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— Verantwortlich für OertlicheS und den Inseratenteil: Martin Berger, für Polttil und die übrigen Rubriken: Hug» Friedrich. 64. Jahrg sitzung zu verwundet. en und in die zu bezahlen hatten. Da Block Direktor der Buchhaltung ist, konnte er die den Opfern von Martinique zuqedachten Unterstützungsgelder in seine Tasche fließen lass durch die Eruptionen des Mont Prise geschädigten Ein, wohner von St. Pierre gesammelte halbe Million Frcs nur zum geringsten Teile den Bedürftigen zugeflossen ist Zur Verteilung der Summe hatten sich drei hohe Beamte des Kolonialministeriums nach Martinique begeben. Der Direktor der Buchhaltung im Kolonialministerium Maurice Block hatte sich selbst mit dieser Mission betraut und sich zwei Begleiter ausgesucht. Für sich selbst hatte er Diäten von 200 Frc. pro Tag, für seine Begleiter je 60 Frcs. ausgeworfen. Diese Tagegelder bezahlte er sich und seinen Begleitern von dem Tage seiner Abfahrt von Parts ab bis zum Tage seiner Rückkehr, obwohl sie die Hin- und Rückreise auf einem Kriegsschiffe machten und keinen Sou den Posten gutheißen und buchen, ohne daß jemand dagegen Einwand erhob. Glücklicherweise ist der unerhörte Skandal an den Tag gekommen und Block wird mit Schimpf und Schande aus dem Amte gehen. Bös- Anzeichen in Rußland. Petersburg steht allem Anscheine nach am Vorabende neuer Unruhen. Die Aufregung und Unzufriedenheit wächst täglich. Viele große Betriebe sind im Ausstand; die Fabrikanten befürchten das schlimmste. Auf den Putilowwcrken mußte Militär einschreiten. Die Arbeiter verweigern die Abzüge für das Rote Kreuz, da das Gelb gestohlen werde. Die Situation ist sehr ernst. Es sind An zeichen vorhanden, daß endlich, vielleicht ganz unerwartet, dem allgemeinen Drängen nach einer Volksver tretung nachgegeben wird. Die Unterredung mit dem Minister Germolow soll den größten Eindruck auf den Zaren gemacht haben, der die Haltlosigkeit der Zustände einsehen soll, jedoch von den Großfürsten in reaktionärem Sinne beeinflußt wird. — In Petersburg haben etwa 15 Werke mit 17000 Arbeitern den Betrieb einstellen müssen. D:e ausständigen Arbeiter verlangen den Achtstundentag und die Wiederzulassung der gemaßregelten Arbeiter. Große Truppenteile sind aufgeboten, um den Arbeiter- Eintritt in die innere Stadt zu sperren und die bisher nicht Streikenden am Anschluß an die Streikenden Ausland. Eine ungeheure Skandalgeschichte im französischen Kolonialmmiftercum hält ganz Paris Atem. Es ist festgestellt worden, daß die s. Z. für V-m ruffifch-japanifchen Krieg. Auf dem mandschurischen Kriegsschauplätze dauern die Kämpfe fort, ohne aber größere Dimensionen anzu- nehmen. Ein Telegramm des Generals Kuropatkins vom Donnerstag meldet: In der Nacht zum 9. d. M. um 11 Uhr nahmen die Japaner die Offensive gegen unser linke Flanke und die Front wieder auf, wurden aber zurück geschlagen; gegen 5 Uhr wiederholten sie den Versuch, wurden aber gegen 7 Uhr wiederum zurückgeschlagen. Auf unserer Seite wurden 5 Mann verwundet. — Ferner oird dem Reuter'schen Bureau aus Tokio berichtet: Die aussen setzten am Mittwoch die Beschießung des Zentrums rnd des äußersten linken Flügels Oyamas fort und be- chossen am Donnerstag den äußersten rechten Flügel mit Kanonen. Kleine Abteilungen russischer Infanterie griffen am Mittwoch abend die Japaner an, wurden jedoch zurückgeschlagen. Die Lage ist unverändert. Ein englisches politisch« Rundschau. Wilsdruff, 13. Februar 1905. Deutsches Reich. Freibank Wilsdruff. Dienstag, den 14. d. Mts., von norm. 9 Ahr ad So«».