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Sächsische Volkszeitung : 04.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-04
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.12.1920
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Sonuckdend de» L. D^Mnber 192» > Ms!5 W r!° «eiche für di« Frauen in den Kaufmann», und Kewrrbrauchten auch das passive Wahlrecht verlangen. Mt Rücksicht da- dir Wahlen »u den Kaufmann». Und Gewerbrgerichten der tt» jetzt -r- tätigt werden und sof rttpe neue Wahlen «forderlich würden, «enn se^t da» passiv« Wahlrecht für die trauen beschlossen würde, so >urfte vorläufig von einer Aenderung der einschlägigen Besümmung Bestand genommen werden. ES kann aber als sicher gelte«. baz lür die nächsten Wahlen zu den Kaufmanns- und Gcwerbeaerlchten den Flauen ebenfalls das passive Wahlrecht gewährt wird, da diese Forderung von allen Parteien de» Reichstag» als berechtigt an« erkannt wird. Da« ne«e Ardettadienftgesetz Der dem Reichsarbeit-ministrrimn vorliegend« Entwurf über die ArbcilSdienstzeit gewerblicher Arbeiter hält sich, wie wir erfahren, an die inteinatonalen Vereinbarungen (Washington ISIS), die «ine Arbeitszeit von täglich S Stunden oder wöchenllich 48 Stunden vorschreibe». Der Entwurf soll außerdem eine Uebertchrcitung drS Achtstundentags innerhalb der Achlundvicrztgstnnden-Woche voriehen, und zwar in einem Zeitraum von 80 bis SO Tagen bei ArbeitS- hnusungen in einzelnen Industrien. Die Höchststundcuzahl eine« Arbeitstages soll 9 Stunden nicht überschreiten. Von dieser Neu» regelnng, die aber noch nicht beschlossen ist, sollen die Verkehrs» betriebe ausgeschlossen bleiben. Die Ausnahme i« Le« Völkerbund Genf, 3. Dezember Der 5. Ausschuß des VölkerbundSrateS hat einstimmig den Antrag Oesterreichs um Aufnahme in den Völkerbund angenommen. Der italienische Minister de» Aeuhe. rxn sandse dem BölkerbnndSrate ein Telegramm, in dem er das leb. haste Interesse Italiens sür Armenien onkdrückt, — Die peruanische Regierung kündigte ebenfalls ihre Bereitwilligkeit zur Mitarbeit am Rettnngslverk für Armenien an. — Die kubanisch« Regierung teilte mit. daß sie angesichts der großen Entkernung die Frage sehr ernst, hast prüfen müsse. — Nach eingehenoer Aussprache genehmigte de: Unterausschuß in der Blockadesrage, der unser dem Vorsitz von Lord Robert Cecil tagte, den Entwurf eines Berichtes über di« Ein setzung der Wirtschaftsblockade. Ferner wurde tm Ausschuß beichlossen, das EintrittSgffuch Costaricas in den Völkerbund zu befürworten, die Gesuche AserbeidschanS, der Ukraine und Liechtensteins dagegen zur Ablehnung zu empfehlen. Bezüglich 8 cchtenstetn? nahm die Kommission die Anregung des BundeSpräsiven-cn Motto günstig auf, zu den sür die Zulassung als zu klein befundenen Ctaoten gewisse Beziehungen zum Völkerbünde hcrznsscilen. Die Ausnahme Bulgariens in den Völkerbund stößt in der Kom mission bei einzelnen Delegationen »och immer ans hartnäckigen Widerstand. Nnr Italien, sowie die neutralen Staaten, > trete» sür die Aufuahme Bulgariens ei» während außer bei de» Rumänen und Jugoslawen auch bei den lanadischen Vertreter» sich Widerstand geltend machte. Für Bulgcrien ist ein Unterausschuß eingesetzt worden. Havas meldet: Die nächste Seisio n der Vö!