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Sonnabend den 5 Juli UU9 ächsische VvlkSzeitung Nr. 151. Seite S die einseitige Betonung der materiellen Kultur zur Kata strophe führt. Manchem Lobredner der modernen goltent- fremdeten Kultur mußte erst Krieg und Revolution mit ihren Folgeerscheinungen die Augen öffnen, die Kirche aber hatte längst ihre mahnende Stimme erhoben. Wir Katholiken brauchen unser Knlturideal auch in unserer Zeit keiner Revision zu unterwerfen, es hat die Probe bestanden in einer fast 2000 jährigen Geschichte unserer hl. Kirche und wird stch auch in Zukunft bewähren. Diese? Ideal gilt es zu vertreten, stolz und offen heißt cs bekennen, daß uns die Seele und ihr Heil auch im 20. Jahrhundert noch etwas gilt. Eine Überwältigende Kundgebung stir den christlichen Gedanken und unser Kultur- ideal kan» die Ende September dieses Jahres in Dresden stattfindende K at h o l ikeu - V er sa m m lung werden, wenn jeder seine Pflicht litt. Katholiken Sachsens, gedenkt be reits jetzt der Versammlung! Werbt schon jetzt für ste und arbeitet an eurem Platze mit am Zustandekommen und glänzenden Verlauf der Tagung. Tagesmeldungen Hiiidcnbnrgs Abschied von Kvlbcrg und seine Ankunft in Hannover Kolberg, >. Juli, ttm Mittwoch jaud dier ;u Ehren des Generalseldm.i'-'chal!n. Hindendnrg im Großen Hauptquartier ein Abubiedseffen stall, bei dem der Fold- üiiarienall an e'ee. RIO Sttipece und Mauuichafteu das Eiierne K-en; rerleille. Vor dem Gebäude des 'Hanplgnaitiers 'and 'ovann ein großer Zavienstteicl, stall, bei dein eine iießge iRenicheinnenge die vaterländischen Lieder begeistert mitinng und ein .Hoch ans den Generalfeld- niaisckall ansöraclüe. das jnbelnden Widerhall fand. Hannover, I. Juli. (iZeneralfeldniarichall v. H i n o c n- b n r g ist kmz nach l i Ubr bier einge'.roiien. Vor dein Haiiptbalmlwfe l'a.tte ücl> eine niniberiebbare Menichcinnenge eiiigefunden, Als Verneler der Stadt war der Magistrat zur Begrüßiiag'eischienen, ebenio Slndenlen der Technische» Hochiclmle n,m dei Tierärztlichen Hochschule in Wichs und mit Jabnen. D<w Ina lies lnrz nach 1 l Uhr ans dein Hanpt- baimho!- ein. . Als der Generalseldinarichall die Bahnhoss- Halle ve:üeß. ivnrde er vv:i der Menschenmenge mit brau senden Hnnarnien und einem nicht endenwollendcn Bftl- mcnregen einvsainien. :llacl! tnrzee Begrüßung durch den Magistrat bestieg der Generalseldniarschall den mit Blumen geschmückten Kraftwagen und fuhr unter den nicht enden wollendcn Hurrarufen und Frendenknndgebnngen her han noverschen Bevölkerung nach seiner Wohnung, wo ihm die Studenten eine Huldigung dardrachten. Ganz Hannover .prangte im Fahnenschmuck. Bürgermeister Dr. Weber biell eine Ansprache, auf die H i n d e ii h ii > g folgendes antwortete: Viel herzlichen Dank für den freundlichen Willkommeugrnß. Tie Feiten sind schwer, aber sie müssen dnrchaehnlten meiden. Es ist n icbk dents ch e A r l , zu verzage n. Auch ich hoife auf eine bessere Intimst, Jeder einzelne Deutsche muß dazu helfen. Ich keine in die Heimat zurück und es ist mir ein -Lichtblick, soviel Wohlwollen und Güte zu finden, die Aus druck findet in dem herrlichen Heim, das mir meine Mit bürger bereitet haben, Gruß und vielen Dank allen Mit- bürgcen. — Der Generalseldmar.ichall begrüßte darauf die .Herren der verschiedenen Abordnungen durch Händedruck und unter de.» Jubel einer riesigen Menschenmenge, die ihm sinnier mehr und mebr leblbafte Ovationen darb'-aclst», fehle cr die Fahrt nack seinem innen Heim in