ist unbekannt. Die mit ihren Frauen zahlreich versammelten Handwerker fügten sich zwar in die Auflösung, waren aber ersichtlich sehr bitter gestimmt. Dem Vernehmen nach sollen die Truppen in den, in der Nähe deS Lokales