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40. Jahr.;>inq. M'/S - V»I»kt«i». ^ l.'ipitilv IIitW(!l»»IiI. Ai-itWli-i« Iv E 0 1^ Julius Svullvr, l l < <!< !,. Vallstr. IS, em>>tiolilt inß-1 ä^-ct c-r ckcmzzzttil: 11->VIUk» Ot»I^U Niici II« , «I« . IIn„>-, I^ütllvu- uuck ß,un«l- «ii «1»^» I,r,>>»«^«., iitl,«'. )rcode>i, I^N-. »ligokili'selr Uc>cUok»r»uc LItwsrIlt.8«v»trL»se1. : r>>?W 8»^ :j Ij.,tt-8>itii»pla * » u»<1 »' ' Ul-Ui'-c-II. Ijittl-llizcxw», '» ! 8>u<zel!>, 'I'cnli'-I, »' > !zelcu!lc- ^ U,tti-IO-heivcRnim ^ > Tricats tnr Ir'a-ztuwc-. j 0« .r Specisl-ksdrill zeprsxtei' LieselUsrksl» 'Mp I I >»«»n-l»l« 8«I«»n, » ^MM>M»IlG Knil/«-»!,. IN 17, voll » K fitti'ti g l I .. »1.....X .., ^ l'lii.'-Xit« il«ii, I'i'l ^ 1'tuilii >k>.ii>Lttli, > t'ilü^'v Vusriiliriln^. ,88- «Ill.t -li.. .'l.llko, «i ui. i ' I,.,. I'nnbuii. .^i ^nir - >-< 1. i.I .i.», 11 <'t> . .^iUI» .r i'.:> ^ .i.tVii - >M'l M t iti!"!!".-«' ' u , iri.ii'^i» ui> t i'i 4Ä« MLdmLLedluvu > I u»0irmli c'INl'Ijoitll. 1 »l Fasiw Lage inFriiiitreicli, Sozia Idem Versammlung Mr die Monate ^elnuar und Mär; N'»l-en B»jieNu,i>i«» ans Be „Dresdner Nack,richten" i-.r vcc-s-n l-c, imtciifichiietcr «Sc-schatispeile zu I Mark 70 Pfennige», für aosioarw bei den Icaiseclicheu si>c>stauilaltki! cui Deutschen Reichs- e-rbceie zu > ttcaik >.» pfeuuigeu auaeueiuiucn. Elcschaftsstclle der „Dresdner Nachrichten', MaricnstraneGrdgeschvsi. Politisches. Herr Perier i»l plöb.üch ein Indier Mann in der dritten Ne publik geivorden und die Zutnnst — die nächste wenigstens — geliört dein !u»no mnim Felix Faure, der ebenso wie seinerzeit Hen Earnvl als „Sicherheitslandidat" aus der Versenlnng her borgcholt ivordcn ist. Herr Faiire war bisheriger Mcnincminisler des Ministeriums Dnbn» und ist als ststchcr in der Qessentlichkeil w gut wie gar nicht hernnrgetretcn. lieber seine Personalien werden folgende Einzelheiten initgetheilt: Franz Felix Faure, ein 00. Januar I8!I zu Paris geboren, ist von Berus Schisss- rheder und hat seit Langem sein Domizil in Havre, wo er auch als Präsident der Handelslainmer snngirte. Während des Krieges von 1870 71 lonrde er Ehes eines Bataillons Mobilgarden und mlnte seine Mannschaft in Eilmärschen mich Paris, wo er gerade zu re,hier Zeit law, dem Wnlhen der Kommune Einhalt zu ihn». Deine politische Laufbahn beginnt mit dein Jahre 1881. wo er a!S rehnblilänischer Kandidat für Havre landidirte und gewählt wurde. Wenige Monate sväter berief ihn der Ministerpräsident Gambctta ,;>i»> Untcrslaatssetretär im Minislerinni des Handels und der Kolonien, am 20. Januar 1882 trat er mit den anderen Mit gliedern des Kabincts folgenden Jahres si den er vorher bekleidet Ivo er mit dem Kabinet fragen als einer der 1887 wurde er bei den als Bertretcr erkoren UiiterstaatSsctretär des Kolonialamts. 