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Der Grenchote erscheint WgNch mil Nus- r Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adnrf Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker uad Verleger, Dtto Meyer in Adorf . ' z Grenzook, Fernsprecher Nr. 14 IahrK. 84 42 Donnerstag, den 20. Februar LOLS dem der Ortspoiizeibehörde Stüdt LedensMitteLamt Adorf, den l9. Februar 1919. n und verpflichtet, wenn militärischen Sicherhrtt«- Lehr« n der t ?s r- cr s von Kauf, Orts- Vorhandensein nicht angemeldeier Waffen in ihren Grundstücken Mitteilung zu machen. 6. Die Polizeibehörden sind zu Haussuchung.^ bereL-^ der Verdacht besteht, daß Waffen verheimlicht werden. D: organe sind hierbei zur Unterstützung der Polizei verpflichtet. ge So: ompax-: itversor geblich :, nahn wem n^ urden s Zur Ausführung der Reichsverordnung über Waffenbesitz vom 13. Januar 1919 (R. G. BI. Seite 31) wird folgendes bestimmt: 1. Alle in Z 1 der Berordnuüg aufgeführten Schußwaffen (Gewehre, Karabiner, — Flammenwerfer) sowie Munition aller Art zu Schußwaffen sind innerhalb 14 Tagen nach Erlaß dieser Aussührungsbcstimmungen abzuliessrn. Personen, die nach Ablauf dieser Frist in das sächsische Staatsgebiet zuziehen, haben der Ablieferungspflicht unverzüglich nachzukommen. 2. Die Ablieferung hat in Dresden an die Polizkidirektion und deren Wachen, in den anderen Städten mit revidierter Städteordnung an die Stadträte (Polizeiämter) und deren Polizeiwachen, in den übrigen Orten an die Gemeindebehörden zu erfolgen. Die letzteren haben die abgelieferten Stücke in Sammelsendungen an die Amtshauptmann schaften weiterzugeben. Von den Behörden, an die die Ablieferung erfolgt, sind mit 2 bestimmten Ablieferungsbehörde binnen 14 Tagen Verzeichnisse derjenigen- ihrer Mitglieder einzurrichen, die Waffen besitzen, hierbei auch Zahl und Gattung dieser Waffen genau anzugeden. Endlich kann in besonderen Fällen vertrouenewürdigen Personen von den Polizei behörden (in Dresden von der Polizridirektion, in Len anderen Städten mit revidierter: Städteordnung von den Stadträten — Polizeiämtern —. in den übrigen Orten von den Amtshauptmannschaften) ein Erlaubnisschein zum Besitz (nichl Tragen) von Waffm erteilt werden. Insbesondere können für Schußwassen, die familiengeschichtlichen, künst- lrrischen oder historischkn Wert haben, solche Erlaubnisscheine ausgestellt werden. 4. Die Ueberlossung von Schußwaffen und Munitwr an Personen, die niäu unter Zisf'r 3 L-e joükp, ist bis aus weiteres nichr nur kc-' Woffenhändlern und Trödlers nt imn ze Soz Betrieb anerkar den Sb alisieru ereinko ge Reg sondern auch ollen anderen Personen verboten. D e Berechtigung zum Besitze Schußwaffen und Munition gemäß Ziffer 3 «—e : t vor der Ueberlossung durch Tausch oder Schenkung sorgfältig zu prüfen, nötigenfalls durch Anfrage br? der Polizeibehörde. 5- Die Houseigkniümer oder deren gesetzliche Vertreter iind verpflichtet, von oldum die V agen i en Gru eten h r geaek r offen Der B e r k a u f der auf Warenmarke Nr. 78 entfa llenden Waren wird c-LN- Doxverstag, den 20. dss. Mts., an freigegeben. , » Zr Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland 7. Auf die reiche- und landesgesetzlichen Bestimmungen, di« das Wafsrnvagen und dos Schießen unter Strafe stellen, wird ausdrücklich hingewieten 8. Zuwiderhandlungen gegen Ziffer 4 und 5 dieser Verordnung werden, scher» nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu emhunderlfünfzig Mar' od« Haft bestraft. Dresden, am 14. Februar 1919. Ministerium des Inner«. Justizministerium, Ministerium für Militärwefeu. fortlaufender Nummer versehene Empfangsbestätigungen auszustellen, über die ein Ber- zeichnis zu führen ist, in das zu jeder Nummer Name und Wohnung des Abliefernden eingetragen werden muß. Die abgelieferten. Stücke, an denen die entsprechende Nummer in dauerhafter Weise (womöglich mit Draht befestigt) anzubringen ist, sind in einem gegen Einbruch und Diebstahl hinreichend geschützten Amtsraume aufzubewahren, bis von der Landeszentralbehörde weitere Verfügung getroffen wird. Im Falle von Unruhen sind die Aufbewahrungsräume mit allen zu Gebote stehenden Mitteln gegen Plünderung zu schützen. Line Entschädigung für die in behördliche Verwahrung genommenen Gegen stände wird nicht gewährt. 