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werbeschulinspcctcr Enke au» Dresden einer Revision unterzogen. Derselbe nahm eingehend Kenntnis von den gefertigten Zeichnungen und schriftlichen Arbeiten der Schüler. Nachdem er noch in einzelnen Fächern dem Unterricht beigewobnt halte, sprach er am Schluß über da« Gesehene und Gehörte seine vollständige Zufriedenheit au«. — Schönheiderhammer. Vom 1. November an befindet sich die hiesige Post in dem dazu neu erbauten Hause de« Herrn Gasthofsbesitzcr Hendel. — Annaber g. Sonntag früh ist der Hand arbeiter Wohlgemuth au« GeyerSdors im Straßen graben zwischen Annaberg und GeherSdorf todt auf gesunden worden. Derselbe ist vermuthlich ertrunken. Wohlgemuth war am Sonnabend Abend in mehreren Läden in Annaberg verkehrt und mit dem Handarbeiter Langer aus Geyer«dorf ^10 Uhr in angetrunkenem Zustande von Annaberg nach Hause gegangen. Letz terer will nun den ersteren unterwegs nicht mehr fortgebracht haben, weshalb er denselben hilflos liegen gelassen hat. Langer wurde deshalb in Gewahrsam gebracht. Er hat sich wegen fahrlässiger Tödtung zu verantworten. — Roßwein. Unsere Stadt hebt sich immer mehr. ES wird wenig Mittelstädte geben, welche sich einer so vielseitigen Industrie erfreuen wie Roß wein. Zur Zeit sind hier folgende Industriezweige vorhanden: 2 Wagenachsen- und Wagensedernfabriken, 1 Wcrkzeugmaschinenfabrik, 1 Metallwaarenfabrik, 1 Eisengießerei, 2 Metallgießereien mit Dreherei und Fraiserei, 1 Fabrik für landwirthschastliche Maschinen, 1 Gravir- und Prägeanstalt, 8 Cigarrenfabriken, 3 Schuhfabriken, 2 chemische Fabriken, 1 Wolframmelall fabrik, 1 Färberei mit Wollwäscherei, 1 Korsetfabrik, 1 Glasschleiferei mit Sandgebläse, 3 Strumpffabriken, 1 Garnfabrik, I Sealskin- und Deckenfabrik, 9 Fa briken für Haar- und Wolldecken, Lamas und Mili tärtuche, 1 Tuchmacherinnungsfabrik mit eigener Spin nerei, Walkerei und Appretur, 1 Tuch- und Filzfadrik, 1 Filzfadrik, i Dampfkunstmühle, i Carkonnagen- fabrik, Gerberei, Gasanstalt, 3 größere Ziegeleien und dergleichen mehr. — Kirchberg. Bei ihrer häuslichen Arbeit hatte die Fabrikarbeiterin Petzold von hier sich einen Holzsplitter in den Finger eingezogen» welcher Ver wundung im Anfänge wenig Beachtung geschenkt wurde. Bald schwoll der Finger und die Hand an und Rettung war nicht mehr möglich. Die Bc- dauetnSwerlhe ist nach zwei Tagen gestorben. — Lauter. In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde aus der Straße zwischen Lauter und Neuwelt der Sohn eines Fabrikanten au« letztgenann tem Ort von 3 rohen Burschen angerempelt und als er sich dies verbat, in der furchtbarsten Weise miß handelt. Der Angegriffene gab aus Nolhwehr auf seine Peiniger einen Schuß ab, der einen der Now- die« in die Brust traf, ohne ihn inbeß gefährlich zu verletzen. Der Bursche befindet sich zur Zeit >m Sanatorium bei Aue. Bon seinen zwei Compilern ist einer festgemachl worden, auf den zweiten wird noch gefahndet. Dem angegriffenen jungen Manne, welcher besonders im Gesicht gräßlich zugerichtel wurde, ist bei der Affaire auch seine goldene Uhr und ein größerer Geldbetrag abhanden gekommen. Hoffentlich wird den Raufbolden durch eine exempla rische Strafe die Lust zur Wiederhol rng ähnlicher Heldenthaten gründlich verleidet werden. Amtliche Mittheilungen aus -er 9. öffentlichen Sitzung des Staötveroröneten-Loüegiums am 3. September 1894, Abend« 8 Uhr, in Verbind ung mit der am 6. September d. I«. vom Stadt verordneten - Collegium gefaßten patcntarischen Be schlüssen. Vorsitzender: Herr Vorsteher Wilhelm Dörfsel. Anwesend: 18 Stadtverordnete, entschuldigt: I, unentschuldigt: I. I) Die Armenholzkassen-Rechnungen aus die Jahre Ik92/93 und 1893/84 werden vom Collegium richtig gesprochen. 