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' '' Donnerstag, den 20. Mai 1SS7 Nr. 1l4 Iahrg. so Bor dem Rücktritt Baldwins Italienisch - ungarische Verbundenheit »M n der : An- ker- 1887, relker rmen, inten tsher i und ünem am n am der ppen. !t im den u. a. iter l Ein -weiß etter :e im nden chkett ; am !« in »eren dgen > er. ter Nat Paris, 19. Mai. In einer amtlichen Verlautbarung zum Besuch des Ssterreichksche» Staatssekretärs Guido Schmwt bei Außenminister Delbos wird betont, daß die beiden Minister Die Unterredungen mit den höchsten europäischen Persönlich keiten hätten ihm einen politischen Ueberblick ermöglicht und den Seist der Entspannung gezeigt. Der Vortrag Delbos' dauerte anderthalb Stunden. Es schloß sich ihm eine ein- gehende Aussprache an. König uyd Kaiser Viktor Emanuel hat dem Ministerprä sidenten v. Daranyi sein silbern umrahmtes Lichtbild, das die Unterschrift des Königs trägt, überreicht. ? ' Die römischenAbendblätter bringen ausführ, liche Berichte über den „triumphalen Empfang durch das hel denhafte und ritterliche ungarische Volk". „Giornale d'Italio" hebt als Freundschaftsbezeugung die Umarmung des Königs und Kaisers durch den ungarischen Reichsverweser - Horthy hervor, die von Viktor Emanuel III. in gleich herzlicher Weise erwidert worden sei. Noch niemals habe die ungarische Haupt- stadt ein so glanzvolles Schauspiel erlebt wie an diesem Mitt- woch, als sich die 18 Galawagen unter dem Jubel der Massen durch die Straßen der Stadt bewegten. ... UoInSr*»»««» o» veracht. «r. irr». M«. Sachs«. Mk.» Bwckag L. M. Bürwer, Aue» Sachse«. Kmett Sammel-Nr. LStt. Lechwttchtt« r Do»sst««ü> «oesochl«. »ib (Amt Aue) «40. SL»««b«rg 310 und Schwarrenberg 3WL rS t.) London, 20. Mai. Baldwin wird veravsfichUich la der nächsten Boche dem König sein Rücktrittsgesuch «iareiche«. Anschließend wird Rev Nie Lhamberlain zur Uebernahme de» Minlsterpräfidium« zum König berufe« «erden. Das Kabinett wird sich am darauffotzenden Montag dem Parlament in seiner neue« Form vorstellen. Es bestehe kein Zweifel, daß Lhamberlain auch die Führung der konserva tiven Pattei erhalte« wird. Engländer von Nationaltruppen gefangen. Londo «, 20. Mai. Nach einer Mitteilung des englischen Außenministeriums sind von den nationalspanische» Streit kräften 28 britische und zwei irische Staatsangehörige, die auf Seiten der Bolschewisten kämpften, gefangen genommen wor den. Es bestehe die Absicht, Berhanolnugen für ihre Frei- laffung einzuleiten. London, 19. Mai. Die englischen Lebensmittelpreise sind seit dem 1. Mai 1936 um 44 v. H. gestiegen. Die Durchschnitt», preise im Einzelhandel find um 52 ». -. höher als im Suk 1914. WWsUNWW im Geist herzlichen Vertrauens die verschiedenen Ausblicke der europäischen Lage geprüft und die llebereinstimmung der An- sichten ihrer Regierungen in den beide Länder interessierenden Fragen festgestellt hätten. Delbos und Schmidt, der sich übri- gens auf besondere Einladung der französischen Regierung in Paris aufhalte, hätten sich über die bereits auf geistigem, künstlerischem und wirtschaftlichem Gebiet erzielten Ergebnisse besonders beglückwünscht. Berlin, 20. Mai. Der Führer und Reichskanzler hat dem Präsidenten der Republik Kuba -um Unabhängigkeitstag drahtlich seine Glückwünsche Übermittelt. Berlin, 19. Mai. An den preußischen Hochschulen