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andere Dorfbewohner Kuchen backen, uni ihn bei der »ach Lein Hochzeitsmahle stattfindenden „Kaffeevisite" den Gästen vorzufetzen. Selbst insofern kann von verbrauchten „fünf" Scheffeln Weizen nicht die Rede sein. So sehr ver—hungert sind die Wenden denn doch noch nicht, daß zur Speisung der Hoct)zeitsgäste ein derartiges Quantum von Fleisch und Mehl notwendig wäre, wie in den Zeitungen angegeben war. Ebenso gehören die Nachrichten über enormen Ver brauch von Bier und Wein bei der genannten Hochzeit ln Los Reich der Fabel. Komeuz, 22. Mai. Der preußische große Generalstab, der sich zurzeit auf einer UebungSreise befindet, wird Anfang Juli in Kamenz eintreffen. Für die Offiziere sind schon zahlreiche Zimmer in den hiesigen Hotel- belegt worden.' Plaue», 23. Mai. In vergangener Nacht durchschnitt in BramSbach in der Nähe der böhmischen Grenze die Ehefrau de- HilfSweichenwärterS Ernst Adler ihren drei ältesten Kindern im Alter von 4, 7 und 8 Jahren mit einem Rasiermesser die Kehlen und ertränkte sich dann mit ihren beiden jüngsten Kindern im Alter von einer Woche und 1'/- Jahren im Mühlgraben. Die drei schwer verwundeten Kinder wurden in da- Krankenhaus zu Adorf gebracht. Diebstahlsverdacht hat die Frau, die in einem hinterlassenen Briefe ihre Unschuld beteuerte, zu der furcht baren Tat veranlaßt. Scheibeuberg, 23. Mai. Bei Reparaturarbeiten beim Fabrikschornstein stürzte infolge Bruchs einer Leitersprosse «in Essenbauer aus bedeutender Höhe ab und fand dabei den Tod. Talheim, 23. Mai. In Affalter wurde gestern beim Abladen von Holzmasten für die elektrische Leitung der 17 Jahre alte Sohn de» Strumpfwirkers Werner von einem abstürzenden Mast getroffen und erschlagen. Zittau, 22. Mai. In OberhennerSdorf, unweit der sächsischen Grenze, geriet am Sonntag ein jugendlicher Radfahrer, der wohl einem ihm entgegenkommenden Auto- omnibuS ausweichen wollte, beim Abspringen auf die Fahr- bahn und wurde von dem schweren Auto erfaßt und sofort getötet. Hof, 28. Mai. In der vergangenen Nacht ist vor dem Restaurant KönigSburg in Fortsetzung eines WirtS- hauSstreiteS der 29 Jahrs alte Handarbeiter Meier von dem verheirateten Malermeister Genk durch einen Stich ins Herz getötet worden. Gemeinde- und Vereinsuachrichken. ' Dresden. Auf Anordnung des Heiligen Vaters wird in diesem Jahre noch ein weiterer jüngerer Jahrgang von Hindern zur ersten hl. Kommunion in der Hofkirche am 28. Mai gehen. Deswegen sind in diesem Jahre so viele Erstkommunikanteu. daß sich ganz besondere Anordnungen notwendig machen. So können und dürfen im Mittelschiff nnr Kinder mit ihren Lehrern und Lehrerinnen sitzen. Zuerst die Erstkommunikanten, dann die Kinder, die schon zu wiederholtem Male zur Kommunion gehen. Die Jugend und die Eltern, die mit zur Kommunion gehen wollen, wer den ichon hinter den Bänken antreten müssen. Es ist viel- snci, der Gedanke erörtert worden, ob es nicht besser sei, daß an diesem Tage nur die Erstkommunikanten zur Kom munion gehen. Dann würde man aber den Kindern, dte schon zu wiederholtem Male zur Kommunion gegangen sind, ein mächtig wirkendes Beispiel nehmen, das alle die guten Vorsätze, die bei der Erstkommunion gefaßt wurde», mächtig in die Erinnerung zurückruft, das mit seiner Feierlichkeit und seinem Ernste diese Vorsätze wieder lebendig macht. Gerade unsere Großstadtkinder, die von so großen und zahl- > eichen Eindrücken bestürmt werden, müssen in den er habensten Augenblicken ihrer Religionsübung von noch mächtigeren Einflüssen und Eindrücken gepackt werden, da mit die Wirkung