3. Bon der Ablieferungspflicht sind befreit: hinsichtlich der Dienstwaffen oder Jagdgewehre nebst der dazu gehörigen Munition ») diejenigen Personen, die zur Führung von Waffen kraft ihres Amtes oder Dienstes berechtigt sind (Polizeibeamte, Forstschutzbeamte, Militärpersonrn), d) die Inhaber von noch nicht abgelaufenen deutschen Jahres-Jagdkarten, «) die nach 3 und 4 des Jagdgesetzes zur selbständigen Ausübung der Jagd berechtigten Personen hinsichtlich der Wassen und Munition, zu deren Besitz ihnen besondeie Genehmigung erteilt ist, ck) die Inhaber von Waffenscheinen der Kreishauptmannschaften, «) bis auf weiteres Schützengesellschaften und Militäroereine, die die Genehmigung zum Besitze von Waffen haben. Die Vorsteher dieser Vereine haben für unbedingt sichere Aufbewahrung zu sorgen. Auch haben sie der unter Ziffer ung ei ßen ta uff). 1 Mark ÄsNamen dis 40 Pfg„ der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Vlattss, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Antigen von hier und aus den? -Amtsgerichts- § bszir? Adorf werden mit15Pfg.,»on auswürt» ? mit 26 Pfg. die 5 mal gespaltene Grundzoile ; oder deren Daum berechnet and bi» Mittags » 11 Ahr für den nächstfolgenden Latz erboten ß Adorfer Grenzbote früher: Der Grenzbote) nähme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tage» und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 2 l 10 Psg. Bestellungen werden in Deutsche Aationalversanunllmg. 10. Sitzung; Dienstag, 18. Februar 1919. 1 Am RegterungStische: Scheidemann, Landsberg, Erzberger, Gothein, Dr. Bell, Südekum. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. Protest. Tele.gramme gegen die Demarkationslinie sind eingegangen aus Bromberg, Birnbaum und Deutschen. In einem Telegramm aus? Berlin wendet sich ein Herr mit scharfen Worten gegen den Vergnügungspübel und fordert die Einfüh rung von Landestrauer und das Verbot öffentlicher Tanzlustbarkeiten. (Lebhafter Beifall.) ! Auf der Tagesordnung steht die Interpellation Dr. Heinze betreffend Lie Verlegung einer Denkschrift über die bisher von der Waffen still st andskom- mtssion gepflogenen Verhandlungen über die Aus lieferung der deutschen Handelsflotte, Verhandlungen über die Kohlen- und Erzfragen. ! Abg. Dr. Voeg! er (D. Vp.) begründet die Inter pellation. Durch die Vorgänge des letzten Sonntags sind wir eigentlich der Notwendigkeit einer Begründung überhoben, dieser Tag hat wohl jedem darüber die Augen geöffnet, wohin wir steuern. Der Pulsschlag des deutschen Wirtschaftslebens wird schvrächer und schwächer, schon stockt er hier und da. Mit grausamer Sicherheit weiß der Feind die Punkte zu wählen und zu treffen, die uns dem Ruin entgegenführen müssen. Der Redner schildert die unerträglichen Bedingungen der Feinde, die unser Wirtschaftsleben völlig ruinieren. Unsere Werke sind gar nicht in der Lage, die geforderten Maschinen zu liefern. Herr Erzberger, der Leiter der Wasfenstillstandskommiskion, trägt manche Schuld. Sachverständige sind nicht gehört worden. Woher nimmt Herr Erzberger das Recht, allein über so wich tige Fragen unseres Volkes zn entscheiden. Obwohl die Sachverständigen aufs schärfste protestiert Haden, hat Erzberger das Schifsährtsablommen unterschrieben, Herr Erzberger ist doch nach Spaa gefahren, jetzt ist er wieder da (Heiterkeit) und hat Vereinbarungen mit- gebracht, die der Regierung schwere Stunden bereiten wußten. ' . Ser VölkerhaM «nd Völkerbund. ^ei: Eröffnungssitzung der Konferenz in Paris Mk Präsident Poincare: »Lie Zeiten sind vorbei, die »Ülker verhandelt wurden, wie ein «»bestück! Dies waren die »nrte des französischen Staatsoberhauptes, «der die Politik Frankreichs und ! der Entente laust auf das Gegenteil hinaus, und der erwartete Widerspruch des RechtSfreundes Wilson bleibt aus. Nicht Deutschland allein, die Deutschen find es, die die Folgen zu tragen haben, deutsche Familien, denen niemals der Gedanke gekommen ist, sie könnten jemals vom deutschen Volksstamm losgelöst und unter eine fremdländische, ost direkt deutschfeindliche Gewalt ' gestellt werden. Die bittere Redewendung, vom verkauf- i ten Bruderstamm, soll nun wieder Wahrheit werden. Es handelt sich nicht um einige Tausend, sondern um Millionen Deutsche, Wohl an 8—10 