188!» wie 1893 blieben ihm seine Wähler treu und er gewann im parlamentarischen Wirken den Ruf eines hervorragenden Fachmannes in allen Fragen der Handelsmarine und der praktischen Kvlonialpolitik. Im lebten Kabinet Dnpn» trug er das Portefeuille der Marine. Seit dem Ol. März 1871 ist Felix Fanrc Ritter der Ehrenlegion. Herr Faure soll ein ssit-imnie man im besten Sinne des Wortes fein, der sich von der Stellung eines einfachen, ganz armen Schreibers in einer Gerberei zu seiner fetzigen Höhe einpvrgeschwnngen hat. Man sagt, er sei ein flechsiger Arbeiter, energischer Eharaltcr und angenehmer Gesellschafter. Das sind schätzcnswerthe private Tugenden. Herr Fanrc hat nunmehr noch den "Beweis zu liefern, dag er zu regieren und gegenüber den Lärmkcinonen des Radikalismus und Sozialismus die Wimpern ruhig und die Hand am Tcgenknans zu halten ver fleht. Man kann ja manchmal Nichtwissen, was ans einem Manne wird, der plötzlich ans dein Dunkel heraus an einen hcrvorragen den Platz gestellt wird. In der Alinosphäre der Regierung ent wickeln sich oft nngealmlc Talente und der Besitz der Macht be wirkt vieljach eine vollständige Umwandlung des ganzen WcscnS einc? Meiischen. Das sind aber doch immer nur Ansnahmciälle. Bom Standpunkt der Regel aus durste Herr Faure als Präsidenl der Republik lei» langes Leben haben. Er iann zunächst nur als eine Ucbrrgaugspersönlichkeit belrachlet werden, die den Boden vorbcreilet. entweder für den ersehnten Vielter der repnblilanischen Freiheit oder - und das ist vorerst das Wahrscheinlichere - uw ihren Bernichler. Herrn Fanre's Persönlichkeit soll nur provisorisch das groszc Leck des StaatsschisseS stopfen. Um cs cndgiltig wieder dicht zu machen, dazu gehört die vollendete Kunst eines erprobten Zinnnermanncs, der frei ist von jeder Doppelzüngigkeit und jedem Makel. Herr Dupny ist augenblicklich der Einzige, der es lönnte. Er kennt aber seine Leute und hat c-S daher mit kluger Berechnung vvrgczogen. den Eintritt des „psnchologischcn Moments" zu erwarten, um erst in der allcräuszersle» Roth das Rettungswerl zu beginnen, wenn er alle-Ehanecn einer vollkommenen Be wegnngsfreihcit für sich hat. Da der neue Präsident dieselbe politische Richtung vertritt, wie Herr Dupnv, so wäre diesem zu gleich die Möglichkeit gegeben, der neuen Regierung als Koadjutor zu dicncn. Die Rechnung ist sein, aber vielleicht zu sein. Es ist sebr leicht möglich, das; dann, wenn Herr Dupnv seine Zeit für gekommen hält, das republikanische Stnatsschisf bereits so voll Wasser gelaufen ist, das; es nuschlbar sinken »ins; und auch Herrn T»Pi») selbst mit in die Diese reiht. Frankreich befindet sich seit dein Beginne dieses Jahrhunderts in einer Art von historischer Parallclcntwickclnng zu der grossen Revolution. Die beiden Revolutionen von 1800 und 18-18, sowie die augenblickliche Krise bezeichnen ebenso viele Etappen in dieser Entwickelung. Bei der Februarrepolntivn des Jahres 1800 siegte der ideale Giwndisiiius, die Märzrcvvlution von 1818 brachte den Jakobinismus an's Ruder und dessen Traditionen haben bis jetzt am längsten anSgehalten. Ter Eäsarismnö des zweiten Empire und die scheinbare Dauerhaftigkeit eines freiheitlichen bürgerlichen Regiments haben nicht vermocht, den jakobinischen Geist zu be- wältigen. Das zweite Empire endete mit der Kommune. "Womit wird die dritte Republik ende,,? DaS ist die groszc Frage, die das moderne Frankreich und mit ihm die Welt an das Schicksal stellt. V'vsnachrichlc», Gras von Krocivw, Arthur