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WWWWWW Jahrg. 90. Nr. 4. Mittwoch, den 6. Januar 1937. 41»»»« dl» o»n»t«i<v »M- t» d« «rschÄSliS«. D« Prot» dl, re mm dr«U» WUll»«t«»»Ui A « 4,!»<d« »0mm»r^lniLA««t»<>««^. Ia»lPnl»lI», j »U »«sSmmo »«, Hoda L«d lal» Saft»», M, lo»I«d«i D«kig«,^l Ualabrich«»«» d«, »» lchilll^rl.d« d«» «Kiprich«. «»M»s»»^«lr».«»,?, : SM«, «r. r» B^»I»»r«i» da «itloachMlda arutiger) frei La« «mM. «o»«awya and Transport» döst» »onalllch RM. haldmoxalllch durch dl« Pos! «ldschl. oll« Drllop«, «»»atllch r.1IRM aioschlL»ft«llr«d<lI>r. llkdj«ln»mi»r WPl«. Sir RL»,ad« »»»«limol »>»,«Ia»dl« kchrlllllllt« «sw. lldemlaiml dl« Schrlsll«llmig del«, Daonlwerl»»». ^^nokl/,44 « «schaltend die amMch«» »»»»»»rmach»«,« des «mtshooptmamw »nd de» d Dezirksverband« Schwarzenberg, der Barg«m«tlt»r zu «rünhaln. Lößnitz. NeustSdlel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröfsenllicht: Bekanntmachungen der Amtsgericht« in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg Johanngeorgenstadt, de» Oberbürgermeisters zu Aue und dp Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg Verlag L. M. Gärtner, Aue» Sachsen. SauptgeschSNoslell«: Aue, Fernrus Sammel-Nr. 2541. Drahlaaschrift r Dolbsfreund Auesachsen. G«schLN»sieNe«r Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg S10 und Schwarzenberg 3124. Amtliche Anzeigen. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Schwär- zenberg plant die mittelbare Einleitung mechanisch geklärter Spülabortabwässer aus dem Wohn» und Pflegerinnenhaus auf Flurstück Nr. 1186 des Flurbuchs für Schwarzenberg (Sachsenfeld) durch einen bestehenden offenen Graben in das Schwarzwaffer. Weischermeister Erich Naundorf, Schwarzenberg, plant die unmittelbare Einleitung der mechanisch und biologisch ge klärten Fleischereiabwässer aus seinem Hausgrundstück, Flur stück Nr. 450 des Flurbuchs für Schwarzenberg in seinen Be- triebsgraben auf demselben Flurstück. Die Gemeinde Lanter plant eine Erweiterung der Teil- beschleusung der Flur Lauter zur Ableitung der Tage- und Wirtschaftsabwässer aus den Grundstücken in der Kleinsied ¬ lung von Flurstück Nr. 601b—603 i in Lauter. Die Wässer werden auf Flurstück Nr. 298 für Lauter unter Vermittlung einer vorhandenen Hauptschleuse in den Lauterer Dorfbach cingeführt. (88 23, 33 des Wassergesetzes.) Die Unterlagen können hier eingesehen werden. Einwendungen können binnen zwei Wochen, vom Er- scheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht zum Widerspruche. Bürgerlich-rechtliche Ansprüche bleiben hiervon unberührt. (W. Schw. 54/36, W. Schw. 21/36, W. Lau. 30/36.) Schwarzenberg, am 31. Dezember 1936. Der Amtshauptmav«. Wegen Bauarbeiten wird die Straße Lößnitz—Affalter im Orte Affalter zwischen der Reichsstraße Aue—Stollberg und der Landstraße Zwickau—Zwönitz vom 8. Januar 1SS7 ab auf die Dauer von etwa 12 Wochen gesperrt. Der Verkehr wird auf die Reichsstraße Aue—Stollberg und die Landstraße Zwickau—Zwönitz umgeleitet. Zuwiderhandlungen werden nach 8 36 der Reichsstraßen- verkehrsordnung bestraft. Schwarzenberg, am 5. Januar 1937. Der Amtshauptmaun. Ich habe einen VIII. Nachtrag zum Ortsstatut, die Errich- tung einer Freibank in der Stadt Schwarzenberg betr., er lassen. Dieser Nachtrag liegt im Stadthaus — Zimmer 30 — zur Einsichtnahme aus. Schwarzenberg, am 4. Januar 1937. Der Erste Bürgermeister. Der Sieg -er Nationalisten mutz beschleunigl werden. Ein ehemaliger spanischer Minister zur