de" Scelhorststtaße fort. Anläßlich einer Kundgebung der diesigen Stndentcn- 'schast vor der Wohnung des Gcncralfeldinarschali's stielt dieser eine Ansprache an die Studen ten, in der er iaate: Ich danke der Studenten- fchast für den heesticben Willtommengrnß in meinem neuen Heim. Der Geist der deutschen Jugend zeigt mir, daß Deutschland wieder aufblühen wird zu alter Größe. Ver zagen Sie nicht und stelse» Sic mit, daß unsere Feinde uns nicht verachten, sondern achten lernen. Dann mied Deutsch land wieder ehestens erstehen zu alter Blüte, so wahr ein Gott lebt, Nochmals meinen herzlichsten Dank, vor allem auch den Kommilitoiien, die ich hier nicht persönlich begrüßen kan», Tie Verantwortung Hindenlnirgs Bcrll», 1, Juli. G eneralseld m a r s cha l I vo n H inde n b n r g richtete aiiläststcst feines Rücktritts a n d e n Nei ch s p '- ä fident e inftolgende Trabtnng: Herr Reichspräsident! Die Unterzeichnung des Frieüensveetrages gibt »nr zu folgenden Erklärung Veranlassung:' Für alle Anordnungen und Handlungen der Obersten Heeresleitung seit dem 29, August 1910 trage ich die alleinige Verantwor tung. Auch ünd alle mit der Kriegsübrnng zusammen hängenden Entschlüsse und Befehle Sr. Majestät des Kaisers und Königs seit diestin Tage auf meinen ausdrücklichen Rat m»d unter meiner vallcn Verantwortung gefaßt und erlassen worden. Ich bitte, diese Erklärung zur Kenntnis des dcnt- hben Volkes und der alliierte» Regierungen zu bringen. gez. v. Hindenbnrg, Generalfcldmarschall. Tic Erfüllung der Vertragsbedingungen Anisterdnm, 4. Juli, Der Pariser Berichterstatter des „Tclegraas" meldet: Die Alliierten werden binnen kurzem eine Kommission einsehen. die darüber zu wachen haben wird, daß Deutschland die Vertragsbedingungen erfüllt. Für die einzelnen Bedingungen werden Uifterkom- missionen gebildet werden. Eine davon wird mit der Durch führung der Bestrafung beauftragt werden. Unter ihren Mitgliedern wird sieb ein hoher englischer Richter befinden. Die Alliierten werden Maßregeln für eine entsprechende Zu sammensetzung des Gerichtshofes, vor dem der K aiser er scheinen wird, treffe» und dafür sorgen, daß er seine Auf gaben erfüllt und jede verlange Strafe anferlegen kann. D ie Note an di e nieder! ä ndis cb e Regie r» n g w- in keiner Hinsicht den Charakter eines Ultimatums I, l. a, sondern die Auslieferung wird unter voller Anerken nung der Soiibcränitätsrechte Hollands verlangt werden. Tie Alliierten ivcrden als Befreier und Beschützer der kleinen SUmten, zu denen Holland gehöre, darum ersuchen. Der Kaiser wird, wenn er vor dem Gerichtshof erscheinen muß, nach dem Tower gebracht werden. Bnner» sür dic Rntisizicrnng Bnuibcrg, I, Juli. Ter A n sich » ß f ü r a » s w ä r - tige A n g e l e g e n h e i t e n trat l,eitle mittag zusammen, um p,r Frage der Ratiftziernng des Friedensvertrages durch die bayriicke Regierung und den Landtag des Freistaates Stellung z» nehmen. Ta die Ratifizierung des Vertrages morgen oder übermorgen erfolgen soll, handelt.es sich darum, dem bayrischen Gesandten in Berlin für seine Stellung- nähme im Staaten!,ause entsprechende Instruktion zu geben. Ministerpräsident H o f f m a n n erklärte, daß die bayrische Regierung der Ratifizierung des Vertrages zuslimnnm werde. Er forderte entsprechende Erklärungen der einzelnen Parteien in dieser Frage, Nach Abgabe der Erklärungen seitens der bayrischen Volkspartei, der Tcmokraten, des Banernimndes. der Sozialdemokraten und der Unab hängigen wurde von dem Vorsitzenden des