8) Die Feuerlöschkasien,Rechnung aus das Jahr 1883 wird Herrn Stadtv. Hirschbcrg, als Mitglied des Rechnungs- Prüsungsausschusses zur Nachprüsung überwiesen. 3) Von dem Ergebniß der stattgesundenen Revision der Schul gelder- und Rathsvollzieherkasse nimmt da« Collegium mit Befriedigung Kenntniß. 4) Aus Ansuchen der Wittwc des verstorbenen Sparkassen- Verwalters Müller hat der Rath beschlossen, ihr auch sür den Monat August den Gehalt ihre« Ehemannes zu ver- willigen. Gleichzeitig theilt der Rath dem Collegium mit, daß sich die der Wittwe Müller und deren Kinder zu kommende Pension insgesammt auf 672 Mark jährlich belause. Das Collegium tritt der Rathsvorlage bei. 6) Als Sparkafsen-Kassirer ist vom Rath der bisherige Stadt steuer-Einnehmer und Stadtkassen-Kontroleur Kirchner in Aue gewählt worden. Nach tz 12 des Ortsstatuts sind die Stadtverordneten hierüber zu hören. Aus Grund patentarischer Abstimmung vom 6. September d. Js. haben sich die Stadtverordneten mit der Wahl Kirchners zum Sparkasscn-Kassirer einverstanden erklärt und den in der Sitzung vom 3. dess. Monats aus Antrag des Hrn. Stadtv. Psefserkorn gegen die Wahl Kirchners erhobenen Wider spruch sallen lassen. 6) Man nimmt davon Kenntniß, daß sich der in der letzten Stadtverordnetensitzung vom Hrn. Stadtv. Tittel gestellte Antrag, die Laterne an der Schneebergerstraße als Nacht laterne brennen zu lassen, durch einen Beschluß des Be- lcuchtungsausschusses erledigt hat. 7) Die Sportelkasscnrechnung, die Rechnung der Dienstboten- Krankenkasse, sowie die Pensionskassenrechnung aus die Jahre !893 werden vom Collegium auf Antrag des Hrn. Stadtv. Hirschberg richtig gesprochen. 8) Herr Siadtv. Schlegel richtet an das Collegium, da der Schuppenbau von Flechsig den baupolizeilichen Anforder ungen nicht allenthalben entspreche, das Ersuchen, sich durch eine Besichtigung an Ort und Stelle hiervon überzeugen zu wollen. Nach geschehener Besichtigung hat das Col legium durch patentarische Abstimmung unter dem 6. Sep tember d. Js beschloßen, den Rath zu ersuchen, im Wege der Verhandlungen mit Flechsig und Otto dahin zu wirken, daß der Bau durch Beseitigung des steilen Daches nied riger werde und nach der Straße zu mebr das Ansehen einer höheren Hofeinsriedigung erhalte. 9) Herr Stadtv. Lorenz bringt zur Sprache, daß die Wasser röhren in der Rehme von Zeit zu Zeit durch Fuhrwerke beschädigt würden , ebenso bemerkt Herr Stadtv. Unger, daß das kleine Geländer am Garten der Wittwe Zcuner wieder hergestellt werden möge. Das Collegium beschließt demgemäß den Rath zu ersuchen. 10) Laut Rathsbeschluß vom 3. September d. Js. soll die durch Versetzung des Lehrers Opitz nach Chemnitz frei gewordene ständige Lehrerstellc entgegen den früheren Be schlüssen nicht eingezogen, sondern von Neuem besetzt werden. Für die Stelle ist der Lehrer Liebers in Brunndöbra zur Wahl präsentirt worden. Durch patentarische Abstimmung vom 6. September d. Js. hat sich das Collegium damit einverstanden erklärt, daß diese ständige Lehrerstelle nicht eingezogen wird. Das Collegium hat sich jedoch Vorbe halten, die Einziehung einer ständigen Lehrerstelle, sobald eine solche wieder frei werden sollte, von Neuem in Er wägung zu ziehen. 10. Sitzung vom 19. Oktober d. I«., Abend« 8 Uhr. Vorsitzender: Herr Vorsteher Wilh. Dörsfel. Anwesend: 2l> Stadtverordnete, entschuldigt: I. Der Rath ist vertreten durch Herrn Bürgermeister I>r. Körner. 