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-kr. »L« 21. Jahrg. Fernsprecher «,»aktt,n 32722 - Geschäst-ftell« 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V? SöcklWe volfszmung »«,«,»Preis l «irrleljShril« f«I in» Hau» »» a«. ,weiiiwna«l>ck, »».so X. «onallich l l X, au-sihNebltch je, Zuschlag für vtai rms Juni IBS. itnzel- m,m«er 1 4V. DI» VS« fit«« «olttzetning erichemi wScheittlich sechsmal -—— — - - - ^ Die Peill-Rena,»ezevc »„ >o!>»r- .N-L'L':^ VVe^>«,.n. o.tette,.gevu»„ I». immun L -A. DI» fil« I Auzeigen Preis, DI« «Ingespalteiie Peinreilc mr ,;amm-i,- »,>>, mm.ierungSvorschriN an« obtae Areve ?rs «ro« ! lioiiell.,, Leu. 8S mm b?-„. S>'. -tt.r ch, er.tte .">> b«w>'de"c Pla, -nmg^°r q ^ augerbem Porw,,„ch>ag. i Lcwnrl»,o!er b-lU-dn,end..ng^° ^ r«ad-n»r,atz. Anzeigenpreis, Di« »ingespalteiie PetiU»U» -r«-».«> -«->«- "»rLSSLLLL.« > ----- «<«"».. «»»ahme »an «»IchSslSaiizelg«, bi» I» Uhr. von gamilteiianzelgen bi» I I Uhr vormittag?. - A»»ahm»II-l1e» in Dresden, «chmldi ich- « Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Tagesschau Ministerialdirektor Eckarbt-Berlin erklärte, die Räumung Lberschlesiens von den alliierten Truppe» und die ttebergabe des Landes an dir deutschen und polnischen Behörden werde Ende Juni vollzogen. Die Tagung des NeichsoerbandeS der deutschen Industrie ist in Hamburg eröffnet. I» Nordirland ist der Bürgerkrieg wieder entsacht, in Ulster sielen bewaffnete Zinnfrinrr rin, zerstörten Eisenbahuanlagcn und zahlreiche Hauser. Prinz Eitel Friedrich hat gegen alle Zeitungen, die nach sei ner Meinung im EhcschcidungSprozcß Plettenberg Unwahres be haupteten, Beleidigungsklage angestrengt. Poincars richtete an den früheren französischen Finanz- minister Klvtz ei» schreiben, worin er in -Hinsicht aus den 31. Mai erklärt, die französische Negierung verzichte auf keine Rechte aus dem FriedenSverirng. Wenn die Einigkeit der Alliierten hierin nicht zu erreichen sei, blieben die Rechte Frankreichs eben so wie die Rechte der anderen „respektive»" Regierungen g». wahrt, und auf diese Rechte könne Frankreich nicht verzichten. Deutsche Gefangene in Frankreich Vor kurzem erwähnten wir einen Besuch des Herrn Kar dinals Schulte bei dem Vorsitzenden der Interalliierten Kommis sion in Koblenz. Bei dieser Gelegenheit brachte der Herr Kardi nal auch die spräche auf die harten Bedingungen, unter denen deutsche Zivilgcfangene in Frankreich zurückgehalten werden. Tirard will sich, wie gemeldet wird, für diese verwenden. In dieser Angelegenheit wird dem „Wehs. Volksblatt" von Herrn Pater Dr. Paffrath ans dem Franziskanerkloster in Paderborn der mit dem evangelischen Pfarrer Hörstel die Gefangenen in Frankreich besucht hat, geschrieben; Zunächst besuchten wir wieder die Kriegsgefangenen in Toulon, die uns als alte Bekannte nnd Freunde mit großem Jubel enrpfingen. Es waren noch 29, die im Fort Lamalgue (Toulon) noch der Freiheit harrten. Der Wahrheit gemäß muß ich berichten, daß ihre äußere Lage nichts zu wünschen übrig läßt. Die Behandlung ist gerecht und milde, die Lebenshaltung dank der reichlichen Unterstützung aus der Heimat gut. In zwei Hofräumen können sie tagsüber sich aufhalten nnd mit Faust ballspiel die Zeit verbringen oder aber in luftigen Räumen sich privater Arbeit widmen. Tie Unterkunft ist auch gut. Cs fehlt ihnen also in der Tat nur die Freiheit, die so lang entbehrte und so heiß