Lage. Nach der Schlacht vor Madrid. Paris, 6. Ian. Der frühere spanische Finanzminister Bentosa veröffentlicht im „Jour" einen Artikel, in dem er zunächst der Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß angesichts der von den Roten begangenen Greueltaten eine Vermittlung un- möglich sei. Wie könne man ein gemeinsames Leben aufbauen wollen für diejenigen Familien, die ausgeraubt und deren Mitglieder hingeschlachtet wurden und für diejenigen, die diese Verbrechen begangen haben? Es gebe nur eine Lösung der spanischen Frage: die völlige Vernichtung des Gegners. In den von den Roten besetzten Gebieten herrsche ein unvor stellbares Chaos. Wer nur irgend könne, fliehe aus diesen Gebieten. In den von den Nationalisten beherrschten Gebieten gehe das Leben seinen ruhigen Gang. Niemand versuche zu flüchten, im Gegenteil, viele suchten in diesen Gebieten Zu- flucht. Eine gute Folge hätten die Zustände: die großartige Erhebung der spanischen Jugend gegen den Bolschewismus. Es handele sich nicht um einen militärischen Aufstand, sondern um eine nationale Bewegung. Hätte es in Rußland eine solche Volksbewegung gegeben, so hätte es niemals eine bol schewistische Diktatur gegeben. Wenn also der Sieg Francos die einzige Rettung bleibe, so komme man zu dem Schluß: Beschleunigung des Sieges. Wenn es keine Einmischung aus ländischer Bolschewisten in Spanien gegeben hätte, so wäre der Krieg schon längst mit einem nationalen Sieg beendet worden. O S O Empörung in Belgien. Brüssel, 5. Ian. Die Presse stellt fest, daß Baron de Borchgrave in Ausübung seiner dienstlichen Tätigkeit ums Leben gekommen ist; er leitete seit Anfang Dezember die Geschäfte der Botschaft in Madrid, stand also unter Völker- rechtlichem Schutz. Es steht fest, daß er auf der Besichtigungs- reise, auf der er von den Roten umgebracht worden ist, einen Kraftwagen benutzte, der die diplomatischen Kenn zeichen trug. Der Wagen konnte nicht mehr aufgefunden werden, auch Ausweispapiere waren bei der Leiche nicht mehr vorhanden. Kraftwagen und Papiere sind von den Roten beseitigt worden, um die Spuren des Verbrechens zu ver- wischen. Als Grund der Ermordung ist offenbar der Um- stand anzusehen, daß viele enttäuschte belgische „Freiwillige" in der belgischen Botschaft Aufnahme gefunden haben. Die öffentliche Meinung, soweit sie nicht von der marxi- stischen Presse beeinflußt wird, fordert von der Regierung ein« strenge Untersuchung und ein energisches Auftreten gegenüber den spanischen Bolschewisten. Verschiedene Blätter empfehlen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu den roten Machthabern, die — wie die „Nation Belge" schreibt — sich immer mehr als Berufsverbrecher erwiesen. „Gazette de Bruxelles" schreibt, wenn Deutschland eine kräftige Art anwende, um sich Achtung zu verschaffe«, so müsse auch Belgien scharfe Maßnahmen ergreifen. Das Blatt mahnt die Regierung an ihre nationale Würde und warnt sie davor, sich von ihren marxistischen Freundvn beeinflussen zu lassem Die Antwerpener „Metropole" schreibt, das Verbrechen rufe in Belgien eine Welle der Emvörung gegen die Pan dite» hervor, denen der belgische Minister Vandervelde und seine Kollegen jeden Tag ihr« Sympathie zum Ausdruck brächten, für die der Generalsekretär der sozialistischen Partei Munitionsankäufe und Freiwillige anwerbe, zu deren Gunsten man in sozialistischen Parteihäusern im Anschluß an die Reden sozialistischer Minister Seldsammlungen veranstaltete. Das Blut de» belgischen Diplomaten schreie nach Rache; es fei «ine Tat notwendig. lleberläufer. Salamanca, 6. Ian. Am Dienstag säuberten die natio nalen Truppen das in den letzten beiden Tagen eroberte Ge lände, wobei 627 tote Rotmilizen, größtenteils Ausländer, sowie viele Waffen usw. geborgen wurden. 