1) Das Collegium tritt der Rathsvorlage, wonach laut Ver einbarung mit der K. Revierverwaltung Eibenstock, die Bewohner des Torshauses in Zukunft nur noch zu Kirchen-, Schul- und Armenanlagen herangezogen und sür Erledig ung der Geschäfte des Standesamts und der weiteren in 8 87 der rcvidirten LandgemeindeOrdnung aufgeführten Geschäfte eine jährliche Vergütung von 3 Alk. an die Stadtgemeinde gewährt werden sollen, bei. 2) Den von dem Vormund Zeuner in der Krauß'schen Nach- laßsaebc anderweit gemachten Verglcichsvorschlag, wonach der Wittwe Zeuner die während der letzten Krankheit und für das Begräbniß des Gotthilf Leberecht Krauß entstan denen Kosten im Betrage von 128 Mk. 30 Ps. vorweg gewährt, der Restbestand aber der Armenkasse und dein un m ündigen Krauß zu gleichen Theilen zusallen sollen, hat der Rath angenommen. Nach Mittheilung des Raths beläuft sich der Bestand des Krauß'schen Nachlasses einschließlich der Zinsen bis Ende dss. Mts. aus 866 Mk. 23 Pf., sodaß der Stadtge meinde aus dem Nachlasse 368 Mk. 96 Ps. zusallen würden. Tas Collegium erklärt hierzu seine Zustimmung. 3) Die von der Stadtgemeindc Eibenstock übernommene Ver pflichtung, die Schulstraßc insoweit sie auf fiskalischem Areale liegt, in Zukunst dauernd zu unterhalten, ist gemäß Verordnung des Kgl. Justizministeriums durch besonderen Vertrag niedergelegt worden. Dieser Vertrag, der lediglich den früheren Beschlüssen des Collegiums entspricht, wird einstimmig genehmigt, auch wird der Herr Vorsteher zur Vollziehung des Vertrags ermächtigt. 4) Der Herr Vorsteher erstattet über die Wassermessungen an der Quellsassung im Rehmer Grunde eingehend Bericht. Die Messungen haben ergeben, daß die Stadt Eiben stock, auch bei größerer anbaltcndcr Trockenheit, vollständig genügend mit Wasser versorgt sein wird. Das Collegium hat wegen eines event. eintretenden Wassermangels Bedenken nicht zu erheben, und erklärt sich damit einverstanden, daß mit Ausarbeitung eines speziellen Projects sür die Wasserleitung nunmehr vorgegange» werde. 6) Von dem Ausgange der Verhandlungen in Sachen des Flechsig'schen Schurpenbaues nimmt man Kenntniß. Herr Bürgermeister Iti Körner erklärt aus eine Aeußcrung des Hrn. Stadtv. Schlegel, daß der Bau durchaus den bau polizeilichen Bestimmungen entspreche und insbesondere nicht gegen die Bestimmung verstoße, daß Schuppen zu gebaut werden inüßten und zwar von Demjenigen, aus dessen Grundstücke sie sich befänden. Hr. Stadtv. Schlegel bemerkt hierauf, daß das Collegium durchaus nicht be streite, daß dieser Bau den baupolizeilichen Bestimmungen nicht entspreche, vielmehr nur die Ansicht vertrete, daß der Bau nicht an eine Straße Passe, 6) Nachdem die Kgl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg die Seiten des Amtsstraßenmeisters Jahn in Rechnung gestellte Vergütung für den Kostenanschlag und die Vor arbeiten zum Straßenbau im Crottensec sür berechtigt be funden hat, soll Jahn diese Vergütung von annoch 169 Mk. 21 Pf. nunmehr ausgezahlt erhalten. Das Collegium genehmigt dies. 7) Die Kgl. Revierverwaltung Auersberg hat angesragt, ob man damit einverstanden sei, daß statt des bisher ge währten Beitrags für Unterhaltung des Nonnenhausweges in Zukunft der 3. Theil des Weges anschließend an die Reviergrcnze in eigene Unterhaltung des Fiskus über nommen werde. Der Rath hat diese Frage bejaht. Das Collegium erklärt sich mit dem Beitragsmodus feiten des Fiskus gleichsalls einverstanden, ersucht aber den Rath mit Rücksicht aus die neuerdings stärkere Inanspruchnahme des Weges durch Holzsubren dahin zu wirken, daß statt des Drittels der halbe Weg in fiskalische Unterhaltung genommen werde. 