Gcousi. Bollshuder, Stadiperordnetennlziing. Stimmveriegnngstnnst. «e>,-,jcl>l-.ve>l,»ndlnngcii Berinnthliche Witterung Worin, wollig, troclen. § ! ie ",'IiOwoil lau» nachden lnsberigen Erwhrnngen nur nngnnsttg , Aendernng eisiilne ^ lauten. Man nbertrecbl nicht, wenn man sagt, das: Frankrcich ! sich seit 1818 in eincni nnausgesclztcn lolcnten Kliicnzusland be ! snnden bal, der dadurch charaklerittisch jii. das: >» seinem ganzen - Pellanse das sozialreoolittivnälc und radilale Jatohinerthnm Schrill , iuc Schritt zur Herrschasl bor-gedrungen ist. Die jetzige Präsidenten j lrise Hot die gesghrliche Mach! dieies Elemenls in nnerwarlelei l Weise vor oller Wett enlbnllt und die ringe ericheinen nnnnichr I reit sin die Wiederholung der dritte» Phase der grosren Revolution. - snr den Ecisnrismns. Richt für den Mttrolosmiis eines dritten > Rapoleo», der ans Plirase, Blnl und Schwäche gemischt war und 1 deshalb den Keim der „Revolution der Berachtnng", die ihn 1 schließlich hinwegsegle, schon bei seinem Beginne in sich trug, auch nicht für eine» Bonlangcr oder Mcrcier, die blos; mit dem Sarras; zu rasseln und das Manlheldenthum zu rcpräsentiren verstehen: sondern für einen Mann, an dem ieder Zoll wirklich ein Mann ist. der mit eincni grimmigen, erbarmungslosen Lächeln, die „Radilanaille" um sich her zu Boden tritt und der Ration den spvrentlirrcnden Fus; so fest ans den Racken seht, das; sie wie ein Hund vor ihm schweifwedelt, wenn er nur seine Augenbrauen zilsammcnzieht. Da hinaus wollen letzt die Ereignisse in der dritten Republik. Das mnssic Easimir-Perier wissen und er wußte cs. Er war gewählt worden als der „Mann des Widerstandes", der der revolutionären und radikalen Hvdra zur Rettung der bürgerlichen Freiheit das )I. ^llllrlblF iilltlei Illllttllll»«; :j B 12 lorcksnstrssse 12 VKÜSVLkl-K. Leite rökÄerekti-. A .-wi-in-im K n 81,p H 7»^, «O. «:» cin.l «.'» l'Ig < <iu1»'i A «»Illllill'I». cc I.tiz I^i I'ir- . n>i> >Vun>olc ,o^ Ih> >. ^,'üli>il:i8i'lij'i,0l-1'sil»l iß, ^ii . .» iiliriiix^li» >-'<»,-,>«>»'vc:I>so: ^.crcl I, blc>. INO'/ küml LounabendVj 9 Januar. Wenn auch durch die freie "Ildbciloloi nign,!- Elenicnle in bei, Anwuttiland gelangl sind, die Oe nicht wüiHg l veclrelcn. so dcirj man doch »ich! von Einigen ans die Gesumm! !hett schließen. Welche Stellung nimmt der Anllogec ein um ! welche der "Bertt>eidrge> ? Lelzlc-reni ivird nicht einmal die Anllog' i im Boiveuahren zngeslelll. Die neue PiHtoge Ica! eine gr>>>:c s>olili!chc Bedeutung, denn abgesehen von der EnlObädigimg n» schuldig tjOniirlheitter, ivie sein rublel Och niclzt die Borloge g>'g>ii die Schivnrgerichte. dieses vvrtleiOiche JiiOiliit, »poiiloci, lcebcctt sam ist aber auch nainenttich die geivollic Beingniß zn> Beselznng und zur Geieb.verlheilnng dnrckx die Landesucsiizverlvaltirng. .l.i meiner Freude bal gestern der Herr Stagtsselielär erllarl. das: ec diesen Dbeil der Borlggc csts nntergeordnelen Pnnkt betrachte. Wir müssen unser Bott vor der Gefahr bewahren, dos; eine ibalere Jiistizberwaltnng die Gerichte nach politischen Rücksichten zusammen sehen lönnte: snr uns würde die Bortaac cpentncll an diesem