ersehnte Freiheit. Diese läßt freilich noch immer auf sich warten. Die Begnadigungen nehmen zwar ihren Fort gang, aber das Tempo entspricht nicht den Erwartungen und dem Sehnen der armen Gefangenen. Vor acht Tagen lraf das Glück der Begnadigung einen Württemberger, auf den zu Hause ein kranker Vater mit Schmerzen ivartet. Er schrieb mir von der Heimreise: „Ich möchte die ganze Welt umarmen, so vrglücklich bin ich." Dieses eine Wort zeigt, bis zu welchem Grade die Sehnsucht in den Herzen der armen Nochgefangciu - sich ge steigert hat. Es sei bei dieser Gelegenheit noch einmal ausdrücklich ge warnt vor Schauernachrichien, wie sie zuweilen über Avignor durch deutsche Blätter gehen. Der Wahrheit entsprechen solch, Berichte nicht und den Gefangenen bringen sie keinen Nutzen werde» auch von ihnen scli-arf verurteilt. Meine Richtigstellung gelegentlich eines Alarmartitcls, nach dem ein ehemaliger Kriegs gefangener im Januar 1922 in jämmerlichem Zustande nacl furchtbaren Mißhandlungen aus Avignon nach Düsseldorf zurück gekehrt sein sollte, fand den vollen Beifall der Nochgcsangene» Leider hat ein Teil der Presse, die jene Schanermär verbreite hat, meine Berichtigung nicht gebracht. Die oben angeführte Vermittlungsaktton des hochwürdigstei Herrn -Kardinal-Erzbischofs von Köln bezieht sich nicht auf dien Kriegsgefangenen, sondern auf Zivilgefangene. Also sind dock noch andere deutsche Gefangene in Frankreich? So ist es in de. Tat. Doch sei nachdrücklich festgestellt, daß auch diese Gefangener »ach Hanfe schreiben dürfen und daß wir unter ihnen keinen ein. zigen gefunden haben, der nicht von Anfang seiner Gefangen- schaft an mit der Heimat in Verbindung gestanden hätte. Dies betone ich, nm neue Sorge zu vermeiden, als ob doch noch Ver maßt« irgendwo in Frankreich im Geheimen zurückgehalten wür. den. Dafür haben wir bei all unseren Besuchen nicht den ge ringsten Anhaltspunkt gefunden. Auf alle Anfragen nach Ver mißten mußten und müssen wir leider immer nur die eine Ant wort geben: Wir haben keinerlei Kenntnis darüber und glauben nicht, daß noch Vermißte verheimlicht werden. . ^6,,war diesmal der deutschen Botschaft in Paris, die auch ^ - "^>^>1 nach Kräften sich annimmt, gelungen, uns vte Erlaubnis zum Besuche wenigstens einer Anzahl dieser Zivil- gefangenen zu erwirken. In Eaen, wohin wir zuerst reisten, trafen wir lerder die Gesuchte» nicht mehr an .wohl aber in St. Martin auf Jsle de Re bei La Röchelte und in Clairvaux. Es war uns bolle Freiheit in der Unterhaltung mit den Leuten ge kästen. uild wir haben ansgiebigen Gebrauch davon ge,nacht. Diese Gefangenen sind zum Teil ehemalige Fremdenlegionäre, die erst f»r die Frenidenlegion angeworD» waren, dann aber durch Desertion und andere Vergehen in-- Gefängnis gekommen sind. Andere sollen als Zivilpersonen Spionage geübt haben. ,Daö LoS dieser Gefangenen ist in der Tat hart und schwer, wie Merhaupl du? Los in den französischen Gefängnissen. Denn die deutschen Gefangenen werde» nicht etwa einer strengeren Son- jdcrbehandlung unterworfen, sondern den französische» Verbre chern gleichgehalten, die mit ihnen in der gleichen Gruppe be ruft werde». Aber die Tatsache allein schon, daß sie, die doch "11! >«? gewöhnlichen Hixme sind zLpioimg, ist kein Rückkehr der Delegation Reichskanzler Dr. Wirth über Genua Reichskanzler Dr. Wirth hat in einer Unterredung mit einem Miiarbeiter der „Vossischcn