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Bezugs-Preis: < vierteljährlich 1,20 INK. frei ins fiaus. <An öer Leschästsstelle abgeholt 1 INK. Einzelne Nummer 10 pfg. ! Erscheint Dienstag, Donnerstag unö tBonnabenö Nachmittag. Unterkaltungs- und Bnreigebleitt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Nsum 18 pfg. Beklamen Sie einspaltige Petit zeile c>öer Seren Baum 30 Pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Ivieöer- holungen entsprechender Babatt. M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage ,Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen ,Felö unö Larten" unö ^Deutsche Moöe unö hanöarbeit". ^ruck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenstorf-Okrilla. Nummer 86 — » ! , Verantwortlicher 6chriftleiter Hermann Kühle, 6rotz-Olrrilla. Mttwocb, den 25. IZuli ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Kohlenverteilung. Die Kohlenmarken sind von Mittwoch, den 25. Juli ab im Gemeindeamt (Meldeamt) in Empfang zu nehmen. Otl-ndorf-Moritzdorf, am 18. Juli 1917. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — In Flandern ist die Artillerieschlacht ^eder zu voller Küsst entbrannt. Sie Werte die ganze Nacht bindurch an. Unsere M die Führung des Feuerkampfes unent behrlichen Fesselballons waren längs der Elizen Front das Ziel erfolglosen feindlichen Sperrfeuers; östlich von Dpern wurden sie einheitlich auch durch zahlreiche Fluggeschwader gegriffen. Unseie Kampfflieger und Abwehr geschütze brachten diese Luftanariffe zum scheitern. Die Fesselballons blieben unver- Mt; 8 feindliche Fluazeuge wurden ab- ^schossen. Bei guter Sicht lebte durchweg die Mertätigkeit auf. Am Nordhang des Mter-Berges bei Craonne gelang es in Alvallem, durch Feuer gut vorbereitetem begriff die eigene Stellung in 1 Kilometer Aite vorzuverlegen Brandenburgische und ^nrdeiruppen warfen die Franzosen aus freien Grabenlinien zurück und brachten Mr 230 Gefangene ein. Längs der Düna, insbesondere bei Anaburg, und beiderseits des Narocz-Sees Am die Ariillerietätigkeit erheblich zu. ^westlich von Dünaburg ist ein russischer Mstoß gescheitert. . — Südlich von Smorgon bis einschließlich Awo griffen nach den verlustreich gescheiterten griffen des Vorabends die Russen am Argen erneut an. Trommelseuer ging dem Mim voraus, der zu wechselvollen Kämpfen " unserer vorderen Stellung führte, in die einzelnen Stellen die Russen eingedrungen Aen. Am Abend war die Stellung dank M durchgeführter Gegenstöße i is aus zwei Abruchstellen wieder in unserer Hand. Ae breite Angriffe der Russen südlich von Aorgon blieben in unserem Sperrfeuer "gen. Die Erfolge unseres Vorstoßes in , Azien beginnen sich jetzt schon stark abzu- Anen. Unter dem Eindruck unseres am A Juli eingesetzten Angriffes begann zu- die 11. russische Armee, nachdem ihre Allungen durchbrochen waren, zurückzufluten. Alrm Rückzug hat sich jetzt auch die russische - Armee angeschlossen und die von ihr stark A'iigten Höhen östlich von Brzezany ge- At. Der Rückzug der Russen hat jetzt A südlich des Dnjestr seine Fortsetzung Müden. Auch dort beginnen die Russen weichen. Die Bahn von Brzezany nach Anopel haben wir bereits überschritten .A'ch Tarnopel aber leisten die Russen erbitterten Widerstand. Die Zahl der Aangenen und eingebrachten Beute wächst Alllich. Genaue Uebersichten