eine bleibende sei. Bei der nun außer ordentlich großen Zahl von Kindern muß die strengste Ord nung herrschen. Deshalb müssen alle Gänge im Mittelschiff, auch die schmale» Seitengänge, vollständig frei bleiben. So mit bleibt für die Eltern, die nicht mitkommunizieren, kein anderer Platz übrig, als die Nischen. Damit wenigstens dicje Plätze den Eltern gesichert sind, werden Karten ausgc- gebeu. Ohne Karte kann niemand in den Nischen Auf stellung nehmen. Diese Anordnung ist unbedingt notwendig und nicht zu umgehen. Die Seitengänge müssen frei blei ben, weil die Kinder nur zu leicht in ihrer Andacht gestört werden, wenn Erwachsene von der Seite aus ihnen ins Buch schonen und jede ihrer Bewegungen beobachten. Der eigent liche Hauptgrund ist aber dieser: Der heiligste Augenblick sür das Kind ist doch der, wenn es von der Komniunionbank, den Heiland im Herzen, zu seinem Platz zurückgeht. Wenn es sich da erst durch eine Menschenntaucr hindurchzwängen soll, wird es gerade im heiligsten Augenblick am schwersten gestört, und was in langen Monaten von Geistlichen und Lehrern aufgebaut wurde für diesen Augenblick, soll doch nicht von der Neugierde Erwachsener zerstört werden. Für diese Stunden gehört eben die Kirche den Kindern. Die Er wachsenen sind darum dringend gebeten, doch ja allen An ordnungen der Geistlichen und Lehrer, der Kirchväter und Portiers willig Gehör zu schenken, in dem Bewußtsein, daß all dies nur angeordnet ist aus Liebe zu ihren Kindern und aus Liebe zu Jesus. Dann wird die Feier ohne Störung verlaufen und wird kein Kind bei der Lichterprozession zum Schluß in Gefahr kommen. Dafür werden die Geistlichen und Lehrer sorgen. Es dürfen also auch am Schlüsse bei Tedeum und Segen die Erwachsenen die Gänge im Mittel schiff nicht betreten. Die ganze Feier wird möglichst wür dig, aber auch kurz gehalten werden. * Leipzig, 19. Mai. Am Mittwoch den 17. Mai fand in der „Grünen Schenke" zu Leipzig-Reudnitz eine gut besuchte öffentliche Versammlung der katholischen Gemeindemitglie- der zu St. Laurentius statt. In derselben kamen die seit Jahren bestehenden mißlichen Schulverhältnisse zur Sprache, wobei in der Hauptsache über Raummangel geklagt wurde. An der Debatte beteiligten sich auch die drei anwesenden Mitglieder des Schulvorstandes, aus deren Ausführungen hervorging, daß der gesamte Schulvorstand die mißliche Lage der Schule im Osten Leipzigs kennt und schon darüber de battiert hat mit dem Ergebnis, daß die Gemeinde voraus sichtlich noch fünf bis sechs Jahre wird in dieser Lage ver bleiben müssen. Daher wurde von der Versammlung be schlossen, die Resolution nachstehenden Inhaltes an den Schulvorstand zu entsenden, was durch eine von der Ver sammlung gewählte achtgliedrige Kommission geschehen soll. „Die in der „Grünen Schenke" versammelten Familien väter der katholischen Schulgemeinde zu St. Laurentius er lauben sich, den geehrten Schulvorstand der katholischen Ge meinden in Leipzig auf die seit Jahren herrscl-enden un günstigen Schulverhältnisse in Reudnitz aufmerksam zu machen. 1. Die Schule ist gegenwärtig in drei verschiede nen Gebäuden untergebracht. 2. Wir haben kein eigenes Schulgebäude, denn im ersten Hause besteht die Abhängig keit vom Vinzentiusstifte, im zweiten vom Pfarrhaus«?, im dritten von einer städtischen Schule. 3. Trotz der drei Ge bäude leidet unsere Schule an Platzmangel, denn es fehlen Klassenzimmer, ein Zeichen- und ein Handarbeitssaal, cm geeignetes Expeditionszimmer, ein Lehrerzimmer und eine Aula für Feierlichkeiten. 4. Aus diesen Mängeln erwachsen eine Reihe unhaltbarer Zustände, die hier nicht des weiteren angeführt werden sollen. 