Zeitung" in Ge' ,:a aus die Frage, welcher Ansicht er über die Ergebnisse der Konferenz vo» Genua sei, erklärt: Für den Wiederaufbau Europas seien in Genua wertvolle politische Leitsätze gefunden worden, die in wirtschaftlicher und finanzieller Hiusicht vervollkommnet werden müßten. Dann müßten sie auch politische Gestalt ounehmen und davon wird es wesentlich abhängrn, ob nach dem 3!. Mai die rohe Gewalt oder der VerständigungSwille herrsche» solle. Hinsichtlich der künftigen Politik der deutfchen Regierung würden wir dieselbe» Linien einhalten, die wir bisher verfolgi haben. Poris. 2l. Mai. Minister Barilw» ist >"ii der sranzösischen Delegation heute mittag aus Genua in Poris enigettoften. Tr wurde nachmittags von, Präsidenten Millerand empsonoen. Heute Sitzung des Beichskabinelts Berlin. 22. Mai. Um scck» Uhr abends fand am Son,,lag eine Besprechung des Reichskanzlers und der Munster Ra'Muau nnd Schmidt beim Reichspräsidenten Eber, statt. Am Abend be- Mb sich Reichskanzler Dr. Wir§ i» den Reichstag znm Emppnq der Wiener Sänger. An, Moniag vornnUag elf >Il,r ist »,ne Sitzung des Reickiskabinetts anberanntt. Wieder in Berlin Berlin, 22. Mai. Reichskanzler Dr. Wirth und die übrigen deutsche» Delegattonsmitglieder sind Sonntag mittag kurz »ach 3 Uhr in Berlin eingetroffen. Berlin, 22. Mai. Heule nachmittag gegen 2.89 Uhr traf der Svnderzng mit der deutschen Delegation aus Genna in Ber lin ein. Der Zug brachte außer dem Reichskanzler Dr. Wirth und den Ministern Rathenan und Schmidt auch alle übrigen bis zuletzt in Genua verbliebene» Konferenzteilnehmer nach der Heimat zurück. Auf eine kurz vor Ankunft des Zuges eingetrof fene telephonische Nachricht hatten sich zum Empfange ihrer Ka binettskollegen die Reichsminister Dr. Köster und Gröner, sowie Staatssekretär von Haniel und die Herren der Reichskanzlei ein- gefnnden. Nach kurzer Begrüßung begaben sich die Herren in die Reichskanzlei, wo abends 6 Uhr eine Besprechung des Reichs kanzlers und der Minister Rathengn und Schmidt mit dem Reichspräsidenten stattfand. Für gestern abend 8 Uhr war eine Ansprache des Reichskanzlers im Reicbslage an die Wiener Sän ger vorgesehen. Lloyd Georges und Barthous Heimkehr Poris, LI. Mai. Llohd George ist mit den Mitglieder» der englischen Delegation ans Genua auf dem Lvoner Bahnhof in Paris angekommen. Der Salonwagen, in dem die englische De legation Platz genommen hatte, wurde in Paris, ohne daß eine Begrüßung staktgefimden bätte, nach dem Nordbahnhof nm- geleitet. Po» dort ans erfolgte die Weiterreise. Der englische Botschafter in Paris Lord Hordinge begleitet den Minister bis Calais. London, 21. Mai. Llovd George ist gestern abend kurz nach 8.89 Uhr hier ringetroffen und begeistert begrüßt worden. Der Dampfer war auf der Kanalfabrt durch Nebel ansgehalten worden. Der Abschluß der Genuakonferenz wird nur von einem Teile der Berliner Loniuagspresje krtt'sch gewürdigt. Die „Rote Fahne", das Legan der Kommunisten, stellt fest daß die Konferenz endete, wie sie enden mußte: mit eine», blanken Nichts. „Sw war gewidmei dem Wiederaufbau Mittel, und Osteuropa? und sie bat seine einzige Maßregel ge troffen. um diesen Wiederaufbau z» fördern." Die .Rote Fahne' ist das einzige Blatt, welches vorbehaltlos von eine», Mißerfolg der Gennakonfcrenz spricht. Die „Krenzzeitung" spricht eben- falls von einem „Fiasko von Genna" nnd bezeichnet die Kon- ferenz als