8) Die von Hrn. Stadtv. Hirschberg geprüfte Feuerlöschkassen- Rechnung aus das Jahr 1893 sowie die von Hrn. Stadtv. Männel geprüfte Schulkassenrechnung aus das Schuljahr 1892/83 werden vom Collegium richtig gesprochen. 8) Hr. Stadtv. Schlegel beantragt, die an der Ecke des Siegel, schen Hauses (Bergstraße) befindliche Laterne, dasern die dortselbst angebrachte Warnungstafel nicht beseitigt werden sollte, mit Rücksicht auf die dort herrschende große Dunkel heit in eine Rachtlaterne umzuwandeln. 10) Hr. Stadtv^,Fritzsck: bringt die schlechte Beschaffenheit der HaberleittzV-zur Sprache, Hr. Stadtv.-Vice-Vorsteher Hannebohn hält es sür dringend geboten, den Schlamm von den Straßen öfters abzuziehen und Hr. Stadtv. Lorenz erwähnt die Uebelstände vor dem Mühtig'schen Hause in der Rehme. Herr Bürgermeister 1>r. Körner erklärt hierzu, daß es dem Rath bei dem ihm zu Gebote stehenden geringen Mitteln und Aussichlspersonal nicht möglich sei, bei an haltendem Regenwetter allen Wünschen zugleich gerecht zu werden, daß man aber thunlichst Abhülfc schaffen werde. 11) Als Mitglieder zur staatlichen Einschätzungscommission werden vom Collegium gewählt: 1. Herr Oeconom Carl Reuther, als ordentl. Mitglied, 2. „ Fuhrwerksbes. Alban Meichsner, als dessen Stellv., 3. „ Kaufmann Schlegel, al- ordentl. Mitglied, 4. „ „ Hirschberg, als dessen Stellv., 8. Herr Hutmachermstr. Rau, als ordentl. Mitglied, 6. „ Buchdruckereibesitz-r Hannebohn, als dessen Stell». Zum Schluffe macht Herr Bürgermeister l)r. Körner den, Collegium noch Mittheilungen über die bevorstehend« Schulweihe. Hierauf geheime Sitzung. Lu» vergangener Jeit — für unser« Aett. 31. Oktober. lR-tdru« »«--->«>.> Am 31. Oktober 1806 kapitulirte die Festung Küstrin. In dieser Festung, einer der stärksten und sichersten Preußens, kommandirte der Herr von Ingersleben. König Friedrich Wil helm lll. besuchte ihn aus seiner Flucht und legte ihm die Vertbeidigung dieser Feste, die sich im siebenjährigen Kriege von den Ruffen hatte zusammenschießen, aber nicht einnehmen lassen, dringend ans Herz , kaum aber war der König fort und die ersten französischen Husaren sprengten vor die Festung, so ging der Herr von Ingersleben in Person hinaus, um ihnen Küstrin zu übergeben. Wie himmelweit verschieden ist dieses „Einst" und „Jetzt"! I. November. Vor 80 Jahren, am I. November 1814, wurde der Wiener Kongreß eröffnet, eine der größten und glänzendsten Zusammen künfte der Mächtigen der Geschichte. Daß selbstverständlich aus diesem Congreß das Schicksal der Völker den Regulirern der europäischen Karte sehr gleichgültig war, daß vielmehr jeder Diplomat für seinen Fürsten soviel Land als möglich herauszuschlagen suchte, werden wir später noch östers zu er wähnen Gelegenheit haben. Zunächst verschwendete inan aus diesem Congreß viele Zeit mit Festen und Lustbarkeiten, welche Millionen kosteten und von der vornehmen Welt hoch bewun dert, von frivolen und flachen Schriftstellern mit glänzenden Worten ausführlich beschrieben wurden, in der ernsten Ge schichtsschreibung aber höchstens Stoff zu satirischen Bemerk ungen bieten. Es waren auf dem Kongresse anwesend Alexan der I. von Rußland, Franz I. von Oesterreich und Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Rußland war durch Neffelrode, Preußen durch Hardenberg und Wilhelm v. Humboldt, Oester