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Kirche getrennt sind, während die Japaner Heiden modern, ster Ärt, d. h. zu einem großen Teile ausgesprochene Athei- slen sind. Für die Haltung, die Nußland, heute wenigstens, der katholischen Kirche gegenüber einnimmt, dürste es von Interesse sein, ivaS die katholischen Missionare nach dem letzten Junihefte „Die katholischen Missionen 1004" schrei ben. In dem genannten Hefte, Seite 215, heißt es: „In der Mandschurei haben die Nüssen sich der katholischen Ne- ligion gegenüber bislang sehr freundlich und entgegenkom mend erwiesen. Wir sind, sagt I'. Hinard, mit der russi schen Besetzung sehr zufrieden. In den vier Jahren, seit wir mit den Nüssen in Berührung gekommen, hatten wir nie einen Grund zur Klage, und wir können nur wünschen, daß es so bleibe. Vom Missionsslandpnnkte aus — heißt eS dann weiter ist es nur zu wünschen, daß in diesen Län dern nicht eine heidnische, sondern eine christliche Macht die Borherrschast führe." Und ans Seite 512 schreibt man: „Den Nüssen allein war es zu danken, daß die das Land be drohenden Nänberbande» im Zaum gehalten wurden". Ter Missionar nimmt weiter keine Partei, meint aber, daß es den Japanern sicher niemals gelingen wird, die Nüssen ans der Mandschurei zu vertreiben. v S tier t ä m p f e i n O f e n - P e st. Im Gebiet der heilige» StesanSkrone hat Sonnabend eine fremdartige Schaustellung slattgesnnden. Ein Stiergesecht! In Spanien seit KOlt Jahren gebräuchlich, ein Ueberrest der heidnischen Circenses, hat das übrige Europa stets seinen Groll über die Brutalität dieser Tier und Menschenopfer Ausdruck verliehen. Dem ans seine „Kultur", seinen „Fortschritt" so eifersüchtige» Ungarn war es Vorbehalten, die Brutalität eines der afrikanische» Zone nahen westlichen Landes auch im knhlbesonnenen Osteinopa einzuführen. Ter Verlauf der gntbesnchten Premn-re war ein blutiges Fiasko. Der Matador Ponly Fils wurde schwer verletzt aus der Arena geschasst. v Ter K r o m a r o g r a p h. Wieder eine neue Er findung' Tie Komponisten wissen seit jeher, wie schwierig es ist, eine musikalische Idee sestznhalten und wie zeit raubend, ein auch nur kleines Musikstück ans daS Noten papier richtig und getreu zu übertragen. Diese Schwierig keit soll der „Kromarograpb" belieben, den man auch den „Gabelsberger in der Musik" nennen könnte. Diese neue Erfindung ist ein nach dem Prinzip des Morseschen Schreib- telegraphe» sinnreich verfertigter automatischer Notenschrist- appnrat, der mit jedem Tasteninstrument (Klavier, Harmo nium, Orgel) leicht in Verbindung gebracht werden kann und mit seinen kunstvoll znsannnengesügten 87 spielenden Elektromagneten bei geringem Stromverbranche im stände ist, durch eine unserem Nvtenspstei» ganz ähnliche Zeichen schrift ans einem herabrollenden Papierstreisen jedes ge spielte Musikstück sogleich wiederzngeben. Tie einzelnen Töne erscheinen statt mit den .Köpfen ihrer Dauer nach in entsprechenden blauen Linien, und zwar die weißen Tasten durch Doppellinie», die schwarzen Tasten natürlich ohne Nücksicht ans ihre harmonische Benennung -- durch stärkere, einfachere Striche: auch Takt und NtzthmnS kann durch einen dem Pedal eingesügten Tritt ans dem Papiere in Punkten festgehalten werde». Das also niedergeschriebene' Musik stück (auch die Stimmen einer Partitur!) kann dann leicht auch durch ein Uebersetznngsbnren» in die gewöhnliche Notenschrift übertragen werden und es ist daher für