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Fürsten ansehen hier. Er riß, so heißt es, dein Czar die Maske des selbstlosen Slavensreundes vom Gesicht, entlarvte ihn als den Herrscher, der Bulgarien als eine russische Satrapie auf dem Vormärsche nach Konstantinopel ansah. Die Streichung des Fürsten Alexander aus der russischen Hee resliste erregt nicht nur bei den Bulgaren, sondern auch bei den dort lebenden Ausländern, die durchweg die Rücksichtslosigkeit des Verfahrens verurtheilen, peinliches Aufsehen. Wenn die Russen darauf gerechnet haben sollten, durch solche offenkundige beleidigende Lossagung den Fürsten vom Volke zu trennen, so dürfte eher ein gegentheiliger Erfolg eintreten. Was den Fürsten persönlich anlangt, so empfindet er die russische That namentlich deshalb schmerzlich, weil sie sein mi litärisches Gefühl verletzt und einen Schatten auf die Erinnerung des Fürsten an den verstorbenen Kaiser Alexander wirft, an welchen der Fürst stets wie an seinen zweiten Vater in unwandelbarer Ehrerbie tung zurückdenkt. Wegen der hohen politischen Pflichten gegen sein Land glaubt der Fürst aber nicht dem Gefühle der Kränkung befon- dern Ausdruck ' geben zu müssen, zumal wohl nirgends die russische Maßregel Billigung finden wird. Die Hoffnung, daß durch hinzö gernde Behandlung der bulgarischen Frage bie Opferwilligkeit der Bul garen nachlassen werde, scheint nach zuverlässigen Berichten, namentlich aus den Grenzbezirken, vorläufig ganz trügerisch. Trotz entgegen stehender Gerüchte fanden nirgends politische Widersetzlichkeiten statt, und die Bevölkerung fährt fort, durch freiwillige unentgeltliche Ver pflegung der Truppen den Beweis zu liefern, daß sie auf's Aeußerste auszuhalten entschlossen ist. Ehester. Der Schluß unserer Theater-Saison scheint sich noch recht vielversprechend zu gestalten, denn eingedenk des Göthe'schen Ausspruchs: „Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas bringen", hat uns Herr Director Uhle für die letzten Vorstellungen noch einige ganz besondere Ueberraschungen aufgespart. Zunächst soll „der Trom peter von Säkkingen" am Freitag zur Aufführung gelangen und be darf es gewiß nicht erst des Hinweises an dieser Stelle, nm der Di rektion ein volles Haus in Aussicht zu stellen. — Wer dürfte ferner einer Aufführung der „Räuber", dieses Erstlingswerkes unseres un sterblichen Schiller, welche als Nachfeier des Geburtstages des Dich ters am Sonntag erfolgen soll, nicht mit Freuden begrüßen. Das In teresse, welches gerade hier für derartige klassische Dichtungen an den Tag gelegt wurde, dürfte sich auch wiederum von Neuem bestätigen. — Nachdem nun noch Montag die stets gern gesehene „Waise von Lowood" zur Darstellung gelangt, nimmt das ewig heitere Völkchen Thaliens Dienstag mit einem zeitgemäßen Original-Lustspiel „Das Gespenst" von uns Abschied. — Hoffen und wünschen wollen wir nur, daß die Gesellschaft an dem neuen Orte ihrer Thätigkeit bessere pecu- niäre Erfolge ernten möge, als wie sie, durch die Ungunst der Ver hältnisse, hier zu ermöglichen waren und damit wir ihr in freundlichem Andenken verbleiben, erwarten wir von Seiten eines hiesigen kunst sinnigen Publikums noch eine recht rege Unterstützung. StMgtmeillderathssitzung vom 5. November 1885. 1 ., wurden in die Deputation für die nächste hiesige Stadtver- ordneten-Ergänzungswahl gewählt: Herr Stadtverordneter Herrmann, die Herren Stadlverordncten-Ersatzmänner Schmidt und Lindner, Herr Lohgerbermeister Partzsch und Herr Schmiedemeister Fuchs; 2 ., wählte man in die Commission für die diesjährige Volks zählung außer den Herren Bezirksvorstehern und dem unterzeichneten Bürgermeister: Herrn Stadtrath Rechtsanwalt Sommer, die Herren Stadtverordneten Reiche und Dinndorf, Herrn Kaufmann Ritthansen, Herrn Kaufmann Louis Wehner, Herrn Lohgerbermeister Bretschneider, Herrn Restaurateur Patzig und Herrn Stadlgutspachter Mühlig- Hofmann; 3 ., soll der Entwurf des Haushaltplans über die hiesigen städti schen Cassen auf das Jahr 1886 zunächst von der Cassen- und Rech nungsdeputation