für Lehrerbildung und der Hochschule für Lehrerbildung in Saar- brücken kann zum Herbst 1937 noch eine Anzahl Plätze ver- geben werden. Abiturienten, die zum Wintersemester 1937/38 (Beginn 20. Oktober 1987) das Studium für das Lehramt an Volksschulen und das Studium für Las Lehramt an höheren Schulen beginnen «ollen, können sich noch bis zum 1. Juli 1937 um Zulassung zum Studium bewerben. Kowno, 19. Mai. Elf Personen — darunter zehn Juden — wurden wegen kommunistischer Wühlereien zu Zuchthaus- straft» von zwei bis zwölf » - - «Geist der Entspannung." Delbos erstattet Bericht. Paris, 20. Mai. Hm gestrtzen Ministerrat erstattete Außenminister Delbos über seine Reise nach London Bericht. Englische Kampfflugzeuge für Jugoslawien. Loudon, 20. Mai. „Daily Telegraph" berichtet, daß ein Geschwader von 10 englischen Kamvfflugzeugen an die jugo- slawische Regierung geliefert werde. Es handele sich um Hawker-Fury-Einsitzer, die mit mehreren Maschinengewehren ausgerüstet seien und eine Höchstgeschwindigkeit von 400 Stundenkilometern erreichen. Ferner habe die jugoslawische Regierung das Recht zum Bau dieses Flugzeugtyps in ihren eigenen Fabriken erworben. Sie habe bereits 75 Rolls-Royce- Motoren für' den Einbau in diese Flugzeuge in Auftrag gegeben. Englisch-polnische Zusammenarbeit. Die Besprechungen Beck« in London. Zu der gestrigen Besprechungen zwischen Ebe« und dem polnischen Außenminister Beck schreiben die „Times", daß die beiden Staatsmänner eine umfassende Uebersicht der Welt politik vorgenommen hätten. U. a. hätten sie sich mit den Fragen der Sicherheitsverhandlungen in Westeuropa und der Lage in Nordosteuropa sowie im Fernen Osten beschäftigt. Beck soll sich sehr befriedigt über die Unterredung geäußert haben. .. Warschau, 20. Mai. In der polnischen Presse heißt es, der 12tägige Londoner Aufenthalt Becks habe mehr als einmal Gelegenheit zu der Feststellung gegeben, welche wichtige Stel- lung Polen m England einnehme. Die Unterhaltungen Becks hätten mit Generalfeldmarschall v. Blomberg, dem österreichi- schen Staatssekretär Dr. Schmidt, dem türkischen Minister- Präsidenten, den Außenministern Ungarns, Finnlands, Lett- lands, dem Chef der estländischen Armee, General Laidoner, ferner mit dem Generalsekretär des Völkerbundes und mit Außenminister Delbos stattgefunden. Auch sei Beck vom Prinz- rezenten Paul von Jugoslawien empfangen worden. In den Besprechungen mit Eden sei erneut die Uebereinstimmung zwischen der britischen und, der polnischen Politik hinsichtlich der Zusammenarbeit auf dem internationalen Gebiet festgestellt worden. Die Angst vor der Wahrheit. Bob Smillie, ein Führer der „unabhängigen" Labour- Partei, die der marxistisch-kommunistischen „Einheitsfront" angegliedert ist, ist auf Veranlassung der bolschewistischen Machthaber in Valencia an der spanisch-französischen Grenze verhaftet worden, weil bei ihm Berichte über die kürzliche anarchistische Revolte in Barcelona gefunden wurden. Smillie hatte auf Seiten der spanischen Bolschewisten gekämpft und beabsichtigte, nach England zurückzukehren. — In Barcelona und Valencia soll es zu Gegenkundgebungen der Anarchosyndi- kalisten gegen den neugebildeten Bolschewistenausschuß ge kommen sein. Der sog. Ordnungsdienst soll auf das „Prole tariat" geschossen haben. Die bolschewistischen Machthaber