stehen noch jA fest, nur sind unter den eroberten Gc- AAn sehr viele schwere. Eine einz'ge Maren-Patrouille erbeutete auf dem Batm- Denisow allein sieben schwere Geschütze, iA große Mengen Vorräte, und zwangen All von Russen vollbesetzten Eisenbahnzug, j^ gerade im Begriff war, nach Osten zu M, seine Richtung nach Westen, also in unseren Gewahrsam hinein zu nehmen. Die Wirkung unseres jüngsten Sieges in Ost- galizien stellt sich nun auch im Auslande, im neutralen wie im feindlichen, ein. Die franchsiiche Zensur hoffte zunächst durch ein Zenfurverbot auf den russischen und deutschen Heeresbericht die Stimmung in Frankreich hochzuhalten. Als sich bei zunehmender Ausweitung unserer Erfolge diese Methode als unhatlbar erwies, scheint man wohl oder üvel die Wahrheit zugestanden zu haben. Die Pariser Presse enthält die ersten zensierten Meldungen von der russischen Niederlage in Galizien. Nach Zmicher Meldungen über Rotterdam aus London berichtet die Morning Post daß die russischen Banken und Zwil- behöroen die Stavl Brody verlassen haben. Dre Räumung Brodys, der wichtigen galiz ischen Uebergangsstation, einer der Haupt- ftapelplotze der russischen Armee ist ohne Zweifel eine unmittelbare Folgewükung unseres Durchbruches und zugleich em un freiwilliges Erngeuändnis des Mißtrauens, das die russischen Führer in ihre Truppen setzen, deren Unzuverlässigkeit ständig zu- nimmt. — Ein dieser Tage aus England nach Kopenhagen zurückrekehrter Kaufmann gibt recht interessante Aufschlüsse über die dortigen Verhältnisse. Seinen Mitteilungen ist folgendes entnonlmen: Selbst verständlich herrscht augenblicklich Mangel an Nayiungsmuteln in England, der infolge des Unterseebootkrieges täglich zunimmt. Kartoffeln gibt es seil April überhaupt nicht mehr. Zucker ist äuserst knapp. Was da ist, ist für die Be völkerung nicht erreichbar. Getreide ist un zureichend, Fisch nur in geringen Mengen erhältlich. Mehl gibt es nicht viel und Haferfabrikate überhaupt nicht. Die Ansatz» ist viel geringer als der Bedarf. Die Un zufriedenheit der Arbeiter ist fortdauernd eine große Sorge für die Regierung. Letztere bemüht sich, die Arbeiter durch Entgegen kommen zusiiedenstellen, um AuSslänoe zu vermeiden. Jede Versammlung, worin der Frieden besprochen werden soll, wird polizeilich aufgehoben, wie jüngst einst in Leeds. Tat sache ist, daß die Arbeiter dringend nach Frieden verlangen. Der moralische Zustand unter den jungen Leuten ist entsetzlich. All- Bemühungen, durch Vereine mit Hilfe der Geistlichkeit die Zuitände zu verbessern sind ergebnislos. Der verschärfte Uuterseebooikrieg ist der ernsthafteste Schlag, der die englische Nation je getroffen hat. Wenn die Deutschen wirklich io weiter versenken, kann England nicht durchhalten. Ganz abgesehen von der durch den Unterseebootskrieg geschaffenen er heblicheren Teuerung und dem Mangel an Lebensmitteln kann England den Verlust seiner Tonnage auf die Dauer nicht ertragen. «IVait anci see», war Asquiths Motta. Wenn aber Deutschland in gleichem Tempo weiter versenkt, wird man nicht lange zu warten brauchen, um das Ende zu sehen (Das klingt anders als die Reden Lloyd Georges und Kennedy Jones'.) diesem Gesichtspunkt aus handeln diejenigen Rande der Heide, von Wald und Wiese um- — Kranke Kinder gehören zum Arzt, in ernsten Fällen ins