den Komponisten die mühevolle Arbeit des Schreibens erspart. Für Schüler und Lehrer hat der Apparat noch weiter seinen Wert als Kontrolle, ob ein Musikstück richtig gespielt wurde. Bedeutende Musikkapazitäten haben sich über diese Erfin- dnng mit Anerkennung ausgesprochen. Der Apparat ist nach jahrelangem Bemühen vom Kassenoberkontrolleur i. P. Laurenz Kromar erfunden und nach dem Erfinder be nannt worden. v Das Nadeln a l s S ch ö n h e i t s m i t t e l. Gar manche enragierte Nadlerin versagt sich an heißen son nigen Tagen den Genuß einer Nadfahrt, weil sie für ihren Teint fürchtet. Es wird so oft behauptet, daß durch das Nadfahren der Teint leide, und wirklich spüren Damen mit einer zarten Haut nach einer strammen Fahrt in der Som merhitze oft ein unangenehmes Brennen mit Nötnng oder Bräunling der GesichtShant, ebenso wie sich Sommersprossen stärker zeigeil. Diese kleinen Schönheitsfehler aber lassen sich durch ganz einfache, unschädliche Mittel leicht beseitigen, und man wird bald merken, daß bei richtiger Hautpflege der Teint beim Nadfahren sich sehr verschönert, klarer, reiner und frischer wird. Diese Wirkung des Nadelns beruht ans der allgemeinen gesnndheitlichen Wirkung des Nadsahrens, denn »nr der gesunde Mensch erfreut sich klarer reiner Ge sichtsfarbe. Zunächst darf man beim Nadeln niemals einen Schleier tragen, am wenigsten einen schwarzen. Ter Schleier ist der ärgste Teintmörder. Tann darf das Gesicht nach einer starken Fahrt niemals sofort gewaschen werden. Man reibe es sanft mit einem weichen Tuche ab, und erst nachdem man sich völlig abgekühlt hat, wäscht man sich das Gesicht mit lauem Wasser, dem man etwas Milch, oder einige Tropfen Benzoe oder etwas Borax zngesetzt hat. Nach starken Toure» reibt man daS Gesicht mit gutem Eoldereme ein, läßt diesen zehn Minuten wirken, und reibt es dann sehr gut ab. — Ausgezeichnet für die Haut und das beste Mittel gegen Nöte und Brand sind Waschungen mit saurer Molke lWake), die die Haut weiß, weich und glatt macht. Während der Fahrt, etwa bei kurzer Nast, sind Abreibungen mit einer Zitronenscheibe sehr wohltuend, erfrischend und kühlend. Nur halte man zweierlei fest, niemals einen Schleier zu tragen, und niemals daS stark erhitzte Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Dann wird der Teint, wenn man ihn ans die beschriebene einfache Art pflegt, gerade durch das Nadeln sehr klar und rein werden. v Eine interessant e A uktio n. Aus Leipzig wird geschrieben: Die Versteigerung der Bibliothek des Li teratur Menschen Kürschner, ein buchhändlerischeS und lite- rargeschichtliches Ereignis, begann am 30. v. vor einem nnSerlesenen Anditorinm von Bibliotheksvorständen, Sammlern und Händlern. Zunächst kamen die Zeitschriften des 18. Jahrhunderts an die Neihc, die zum Teil noch nicht dagewesene Preise erzielten. DaS Hauptinteresse des fol genden TageS konzentrierte sich ans die handschriftlichen Nachlässe von Maler Müller und Joh. Nik. Goetz, von denen die erstere» daS Hochstift von Frankfurt a. M., die letzteren die Familie Goetz erwarb. Eine Ueberraschnng brachte die Versteigerung des Goetheporträts von Kügel- gen, daS nach hartem Kampf dem Dresdener Knnstantignar Franz Meper für 0210 Mk. zngeschlagen wurde. Die deut sche Literatur erzielte besonders in den Abteilungen Goethe, Voß, Schiller, Lessing und Romantiker hohe Preise. Bei der eigentlichen Sammelspezialität Kürschners, der Theater- geschichte, wurde die Auktion