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Adorfer Grenzbote iver Grenzbote ericheint täglich mit Au»-! ^NnzelgeVvonhserun^ s nähme des den Sonn» unddsiertagsn solgsndsn j „ j bezirß Adors werden mit 1>fg^ von auswärts t I Tages und Lostet vierleljährlich, vorausbezahl-t T »» r mit Hsg. dis 5mal gespaltene Grundzsil« ß Z bar, 2 Pfg. Bsstsllungsn werden in t DF /H /o O IH I /> ZU F HH I? «H U? V ! oder deren Daum berechnet und bis Mittag, ß « der Gsichäfksstells, von den Austrägern dos r VT VT v T VT TT I TT V T T< V H ; - Ahr für den nächstfolgenden Tag erbeten ß s Vlattss, sowie von allen Kaiserlichen Post- ? . _ r —- r , anstalten und Postboten angenommen r UNv ; Äsklamsn die - Psg. LL Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Ls , Uernfprechok Nr. 14 Deranlwortllcher Schristleiter, Drucker und Derleger« Gtto Meye» tu Adorf Te^ Adr.z Grenzbot« M 182. Gemeinde.Giro.Konto 118 S0tMKbeNd, dSN 9. AttgNst 1919. Postscheck-Konu Leipzig 37369 Iahkg. 84. Fleischversorgung im Kommunalverbaude Oelsnitz i. V 3n der Wache vom 3. bis 9. August 1919 werden aus den Kops der vsrsorgungs- Serechtigtrn Bevölkerung etwa 125 Gramm amerikanisches Schweinefleisch und etwa KÄ Gramm Schweinefleischkonserven gegdn Reichrsleischmarke ausgegeben. Der Preis beträgt für 1 Pfund amerikanisches Schweinefleisch 4— Mark, für 1 Pfund Schwemefleischkonserven 5.64 Mark. Oelsnitz i. V., 7. August 1919. Der Kommnnalverband. Es ist Wahrgenommen worden, daß Brotgetreide in grünem Zustande geschnitten und verfüttert worden ist. Dem'gegenüber wird erneut darauf hingewiesen,, daß das Verfüttern von Brotgetreide nach wie vor verboten und strafbar ist. Ebenso ist es verboten und strafbar, Brotgetreide oder Gerste ans dem Halm ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Kommunalvrrbandes zu verkanfe«. Unter das Verbot fallen auch Veräußerung im Wege der freiwilligen Versteigerung so wie Pacht-, Miet- und sonstige Verträge, die eine Umgehung dieses Verbotes bezwecken, illie vor dem 2t- Juni 1919 abgeschlossenen Verträge dieser Art sind nichtig. Verträge über die Lieferung von Hafer aus der Ernte 1919 dürfen vordem 16. August 1919 nicht abgeschlossen werden. Verträge, die vor diesem Zeitpunkte ab geschlossen worden sind, sind nichtig. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Oelsnitz i. B, 7. August 1919. Der Kommunalverband. Beginn Ler Preitzelbeerernte. Im Bezirke der Amtshauptmannschast Oelsnitz einschließlich der Städte und deL Staatssorstreviere dürfen wildwachsende reife Preißelbeeren vom 15. August 1919 ab geerntet werden. Wer unreife Beeren einsammelt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. bestraft. Die Benutzung von Beerenkämmen ist verboten und wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bestraft. Oelsnitz, Bad Elster, Broteufeld, Erlbach, Kottenheide »nd Untertriebels am 7. August 1919. Die Amtshanptmannschaft «nd die Forstrevierverwaltnngen. Für diese Woche entfallen auf d-»n Kovs der Bevölkerung 89 Gramm Fleisch einschl. Warst und als Zusatz 125 Gramm Schweinefleisch. Urlauber erhalten das Fleisch bei dem Herrn Fleischerooermeister Paul Krauß. Adorf, den 8. August 1919. Der Stadtrat. ich mit ihren Andeutungen ins Ungemessene, aber sind wch immer nicht dazu gekommen, für die Freilassung mserer Gefangenen einen bindenden Termin sestzu- ffetzen. Die Schweiz, England, Amerika waren Schauplätze von großen Arbeiterstreiks, während sich in Italien die Eisenbahnarbeiter bereit erklärt haben, eine Stunde länger zu arbeiten, um die industrielle Arbeit zu för dern. Dieses Beispiel verdient gewiß Nachahmung, pbs Die letzte Woche. Die neue deutsch« Verfassung ist nach ihrer end gültigen Annahme durch die Nationalversammlung in Weinrar Reichsgesetz^ Sie soll also auch von allen deutschen geachtet und geehrt werden. Die Flaggen- stssung aus den amtlichen Gebäuden war eine äußere Zorm, es wird sich! nun darum handeln, praktisch zu »eweisen, ob das deutsche Wolk sich in allen seinen Teilen zu dieser freiesten Verfassung, die die Arbeit als Ideal hinstelltsMuch durch dre Tat bekennt. Die Probe auf das Exempel muß jetzt geleistet werden