reich durch Metternich vertreten, die übrigen Staaten ebenfalls. Viele Fürsten, Grafen, Barone, Diplomaten, Minister und vornehme Damen waren versammelt und jemehr derartige Leute, die mit ernsten Staatsgeschästen nichts zu thun halten, anwesend waren, um so langsamer rückten die Arbeiten des Congresses vor. Weihe der neuen Schule und Turnhalle in Eibenstock am 29. Oktober 1894. Begünstigt vom besten Welter erfolgte gestern die Weihe unserer Turnhalle u. des neuen Schulgebäudes. Nach dem Gesänge des Liede«: „Wir haben diese» HauS gebaut, o Herr, durch deine Güte", ergriff Herr Bürgermeister Or. Körner zuerst da» Won und schilderte in beredter eingehender Weise die Geschichte de« Schulbaues und schloß daran herzliche Segens wünsche für Schule und Gemeinde. Den Wortlaut der Rede geben wir in einer der nächsten Nummern dS. Blattes. Mit dieser Rede verknüpfte Herr Bürgermeister l)r. Körner eine Ansprache an Herrn Bürgerschul lehrer Lang, welcher vor kurzem seine 25jährige ständige Lehrerthätigkeit an unserer Schule feierte. Für den regen Fleiß und die gewissenhafte Berufs treue, mit der Genannter sein Amt verwaltete, wurde ihm die Anerkennung seiner Vorgesetzten durch da» Königl. Ministerium dergestalt ausgesprochen, daß ihm der Titel „Oberlehrer" verliehen wurde. Die mini sterielle Verfügung wurde ihm durch Herrn Bürger meister 1)r. Körner eingehändigt mit den besten Wünschen für ein ferneres gesegnete» Wirken. Dann wurde noch bekannt gegeben, daß ein Freund unserer Schule, Herr Kaufmann Ludwig, in edel herziger Weise derselben die nahmbafte Summe von 300 Mark al» „Kantor-Ludwig-Stiftung" überwiesen habe, deren Zinsen verwendet werden sollen zur Aus zeichnung von Schülern der kaufmännischen Fortbild ungsschule, welche sich durch Fleiß und tadelloses Be tragen ganz besonder» ausgezeichnet haben. Daran schloß sich ein Kindergcsang: „Gloria!" und die Weiherede des königl. Bezirksschulinspektors, Herrn I)r. HannS. Der verehrte Redner knüpfte seine vortrefflichen Ausführungen an das Schiüer'sche Wort: „Wer durchs Leben sich frisch will schlagen, muß zu Schutz und Trutz gerüstet sein." Den Schülern wußte er die ihnen obliegenden Pflichten des Fleißes und Gehorsam«, der Gesittung und Frömmigkeit, den Lehrern die der großen Verantwortung und ernsten Beruf-treue, den Eltern die der schweren Erziehungs arbeit gar warm und eindringlich ans Herz zu legen. Der hierauf folgende Weihegesang, komponirt von Herrn Diak. Fischer und dem Herrn Dir. Denn- hardt gewidmet, brachte Gott dem Herrn, dessen all gütige Vaterhand unsere Schulbauten so gnädig lei tete, in jubelnden Weisen Lob und Dank dar. Sodann sprach frohbewegten Herzen« Herr Dir. Dennhardt im Namen der Schule den herzlichsten Dank aus sowohl den Behörden und städtischen Ver tretern, als auch allen Denen, die am Baue wirkten, wie endlich auch den edlen Gebern, die in wohlwollen der Weise Schule und Turnhalle mit Geschenken be glückten oder solche in Aussicht gestellt haben und be antwortete dann in kurzer, treffender Rede die Frage: Wie weihen wir die neue Schule durch unser Wirken? Wenn Lehrer, Kinder und Eltern der zweifachen Mahnung der Inschrift de« neuen Schulgebäude gemäß immerdar wandeln. Schließlich übermittelte Herr Dir. Tittel im Namen de» Schulvorstande» und der Schule Schön heide herzlichen Gruß und Glückwunsch. Hierauf sprach Herr Oberlehrer Lang sür die ihm zu Theil gewordene Anerkennung den freudigsten Dank au« und versicherte, daß er fernerhin seinem Amte in Treue und Gewissenhaftigkeit vorstchen wolle.