außerordentlich lebhaft und die Zeitschriften wurden durchweg weit über gewöhnlichen Preis bezahlt. Den Höhepunkt der Auktion aber bildete die Abteilung Jffland, bei welcher sich besonders uni dessen Korrespondenz und Tagebuch ein scharfer Kampf entspann. Beide wurden einem Sammler für zusammen 400 Mark zugeschlagen. Die Karikaturensammlung erzielt 720 Mark. Vücherlisch. Papst Gregor dem Großen widmet die katholische Zeitschrift „Alte und Neue Welt" zum dreizehnten Zentenarium seines Todes einen interessanten illustrierten Artikel, der uns in kurzen Zügen ein umfassendes Bild des großen Papstes bietet. Im weitern bringt Heft 22 die Fortsetzung des Romans „Mit Fcuer und Schwert" von H. Sienkiewicz. den Anfang eines psychologisch eigenartigen Eharalterbildes „Der Raubschütz" von Kazimierz Przerwa, den Schluß des literaturgeschichllichcn Aussatzes über „Mark Twain als Mensch und Humorist" und einen bemerkenswerten Artikel über „Merkwürdige Uhren aus alter und neuer Zeit". Die Rundschau enthält wiederum eine Anzahl interessanter Bilder und Porträts vom russisch-japanischen Krieg. Bon Illustrationen sind vor allein zu nennen: „Bauernhaus im Schwarzwald", mehrfarbige Kunst beilage, „Am Schwancnteich", ganzseitiges Bild. „Die russische Flotte im Hase» von Wladiwostok" und „Es fiel ein Reif", eben falls ganzseitige Bilder. Im ganzen enthält das Heft 27 Illustrationen. Auch diese Nummer leistet wieder den Beweis, daß „Alte und Neue Welt" in textlicher und illustrativer Beziehung nur Gediegenes bietet. Echo aus Afrika. Illustrierte, koth Nische Monatsschrift. HerauSgegebe» von der St. Petrus Claoer - Sodalitcit. Preis jährlich mit Post oder Zustellung „15 1.2«. Probcnuminern gratis. Kleine Afrika-Bibliothek. Illustrierte, katholische Monatsschrift. HerauSgegebe,, von der Si. Petrus Elaver-Sodalirät. Preis jährlich mit Post oder Zustellung 00 Probenummern gratis. — Be st cl la d r esse»: BreSlau, Hirschstraße 83. — München, Türkcn- straße 16/ll. Milde -Äalre«. In der Sakristei der Hofkirche gingen ein: Für den Bonisazius-- vcrcin: Von F. H. 2 „15, von P K. 3 „15. — Für den Kirchenbau in Pieschen: Von Fr. Th. l .15. Du Heil der Kranken, bitte für ihn, von A. b. G. 10 „15. — Für den Kirchenbau in Großenhain Von N. N. 0 „15. — Für den Kirckenbau in Dresden-Johannstadt t Von Fr. Th. 60 H, zu Ehren des hl. Antonius 2 „15, von Fraw Nobel 2,60 .ik, von Herrn Pamelin 2 .-15. Es gingen bei dem Unterzeichneten ein: »> für den Kindheit Jesu-Vcrein: 21 .15 für ein „Franz" zu taufendes Heideukind durch Herrn Kaplan Müller. Von demselben 3 .45 als Gabe von N. N. 6.15 für die Kinder Elisabeth, Hildegard, Lucic, Joscpha und Hedwig von Hern, N. 3 „15 von Herrn P. 8 .15 durch die Sakristei der kath. Hofkirche. 1 .15 von Frau Müller. 1 .15 von M. Sch. — I>) für arme Erstkomnmuikanten: 3 .15 von N N. 12 .15 von N. N. — c) für die Herz Jcsu-Kirche in Dresden-Johannstadt: 3 ^15 als Ergebnis eines Kinde, theaters, veranstaltet von Mädchen der kath. Bürgerschule. 