in der großen Lagesfrage der Kohlenversorgung, die nicht durch! Kommissionen und die Hoffnung aus einen milden Winter zu lösen ist. Kommissionen haben wir seit Jahr und Tag genug, aber große Dinge für das praktisch« Leben sind von ihnen nur wenig bisher verrichtet wor den. Der Kohlenmaugel besteht heute schon, er wird verstärkt zur Nvt durch die Anforderungen der Entente. Ls wird beraterMwie, die Produktion verstärkt werden Ml. Was soll'da ein langes Beraten, wo'der einfache Weg der Tat. durch tüchtige Arbeit klar vor uns liegt. Die Ernteschwierigkciten sind zum großen Teil über wunden, also muß auch die Kohlennot behoben werden, und das kann sie, wenn kein böser Wille hindert. .. Die Entente hat zugestanden, -. aß unter Umständen r^^OkkupMon des linken Nheinufers früher als in ^5 JayreMenden kann und daß die Verpflegungskosten Mr ihre gruppen, die Deutschland zu zahlen hat. 240 MrllroneiMtcht übersteigen sollen. Das ist der erste Hoff- chungswechstl sürdie Zukunft. Aber wichtiger ist, daß mmn m Versailles in der Gegenwart menschlich ist, ivou seinen übertriebenen Forderungen in den Kohlen tund m den Milchkühen absieht. Und daß die Behand lung der besetzten Gebiete nicht nur dyn Worten nach seine gerechte sein soll, daß die 'Versuche unterbleiben, Vie Bevölkerung für eine Loslösung des Rheinlandes pon Deutschland zu beeinflussen. Da wird von unserer Weite noch viel Energie aufgewendet werden müssen. «Und noch mehr im Osten. Denn die „polnische Volks- iseele" äußert sich sehr rarst). Die Abschiesmng eines deut- ischen Flugzeuges wird als kein rühmlicher Beweis dec Polnischen Kultur verzeichnet werden. . In Weimar hat jetzt die Nasto- alversammlung mit der Fertigstellung der großen S.euervorlagen begonnen. Das Geld, das sie verlangen, muß geschafft werden > aber die Praktischen technischen Schwierigkeiten dieses! RiescnsteuerbukettS werden sich erst bei der Feststelluna, der Einzelheiten ergeben. Schließlich steht der Pflicht zum Steuerzahlen doch ein Stecht zum Leben gegenüber., Wenn alles sich nach einem bestimmten Schema ordnen ließe, so wäre die Vsrmögensflucht nie so groß und so verlustreich für das Reich geworden, wie es tatsächliche der Fall ist. Dazu kommt, daß die Bekanntgabe unserer Steuerprojekte die Franzosen mit immer höheren Mil- liarden-Entschädigungen jonglieren läßt. Sie versteigen Ire selbst in Italien kommen wird, ist allerdings etwas anderes. Auch, dort ist das Streikfieber größer, wie die Lust zur Tätigkeit. Tie Ratifizierung des Friedens vertrages im feindlichen Auslande sollte nach Zeitungs meldungen beschleunigt werden, aber abgesehen von Belgien merkt man noch nichts von Tatsachen. In Pgris und in Rom stehen sehr lange Debatten zu er warten, und in Washington hält der Senat an seiner Forderung nach Abänderung der Bestimmungen über den Völkerbund fest. England hat, wie s. Zt. mit- geteilt, bereits im Juli ratifiziert. Ein Hauptereignis der Woche bildete der Zu sammenbruch der Bolschewisten-Negierung in Budapest, das von den rumänischen Truppen besetzt ist. Die sonst so stolzen Maghare.. haben sie als Befreier begrüßt, nachdem die ersten Kommunistenführer entflohen waren. Mndere, die nicht mehr entkommen konnten, sind ab- ,geurteilt und aufgehängt. Der Schaden, den die ge stürzte Mißwirtschaft angerichtet hat, ist außerordentlich groß, allein 7 Millionen wertlose Banknoten sind ge druckt worden. Hoffentlich rafft sich Ungarn so weit auf, um seine deutschen Staatsgläubiger zu befriedigen. So bald wird das freilich nicht geschähen können, denn dis Entente läßt auch dem ungarischen Staate wenig !Lust zum Leben. Was mit den Bolschewisten in Ruß stand wird, ist noch nicht abzusehen. Mögen sie sich wirklich militärisch ihrer Gegner erwehren, finanziell Muß man schließlich in Moskau doch einlenken. Denn der Rubel hat kaum noch reellen Wert. Mm. Deutsche Aationalversammlung. Deutsch» Nationalversammlung. — Weimar, 7. .August. Die Nationalversammlung nahm heute nachmittag 4,20 Uhr ihre Beratungen wieder auf. Zunächst wurde, die Interpellation Dransfeld betr. Entlassung der Frauen bei der wirtschaftlichen Demobil machung zurückgestellt, da