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IntMgenz- und Wochenblatt . . < - " für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 14. Sonnabends, den 1K. Februar. oekLmNmrteiiunZ. Um dem nawstehrnd abgedrucklcn Aufruf fördcrliw zu sein, ergehet an die Gemeindevorstande der Domcdan.n des Amtsbezirks Hiermit Verfügung, jeden Orts Meldungen zum Anschluß an den ge, dachten Verein entgegen zu nehmen und mir von dem Erfolg dis Ende Marz d. I. Nachricht zu geben. Frankenberg, am II. Februar 1854. Königlich Sächsisches Justizamt. Geüsel. Aufruf zum Anschlusse an den in Dresden bestehenden Verein zum Schutze der Thiere. Im Jahre !K4O wurde zu Dresden ein Verein gegen Thierquälerei begründet, welcher unter dem weiterhin angenommenen Namen „Verein zum Schuhe der Thiere" bis jetzt forlbestanden hat. Der Zeitgeist ist unsern Bestrebungen entgegen getreten und hat hier, wie fast überall, daS Interesse am Thierschuye gar sehr in den Hintergrund gestellt. -- So niederschlagend diese Erfahrung ist, so haben wir doch den Muth, festzuhalten an der guten Sacke, nicht verloren. Weil entfernt sind wir, uns einer unangemessenen Empfindelei hingeben, oder die Rechte bestreiten zu wollen, welche der Mensch, vermöge seiner Stellung in der Weltvrdnung über daS Thier vernuM- »äßig beanspruchen kann. Religion und Moral aber verbieten den Mißbrauch der Thiere, als eine freche und strafbare Stö rung der in der animalischen Schöpfung vorherrschenden göttlichen Ordnung. In weiten Verzweigungen bestehen viele Vereine zur Verbesserung der traurigen Lage und Emporhe bung des sittlichen Zustands hilfsbedürftiger Und herabgesunkener Menschen. Mit diesen Vereinen steht unsere Verbindung im nalM intellektuellen Zusammenhänge« (1 Denn.der Mensch, welcher der wortlosen Klage des gequälten Thieres sein Herz nicht verschließt, wird sicher zum Mitleid sich hingezogen fühlen, wenn der Nebenmensch seiner Hilfe bedarf. Da aber, wo brutale Rohheit im Umgänge mit der Thierwelt Wurzel gefaßt hat, kömten edle Ge fühle im Umgänge mit den Menschen keinen gedeihlichen Boden finden. _ Im Vertrauen auf diese unbestreitbaren Wahrheiten, versuchen wir es, daS Wiederaufblühen HmstdS Vereins zu vermitteln und denselben gewissermaßen von Neuem ins Leben zu rufen. - Unsere Bestrebungen lassen im Hauptwerke mit wenigen Worten sich andeuten. Wir wollen fe- -eb BereinSmitglied in seinem Kreise — Vie Thiere gegen Mißbrauch schützen, gegen gesetzlich verpönte Mißhandlung die Hülfe der Behörden anrufen, der höchst schädlichen, immer mehr und mehr um sich greifenden Verminderung nützlicher Thiergattungen, insonderheit der Vögel, entgegen arbeiten, die Aus führung der deshalb bestehenden Gesetze überwachen, den die Natur verschönenden Gesangvögeln, wenn