6.15 von Herrn Sekretär E- 3.15 von Herrn Juwelier Frö,schncr. — ä> Für den Kirchcnbau in Riesa: 1,00 .15 von N. N. — Z Für den Kirchenbau in Großenhain: 5.15 von Frl. E. R. in Kattowitz, O -Schl. Herzlichstes „Vergelt's Gott!" Kaplan F. A. Riedel. Welche Hausfrau würde armen Webern Beschäftigung geben? Sie weben gute, dauerhafte Hand- und Küchentüchcr, Tischtücher, Leinwand u. dergl. zu sehr billigen Preisen. — Rein leinene. feinfädige Damasttischwäsche mit dem hl. Abend mahl, Flucht nach Egypten u. dergl. inchr, Größe 100X105 cm Aus Tuch 4 Mk., 100X230 cm 5,60 Mk.. 160X205 am 0,40 Mk.. 100X330 cm 8 Mk. Servietten 70X72 cm daS Dutzend 0,60 Mk. Auch in Jagd- und Blumenmustern. Nach Proben, welche auf Wunsch portofrei versandt werden, kann man vorzüglich wählen. Waren von 20 Mk. an franko. Schon für einen Versuch herzlichen Dank Adresse: Lausitzer Wcdwaren-Hausindustrie zu Linderode i. d. Lausitz konnte nicht schlafen, nur ließ es keine Nnhe, ob alles in meiner Korporal schaft „klappen" würde. Ta stand ich ans und ging hinunter ans den Ka- sernenhof. Da sah ich, wie jemand den Kops über die Kasernenmaner steckte. Ich ging gleich in Deckung und dachte: Wart, Hallnnke, dich werde ich schon abfassen! Da kam der Kopf höher und ich sali, daß Sie's waren. Ach, der perrückte EisoldI dachte ich, na laß'» wir'», hat wahrscheinlich irgendwo zärt lichen Abschied genommen. Aber was soll',, wir ihm seine Karriere verder ben? Wenn er erst Unteroffizier ist, hört das von selbst auf. Und — na -- hatte ich nicht recht da mit meiner Vermutung?" Er stieß den Ge freiten leicht in die Seite, lnifs das linke Auge zu und sah ihn listig an. Der Gefragte aber blickte nicht vom Boden empor. „Es könnte wohl sein, Herr Unteroffizier," sagte Eisold, wobei man un gewiß sein konnte, was er meine, wie man auch nicht wußte, ob des Unter offiziers Vermutung sich ans den Zweck des nächtlichen Ausfluges des Ge freiten, oder darauf bezog, daß „dies" bei ihm anders werden würde, sobald ide Tressen da seien. „UebrigenS danke ich dem Herrn Unteroffizier," fuhr er dann in demselben teilnahmlosen Tone sort, „daß Sie mich nicht ver rate» haben!" „Nanu, ich werde doch nicht," sagte der Tressenmann kordial, „einen tünftigen Kameraden! Aber lachen mußte ich doch, wie schlau Sie die Sache angefangen haben: Wie daS Donnerwetter 'rein in die Latrine — und dann die Mütze hinten in den Nockschoß gestopft — wie der abstand — als ob Sie so'» Kommisbrot 'ringeladen hätten und das Seitengewehr untcrge- schnallt —" „Auch das haben Sie bemerkt," sagte der „Knopfjringc" (Gefreite), um den Vorgesetzten durch Anerkennnng seines Scharfblickes bei guter Laune zu erhalten, „alle Wetter, Herr Unteroffizier, „Sie haben einen Scharf blick —" „Na ob lachte der andere geschmeichelt, „daS lernt sich durch Ersah- rung (der „Erfahrene" war als Dreijährig-Freiwilliger ein halbes Jahr früher eingetreten als Eisold). Und hier war's nicht gar so schwer — Sie hätten bloß selber sehen sollen, wie Ihnen das Seitengewehr im linken Hosen beine baumelte - als ob sie sich ein Lineal nntergebnndcn hättenI" Der Gefreite sah den Unteroffizier von der Seite an, lächelte und sagte nichts mehr. In Wahrheit fühlte er sich trotz seiner Ricsennntur übernächtig und physisch völlig abgespannt. Die fortwährende moralische Aufregung, in der er sich befand, trug das ihrige dazu bei, sei» körperliches Unbehagen noch zu steigern. Es war ihm gelungen, von anderen Vorgesetzten unbemerkt auf seine Stube zu gelangen, um seine „Klappe" anfznsnchen. In der Nacht war, wie er sofort erfahr, nicht revidiert worden, die Vorgesetzten, die am nächsten Morgen auSrücken sollten, hatten alle Hände voll zu tun und so hatte man sich nicht weiter darum gekümmert, ob „alles zu Hanse" sei, dies den Unter- osfizieren vom Dienst und den Stubenältesten überlassend. Er hatte sich noch eine halbe Stunde anfS Bett geworfen — vom Schlafen war natürlich