in Katalonien hätten in alle Städte und Ortschaften der Provinz Aragon starke Aufgebote des „Ordnungsdienstes" entsandt, um neue Unruhen zu unterdrücken. Ede« berichtet der Reichskoufereuz. Lando«, 20. Mai. Nach amtlicher Mitteilung hat die erste, fast zweistündige Sitzung der Reichskonferenz mit einem Bericht Sde«s über die zwischenstaatliche Lage begonnen. Dann habe Baldwin kurz gesprochen. Wie verlautet soll der Bericht Edens nicht schwarzftherisch gewesen sein. Er soll in großen Zügen den Gang der Geschichte, angefangen vom Vertrag von Versailles, ausgezeichnet haben. Man nimmt an, daß Eden am Freitag seinen Bericht fortsetzen wird. „Daily Telegraph" schreibt, Eden habe nicht versucht die Gefahren, die sich von mehr als einer Seite zeigten, zu ver- beimlichen. Bedeutsam seien seine Hinweise, auf die Bede«, tnng oes Mittelmeer» als Verbindungslinie des britischen Weltreiches und auf die für England lebenswichtige Ünver- sehttheit der Niederlande. Baldwin habe den Vertretern der Dominien klar gemacht, daß die britische Regierung einem entschiedenen Entschluß für die Verstärkung der Weltreich. Verteidigung die allergrößte Bedeutung beimesse. Nach „Morning. Post" hat Eken darauf hingewiesen, daß die kollektiv« Sicherheit, wenn sie auch gegenwärtig nicht all- gemein annehmbar sei,'«in« lebenswichtige Notwendigkeit für da» britisch« Weltreich darstelle. Dieser Hinweis sei insofern bedeutsam, als über die Stellungnahme der Dominien im Falle eines europäischen Krieges keine völlige Gewißheit bestehe. Dies treffe besonders auf Kanada zu, das sich infolge seiner Beziehungen zu den Vereinigten Staaten völlig gesichert fühle. Es sek beschlossen worden, «ine« Sonderausschuß zur Erörte rung aller Frage« der britischen Reichsverteidigung einzn- setzen. Das bedeute, daß an den weiteren Besprechungen über die Verteidigungsfragen auch der englische Verteidigungs minister Sir Thomas Jnskip einen starken Anteil nehmen würde. Salamanca, 19. Mai. Der nationale Heeresbericht meldet von der Front von Biscaya, die Nationaltruppen seien in Amorebieta einmarschiert. Sie hätten 350 erschöpfte Per sonen, die sich in eine Kirche geflüchtet hatten, befreit. Die Bolschewisten hätten in der Ortschaft wie Barbaren gehaust. Don der Wahrheit konnten sich die ausländischen Pressever treter überzeugen. In den Morgenstunden des Mittwoch benutzten die natio nalen Flieger eine vorübergehende Wetterbesserung, um die bolschewistische Befestigungslinie von Bilbao zu bombardieren. Die Gräben wurden stellenweise eingedeckt. Die nationalen Truppen setzten ihren Vormarsch fort. Der Feind verlor über 100 Gefangen« und zahlreiche Waffen. 30 Milizsoldaten sind zu den Nationalen übergegpngen. Trinksprüche in Budapest. Budapest, 20. Mai. Gestern abend gaben der Reichsver weser und Frau Horthy zu Ehren des italienischen Königs paares und der Prinzessin Maria in der königlichen Burg ein Festessen, an dem auch Graf Ciano, Erzherzog Joseph und Erzherzogin Augusta, Kardinalfürstprimas Seredi, die Mit glieder des Diplomatischen Korps, Ministerpräsident Daranyi und sämtlich« Mitglieder der Regierung, die Präsidenten bei der Häuser des Reichstages und viele andere bekannte Per- sönlichkeiten teilnahmen. In seinem Trinkspruch wies Reichs verweser Horthy auf die Freundschaft des ungarischen Volkes füu die