Pnnltc scheitern. Ocedner begrüßt die Wiedereinführung der Be rnfung und die Entschädigung unschuldig Bernrthcilter. aber auch die Entschädigung unschuldig Verhafteter mühte hinzuge'eht werden, zumal in einer Zeit wie der whigen, wo io viel vechaftet wird. Die jungen ichncidrgen Richter schreiten sehr leicht dazu: es wäre gar nicht so üvel, iveirn jeder tüirstigc Richter in seiner Ausknld nngszeit auch eine Zeit lang Probe scheu müsste, um zu sehen, wie das tbrtt (Heiterkeit.) lieber das Mas: der Entschädigung un- , schuldig Bernrthcilter darf nicht, wie in der Vorlage, die Jnstizvcr. waltnng befinden. Pros. Binding hat in der „Nat.-Ztg." sehr i Recht, wenn er sagt, der Richter hat die Entschädigung scstzuschen ! und zwar derjenige, der mit dem Falle befasst war, den die be- l treffende Justizverwaltung ireigesprochen bat. Fenier wollen wir j Fall eine Verschlechterung des Wicderausnahmcvcr- 'B 2/2 . . ans keinen Falt eine . Lebenslicht anSblasen sollte. Wenn gerade er im entscheidenden ! snbrenS in den .Kauf nehmen, im Gegcnthcil. das Wiedcranfnahmc- Angcnhlick seinen Posten verlies;, so beweist diese Dhatsache in beB verfahren, mns; auch dann zulässig »eni, wenn die Thal zwar unter ängstigend nberzeiigender ,Weile die gänzliche Versahrenheit der, d.^tta.^«^e>, Gmm^deren D- angenmiciiicven '»cuialtnipe, ^ j Einspruch erhoben werden kann, wenn also beispielsweise die Strafe T Vvn irgend welcher Erkenntnis; der eigenen Schuld ist aber j so hoch bemessen wurde, weil Angeklagte und Vernrtheilte irrlhüm 0 ,ollen. Frühere Wahlen haben ja gezeigt, was ein ernstlich iii! solches thchsächticher Natur, über welches die Geschworenen sehr "Betrieb gesetzter stcegiernngsapparat auch im rcpnhlikaniichen: gut urtlicilen können. Das Delikt der "R'othzncht sollte erst recht K Frankreich be! den Wahlen zu leisten vermag. Schlug auch diele Schwurgerichten entzogen wcrdeii. Gemde die Männer ^ - - . des Voltes haben doch lehr oft ein richtiges ilrthcil über solche . .Naßrcgel kehl, vrachle auch vc nicht die kompakte Regiernngvmajon- Gkschmvrcnen sollten vor allen Dingen mich über 2» kät, nun gut, io konnte Herr Perier sagen: „Ich weiche dem j politische Dinge abnrtheilen, denn sie verstehen den Zeitgeist oft ^ Plebiszit" und in aller Fon» Rechten's vom Schauplatz abtrcten.! Vesser als der gelehrte Richter. Statt dessen wollen Sic nun gar ^ Da er vorher gegangen ist. so kann ihm iedensalls der Vorivnrf! Maßregel wieder einsnhren: das Rcinmce ^ des Vorichenden. dem icbon der Staatsanwalt in seinem Resümee in den Augen der Geschworenen als eine Autorität gilt. Das doch erst recht der Schwürgerichtsvorsitzende: der lieberstürznng, der leichtfertigen Preisgabe deS össentlichen Wohls nicht erspart bleiben. Haben aber Dieicnigen. die selbst bis an den Hals im Sumpfe stecken, ein Recht, den mit Koch zu bewersen, der zwar bereit ist. sie aus dem Snmpic heranSznzichen, c: zo c-'HiO" s '" --- .. . , , . B . < l ^ ^ o legen und die Ge chworcnen dadurch beein lns en. sich aber nicht auch „och wicht von ihnen in den ^nmch hinein.!,,,^ ^ tbgtsächlichc Resninöc des N ziehen Imsen ivill? Die fmnzösiiche Gesellschaft