250 kommunistische Söldner liefen über. Sie hatten die kopflose Flucht der roten Truppen benutzt, sich zu verstecken, und sich dann den Natio nalisten ergeben. Sie berichteten, daß die Moral der inter- nationalen Kolonne nach den letzttägigen Verlusten besonders erschüttert sei. Bei Cerro de Los Angeles liefen, vom Ma schinengewehrfeuer der Roten beschossen, acht Rotmilizen über, von denen drei erheblich verletzt wurden. Unter den an der Straße nach La Coruna gelegenen Dillen, die die Nationalisten eroberten, war eine für den kommunistischen Stab mit altem Luxus eingerichtet. In ihr wurden große Bestände an Klei- düng, Lebensmitteln und Munition gefunden. Die Roten be schossen Villaverde mit 800 12,4-cm-Granaten sowjetrussischer Herkunft. Der angerichtete Schaden ist gering. Alvarez del Vayo, einer der einflußreichsten bolschewisti schen Machthaber in Valencia, hat nach einer Mitteilung des roten Rundfunksenders erklärt, daß „die Disziplin in den Reihen der roten Milizen sehr zu wünschen übrig lasse". — Der gleiche Sender spricht von nationalen Fliegerangriffen bei Washington, 6. Ian. Das Staatsdepartement hat mitgeteilt, daß es dem Mnnitionsmakler Dlneley die Aus- fuhrerlaubnis für Kriegsmaterial an di« Bolschewisten in Spanien erteilt habe. Dineley will für über viereinhalb Mil lionen Dollar Flugzeuge, Gewehre, Maschinengewehre und Munition nach dem rote» Spanie» ausführen. Gleichzeitig gab das Staatsdepartement bekannt, daß der Makler Cuse am Montag begonnen habe, seine Flug- zeuge und Motoren in Neuyork auf den Dampfer „Mar Can- tabrico" zu verladen. Cuse, der die Ladung schnellstens aus dem Hafen herausbringen will, ehe der Kongreß die Ausfuhr verhindert, hat mit Hochdruck arbeiten lassen. Die Hafen arbeiter waren sogar die Nacht über mit der Verladung von 100 großen Kisten, die 18 Flugzeuge enthalten, beschäftigte Die Beamten der Staatsdepartements sind der Ansicht, daß die Ladung des Schiffes am Mittwoch beendet ist, wenn Cuse so fieberhaft weiterarbeiten läßt. Der Bundeskongreß begann gestern seine diesjährige Tagung. Die eigentliche Arbeit beginnt erst, nachdem am heutigen Mittwoch um 20 Uhr MEZ. Präsident Roosevelt im Kapitol seine „Botschaft über die Lage der Union" verlesen hat. Der erste wichtige Arbeitspunkt ist die Aenderung de» Neutralitätsgesetzes, die die Verschiffung der Flugzeuge und Motoren an die spanischen Roten verhindern soll. Enthüllungen -er Kearftprefse Neuyork, 6. Ian. Die Blätter des Hearstkonzern» veröffentlichen aufsehenerregende Mitteilungen über die Art und Weise, wie sich die Agenten der spanischen Bolschewisten in Reuyork breit machen. Lin amerikanischer Staatsangehöri ger, der Reuyorker Rechtsanwalt Samuel Shaetrr, bemüht sich darum, den Roten in Spanien Flugzeugpiloten zuzuführen, wobei er mit dem spanischen Bolschewisten Mende» zusammen arbeitet, der in R««york al« Konsularattachee austrltt. Der Jude Shaeter machte dem Flugzeugführer Fred Colton, der ei» Wettbüro leitet, ein schriftliche» Angebot, da» 1500 Dollar Bilbao und an der Biscayafront, durch die großer Schaden an- gerichtet worden sei. — Die ^schwierige Finanzlage zwingt die Roten zur Ausgabe neuer „Banknoten". Der