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Nummer 27Z—LS. Jahr» Mittwoch, 20. November 1S4« - Schrislleitung: Dresden L, Polierstr. 17, Ruf S0711 und 81012; Geschäftsstelle, Druck n. Verlag: Germania Buch, druckerei ». Verlag Tb. ». w. Winkel, Pollerstr. 17, Siu» LIMS: Postscheck: 10Sö: Stadtbank Dresden S47S7. Im Falle von höherer Gewalt, verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder werbungtreibende keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umfange, verspätet oder nicht erschein«. — Trsiillungsort Dresden. Erscheint 8 mal wöchentlich. Monat«. Bezugspreis durch Dräger einfchi. 80 bzw. 40 Psg. Trägerlos»« IUIMWWUV ..... »ei« schriftlich beim Verlag eingegangen sein. Unser« W W W WWW W W W W W Anzeigenpreise! die «spaliige S2 mm breite Zeile s Vlg. träger dürfen kein, Abbestellungen entgegennehmen. M WWW» »WWW M W W Fgc Platzwünlch. können wir keine Gewähr leisten. VolkSSMUNS Beitritt Ungarns zum Dreimächtepakt Begeisterte Kundgebungen für -en Führer vor -em Hotel Imperial in Wien Unterzeichnung des Protokolls in Men Wien, SV. November. Am S0. November ist in Wien vom Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, dem italienischen Auhen- Minister Gras Tiano und dem japanischen Botschafter in Berlin, Kurusu, einerseits sowie vom ungarischen Austen minister Graf Csakq andererseits «in Protokoll über den Beitritt Ungarns zu dem am S7. September 1040 zwischen Deutschland, Italien und Japan abgeschlossenen Dreimächtepakt unterzeichnet worden. Das Protokoll hat folgenden Wortlaut: Die Regierungen von Deutschland, Italien und Japan einerseits und die Regierung von Ungarn andererseits stellen durch ihre unterzeichneten Bevollmächtigten folgendes fest: Artikel 1: Ungarn tritt dem am L7. September 1940 in Berlin unterzeichneten Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan bei. Artikel L: Sofern die im Artikel 4 des Dreimächte paktes vorgesehenen gemeinsamen technischen Kommissionen Wien, L0. Nov. Die ungarische Regierung gibt anlästlich des Bei tritts Ungarns zum Dreimächtepakt von Berlin folgende Erklärung: Deutschland, Italien und Japan haben ein Bündnis ge schlossen, um der weiteren Ausweitung des Krieges, der die Menschheit schwer belastet, Schranken zu ziehen und um der Welt so schnell wie möglich wieder «inen dauernden und ge rechten Frieden zu schenken. Die Grostmächte Kämpfen um die Herstellung einer Neu. ordnung. di« geeignet ist, die Entwicklung der Völker in den ihnen zustehenden Räumen zu fördern und ihren Wohlstand zu heben. Ungarn war durch die Pariser ungerechten und demo ralisierenden Jriedensdlktate zu Boden geworfen und wandte sich während zweier Jahrzehnte an jene Mächte um Beistand, di«, vom gleichen Schicksal und ebensolcher Ungerechtigkeit ge- troffen, um ihre Lebensrechte kämpfend, die Revision der Tlk- tat« anstrebten. Dies« allein waren ernsthaft geneigt und befähigt, ihrem an Kraft geschwächten und schwer kämpfenden Schlcksalsge- nassen zu besseren Lebensmöglichkeiten zu verhelfen. Im Lauf« der letzten zwei Jahre gelang es Ungarn tat- sächlich mit Unterstützung des Deutschen Reiches und Italien, ohne Blut zu vergiesten und auf friedlichem Wege, territoriale Bestimmungen des Trianoner Friedensdiktates einer Revision zu unterziehen. Berl«n, S0. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zur Vergeltung sür die britischen Angriffe auf Wohn viertel in Hamburg, Bremen und Kiel belegten in der Nacht vom 19. zum S0. November starke Kampfverbände der General- feldmarschäll« Kesselring und Sperrl« die Zentren der britischen Rüstungs- und Versorgungsindustrie von Birmingham mit Bomben. In rollendem Angriff warfen hundert« von Kampf flugzeugen über 5 0 0 000 Kilo Bomben, auch der schwer, sten Kaliber, ab. Die weithin sichtbaren Brände und Explo sionen waren noch umfangreicher als bei dem Angriff auf Lo- ventry. In der Nacht vom 18. zum IS. 11. setzt« di« Luftwaffe im übrigen ihr« Angriff« auf London und andere wichtig« Ziele in Süd- und Mittelengland fort. Eine Anzahl von Flugplätzen, wie