hatte Herrn Perier gcivählt. damit er sie schützen solle vor der rothen Gefahr, m! Eben diese Gesellschaft verweigerte ihnl aber auch alle und jede Mittel der Unterstützung hei seiner Ausgabe. Sie gab seine Person schußlos den wildesten Insulten preis, sic ließ ihn teine selbst ständige RegicrnngShandtiiiig onsühen, sie. hasste ihn, weil er Miene mattste, dem gewohnheitsmäßigen Schlendrian der Korrup- tion zu Leibe zu gehen und warf ihm einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine. Es war also die Schuld der Gesell- ichiist selbst, wenn ich Erwäbller schließlich iählings znni Falle tain. Daran denll aber lein Mensch in Franlceich. Daß Herr Perier sich nicht als bräsidentielter Prügeltnabe und hloßlittiverGeseltschgsts- retter aehranchen lassen wottte, das ist es, was ihm als unverzeih liche-.' Verbrechen angercclmel wird. Die Gerechtigkeit gebietet G. neben dem Tadel Herrn Pericr's über die Voreiligleit sciiic-s Ent schlusses zugleich zu konslatiren. daß die Art. wie Presse und Par teien an dem Verflossenen ihr Müthchen kühlen, unendlich würdelos ist. Das Bewnßttcin der eigenen Schuld Halle wenigstens den Republikanern aller Schnttirnngen unbedingtes Schweigen ge bieten müssen. Herr Perier ist auf jeden Jall ein Spfcr der Politischen und moralische» Unfähigkeit der gegenwärtigen fran zvsischcn (Gesellschaft. Diese Ttiatsachc mag im "Ilngcnbiick durch daö wilde Has; und Rachegeschrei der politischen Fanatiker ver dunkelt werden: eine obiettive historische Betrachtungsweise wird sie spater in die rechte "Beleuchtung rücken. Ftrnschreib- und Acnlsprech-Berichtc vom 18. Januar. Perlt». Reichstag. Die Novelle zum Gerichtsvrrfass- uncjSgescb und der Strasprvzcszordniing ivird weiter berathen. Abg. Len.zmann (freii. Volksp.1: Die Ursache der Unzufriedciilieit, . . sind Urtheilc gefällt worden, auch vom Reichsgericht, die sich nicht mit der össentlichen Meinung Strafkammern beseht sind. Es vom Reichsgericht, die sich ni decken. Es nerrscht gewissermaßen eine EriminaliS, eine Herzlosig keit gegen den Angeklagten. Die Justiz spielt der VerwaltnngS vehörde gegenüber die zwcile Rolle. Es ist ja bekannt, lote ein DbcrlandcSgcrichtSPräsidcnt sich einbildetc, er wäre Rcgiernngs- Rescrcndar geworden zHrilerleit), i'odas; inan ihn ivcgen Größen Wahns eiilsverrcil wollte. zHeiterkeiU. Rach untenhin finden Sie bei sehr vielen Gcuchtsassessvren Ucbcrhcbiing, nach obenhin Streberthnni: selbst die R ich rer sind oft nicht mehr im Stande, ihre Autorität nach oben zu wahren. Auch der Militarismus spielt da mit hinein. Ein Richter, der nicht Reserveoffizier ist. hat nicht die uvthigc Qualifikation. Ei» Qbcrlandesgcrichtspräsweiit wollte nur Reserveoffiziere als Richter habe». Kein Wunder, das; die Richter den Bedürfnissen des Volkes zu wenig an den Puls lassen. Den Ucbelständen in der Justizpslrge soll mm zum Tbcil durch Aenderiinge» im Vcrsabrcn abgeholsen werden Ich hätte ge wünscht, daß auch die merkwürdige Stellung des Vertheidigers eine kann doch erst recht der rLchwiirgerichtsvorsilzendc: wenn dieser auch nur daS thatsächliche sirejnmc c den Geschwvrcnen avstaltel so wird er doch immer