völlig resnltatlos. Aber das Blatt muß doch zugehen, daß „wohl selbst die größten Misionsvolitiker »ich, geglaubt baben, daß in Genua eine Gewährleistung einer friedlichen Zu sammenarbeit der europäischen Nationen mit einen, Schlage ge lingen würde. Da gl gehören Iabre und Iabrz-bme. Wohl avex hätte man hoffen könne», daß wenigstens eine gewisse Entspan- nnng sich voll,iebe,, würde." Das-, diese Enstpannung sich voll- zogen hat, erkennen die Mehrzahl der Berliner Sünnabend- »lorgcnblätter an. Der „Vorwärts" stellt fesi. „daß Genna eine Etapve aiif dem Wege zu», Wiederanrlm-.i Europas ,»id der Ver- stäiidigung unter den Völkern sei, eine E.'apve ans dem richtige» Wege". Auch daS Oman der Unabhängigen, die „Freiheit" kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Das Blatt stellt icstt „Mit Lon don begann die letzte Etappe Sanktion.-Politik. Genua steht an ihrem Ende." Auf einen etwas kritiseberen Ton ist das „Ber liner Tageblatt" gestimmt. Dieses Blatt besaßt sich allerdings mehr mit de» äußere» Erscheinungen der letzten Schlußsitzung der Gennakonferenz/ Wie „Vorwärts" und „Freibeit" siebt auch die „Vossische Zeitung" in der Konferenz non Genna eine „Etappe znm wirklichen Frieden". Auel, die „Dentickie Allgemeine Zei tung". deren Allsführungen uvar sehr znrnckballend und kritisch sind, erkennt an, daß die Konferenz von Genua der Beginn einer friedlicheren Attnoipbäre in Enrova werden kann. «neu «, ehrenrühriges Verbrechen), mit Dieben, Räuver.i und Mördern zusammen leben müssen, ist für sie überm,:- lmrl. Tie deutsche Botschaft in Paris und das Auswärtige Amt in Berlin wevden nichts unversucht lassen, um vas LoS auch die ser Gefangenen, von denen einige zu besuche» »ns jetzt z»»>. ersten Male gestattet wurde, zu erleichtern. Wie weit eine Be gnadigung besonders für jene erreicht werden kann, deren Ver gehen noch mit dem Kriege zusammenhängen, i:uß abgen>artet werde». Einen erste» Schritt in dieser Richtung hat der hoclgv. Herr Kardinalerzbischof von Köln, dem ich nach cc Rückkehr Be richt erstattete, bereits »nterirommen. Da die französische Re gierung für die .Kriegsgefangenen schon eine ganze Reihe bon Begnadigungen gewährt hat, so liegt wohl auch eine allmähliche Begnadigung mancher dieser Zivikgefangenen im Bereiche der Möglichkeit. Zunächst gilt es jetzt, das Los dieser Zivilgefange- neu durch Unterstützungen in etwa zu erleichtern. Den» die Ge fangene» dürfen zwei Franken täglich Sir Verbesserung ihres kärglich.» Unterhalte-" aufwenden, was bisher längst nicht allen möglich war, da die zwei Franken heute über 59 Mark bedeuten und der Verdienst ans ibrer Arbeit ihnen nur etwa drei Franken in, Mo»»' 'ür diesen Zweck erübrigt. Ter unermüdlichen Sorge der deutschen Bois,hast in Paris ist in den letzien Fugen noch ein erfreulicher Erfolg beschiede» gewesen, »dem drei Verurteilte, die au, 19. Mai nach der Teu felsinsel deportiert werden sollten, ans das Gesuch der Botschaft hin in Frankreich verblieben. Mögen diesem erfreuliche» Ergeb nisse bald andere folgen! Aus dem Ausland Die internationale Anleihe Wie die „Aktion fvancaise" meldet, wird in den nächttc» Tagen eine Gruppe amerikanlscher Bankiers in Patts zu einer Beratung zns.immeuireten, welche die von de», Baukhan- Mor gan beabackttgte Anleihe besprechen will. Im Anschluß an diese Meldung bespricht die „Actio» franeaise" die gegenwärtig -.» Pa ris mit dem Finanzministcr Dr. Hermes gsttih.