-> lerbundsversnmmluug soll erst im Dezember 19 21 stattsinden. Die jetzige Session wird nach den Dispositionen der G.sschässsord nuiigstommi'sion am 14 Dewmber zu Ende gehen. Paris, 4. Dezember. Havas meldet au? London, daß die alli ierten Ministerpräsidenten de» Vortrag von Setn^S in Bezug ans die in Griechenland neugeschafiene Lage geprüft haben. In der näch sten Nachmittagssitning werden die notwendigen Maßnahmen. über Griechenland geprüft werden, für den Fall, daß es trotz der War nungen der Alliierten König Konstantin zurückruft. Es wurde beschlossen, daß dw englischen, die französischen und die italienischen Vertreter b-im Völkerbund aussprechen. Armenien habe noch keine legale Existenz, bevor der Friedensvertrag von SevrcS i» Kraft getreten sei. außerdem seien die Grenzen dp? neuen Staates noch nicht f-'stc,«stellt. Der Eh cf der Finanzsek tion der vom Vökkerbundrat eingesetzten stäiidiaen provisorischen 34- nanz- und Wirtschaftskommission StrakcS (Südafrika) erklärte, die wichtigste Ausgabe der provisorischen Kommission liegt in d<st- Schaf fung einer internationalen K re d i tor ä a >, r sa s r o n , die es ermöglicht, daß die besonders verarmten Länder Europas, wie die Zentralinäässe, in der Lage sind. Rohstoffe ein-Mhren und diese als Fabrikate minder ouSznfükircit. Diese Kredite dürfen nur sür die ganz vera-mten Länder in Anspruch genommen werden, dir allein nicht in der Lage sind, sich zu beffgn Die Kr-ditoraani'atio» ist so gedacht, daß die Staaten eine Ossira„«ic zu len't'U bätten lür die den einzelne» Privatwirtschaften zur Verstimme gestellten Rohstoffe Dip praktürbe Durchführung habe in der Weist zn ersolaen. daß die von der in Fraag stehenden Regierung ausgestellt-» Von? an die inten,aüo- nalr .Kreditorganisafion gelangen, die den Wert der Bens feststem, die als Garantie für die gewähr!«,, Kredite dienen. (Knglands Mißtrauen geFen GriechenlrinL Lmidvn, 3. Dezember. Lloyd George ließ di« griechische Regierung wissen, es sei zwar nicht der Wunsch Englands, sich in die inneren Angelegenheiten Griechenlands zu mischen, aber er fühle sich zu der öffentlichen Erklärung gedrängt daß man in England dis Wiedereinsetzung Konstantins als dix Ratifikation sgindlicher Akt: gegenüber den Verbündeten ansthe Es werde dadurch eine un günstige Lage geschaffen. Lloyd George criiärte zum Schluß, daß sich die Verbündeten vollständige Handlungssieiheit Vorbehalten müßten. — In dpr Sitzung des Unterhauses laS B o n a r La w unter lautem Beifall die nach Athen gerichtete Note der Alliierten vor und fügte hinzu: Diese Erklärung besagt deutlich, daß Großbritannien und dis Nlliieiten, wen» das griechffch- Volk sich sür einen Schritt entscheide, den England bcllagen würde nicht di« geringste Absicht hätten, eine feindliche Aktion im Sinne einer gewaltsame» Verhinde rung de? griechischen Volke? diesen Schritt auszufiihrxn. in die Wege zu leiten. London, 3. Dezember. In einer Erklärung bps französischen Miinsterpräsidciiten heißt e§: Obwohl die englische, französische und italienische 'Regierung e-.- nicht wünschten, sich um die innere» Auge- leg,-„heilen Griechenlands zu bekümmern halte» sie sich selbst für verpflichtet, öffentlich zn erklären daß dir Rückkehr des König?, dessen „treulose Handlungsweise während des Krieges" dg» Alliierten große Schwierigkeiten verursachte, auf den Thron von ihnen nur als die Bekräftigung diese, feindlichen Handlüiigsw'ise durch Griechenland augcsthen werden könne. Dieser Schritt würde eine neue und ungünstige Lage in den Beziehungen ZN Griechenland verursache». In dicstm Falle wüsten die drei Regie rungen sich vollkommene Freiheit für die so geschaffene Lag« Vorbe halten. Einer Reuse» m-Idimg zufolge werde beschlossen, an Griechm fand ein? entsprechende Note zu senden. Ter Sonderberichterstatter deS „Journals" in London meldet: Von italieni'ch.'r Seite werde mitgeteilt, man ivcrde die Rückkehr König Konstantin? nickst verbieten, bebakte sich aber alle Rechte vor für den Fall, daß er znrückkchre. da? heiß» auck da? Recht, den Frie- benSvertrag von Sxvres zu «vidieren Wie der Londoner Sonderberichterstatter des „Echo de Paris" Niittcilt. hat Rumänien der «-„Zischen Regierung erklären lassen, es sei seiner Ansicht »sch die beste Lösung der griechischen Frage, wem, Kronprinz Georg den Töron bestiege. Die Nevision von Teures f«tgener Drahtbertcht der „Sächs. v,lkSzti»»ng') London. 