Marham, Norwich-Latton und Eranwell, wurde mit Bom ben belegt und dabei Hallen und Unterkünfte in Brand gesetzt und zerstört. Liverpool, Southampton und ander« Häsen an der Kanalkvste waren ebenfalls da» Ziel deutscher Luftangriff«. Im Seegebiet vor der englischen Ostküst« gelang es leich ten Kampfflugzeugen, 8 Handelsschiff« mit Erfolg anzugreisen. Ein kleine» Unterfeeboat unter Führung von Kaps- tänleutnant Wohlfahrt, das, wie schon gemeldet, bei seiner letz ten Unternehmung 4 feindlich« Handelsschiffe mit SS 888 BRD Fragen behandeln, die die Interessen Ungarns berühren, wer den zu den Beratungen der Kommissionen auch Vertreter U»' garns hinzugezogen werden. Artikel 8: Der Worlaut des Dreimächtepaktes ist die sem Protokoll als Anlage belgefügt. Das vorllegrnde Protokoll ist in deutscher, italienischer, japanischer und ungarischer Sprache abgefatzt, wobei jeder Text als Urschrift gilt. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft. Die beiden Grostmächte haben sich dadurch nicht nur das ganze Ungarn zu unvergänglichem Danke verpslichtet, sondern haben auch durch Taten bewiesen, dast sie di« Revision überall dort mit friedlichen Mitteln anstrebten, wo sich hierzu die ge ringste Möglichkeit bietet. Sie schufen hierdurch in der Ge schichte der Völker Europas eine neue Epoche, da sie an Stelle der durch Vlutverglesten geborenen Politik des Hasses das Zeit alter der Politik des Verständnisses und der Einsicht eröffneten. Italien und Deutschland vertraten In den letzten Jahr zehnten die Politik der Verständigung, die zum Bündnis mit Japan führte und deren Endziel der auf Gerechtigkeit beruhende dauerhafte Weltfrieden ist. Dieses Bündnis richtet sich daher gegen niemand. Gleich gerichtete Zielsetzung und die gemeinsame Vergangenheit be stimmen die Stellungnahme Ungarns. Ungarn wünscht mit allen seinen Nachbarn, die die Rechte seiner geschichtlichen Entwickelung respektieren, gute Beziehun gen aufrechtzuerhalten. Unter diesem Gesichtspunkt begrüstt die ungarische Regierung mit besonderer Genugtuung den Artikel 5 des Berliner Dreimächtepaktes. Getreu seiner ungebrochenen, unveränderten austenpoli- tlschen Vergangenheit und Friedensziclsetzung, gestärkt durch deren bisherigen Erfolge und im festen Glauben an die Zukunst schlicht sich Ungarn dem Berliner Dreimächtepakt mit der Ab sicht an, sowohl jetzt als auch bei der Liquidierung des Krieges seine Kräfte angemessen an der besseren und glückliche ren politischen und wirtschaftlichen Neuordnung Sttd- osteuropas beizutragen. <» versenkte, hat bisher insgesamt 81809 ART feindlichen Han- delsschisfsraumes vernichtet. In der Nacht zum SO. November warfen britische Flug zeuge im Reichsgebiet Bomben auf Wohnviertel und son stig« Ziele ohne militärische Bedeutung. Der größte Teil der feindlichen Flugzeuge, die gegen die Reichshauptstadt anflogen, wurden durch Abwehrfeuer vor zeitig abgedrängt. Ein Flugzeug warf seine Bomben aus die historische Stadt Potsdam. Der hier wie an anderen Stellen Deutschlands angerlchtete Sachschaden ist unbedeutend und beschränkt sich im allgemeinen auf leicht« Beschädigungen von Wohnhäusern und Strahen. Wiederum wurden mehrere Krankenhäuser getroffen. S britisch« Bombenflugzeuge wurden bei Nacht vor Erreichen ihre» Zieles durch Flakartillerie abgeschossen. 5 eigen« Flugzeug« werden vermistt. Die in englischen Händen befindlichen amerikanischen Aktien müssen verkauft werden Newyork, 20. November. Die britische Regierung ordnete den Zwangsverkauf der in englischen Händen befindlichen Aktien von 164 amerikanischen Firmen an das Schatzamt an, um die Finanzierung der riesigen englischen Krtegseinkitufe bet den Vereinigten Staaten -u erleichtern. Fahrt -es Führers durch Wien Wien, 20. November. Der Führer ist heute vormittag in Wien ein« getroffen. Obwohl die Ankunft des Führers in Wien nicht vorher angeliüudlgt worden war, waren in Erwartung grotzee politischer Ereignisse in Wien doch unzählige Tau sende auf die Strahen geeilt, die dem Führer auf seiner Fahrt vom Bahnhof zum Hotel Imperial begeisterte Kund gebungen bereiteten. Bei seiner Ankunft wurde der Führer vom Reichsstatthalter in Wien, Reicholciter Baldur von Schi rach, dem Relchsminister des Auswärtigen von Ribben trop, und dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, empfangen. In Begleitung des Führers trafen in Wien ein Reichspressechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann sowie die persönlichen und militärischen Adjutanten. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von der Anwesenheit des Führers In Wien. Unzählige Tausende ström ten am Schwarzenbergplatz vor dem Hotel Imperial zu sammen, um den Führer zu grllsten. Mehrere Male Ira« der Führer auf den Balkon des Hotels hinaus, um der Wiener Bevölkerung für ihre Kundgebungen zu danken. Minutenlang« tosende Heilrufe umgaben den Führer in diesen Auaenbl-cken, da die Wiener ihrer Freude über den unerwarteten Besuch des Führers Ausdruck gaben. Graf Teleki und Gras Csaly in Wien Wien, 20. Nov. Der Kgl. Ungarische Ministerpräsident, Gras Teleki, und der Kgl. Ungarische Austenminister. Graf Csakn. trafen heute vormittag in Wien ein. Der Reiklzsminister des Aus wärtigen, von Ribbentrop, begrüßte die ungarischen Staatsmänner auf dem Ostbahnhof und geleitete, nach dem Abschreiten der Ehrenkompanie, den ungarischen Ministerprä sidenten ins Hotel Bristol. Zum Empfang der ungarischen Staatsmänner waren auf dem Ankunftsbahnhos Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht, an der Spitze Reichsleiter Baldur von Schirach, erschienen. Der deutsche Gesandte in Budapest, van Erd manus- dorff. kam mit den ungarischen Staatsmännern in Wien an, wo heute vormittag auch der ungarische Gesandte in Berlin, von Sztojay, eintraf. 3 Krankenanstalten und i Lazarett in Vertin bombardiert Berlin, 20 Nov. Wieder einmal haben die Flieger der Roqal Air Force di« Reichshauptstadt anzugreiscn versucht. Diesmal kamen sie mit äußerster Vorsicht und in grosser Höhe. Es gelang der starken Flakabwehr, die meisten feindlichen Maschinen abzudränge». Diejenigen, die durch die Sperre durchkamen, machten gar nicht erst den Versuch, militärische oder industrielle Ziele annifliegen, sondern luden ihre Bombenlast dort ab, wo sie glaubten, die Bevölkerung am empfindlichsten treffen zu können. Es wurden von Brandbomben einige Wohnhäuser getroffen und vor allem drei Krankenanstalten und ein Lazarett. Bei dem klaren wolkenlosen Himmel und in Anbetracht de« Tatsache, dast die Engländer wiederum vor dem Abwurf zahl reiche Leuchtbomben zur Erde schichten, muhten sie die als Krankenanstalten weithin gekennzeichneten Gebäudekomvlex« klar erkannt haben. Ihr sinnloses Verbrechen kostete die Eng länder zwei Maschinen, die noch beim Anflug durch die Flak abgeschossen wurden. Während in Berlin bei diesen heimtückischen Angriffen nur geringe Verluste zu beklagen waren, wurden bei Spreng bombenabwürfen in Potsdam, die ebenfalls einem Kran kenhaus galten, nicht weniger als 8 Schwestern in Ausübung ihres schweren Berufes verletzt. Unter den Verletzten befindet sich auch eine Schwester von 80 Jahren, die in dem Kranken haus wohnte Die Briten haben ihre Bomben über einem Wohnviertel abgeivorfen und hierbei anher dem Krankenhaus eine Schule der nationalsozialistischen Jugend getroffen. Auch dieser ruchlose Angriff wird schlagartig vergolten werden, wie Coventrq auf Müncl-en folgte und Hamburg und Kiel noch vergolten werden. Gl« MrererlaS: Luftschuhermächtimna an den Relchsminister der Lustfahrt Berlin, 20. Nov. Ueber die Rechtsetzung auf dem Gebiet« des Luftschutzes während des Krieges ist ein Erlast des Führers ergangen. Der Fiihrererlast ermächtigt den Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, fiir die Dauer des Krieges Rechtsvorschriften und Verwaltungsbestlminungen über den Luftschutz selbständig zu erlassen oder abzuändcrn. wenn er dies im Interesse der Luftverteidigung fiir notivcndig hält. Erklärung der ungarischen Regierung Anläßlich -es Veilrilts LlnaarnS zum Dreimächtepakt von Vertin Süvovo kg. Bomben auf Birmingham Insgesamt öi soo VM von kleinem tt-Voot versenkt