- d,r »«»t»»»»»« P--<« R> W"»»- °m is. -sos. Stadtrat. Kahlenberger. —_ Ei« blutiger Zusammenstoß bei Sosnowiee hat die Ruhe, die in ven sübpolnischeu Jnoustrtedezirk einzukehren schien, jäh unterbrochen. Auf der Katharinen- Hütte bet SoSnowice (Russisch-Polen) 1'/, Kilometer vom Hauptbahnhof der Warschau-Wiener Bahn, hatten sich am Donnerstag vormittag Arbeitswillige gemeldet. Gegen die zur Arbeit bereiten Leute rückte, bevor sie das Hütten« tor erreicht hatten, ein Vielhundertköpfiger Haufe Streikender vor, schnitt ihnen den Weg ab und bedrohte sie mit Messern. Eine Abteilung der 42. Dragoner aus Czen« stochau, die in der Nähe der Fabrik patrouillierte, ritt an. Der kommandierende Offizier befahl: „Auseinander gehen!" Als die Arbeiter dem Militär gegenüber eine feindselige Haltung annahmen, wurde noch dreimal die Aufforderung an sie gerichtet, den Platz zu verlassen. Da dies keinen Erfolg hatte, gaben die Dragoner eine Salve ab, zunächst über die Exzedenten hinweg. Hiernach krachte eine zweite Salve, bei der 10 Ausständige tot zu Boden stürzten und etwa 30 Personen verwundet wurden. Die Menge zerstreute sich in wilder Flucht. Gegen 9 Uhr abends kam es zu einer neuen Revolte, wobei 60 Arbeiter erschossen wurden. Die Arbeiter gingen nun mit Revolvern los und nahmen vor allem die Offiziere aufs Korn. Ein Beamter der Nifkagrube, der von den Arbeitern gewaltsam mitgenommen worden war, wurde verwundet. Der Anführer der Streikenden war ein junger Mensch, ein früherer Bergschüler, zuletzt Steiger in der Nifka-Grube, dec sich als Arbeiter ver kleidet hatte. Er fiel als erster. Die Leichen lagen gehäuft im Hofe, auch die Verwundeten. Auf der Straße kam es dann zu weiteren Kämpfen. Passanten wurden aufs höchste gefährdet, die Kugeln flogen in vorüberfahrende Droschken hinein. Die gesamten Truppen biwakierten während der Nacht. Unter dem Eindruck des blutigen Ereignisses be gann sofort ein erneuter Auszug der Sosnowicer Einwohner, die infolge der scheinbaren Ruhe begonnen hatten, an ihren Wohnort zurückzukehren. Es muß gesagt werden, daß die Stimmung des Publikums an der russisch-preußischen Grenze dem Terrorismus der Streikenden rurchaus feindlich gegenübersteht. Bis Donnerstag waren in Sosnovice 8 Bataillone Infanterie, 8 Eskadrons Kavallerie und 1 Regiment Kosaken eingetroffen. >oye SuuE« :r Bürger « ichts anfe^f 15. August 1 and gelaugte h Danzig, s er Bericht nsik empsM Der geo« ein liest sich ! .fürdiePhst'l filder zu inen ApotN Hit und aer Fiaker. ' in H mswc" in der Son«^ imil das > sand es os Die Grub-ngewaltigen spielen mit dem Feuer! lw-nn furchtbare Verantwortung auf sich, die ohnehin stark erregten Arbeiter noch durch ersten ÄlÄn nichtswürdige Maßregeln reizen. Die verschiedene Zechen Bergleute, die sich zur ArlmO Surückwiesen. Die Slebener-Kommisston werd? sofort ru' lammeuberufen werden. Auch der christliche llb-M-.L-rd-nd m proklamieren. Wie ein Telegramm aus Bochum meldet zu hindern. In Lodz kam eS am Freitag zu blutigen Zusammenstößen. Die streikenden Arbeiter forderten Aus zahlung des ganzen Lohnes für die zwei Wochen des Streiks. Die Fabriken gewährten nur die Hälfte. Heftige Auftritte vor den Fabriken folgten. Das Militär schritt ein und feuerte: 19o Errren blieben tot, 113 wurden ist auf verschiedenen Zechen den Bergleuten eine 15 bis LOprozentige Lohnkürzung zugemutet worden, andere wurden überhaupt nicht angenommen. AuSschußmitglieder deS christlichen Gewerkvereins wurden gemaßregelt. Die Aufregung ist groß und die Situation kritisch. ES wird eine neue Rcvirrkonferenz