Ausschusses kon- slaliert, daß der Ausschuß einstimmig den Beschluß gefaßt habe, daß die bayrische Regierung und der Landtag dein bayrischen Gesandten in Berlin bevollmächtigten, die bay rischen Stimmen im Staatenhause für die Ratifizierung de? Friedensvertrages abzugcben. Tie Verzögerung des Friedensschlusses für Oesterreich St. Gcnnnin, l. Jn'li. Ans Einladung des Staats kanzlers Renner fand sich abends der Generalsekretär Tn- dafta in der Villa Reinach ein. Der Staatskanzler schil derte, wie sehr Tciftsibösterrcich unter der Verzögerung des Friedensschlusses leide und wiederholte nachdrücklich das Ersuche», daß die Verhandlungen bald zum Abschluß köm men. Dndasla versicherte, daß die alliierten und assoziierten Mächte cntichlossen seien, die Verhandlungen so mich als möglich dem Abschluß znzuführcn. Am Schlüsse der Unter redung lenkte der Staatskanzlcr nochmals die Aufmerksam keit an, die außerordentlich gesteigerten Ernährungs» schwierigkeiten und auf die finanzielle Bedrängnis Denticböslcrreichs. insbesondere auf die gewaltige Arbeits losigkeit, und ersuchte Dndasta, von der steigenden Gefähr dung des Landes dem Obersten Rate Mitteilung zu machen. Tirvl Jniisbrnck. l. Juli. Im Tiroler Landtag wurde fol gender Antrag von Grüner und Gen. eingebracht: „Das Land Tirol erklärt 'einen unbedingten und unbeschränkten Anschluß an die d e u t s ch ö st e r r e i ch i s ch e Re publik und fordert diese ans, ans dem notwendigen An schluß an Deutschland zu bestehen." Grüner erklärte in der Begründung des Antrages, er führe den Friodensentwnrs von St. Germain, insbesondere über das Schicksal Südtirols nickt in letzter Linie ans die separatistischen Bestrebungen,zu- rück, die Dentichöstcrrcich nach außen geschwächt hätten. Es sei daher höchste Feil, daß im Interesse des Landes, auch zur Rettung Südtirols der feste Zusammenschluß der deutschen Denerreicks, insbesondere gegenüber Italien, erklärt würde. Der Antrag wurde dein Verfasstingßnusschnß überwiesen. Innsbruck, -I. Juli. Ter Tiroler Landtag nahm ein- stimmig eine Entschließung an, in der er erklärt, das deutsche und ladinische Tirol erhebt die unbedingte Forde rung, daß seine Einheit und sein S e l b st b e st i »i - »ittngs recht gewahrt werkte». Jede Mißachtung des Selbstbestimmnngsrcchtes und jede Zerreißung des Landes würde einen brutalen Akt der Gewalt darstellen, den das Tiralcr Volk in nnbengsamer Entschiedenheit mit allen Mit teln zu bekämpfen entschlossen ist. Gegen den Widerstand in Oberschlrsicn Breslau, 4. Juli. In einem Armeebefehl an die schle sische» Grenzschiitztrnppen wendet sich der Oberbefehlshaber v. d. B o r n e i» Breslau, der bisher einen anderen Stand punkt eingenommen, gegen den geplanten Widerstand bei der in Kürze Fn eNrmrtcnden Anordnung der N ä n in n n g O b e. r s chlcsie n s. Es sei schon früher bekanntgeworden, das; die Truppen des abzntrctenden Gebietes vielfach nicht räumen, sondern uni dasselbe kämpfen wollten. „Die Durchführung eines solchen Entschlusses einzelner", heißt cs in dem Ariiieebeselst, „würde für die Gesamtheit des üent- ichen Volkes verderblich werden. Wir stehen i,n Beginn schwerer innerer Unruhen, die das Vaterland in schlim mere Zustände stürzen können, als sie der Bolschewismus über Rußland gebracht hat, sofern das Heer nicht znsani- inenhält. Es ist daher Pflicht der Offiziere, mit allen Mit teln zu erreichen, daß das Heer geschlossen bleibt und den Anordnungen der Neichsregiernng Folge leistet." Von Offizieren, die ans