Krankenhaus. Eine solche Anstalt, die Kinder vom Säugling bis zum 14 jährigen Schulkind aufnimmt, ist das Maria Anna - Kinderhosvital in Dresden- Tracbenberge. Von freundlichen Schwestern gepflegt, von erfahrenen Aerzten behandelt, finden die Kleinen dort alle Vorbedingungen zur Heilung ihrer Leiden. Dazu trägt auch die prächtige Lage der Anstalt bei, am fleischkarten ausgeben und die Geldzulage in bar auszahlen können, ist aufgehoben worden, soweit es sich nicht um Reisende und Ver reisende, die ihren Wohnsitz in einer Gemeinde der Amtshauptmannschaft haben, oder um Personen, die ihre sämtlichen Mahlzeiten in Gastwirtschaften einnehmen wollen, oder um Wegziehende handelt. Jeder, der auf den Fleischaennß verzichtet, erfüllt eine patriotische Pflicht, da die Schonung der Viehbestände im Interesse der Feitversorgung für den Winter dringend notwendig ist. Außerdem wird das zukünftige Fischkontingent der Amts- hauptmannschast voraussichtlich nach dem jetzigen Fischumsatz von dem Reichskommiffar für Fischversorgung bestimmt werden, sodaß, wenn der Fischverbrauch jetzt steigt, dies für die Zeit, in der die Fleischzulage aushört, für die Fischve-sorguug der Amtshauptmannschaft eine günstige Wirkung hat. (M. I.) Kein unreifes Obst abpflücken I Sehr wichtig für Obstbauer- und Händler. Es wird berichtet, daß vielfach unreifes bezw. nicht baumreifes Obst abgepflückt wird. Was die Besitzer dieses Obstes dazu veranlaßt, ist nicht recht ersichtlich. Möglicherweise geschieht es, weil sie glauben, das Obst würde be schlagnahmt, und weil sie cs einer Beschlag nahme entziehen wollen. Eine entsprechende Mitteilung, die kürzlich durch die Presse ging, beruht auf einem Mißverständnis. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst steht auch Bequemlichkeit des Publikums wird die öffent- liche Sprechstunde der Anstalt nicht in Trachen berge, sondern in der Hechtstraße 67 abge halten, wo kranke oder krankheiisverdächtige Kinder unentgeltlich untersucht und gegebenen falls auch behandelt werden. Auch auf diese segensreiche Einrichtung seien Eltern und andere Kinderfrcunde im amtshauptmann schaftlichen Bezirk nachdrücklich hingewiesen. Pirna. Beim Baden in der freien Elbe ertrunken ist der 12jährige Sohn des im Felde stehenden Oberpostaffistenten Lange. Seine Leiche wurde bei Birkwitz angetrieben und geborgen. Sohland a. d. Spree. Beim Beeren» suchen vom Blitz erschlagen wurde die bei ihrem Vater Pleschke auf Besuch weilende Tochter Frieda aus Dresden. Die mit ihr gehende Frau Tischer erlitt schwere Brand wunden. Der Mann der Getöteten steht im Felde. Sie hinterläßt drei Kinder. Zwickau. Auf einem hiesigen Kohlenwerk wurde der 62jähriger Bergarbeiter Glück aus Schönfels von hereinbrechender Kohle ver schüttet und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Erde während dieser Zeit berechtig zu dieser Annohme. Freilich, nicht immer herrscht während der Hundstage die stärkste Hitze, und auch die Witterung am Montag und in den letzten Tagen ist nicht hundstagmäßig gewesen. Die größte Hitzewelle scheint in diesem Jahre bei uns bereits im Juli varüber gegangen zu sein. heute noch auf dem Standpunkt, daß eine Beschlagnahme des Obstes vermieden werden kann. Die Reichsstelle wird in den nächsten Tagen die Erzeugerhöchstpreise für Obst er höhen, um auf diese Weise