einberufen werden, um eventuell über Weiterstreiken zu beraten. Der Führer Effertz hat telegraphisch die Hilfe des Reichskanzlers angerufen. Ueber eine heftige Szene zwischen dem Minister des Innern Frhr. v. Hammerstein und dem Führer der Zechenbesttzer Kirdorf wirb dem „Brl. Tgbl.", wie das Blatt sagt, aus guter Quelle mitgrtetlt: Bei der Anwesenheit des Ministers auf der Zeche „Mi- nister Stein" machte Kirdorf dem Frhrn. v. Hammerstein eine heftige Szene. Kirdorf warf dem Minister die schlappe Haltung und die Rückgratlosigkeit der Regierung in der Streikfrage vor. Der Minister hörte den scharfen Aus- etnandersetzungen ruhig zu und ging dann, ohne ein Wort zu sagen, davon. Druck und Verlag von Martin Berger » Friedrich in WilsdnA Dienstag, -e« 14. Februar 1S6S «MM sw WM Warandt, Massen, Sieömleßn und die Umgegenden. „ Hessische Taktlosigkeiten. I Ieit im . .A" deinllcher Vorfall anläßlich dtt Vermählungs- izigen ApoiA^rlichk^ in Darmstadt wird dem be- rust zwei c-cichtet. Wie das Blatt meldet, hat am Vermählungstage wahr, daß des Großherzogs von Hessen ein in Wiesbaden ansässiger nua! mit gc-bacmstä^ an di« geschiedene Großherzogin Viktoria lunst.eis IN ^Ea ein Huldigungstelegramm »im Namen vieler Darmstädter" gerichtet, auf das die Großherzogin von MMoburg aus ein Danktelegramm ergehe» ließ, welches ' /lgenden Wortlaut hatte: „Ich danke Ihnen und allen aarzt Dr Nullen von Herzen, in deren Auftrag Sie mir treue Gefühle ussprechen." War schon das Huldigungstelegramm eine uniform/- Taktlosigkeit, so kann man diese Eigenschaft der „haben,,'Ekwrt der geschiedenen Großherzogin wohl erst rech Hal en Sael lcht adsprechen. Vorausgesetzt, daß die ganze Geschichte NUN) Ellie" tu Tatsachen entspricht woran man vorläufig noch zweifeln Möchte. hn: „Sieb eidemaupen- Der Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet Tiere gch°"roht Wiede: auszuflackecn, ehe noch eine Beruhigung der eckinun, 'D'c uter eingetreten ist. Den Zechenverwaltungen hat der iussiand anscheinend noch nicht lange genug gebauert, sie -^»wenigstens alles mögliche, den Kampf nun ihrer- zu verlängern, obwohl sie versprochen hatten, mit rruck und«>^kn kMjelnen Belegschaften nach Wiederaufnahme der Ar- Uber die vorgebrachten Beschwerden zu verhandeln, sian berichtet aus Bochum: Reihenfolge liefen im ?ae?un^n nn"k?"^^ Meldungen vonMaß- regelungen und angekundigtenLoünüerabsttzungen ew. wodurch die Belegschaft de? betreffenden Zechen zu streiken, Tausende _ von 0kbeitsWill gen Bergleuten wurden, so erklärte WWW man auf dem Verbandsbureau, vor: den Hechenver- waltungen wieder sortgeschiz^ Auf verschiedenen WM Zechen, z. B. Hannover wurde einfr Anzahl Beleg" Ichastsnütglleder er art sie wurden überhaupt niemals wieder eingestellt werden, daraufhin erklärte sich M arM° »f^^t mit den Gem^ßregL^ «W bartsch Auf anderen Zechen wieder erklärte man W »"L-LS Ls LÄ- arbeiten- Um sich mit diesen Vorkommnisse., fasten, tritt morgen hier die Siebener.Kommission zu einer Sitzung zusammen. ganz ander« mcher mei«> : zu habe« 1 gelangt V Lensch-', tu' )er berLHE '.danken § der Trag? rb, bedank derverrenV ls Romeo ß chen. Ebe« s, der tk Niger iiM :r wäre I" Hamlet Lord Stand s Amtsblatt belvegen, zu"wffen,'i Braunsdorf Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Rohor«, Helbigsdorf, Herzogswaldr mit Laudberg, Hühndorf. ehr zugute' - «Ittanneberg, Birkmhatn, Blankenstein, ME Limbach Losen, Mohorn, Miltitz-Roitzsche«, Munzig, Neukirchen, Neutannebera,Niederwartha,Oberhermsdorf, en Bratpsat nd die Weils man dies! »BH ielt, so wB Vsv.