oberste Befehlshaber der katalanischen Streitkräfte, Oberst Sandino, wurde nach einer Funkmeldung von den Milizen festgesetzt, da er bei Vorbereitungen für eine Flucht nach Frankreich ertappt wurde. Eine große Geldsumme, die er mitnehmen wollte, wurde beschlagnahmt. Sandino ist seit Beginn der Kämpfe Generalissimus der katalanischen Streit kräfte. * O / * Flüchtlingsfallen. Salamanca, 5. Ian. Die katalanischen Bolschewisten haben an der französischen Grenze regelrechte Fallen für rechts stehende Flüchtlinge eingerichtet. Sie hissen auf Häusern dicht an der französischen Grenze die französische Flagge und bezeich nen durch Anschläge die Gebäude als auf französischem Gebiet liegend. Flüchtlinge, die glücklich der roten Hölle Barcelonas entronnen sind, und in den Häusern Zuflucht zu finden glauben, werden von dem roten Mordgesinoel sofort erschossen. — Einer anderen Hinterlist sind bisher über 100 Menschen zum Opfer gefallen. Die vertierten Roten sagen nämlich in der Presse rechtsstehenden Personen, die sich verborgen halten, freie Ausreise zu. Wer dieser Aufforderung Vertrauen schenkte wurde festgenommen und ermordet. London, 6. Jan. Nach „Daily Expreß" haben die roten Horden die in dem Gefängnis zu Bilbao eingekerkerten 200 Geiseln auf grausamste Weise ermordert. Löhnung monatlich und 1000 Dollar für den Abschuß jeder nationalen Maschine vorsieht. Ein anderer Wiemer, Bert Acosta, der mit drei amerikanischen Piloten eine« Monat im Dienst der Rote« gestanden Hot, erklärte, daß seine und seiner Kameraden Anwerbung durch Shaeter und Mende» erfolgt sei. Acosta weist ferner darauf hin, daß die Sowjet» die treibende Kraft hinter dem roten Aufstand in Spanien seien. Sie stellten die Führnng der Milizen, die Flugzeuge, Tanks, Maschinen- gewehre usw. Der Flieger fährt wörtlich fort: „Nicht Offiziere des roten Spanien sondern Sowjetoffizlere leiteten die Opera tionen der Roten. Ausweise, die nur mit einem Stempel de» rote» Spanien versehen sind, gelten nicht so viel wie sowjet russische Answeise/ * » * Die Moskauer Taktik. Pari», 5. Jan. „Figaro" führt mit Recht den hochfahren, den Ton, den man in Valencia Deutschland gegenüber an- schlägt, auf den Einfluß Moskaus zurück. Sowjetrußland sehe nicht ohne Vergnügen die Wendung der Ereignttse. Man dürfe nicht vergesse», daß nach Ansicht der besten Sachkenner das diplomatische Spiel Moskau» darin bestehe, andere zum Sturm- bock zu machen. Im Fernen Osten verschärfe es den japanisch- chinesischen Gegensatz, um Japan nach dem Süden abzulenken, und in Europa arbeite es ähnlich. Das sei im übngen ein durchaus klares Spiel. Man müsse es nur sehen können. Nach einem Settenhieb auf Deutschland wendet sich das Matt mit aller Deutlichkeit dagegen, daß Frankreich mit den Kommu nisten und Anarchisten von Valencia und Barcelona gemein- sames Suiel mache. Die französischen Interessen mit der Sache der Dritten Internationale zu verbinden sei verbrecherisch. London, 5. Ian. Die „Times" schreiben, daß Katalonien alle seine politischen Befehle von Moskau entgegennehme, bas immer drohe, die Sowjets würden Katalonien ohne Waffen und Munition lassen, wenn ihren Anweisungen nicht Folge geleistet werde. Die Kollektivierung sei dort bereits soweit vorgeschritten daß Katalonien als der erste kommunistische Staat in Nesteuropa bezeichnet werden könne. Der Wettlauf zwischen -em amerikanischen Kongreß un- -en Wassenschiebern. Die zweite Waffenausfuhr-Genehmigung für Rotfpanien erteilt.