italienisch« Nation hin und fuhr dann u. a. fort: »I« der jüngfttn Vergangenheit, i« einer der traurigste« Epochen de» nationalen Dasein» Ungar«», mar «» gerade di« italienische Ratto«, die al» erste Ungarn die Freundeshand hinstreckte, und die in der Erkenntnis der Gemeinsamkeit der geschichtlichen Interesse« in großem Maße dazu beigetrage« hat, daß Ungarn in kurzer Zeit z« einem beachtenswerten Faktor in der internationale« Politik geworden ist. Dies« Haltung der italienische» Natton «erden wir niemals ver. gessen. Die Aufbaupolitik, deren Hauptgrundlagen von uns gemeinsam mit Oesterreich, unserem gemeinsamen Freund in den Protokollen von Rom, niedergelegt worden sind, hat sich auch bis heute als ergebnisreich erwiesen, und ich bin über- zeugt, daß diese Politik in viel stärkerer Weise nicht nur dem Wohlstand zugute kommen wird, sondern durch die Zusam menarbeit mit dem mächtigen Deutschland ein fester Eckpfeiler für die Schaffung des wahren und dauernden Friedens und damit auch für die harmonische Zusammenarbeit der Völker werden wird. Indem ich den herzlichen Wunsch ausspreche, daß die bewunderungswerte Machtentfaltung des Volkes Eurer Majestät auch in der Zukunft von den verdienten Er- folgen und Ergebnissen gekrönt werden möge, erhebe ich mein Glas auf das Wohl Eurer Königlichen und Kaiserlichen Ma jestät, Ihrer Majestät der Königin und Kaiserin, des Hohen Königlichen Hauses und auf das Gedeihen und das Glück der befreundeten italienischen Nation." Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien führte in seinem Trinkspruch u. a. aus: „Nicht ohne tiefe Bewunderung haben wir schon bei unse rer ersten Berührung mit dem ungarischen Boden gefühlt, wie der edle Geist der ungarischen Nation um uns schwebte, und sein großes, aufrichtiges und ritterliches Herz schlagen hören. Die vielgestaltigen Bande, die im Laufe von lange» Jahr- h«ndetten der Geschichte die «ngarische Ratto» «nd die italie. Nische Ration zusammengeführt haben, sind mit der Zeit «nd mit den Ereignissen immer stärker geworden, bis sie heute mit de« Protokollen von Rom eine» festen wirtschaftlichen ««d politischen Ba« bilden, in dem die beiderseitigen Erfordernisse und Interessen glücklich und harmonisch ineinandergehen und wirken. Diese nunmehr bereits seit drei Jahren zum beider- eitigen Vorteil bewährte Politik, deren Grundlagen von un- eren beiden Ländern und von Oesterreich, unserem Partner- iaat, gelegt worden sind, hat bereits in der ganzen Zone, in »er sie wirksam zu werden bestimmt ist, günstige Ergebnisse jervorgerufen und läßt mit der herzlichen Zusammenarbeit Deutschlands jeden Tag mehr ihre Wirkung erkennen, eine Politik, die im Interesse der Stabilität und des friedlichen Zusammenlebens in Europa für jede weitere Entwicklung offen steht. Mit der lebhaftesten Genugtuung für die uns in dieser herrlichen Hauptstadt zuteil gewordene Aufnahme er hebe ich mein Glas auf das Wohl Eurer Durchlaucht, Ihrer Durchlaucht Frau von Horthy und auf das Wohlergehen und das wachsende Glück des edlen und starken ungarischen Volkes." Am Mittwoch mittag gab der Reichsverweser ein Fami lienfrühstück, an dem das Herrscherpaar, die Prinzessin Maria und die Angehörigell der Familie des Reichsverwesers teil nahmen. Am Nachmittag legte der König und Kaiser am Heldendenkmal einen Kranz nieder