5. Reudnitz als die älteste Tochter- gemcinde von Leipzig befindet sich demnach im Nachteile den späteren Gemeindegründnngen von Lindenau-Plagwitz und Gohlis gegenüber. Aus Gründen der Billigkeit und des Gleichmessens ersucht die Versammlung, die Wünsche der Ostgemeinde gütigst zu berücksichtigen." O. (1. Nene» vom Tage. Berlin, 22. Mai. Ans dem Görlitzcr Bahnhofe isk die Eisenbahndirektion größeren Unterschlagungen ans die Spur gekommen, die von einem Assistenten und etnec Assistentin anSgeführt worden sind. Diese ist, seitdem sie zur Rede gestellt wurde, spurlos verschwunden. Als der Assistent, der gleichzeitig mit ihr verschwunden war, gestern heimlich seine Frau und Kinder aufsuchcn wollte, wurde er verhaftet. Er gab seine Verfehlungen zu, bestreitet aber, mit der Assistentin im Einverständnis gehandelt zu haben. Die veruntreute Summe soll 16 990 Mark betragen. B o ch u m , 22. Mai. Gestern nacht wurde in der Baracke ans dem Bützschenschiff bei Welper die Italienerin Pasguallncci von drei früheren Kostgängern der Italienerin ermordet. Die zu Hilfe eilende 18jährige Tochter erhielt einen Stich oberhalb der Brust, so daß sie tot zu Boden stürzte. Zwei Angreifer konnten verhaftet werden. Nach dem dritten fahndet man. Marburg. 22. Mai. Der frühere Vortragende Rat im Kultusministerium Wirklicher Geheimer Obermedizinal- lat Professor Dr. Adolf Schmidtmann, seit dem 1. April 1910 Universitätskurator, ist gestorben. Metz, 22. Mai. Bei dem Einsturz eines der Firma Dr. Wendal gehörigen Hochofens in Joeuf wurde niemand getötet, dagegen 13 Arbeiter verletzt, von denen einer in zwischen gestorben ist. Posen. 21. Mai. Ein entsetzlicher Unglücksfall er eignete sich auf dem Gelände der GaSfabrik in Gertraudten- Hütte. In der Nähe der Stelle, wo die glühenden Kohlen- schlacken abgeladen werden, vergnügten sich drei Kinder beim Spiel. Plötzlich liefen zwei von ihnen im Eifer blindlings in die Schlackenglut. Sie verbrannten zu Kohle; das dritte Kind erlitt schwere Brandwunden. Kopenhagen, 22. Mai. DaS älteste Mitglied de» Königshauses, der Onkel des Königs, Prinz HanS, ist an einer leichten Lungenentzündung erkrankt. Kathol. Bürgerverein Dresden. >.ie« Mittwoch den 24. Mai abends >/z9 Uhr im »Bürgerkasino". Biotze Brüdergasse uv, 1. Lwge Königs-Geburtstagsfeier Fest. Vortragender: Herr König!. Hofprediger Kummer. Mitwirkend« r Kath Mänuergesangveret», Musiklchrererin firSul. Prchalla und die Herren Heitmann und Runge. Weit.Erschein, d. Mttgl. m. Sngehör. islLhrenpflicht. Gäste herzl. wtllk- di, kvkri»K» ßilax öSklor orssösn, vlusswitrsr Str. 72. T«MWm! Vorzügliche Magenweine in altbekannter Qualität: rot, herb . . . Mk. 1.10 weiß, berb. . . „ ISS rot, süß. . . . „ 125, weiß, mi d . . . „ 1.50 Preise per '/, Fl. inkl Glas Bei "/.FI. eine Fl. gratis, bei"/, Fl. Preisermäßigung. 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Meister auf die Majestäten anSbrachte, stimmten die An wesenden donnernd ein. Unmittelbar darauf erhob sich der Kaiser zu der bereits gemeldeten Ansprache. Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle im Jsabellensaale. Vom Mir- zenich begaben sich die Majestäten auf den Danwfer „Kron prinzessin Cecilie". Die Ufer, sowie die ganze Stadt waren glänzend illuminiert. Alles erstrahlte in einem prächtigen Feuerwerk, dem tausende von Menschen beiwohnten. Die Abfahrt der Majestäten erfolgte um 1 Uhr. Die Ankunft in Wildpark soll heute vormittag 19 Uhr 15, Minuten erfolgen. Wien, 22. Mai. Wie die „Nene Freie Presse" berich tet, verlautet in Hofkreisen, daß die Aerzte Kaiser Franz Josephs über einen vorübergehenden Aufenthalt des Kaisers in einem südlichen Kurorte beraten. Lemberg, 22. Mai. Bei einer Wählervcrsammlung in Lipica Dolna kam es zu blutigen Ausschreitungen, bei denen ein Bauer getötet wurde. Paris, 22. Mai. Ans Anraten der Aerzte wurde Monis der Tod Berteaux auch heute noch verheimlicht. Man teilte ihm nur mit, daß Berteaux verloren sei, was Monis schmerzlich berührte. Dr. Laniielongue erklärte über den Zustand des Ministerpräsidenten, daß jede Furcht vor einer Komplikation infolge innerer Verletzungen verstreut sei. Paris, 23. Mai. Radikale und sozialistische Depu- tierte erhoben in den Wandelgängen entschieden Einspruch gegen die von mehreren Antiministericllen ausgestellte Be hauptung, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine Kabinettskrise unvermeidlich sei. Sie erklärten, das Parla ment müsse dem Ministerium aus zwei Gründen vertrauen und Kredit gewähren: ans Gründen der Taktik und des Ge fühls. und der Ministerpräsident habe ein Recht darauf, daß man ihm gerade jetzt Sympathie entgegenbringt, und aus politischen Gründen, denn die Kammer habe dem Ministe rium wiederholt ihr Vertrauen bewiesen. Paris, 23. Mai. Der frühere Minister Viviani sagte. eS sei unmöglich, daß Frankreich wegen eines Aeroplan- unfalleS seine Politik ändere. Paris. 23. Mai. 6000 Lenker von Automobiltaxametern beschlossen, wegen der Erhöhung der Benzolsteuer in einen vierundzwanzigstündigen AuSstand zu treten, der heute morgen beginnen soll. Paris. 23. Mai. Ans Merada wird unter dem 19. d. M. gemeldet: Eine Erkiindiingsabteilnng eröffnet«: Feuer auf Marokkaner, die auf dem linken Ufer der Mnluja ge stohlenes Vieh zur Tränke führten. Ans Taurirt wird ge meldet, daß die Batterien ihr Feuer auf 6990 Meter ent fernte Duars eröffnet haben, in denen die Feinde Deckung gesucht hatten. London, 23. Mai. Wie ein hiesiges Blatt meldet, haben hier ansässige Portugiesen die Nachrichr erhalten, daß eine Gegenrevolution gegen die Republik sorgfältig vor-, bereitet sei und daß ihr Ausbruch in Lissabon unmittelbar bevorstehe. Es sei beabsichtigt, daß die Monarchisten in Oporto das Zeichen zur Erhebung geben sollen. Madrid, 22. Mai. Der Minister des Innern, der ans Gesundheitsrücksichten demissionieren wollte, hat auf Ersuchen des Ministerpräsidenten zunächst davon abgesehen. N euyork, 22. Mai. Der „Nenyork Herald" meldcl- angeblich ans ganz zuverlässiger Quelle, daß der Gesund heitszustand von Diaz äußerst ernst sei, und daß Blutver- gistnng befürchtet werde. Mtlde ««be». Für den armen Familienvater in Marienberg, der bet dem Brcmdunalück nicht nur seine ganze Ha^e, sondern auch drei hoffnungsvolle Sühne durch den Tod verlöre» hat, gingen ein: Von Hoflieferanten T. in Dresden 6 von Frau verw. W. in Crostwttz 1» von Herrn Pfarrer H. in HubertuSbmg 5 -6, von Herrn B. K. in Dresden 3 von der Redaktion der ,T. v/ 5 von Frau B. in Chemnitz 10 von Herrn I. K. in Dresdeu 10 Ein herzt che« »Vergelt'« Goit!* im Numen der Familie PaukbauS. Joseph Mühr, Kaplan. Bei der Redaktion: 1 ^ von Heinr. Welzel in Dresden, 3 von N. N. in Radebeul, 1,k»v von N. N in Dresden, 3^tz von Ungenannt in Dresden, 1 ^ mit dem Motto: „Gott segne das Wenige/ Weitere Gaben nimmt entgegen die Redaktion. I»«r HVvIüv dtonut»^, Belehrungen und Gebete für Erstkommunikanten von Pfarrer Fccht. > 69. Auf lage, 456 Seiten stark, gut gebunden 80 Pfennige. KUvinriel» Vrüuipvr Hoflieferant weiland Ihrer Majestät der Königin- Witwe Earola von Sachsen, Dresden-A., Vcke Sporer- und Schvffergaffe, in nächster Nähe der kathol. Hofkirche. — Tel. 1366