keine Nede. Die Vorgänge der verflossenen Nacht und des letzten Abends waren an seinem Geiste vorübergczogen. Was nunl Was nun? Jedenfalls würde er auf Mittel sinnen, seinen — 50 — Gesinnungsgenossen zu nützen. Wie freilich, das war ihm noch unklar. In dessen man sollte ja Quartier beziehen — und da würde man ja sehen. — Unterdessen kam man dem Ziele des Marsches immer näher. Die Berge zogen sich jetzt zusammen, überall ragten Schornsteine in die Luft — aber sie rauchten nicht mehr — oder nur wenige von ihnen — alles stand eben still, und wer diese Gegend früher öfters besucht, erkennt sie jetzt kaum wieder. Die Atmosphäre undurchdringlichen Kohlendunstes, die sonst über dem engen Tal und zum Teil über den niederen Vorhügeln des Gebirges gelagert, war fast gänzlich verschwunden — und das Grün der Felder und das etwas dunklere der Wälder leuchtete kräftig in der Mittagssonne. Jetzt noch eine Biegung der Landstraße und vor den Marschierenden lag Groß-Aßbach, der Sitz des Streik-Komitees. Von hier aus wurde die ansständische Bewegung geleitet, hier wohnten die Rädelsführer und von diesem kleinen Flecken aus ergossen sich die Agitatoren nach allen Richtungen hin. Aber auch die Bureaus der einzelnen Gesellschaftsdirektionen oder die Geschäftslokale einzelner Minenbesitzer befanden sich hier. Daher war das Städtchen an jedem Samstag der Schauplatz eines regen Treibens, denn alle die Tausende von Bergleuten kamen alsdann hierher um ihren Lohn zu emp fangen. Nur wenige Kontors befanden sich in. der Nähe der Bergwerke selbst. Dort erhoben sich meist nur die kleinen Häuschen und elenden Hütten, wo die Bergleute selber wohnten. Tie Villen der Minenmillionäre fanden sich in- dessen nur spärlich vor. An demjenigen Eingänge des Städtchens, der dem anrückenden Militär zunächst lag, sah man ein schwärzliches Gewimmel, eine riesige Menschenmasse — Kopf an Kopf, ohne daß man bis jetzt etwas Genaueres unterscheiden konnte. Der Oberstleutnant traf seine Anordnungen, respektive wiederholte seine früher gegebenen Befehle, nachdem man etwa dreihundert Meter vor der Stadt Halt gemacht und die Gewehre zusammengesetzt hatte. Die Anordnung aber war folgende: Der Oberstleutnant begab sich mit seinem Stabe (Adju tant und Ordonnanzen) in Begleitung der Regimentsmusik, der ersten Kom pagnie und der Fouricrc in die Stadt. Diese Kompagnie sollte auf dem Marktplatze bivouakiercn, während die Fouriere das Geschäft des Ouartier- machens besorgten. Während dessen war dem ältesten der beiden Majore der Befehl über die übrig gebliebenen sieben Kompagnien übertragen, die für den Nachmittag ein Bivouak vor dem Orte beziehen sollten. Fouriere, also immer nur einzelne Mann, vorauszuschicken, war bei der kritischen Lage der Dinge nicht möglich gewesen, und so mußte man denn in der Art verfahren, wie man Notquarticre macht. Die acht Hauptbergwerke sollten mit je zwei Zügen besetzt und diese auf die einzelnen Schächte verteilt werden. Der dritte Zug blieb zur Aufrcchterhaltung der Ordnung im Orte selbst und zum Schutze der Geschäftsetablissements zurück. Unter Obhut der Soldaten an den Schächten sollten dann die Arbeitswilligen einfahren. Der Oberstleutnant war jetzt mit seinen Anordnungen resp. deren Wie derholung zu Ende, faßte grüßend an den Helm und im Nu waren die um ihn versammelt gewesenen zwölf berittenen Offiziere zu ihren Truppenteilen zerstoben. „An die Gewehre!" hallte jetzt ein lautes, lang gezogenes Kommando,