-ten Verhand! «n- gcu über eine eventuelle inteinationale Anleihe für Deutschland. Sie verspricht sich nicht allzuviel von der amerikuittschcn Hille, wie sie von Morgan in Aussicht gestellt worden ist. Dadurch werde der gordische Knoten de- Reparatt , isl.-istungen kaum ge- 'öst »ec.en können. Deutschland werde k',„.-s»'e,'s d:e Anleihe dazu beniitzeii, nm seine Vcrpflickstmnge» zu erfüllen, es werde vielmehr die empfangenen Gelder für sich behalten und „ach eige nem Ermessen verwenden. Schon jetzt halte es seine flüssigen Gcldbestände zurück, da ihm die Anleihe sicher erscheine. Tie „Action franeaise, befürchtet schließlich, daß die Anleihe für Deutschland außerordentlich günstig sein werde, so daß Dr. Her- meS sich mit Freuden bereitfinden werde, die Anleihe zu atzet» treren. Es sei dann aber alle Aufmerksamkeit darauf zu ver wenden. daß Deutschland di« ihm zufließenden Gelder der Wie- dergnlnmchung und nicht seinen eigenen Interessen zuführe. Deutsches Reich Der Erzberqer - Prozeß Tic Veihtiüdiiliig gegen de» Kapitänleiilnant B. Ü i 11 i n-,er wegen Beihilfe zum Mord an dem ReichSsiiiatiz'niimler a. D. Erz- berg er wird nun»itt>r am 7. F„„i vor dem Atzwnreettcht in Olten« lang beginnen I» de» leiste» Tagen haben Erinägungc» darüber geschwebt," ob die Sache nicht vor die Strafkammer zu verweist» iei- Offenbar ist dabei der Gedanke be>vtockie» worden, ob es sich bei der Tat Killingcr nicht etwa »m Begünstigung liaudelc. Der Gesamtverband deutscher Beamten- n. Staats« angestellten--Gewerksk',asten sDrutscher Gewerk schaftsbund) hält am 28. ,,nd 29. Mni dieses Fnhres in knen seine» ersten Pertretertag ab. Die Tagung wird nm so beden'.ungsvoller sein, als zurzeit die Organisationssrage» i» der Beamienscktaft dnrai das Verhalten des sogenannten „nenttnlen" Deutsch-n B-ainien- bundes stark in Fluß geraten sind. Unter den Reiere»1e» ans dein Hanptvertretertag befinden sich Ministerpräsidcnl a D. Stogerwald nnd Reichslagsalzreordneter Dr. Hörle. Sächsisch - thüringische Webindustrie Greiz, 2l. Mai. Dcr Streik im Bcrbandsbczirl 'ächsiicli- thüringischer Webereien und Färbereien dauert an nnd dürfte in zwischen etwa 49990 Arbeiter erlaßt baben Dcr Sckadcn, dcr da durch entsteht, daß die in den Färbereien in nass,in Zustande be- findlichkii Webwaren »nd Garne nicht gcttocknct werden können, dürste in die Millionen gehen. Der Pour le Merite Gera. Als in Gera ei» Lihnpo-Ossizier, ehemaliger Lebrer. der iich in, Kriege als Rescrvelentaant den Pour le Merite verdient hatte, sich bei dcr Gevietsiegierung melden wollte, ließ ihm der Regieru»gsr>tt (?) durch einen Diener nach mehrmaligen längeren Warten tagen, er möchte erst keine» „Kltmperladeu" abtege», <-on,r könne er ihn nicht empfangen. — Selbst bei de» parteipolst verbohrtesten „Amtsstetlen" sollte ein« derartige llnve» tthamthett denn doch nicht möglich sein! Feder Soldat weiß, daß, genau >v wie ein einfache.» Soldat doch wohl Einiges geleistcb haben miig, um das E. K. I zu erlangen, so auch ein Reserve« lentnant Gewisses fürs Vaterland getan Hoven muß, nm den nicht gerade alltäglichen „Ponr le Merite zu erhalten. Ein, deraitige Kränkung eine» tapferen Kricgssoldaten ist wirklich nu« in Deutschland möglich. Man sollte übrigens doch feststelle», angebliche RegierungSrat in Gera eigentlich beißt! sein Name wird viele alte Soldaten lebhaft interessieren!