seine persönlichen "Ilnschanuirgen mit hinein Znm Mindesten . . .vrsitzenden prvto tottirt iverden. iodas; liiiiterher geprüft werden kann, ob das stcesninöe irgendwie den "Boden der Sbjettipität verlassen hat und ob das Urihcil deswegen angesochtcn iverden tanii. Einverstanden bin ich mit dem Nattieide statt dc-s Vorcidcs. Dein Unfug mm: ein Ende gemacht iverden, das; Preßdclittc an icdcm Qrte vcrsolg! werden tonnen. Ivo daS hetrcstendc "Blatt hinkommt. Wir iverden in der Kommission einen entsprechenden Antrag einbringen, wir iverden überhaupt bemüht sein, die Vorlage besser zu gestalten, damit sic nicht mit dem Gute», was sic bringt, wieder begraben wird. Jnstizminiiler Sttiönstedl: Die Rede des Abg. Lenzinann ist mir von besonderem Wertli, weit sic ans reichen persönlickieii Ersahrnngen lierans gehalten wurde Er Hai allerdings mancherlei Vorwürfe gegen die prensniche Justizverwaltung boraebraclst. Was die cin.zeinen Belchiverdcn »»langt io über einen Präsidenten, w kann ich nur bitten, das: solche Falte zu meiner Keniilniß gcbrncbl Iverden: soweit ich dazu beitragen tonn, das Ansehen der Justiz , zu heben, sott es an mir nicht fehlen. Was die Stellung der Justizheainien anlang«. so glonbe ich allerdings, daß iin Wewnl lichen cs an ihnen selbst sein wird, iliren Stand dnrcb iln eigenes Verhalten zu heben. Tie Juslizvcrivalinng ist gegenüber andere» Verwaltungen in einer schwierigen Lage, sie nnlcriiegt viel mein der össentlichen Kritik, weil sic Recht vor offenen Thnren ivri-bt. Sic wird oft nhsprccbend benrthcitt ans Grund von zngestnbstcn Berichten mehr oder weniger unterrichteter ZeitiinaSkorresvondenlen. DaS bitte ich nicht zu übersehen. Ans die Einzelheiten der Vor tage ivill ich nicht näher eingehen. nmsowciilger. als ich nicht überall mit ihr zu idenlisiziren vermag. Es i'l ia klar, daß bei Fragen Vvn so verschiedener "Bcnrtheiinng nichi Jeder das zu hole aber, das; derselbe Ihnen nicht vorgelegt ist als etwas Unab ändcrlichcs, die Regierung ivird vielmehr ans Vorschläge stets ein gehen, wenn sic geeignet sind, das Rechte zu bringen. "Allerdings werden Dieicnigcn, welche ein Interesse an der Berufung haben, gut thnn, die Bcrathung nicht allzusehr mit Abäiidcrungsanträgei' zu beschweren, dadurch könnte die ganze Vorlage illusoriich werden. Ich kann nicht annchmcn, daß eine so umfangreiche Turchhernth nng in der Koiiiinissivn nokhig iverden sollte, das; die Vorlage in dieser Session nickit zu Stande käme. Tie Forderungen sind ja >o glüiidlich nach allen Seiten öffentlich erörtert worden. Bei de Geschästsverttieilung liat der bisherige gesetzliche Zustand zu großen Nnzuträalichkeitcn geführt. Sv ist cS vorgetvmmcn, daß bei ein relnen Gerichten die Gerichtshöfe immer nur aus kurze Zeit, ans Wo vor die Strafkammern, ergab sich aus Zweckmässigkeitsgründen, ein Angriff ans das ^Institut der Schwurgerichte ist damit nicht beabsichtigi, Avg. Dr. v. Bnchka ikons,): Der Abg. Lenzmann hat die Vorlage zu einseitig vom Standpunkte des Rechtsanwalts ans benrtbeitt. (Kegen die Berusiing spricht jedenfalls, das; die Nmmttelhcirlei! und Gründlichkeit des Versahrens dabei Schaden o . - ,