die Regierung erst später eine Erklärung hierüber abgeben wird. Das Haus begann dann die zweite Beratung des Gesetzentwurfs einer außerordentlichenKrisqs- rbgäbe für 1919. Erzherzog Josef ungarischer Regent. Staatsstreich, der Entente in Budapest. Mittwoch um 7 Uhr abends erschienen im Minister- PA ivium General Schnetzer, der Polizeioberinfpektor Wollenberg, der frühere Sekretär des Nationalrates, Dr. AAtz, und der gewesene Sektionsches im ungarischen Kriegsministerium, Franz Scillery und forderten die eben zur Beratung versammelten Minister auf, ab zu danken, mit der Begründung, daß die Regie rung nicht die Gesamtheit der Nation vertrete. Nach »einer kurzen Beratung beschloß die Regierung zu demissionieren. Die Ententemission Wertrug die oberste Gewalt Erzherzog Joseph, der den gewesenen Sektionschef im Kriegsministerium, Stephan Fried rich, zum Ministerpräsidenten ernannte. Milt der Leitung des Ministeriums des Aeußern wurde Ge neral Tauczos, mit der Leitung des Kriegsministeriums! General Schnetzer betraut. In der Stadt herrscht Ruhe. E-j. Tie M ists ionen der Ententemächte.hielten abends eme gemeinsame Beratung ab, Ar welcher auch Kr» Herzog Jesoph und Ministerpräsident Friedrich zog» zogen waren. Die Beratungen galten schwebenden Fra gen, wobei volles Einvernehmen erzielt wurde. DK Präsident der Friedensmission, Clemenceau, und die ausländischen Regierungen wurden von dem Er« gebnis der Beratung sofort verständigt. i * ! Rumänische Schreckensherrschaft in Budapest- Nach Wiener Meldungen aus Budapest begannen dort die planmäßigen Plünderungen "der rumüni». schen Soldaten im Verein mit dem Budapester Straßen* Pöbel damit, daß wehrlose Bürger und Kaufleute? überfallen wurden. Sodann drang man in diÄ Kasernen und raubte sie vollständig aus. DeH Wert des aus dem Honved-Montucdepöt gestohlenem Gutes zählt nach Millionen. Im siebenten Bezirk wur^ den vier Zivilisten getötet. Gewalttätigkeiten W«v4 den auch aus den Nachbardörfern gemeldet, wo diek Rumänen Viehherden, Rinder und Schweine, wegtrieoenl Gleichzeitig setzte unter dem Schutz der Rumänen eins reaktionäre Bewegung ein, infolge deren es St ReH Volten gegen die Juden kam, wobei die in deti jüdischen Mensa Academica befindlichen StudenteW blutig geschlagen wurden. Auch aus Westungarn toeffE beunruhigende Nachrichten über die Llustviegelung deL dortigen Bauern durch dis Szegediner Gegenregi««! rung ein. , j 70000 Rumänen in Budapest- Zu den ursprünglich eingerückten 30 000 Manitz rumänischer Truppen kommen immer weitere Verstärk kungen. Gegenwärtig stehen bereits an 70 000 RM mänen in und um Budapest. Tie Wiener Ententcvevz treter haben den mit ihnen in Berührung stehendes ungarischen Politikern wiederholt versichert, daß dis Entente alles tun werde, um der rumänischen Besatzung^ isden anderen Charakter als den einer Sicherheits^ maßregel zu nehmen. Die Ententevertreter hoffen, da« es dem jetzt in Wien aus der Schweiz eingetrvffenem Grafen Andrassh gelingen wird, eine Einigung zw« schen den Parteien in Ungarn herbeizuführen. Tie Szegediner in Budapest- , Tie ersten Truppenkontingente der Szegediner Gstz genregierung sind am Mittwoch unter den Klüngel der alten ungarischen Nationalhymne mit Fahnen uno Standarten in Bndapest eingezogen. Die HauptmachF soll am Sonntau in Budapest einrücken. ; Amerika gegen Rumäniens Bedingung«»». Die amerikanische Regierung ist beim rumänisches Armeeoberkommando we:-.n Zurückziehung der der? Ungarn auferlegten Mü'! enfiillstandsbedingun ein« geschritten und hat mit dr-, Sistierung aller Zufuhren nach Runräuien gedroht. l In der Kommission der vier Generales die die Entente zur Durchführung des Waffenftillstar^ des und zu den Verhandlungen mit den Rumänen nartz Budapest schickt, werden die Amerikaner eine füb< rende Rolle spielen, da die Osffnung des DonauwegesA sowie die Transporte großer Lebensmittelmengen auch dem Banat und den anderen fruchtbaren Gebieten dech ehemaligen Südungarns von größter Wichtigkeit füi die Lösung des Ernährungsproblems Europas sind uns die Amerikaner in der Ernährungsfrage die führend^ Macht darst-llen. Dieser wirtschaftliche GLiichtsvunkl