das Obst nach Möglichkeit auf den Markt zu bringen. Wer demnach unreifes Obst jetzt abpflückt, bringt sich selbst um den offensichtlichen Vor teil der späteren höheren Erzeugerhöchstpreise für das Obst. Die von der Landesstelle für Gemüse und Obst vorgesehene Regelung des Verkehrs mit Aepfeln, Pflaumen und Birnen sieht jedenfalls keine Beschlagnahme vor, sondern veranlaßt nur denjenigen, der Obst gegen Entgelt abgeben will, dieses gegen Entrichtung der, wie oben bemerkt, noch steigenden Erzeuger-Höchstpreise an bestimmte Stellen abzuliefern, um den Verkehr in ge regelte Bahnen zu leiten. Also auch von — Verkauf von Seefischen auf die Fleisch-' Rande der Heide, von Wald und Wiese um zulagekarten. Die Königliche Amtshaupt-' geben. In die Krankenzimmer strömt von Mannschaft Dresden Neustadt bat in einer ' allen Seiten würzige Heideluft, und bei guten Bekanntmachung vom 15. Juli 1917 bestimmt, Wetter stehen die Kinderbetten auf der Ver- OerMchev und Sächsisches. Gttendorf.Vkrilla, 2H. Juli idl?. — In der Nacht zum Montag sind zwei kriegsgefangene Russen, die bei der Firma August Walther u. Söhne beschäftigt waren, entflohen. Etwaige Wahrnehmungen wolle man sofort dem Wachkommando bei ange nannter Firma mitteilen. — Die Hundstage haben am 23. Juli begonnen, und dauern nun nach dem Kalender einen vollen Monat bis zum 23. August. Sie haben ihren Namen von dem Sterne Sirus, dem hellsten aller Fixsterne, die wir am Firmament erblicken können. Der Fix stern Sirus, in dessen Zeichen die genannte Zeit fällt, führt auch den Namen „Hunds stern". Die Bezeichnung dieses Zeitabschnittes mit dem Namen „Hundstage" ist übrigens daß die Fleischzulagekarten auch zum Bezüge ! anda oder gar auf dem Grasplatze vor dem non Fischen aller Art anstelle von Fleisch in Hause, und die liebe Sonne hilft zum Ge- ihrcm Bezirke berechtigten. Die Fleischzulage- jundwerden. Der Verpflegesatz beträgt 2 Mk. karten, die zum Bezüge von Fleisch zum ver-j täglich; für Kinder, die von Behörden aus billigten Preise berechtigten, werden von allen i dem Bezirke der Amtshauptmannschaft Fischgeschäften in derselben Weise in Zahlung i Dresden-Neustadt eingcwiesen werden, aber genommen wie von den Fleischereien. Die! nur 1,50 Mk. (da der Bezirksverband die Fischgeschäfte haben spätestens mit dem Ab- j Anstalt mit einem namhaften Beitrag, jährlich laufe des 14. Tages seit dem letzten Gültig-z 3000 Mark unterstützt.) Merkwürdigerweise keitstage der Karte — vergl. das aufgedruckte wird von dieser Vergünstigung verhältnismäßig Datum — die vereinnahmten Fleischzulage-: selten Gebrauch gemacht; offenbar weiß man karten bei der Gemeindebehörde zur Erstattung > im Bezirke zu wenig davon. Möchte man des verauslagten Geldbetrages abznliefern.! sich in Zukunft häufiger daran erinnern, ins- Die Bestimmung, daß die Kartenausgabe-! besondere auch, wenn es sich um kranke Kinder stellen anstelle der Fleischzulaaekarten Reichs-jaus Kriegerfamilien handelt. Zur größeren empfiehlt IMe, SuchbalMns» schon sehr alt, sie wurde bereits von den alten > - , , , . o- Völkern gebraucht und in den Naturgeschichten i äußerst töricht und unbedacht, welche das unserer Vorfahren erwähnt; auch für diese j Obst in unreifem Zustande abpflücken. aalten schon die Hundstage als die Zeit der j größten Hitze. Der Stand der Sonne zur!