geprüft und alsdann den übrigen Herren Stadtge- meinderathsmitgliedern vorgelegt werden; 4 ., beschloß man auf das anderweite Gesuch des Vorstands für die Arbeiterkolonie im Königreiche Sachsen um Gewährung einer Un terstützung, in hiesiger Stadt zu diesem Zwecke eine Sammlung frei williger Beiträge zu veranstalten; 5 ., nahm man Kenntniß von den rechtskräftigen Entscheidungen in zwei den hiesigen Ortsarmenverband betreffenden Administrativ justizprocessen; 6 ., wurde bezüglich der Berainung der hiesigen Communikations- wege beschlossen, das Eigenthumsrecht der angrenzenden Besitzer an den jetzt an diesen Wegen anstehenden Bäumen anzuerkcnnen, dieselben auch dafür zu entschädigen, falls einmal im öffentlichen Interesse diese Bäume ganz oder theilweise entfernt werden müssen, das an den Wegen wachsende Futter aber fernerhin zu verpachten; 7 ., follen auf dem Wege nach dem hiesigen Bezirkskrankenhause zwei Straßenlaternen angebracht werden; 8 ., faßte man Beschluß in vier Unterstützunaswohnsitzsachen; 9 ., nahm man Kenntniß von den yon der hiesigen Stadtgemeinde an den Krankenversicherungsverband im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff käuflich abgegebenen Krankenhausutensilien und den festgesetzten Prei sen für dieselben. Wilsdruff, am 12. November 1885. Der Stadtgemeinderat h. Ficker, Brgmstr. hört man über mangelhafte Vsr- dauung, schlechten Appetit, Verstopfung eto. In solchen ballen gibt es nichts Besseres als ckie bekannten Apotheker B. Brandt'» 8chweireipil1en, wie cias nachfolgende 8chreiben beweist. Dres den. (leebrter Herr! Ivb kann Ibnen niobt genug dankbar sein, denn seitdem iob Apotheker B. Brandt'« 8chweiL6rxiIIen gebrauche, babe ieb wieder geregelte Verdauung und kann alle schwere Speisen gut vertragen. Die Sebveirerpillen leisten wir vorzügliche Dienste und nebme iob jetrit noob tägliob 2 8tüok. Herm. Werner, 8err6str. 10. 111. 8t. Nan versickere sieb stets, dass jede 8ebacbte1 Vpotbeker li. Brandt'» 8chwm2srpiIIell (erhältlich ä Sebaobtel N. 1 in den Apotheken) ein weisses lirenr in rotbem Veld und den Aamens- rug B. Brandt'» trägt und weise alle anders verpackten Zurück. Kirchcnnachrichten aus Wilsdruff. Am 24. Trinitatis-Sonntoge predigt Vormitt. Herr ?. Dr. Wahl. Versicherungsgesellschaft in Frankfurt a. Main. Nachdem Herr Eduard Bräunlich in Wilsdruff gestorben ist, habe ich die von ihm verwaltete Agentur obiger Gesellschaft öviru L Kaufmann in Wüsäk'utf, übertragen. Der Dsutsotis k*tiönix versichert gegen Feuerschaden. Mobilien, Waaren, Fabrikgeräthschasten, Felder- zeugniffe in Scheunen und in Schobern, Vieh und landwirthschaftliche Gegenstände jeder Art zu möglichst billigen feste« Prämien, sodaß unter keinen Umständen Nachzahlungen zu leisten sind. Herr klörn« ist bereit, Anträge für die Gesellschaft zu übernehmen und sind bei demselben Prospekte und AntragSfor- mulare gratis zu erhalten, wie er auch jede gewünschte Auskunft gern ertheilen wird. Leipzig, im November 1885. FlllLlLL General-Agent des Deutschen Phönix. 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Versand an /Vivat« im Zkn^ros- /Versen, Mrt von SS n. /SV Honten. — Bner^er-rer/z nie« Fratr«, /naneo. * 4 V Hamburg — — IVtcst. Ich bitte denjenigen Herrn, welcher am 18. Oktober auf dem Lindenschlößchen einen Spazierstock vertauscht hat, selbigen in der Exped. dieses Blattes umzutauschen. Wandsägen für ssus8-, Band- und Kraftdslrisd, em pfiehlt in vorzüglicher Ausführung Friedr. MMer, Zotschappel. AB. HanasitKvu sind stets vor- räthig in Betrieb zu fehen und zu probiren Günstige Zahlungsbedingungen. MaLfNl>I1 bas Pfund 30 Pf(le., im Ganzen billiger >»>1l)UU1 bei Dorschan, Dresden, Freibergerpl. sooov M. sof. vd. später z. 4"/„, getheilt, auf Güter UN« kündb. auSznleihen. Off. 8. 458 B»a8on8kvin L Voller, Brv8den. Aine junge starke Kuh, worunter das Kalb saugt, ist zu verkaufen im Gute No. 11 zu Unkersdorf. 2 Tischler, nur gute Arbeiter, finden Beschäftigung in der Möbelfabrik von F. Eh. Müller. 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