persönlicher Anschauung glauben, dem Nänmnngsbcfchl nickst Nachkommen zu können, verlangt der Oberbefehlshaber, daß sie sofort von ihren Posten znrück- treten. Viktor Ranmann, Botschafter in Wien Wie mitgcteilt wird, ist der bisherige Chef der Nach richtenabteilung des Auswärtigen Amtes, Minister Vik- t o r N a » m a n n , zum deutschen Botschafter in Wien niis- crseben. Minister Viktor Naumann hat sich während des Krieges Verdienste um die deutsche Politik envorben und ist durch seine ständige Teilnahme an den Kabinettsitziingen der letzten Wochen über alle politischen Verhältnisse aufs ge naueste informiert. Tie Entscheidung dürfte in den nächsten Tagen in Weimar fallen. Eine besondere Abteilung des Auswärtigen Amtes Zur einheitlichen Erledigung der für die Ausführung des Friedensvertrages erforderlichen Geschäfte wird, wie wir hören, eine besondere Abteilung des AiisMirtigen Am tes unter der Leitung von Geheimrat v. Simson gebildet, in der die Referenten »nd das Material der Friedensdelega tion übernommen werden. Für die Kriegsgefangenen Uw den Kriegsgefangenen, die so (Schweres erduldet haben, bei ihrem Uebertritt in das bürgerliche Leben eine Hilfe z» leisten, hat sich die Reichsregieriiiig ans eigener Entscklließnng bereit gefunden, 150 Millionen Mark auf Antrag des N c i ch s m i n i st e r s der Fran zen zur Verfügung zu stellen. Diesen Betrag erhält die „Kriegsgefangenenheimkehr", eine sich über ganz Deutsch land bis in die kleinsten Orte erstreckende Organisation als Rcichsznschnß zu ihren eigenen durch die Sammeltätigkeit aufgebrachten Mitteln, um sie in zweckmäßiger Weise hilfs bedürftigen heiwkehrenden Kriegsgefangenen nutzbar zu machen, insbesondere durch Beschaffung von Arbeitskleidung und Arbeitsgerät. Tie Streikbewegung Berlin, 4. Juli. Vom Grvßberliner Voll zugs rat wird mitgeteilt, daß am gestrigen Freitag nach mittag Einianngsverhandlüngen im Großberliner Verkehrs- slreik stattgefnnden haben. Trotz 7s/.stnndigcr intensiver Verhandlung tonnte eine Einigung nicht erzielt werden. Beide Parteien einigten sich nun dahin, daß der Hanptans- schnß infolge der inzwischen veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse ichon jetzt sich mit der Frage besästiftigten solle, ob die von den Arbeitnehmern verlangte wirtschaftliche Bei hilfe zu zahlen sei. Seiner Entscheidung dürften sich die beiden Parteien fügen. Tie Wiederaufnahme des Verkehrs ist erst nach dem Spruch des Haiiptansschusses z» erwarten. Hannover, 4, Juli. Bei der heute unter den hiesigen Eisenbahnern in den Betriebswerkstätten erfolgten Urabstim mung wurden 5713 Stimmen für und 2109 Stimmen gegen den ^Streik abgegeben. 130 Fettel blieben unbeschrieben. Tie Niederlegnng de r Arbeit soll von heute abend 0 Uhr ab beginnen. Berlin, 4. Juli. Der F ü h r e r der Bankbe a m - ten E in o » tS, der wegen bolschewistischer Umtriebe ver haftet und der Staatsanwaltschaft Angeführt war, ist heute gegen Abend geflüchtet. Er war ans Antrag zu den Verhandlungen zwischen den Bankangestellten und den Bant- leitern, die seit gestern abend im Neichsarbeitsministeriiun in der Lnisenstmße stattfanden, beurlaubt worden. Heute nachmittag gegen 5 Uhr verlies; er den Verhandlnngsranm angeblich auf wenige Angcnbüicke. Als er nach längerer Zeit nicht znrückgekehrt war. ging einer der beiden Gerichtsdicner, denen seine Ueberwachnng übertragen war, in den Sitzung?