Millionen, die die deutsche Mstammung mit fremden Farben vertauschen sollen. Die Elsaß-Lothringer deutschen Blutes, die di« große Mehrheit der reichsländischen Bevölkerung aus« machen, haben in Weimar sich vergeblich bemüht, ihr« Forderung nach Selbstbestimmung, nach der Bildung eines neutralen Staates durchzusetzen. Sie müssen di« französische Regierung über sich ergehen lassen, deren Verschiedenartigkeit von der deutschen sre bereits er- kannt haben. Der Rus: ,.Wieder deutsch!" klingt durch die Be völkerung, und die französischen Militärkommandan ten erklären, daß die heutigen Zustände unhaltbar find. Die Elsatz-Lothringer müssen sich viel gefallen lassen, noch mehr wird den Bewohnern des Saar-Ge bietes zugemutet, die immer Deutsche waren, und di« ohne jeden Grund, nur weil Frankreich.die reichen Bo denschätze verlangt, diesen zugcteilt werden sollen. Die Deutschen in Posen haben jetzt schon von der polnischen Herrschaft schwer auszuhalten, Plakereien und Erpres sungen jagen sich. Es ist ihnen ganz unfaßbar, datz sie vom Polenstaat aus Warschau Vorschriften anneh- men und für Polnischs Interessen Wohl gar kämpfe» sollen. Wozu rst das Kaisersckstoß in der Stadt Posen erbaut? In Nordschleöwig sollen Deutsche an Däne mark kommen. Die Teutsch-Böhmen haben die Tschechen sich einverleibt. Die deutschen Sachsen in Siebenbürgen sollen zu Ruwänien kommen, in Südösterreich spielt sich der neue slavische Staat als Herr auf, und in Tirol fordern die Italiener ein großes Gebiet von rein deut schen Bezirken. Also überall Gewalt gegen die Deut schen, und auch die LoSreißung Deutsch-Oesterreichs z» fremden Staaten schwächt da? Deutschtum. WaS will unter solchen Umstünden Wilsons viel gepriesener Völkerbund besagen, dessen Grundzüge — aus dem Papier — in Paris genehmigt sind linkere Gegner wollen künftig über-Krieg und Frieben, Wehr macht und Rüstungen wachen, die Völkerfreundschaft pflegen, wo ihre Maßnahmen gegen das Deurfchtua» nicht bloß vom krassesten Egoismus, sondern auch vor» Lölkerhatz diktiert wu-den! Franzosen und Slaven sind geborene Deutschsetnde, die Engländer, ItaUeueÜ und Amerikaner find es durch Aufreizung und Ve» vlendung geworden. Vielleicht andern sich die letzien Völker wieder, die ersteren aber schwerlich, die m iH vergessen werden, was gewesen rst. Viele Deutsch» haben sich der Erwartung htngegeben, Frankreich werd« mit uns wieder Arm in Arm gehen, wenn es Elsas- Lothringen wieder sein nennt Daß das eine «eus Enttäuschung gewesen ist, hat Wohl jeder eingefehech Werden wir uns doch klar, wie sehr sich unser« Lage gegenüber derjenigen vor dem Kriege verschlecht tert hat. Damals hotten wir nur zwei Nachbarn, di« uns wirklich bedrohen konnten, Frankreich und Ruß^ land. Heute, wo die österreichisch-ungarische Monar chie verschwunden, Belgiens Neutralität aufgehoben ifH wimmelt es um uns von Gegnern: Belgien, Franks reich, die Republik der Tschechen, und jetzt LahinteA Südslaven und Rumänien, die Polen, das bolschewi stische Rußland Viele Köpfe, aber nur der eine geg«U Deutschland gerichtere Sinn. Aufjerdem liegt die Lei-i iung für alle die Deutschoegener mir Ausnahme voU Rußland in Pa^is. Wo soll ein Völkerbund volk Frieden und Versöhnung Herkommen? Die Armahmen der letzter: WaffenstillstandsbedtN- gungen, die Räumung von P,sen, führt die Polen ruM nicht zum Gipfel ihrer Hoffnungen, sie werden auch Oberschlesien verlangen, soweit dort ihre Sprache vov herrscht. In Weimar vertraut die ReichsregierunK darauf, daß die u tzig« deutsche Konzession dicht endgül tig sein wird, sondern durch den Friedensvertrag nu» wirklich überwiegend polnische Gebiete uns verlor«» gehen werden. Wer will es heute noch wagen, diefü Erwartung wirklich zuversichtlich zu teilen? Eine Ent täuschung hat die andere gejagt, und Proteste helfe« uns nichts, seitdem die Demobilisierung Vollzogen ifh Der Völkerhandel auf Deutschlands Koste» ist V« Am. st Wer nicht ar heikel.... Sozialismus ist Arbeit > Bon den mehr als fünsundneunzi, Thesen, di« sozialistische Beredsamkeit uns ein halbes Iahrhunder« lang einzuhänlmern versucht hat, fand eine »en »et-, fall aller Verständigen: Wer nicht arbeite» wist, soU such nicht essen. Das alte deutsche BolkSwort verlor k» der neuen Aufmachung auch dadurch nichts «n EindrinsS