- raum hinein, um nach seinem Verbleiben zu forschen. Hier wußte aber niemand etwas von Emonts. Er war geflüchtet. Wie verlautet, soll ihm nachmittags ein Vertrauter einen Zettel zngesteckt haben mit der Mitteilung, daß die eng lische Besatzungsbehörde im Rheinlande seine Auslieferung verlangt habe, weil er unter den englischen Truppen bolsche- ivistischc Ideen habe verbreiten lassen. Tie Strafkamme, hat die von Emonts eingelegte Beschwerde gegen seine Ver haftung abgelehnt. Verschärfter Belagerungszustand in Dortmund Tvrtiiiniid, 4, Juli, lieber Dortmund ist gestern der verschärfte Belagerungszustand verhängt worden. Am Mit tag bildeten sich am Burgtor bedrohliche Menschenansamm lungen,, die die Truppen, belästigten. Die Truppen waren schließlich gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Sie feuerten mehrere Schüsse ab, wodurch mehrere Personen schwer verletzt wurden. Die innere Stadt ist daraufhin ab- gesperrt worden. Das Freikorps Düsseldorf trifft heute in der Stadt ein. Bei Hanssiichnngen nach Tiebsgut »nd Schleichwaren wurden zahlreiche Verhaftungen porgenom- men. Im benachbarten Aplerbeck wurden mehrere große Geschäfte geplündert. Die Zahl der bei den Unruhen Ver letzten übersteigt bisher 50. Das Verfahren gegen Eichhorn Berlin, 5. Juli. Das „Verl. Tagebl." meldet aus Wei mar: Die Unabhängigen haben einen schleunigen An trag eingebracht, in dem bis Reichsregierimg ersucht wird daß das schwebende Strafverfahren gegen Emil Eichhor n für die Tauer der Sitzungsperiode der Natiopalversaiiim- lunig eingestellt werde. Lcvien in der Schweiz Berlin, 5. Juli. Ter „Lotalanzeiger" meldet aus Bern: Man vermutet, daß der K o m nr u n i st Levie n sich unter falschem Namen in der Schweiz aufhält und dort für den Komwnnisinns wirkt. Tie schweizerische Polizei ivnrde aufgefordert, Leisten zu verhaften. Ausweisung eines englischen Jonrnalistcn Berlin, 5. Juli. Der englische Journalist Phil- ilipps Price ist nach den Politischen Parlamentarischen Nachrichten festgenommen worden unter dem Verdacht der Teilnahme an bolschewistischen Umtrieben i» Deutschland. Seine Ausweisung steht bevor. 280 000 Mark geraubt Königshütte, 4. Juli. Wie der „Oberschlesische Kurier" meldet, wurden in der Reichsbanknebenstelle in Königs- Hütte Postbeamte, die beauftragt worden waren, 300000 M, dorthin zir tragen, im Vorkaume von drei Räubern, die im Kraftwagen ankamen, überfallen. Tie Räuber entrissen den Beamten 230 000 M. Einer von ihnen wurde von einem hinzukommenden Reichsbanklbeamten angeschossen, so daß ec Tiegen blieb. Die beiden anderen entkamen mit dem Raube unerkannt im Kraftwagen. ' Erhöhung de? Frttration >d» Berlin, 5. Juli. Tis „D?!ftsche Tagesztg." erfährt ans Weimar, daß die Fettration vom 1. August von IlO ans 150 Gramm in der Woche erhöht werden soll. ^ Dic innerpolitische Lage Italiens Bern, 4. Juli. Laut „Avanti" erklärte d'Aragena, Generalsekretär des italienisckM Gewerkschastsbnndes, in Sonthport, Italien befinde sich nach dem Kriege in Verhält nissen, die zum Bankerott führen müßten. Das Volk sei von einer revolutionären Bewegung ergriffen und die Lage sei so schwer, das; Nachrichten, die ans Italien kommen und von einer revolutionären Bewegung und Blutvergießen sprechen würden, nicht überraschen dürften. Die Nationalversammlung Berlin, 4. Juli. Nach Erledigung kleiner Anfragen wird die Beratung des Verfassnngscntwurfes fortgesetzt. Nach kurzer Debatte wird der Artikel 25 unter Ablehnung eines Antc.wes der Unabhängigen angenm.iwen. Nach Artikel 26 wählt der Reichstag seinen Obmann. Abg. Havßma n :'Te:nokrat) ocw,:...2l, statt Obmann wie-