4. Dezember. Hiesige Mütter ersah«» au? autorita tiver italienischer Quelle, daß die Türkei folgende Forde» rnnge« aus Abänderung des Vertrages van Sxvres «ufftellen werde: 1 effektivr Freiheit der »ttomani. scheu Regierung lm Gegensatz zu der Benutzung d«S Artikels 36 Frieden-Vertrages, der die Souveränität de« Sultan« au? Kon. »«tinopel beschränk. 2. Festlegung der «ürNschen Grenze in Europa im Berka,sse der Linia Enos—Mibia. 3. An« r»n°«t« rhra.i« »er GLum«n» durch die «utr» Pr S » yr » « derart, GtM WiWev «nter gkeiä Ihrerseits ist die Türket der« nie,« »»»«ersinnen, soll in de« Verhandlungen « . »wischen der Türkei «nd Airm« oheis nach »olsftänds. 4. «ätzb-MW der bosondewn kta- ds, linkisch« Souveräntzät L»«r Hs, am« klckrr »«» «Miruckskommt. 'die an4H-Ln»tgleit Rrme» isetzung der Gven»e Armegien* rfolgen. »s, k» ge««vLrti»t, Aagenblick genien im Gange sind. > Fi«M« ^ Mailand. 3. Lezember. Die Block alkp-vön Fiume wird seit Mittwoch früh streng durchgesührt. dAnnunzlo hat di« Mobil!, sation de» vnarnero angeordnet. «nt man rechnet, da- er, alle? in allem «lwa 800 000 Mann um sich scharen kan». Fiume s,ll noch ans drei Monate mit Lebensmittel« versehen sein. d'Annunzi« lrvAt ein? Nom. 3. Dezember. Wie bl« „Tribuna* zur Fiumer Auge, kegcnlstit erfahren haben will, soll bereit» eine Entspannung elngefreten sein. b'Annunzio soll erklärt haben, die Besatzung der Inseln sei nicht als endgültige Annexion anzusehen. Rückkehr »es deutsch,« «otsckaftrr, (Eigener Drahtbertcht der „Sächs, VolkSzeitung-.) Berlin, 4. Dezember. Der deutsche Botschafter in Rom Herr von Berenbach-Go-ler wird noch dem Berliner Tageblatt stch morgen früh wieder nach Rom zurückbegeben, nachdem seine Besprechungen mit den amtlichen Stellen in Berlin znm Abschluß gelangt find. Sinnfein,r»Proze- Auisterda«. 3. Dezember. „Telegraas "zufolge erschien die be kannte Sinnseinerin Gräfin Marli cv'icz in Dublin vor einem Kriegsgericht unter der Anschuldigung der Verschwörung zur Er mordung von Dienern der öffentlichen Ordnung. Sie erklärte, sie erkenn« das Gericht nicht an. da es n»s der Macht der Feinde der irischen Republik beruhe. Die öffentliche Anklage beschuldigt die Grä fin. baß sie selbst englische Offiziere und Soldaten ermordet und bei einer anderen Gelegenheit einen Polizisten, der sie verhaften wollte, erschossen habe. Die Prichburffer Konferenz (Eigener Drahtbertcht der „Sächs. V o l k S z e i tu n g".l Wie«, 4. Dezember. Tie „Miene. Allgemeine Zeitung" Meldet, daß die in Preßbnrg geplante W ir tsck, a st s k o n fe re n z endgül tig' ausa/gebe» Ist. Sic wird auch nicht in Wien stattfinden, wie neulich gemeldet wurde, dagegr» hat man sich aus dem Plan geeinigt, daß eine Wirtschaftsbesprechimg zwischen den Vertretern der Nach, folgestaatc,! des allen Oesterreich in Verbindung mit der Völlerbnnds- tagung abgehalten werden soll. D-lüschOesteri'eich wnst hierbei durch den Grafen Mensdorss, den früheren Botschafter in London, vertreten. Eine Warnung (Eigener Drahtbertcht der „Sächs. V vI kS zet tun g".) München, 4. Dezember. Unter dem Titel „Das bolsche wistische ParadixS" veröffentlicht der „Bayerische Kurier" eine Zuschrift aus Prag, in der cs u. a. heißt I» der Montagssitzimg des in Prag abgelMe„en Parteikongrxsscs der Ische chi. schen Sozialdemokratie schildert das Mitglied der Ab ordnung, die kürzlich ans Rußland zurückkehrte. Polach, die Eindrücke der Abgeordneten in Rußland. Polach erklärte, er müsse betone», daß sich Rußland in voller Zerrüt tung befinde, dir Industriebetriebe befinden sich in militärisch- bureaukratischer GAoalt. von einer Sozialisierung könne keine Rede sein. Es bestehe großer Mangel an geschulten Ar beitern, denn diele stielst» ans das Land, um nicht d<>§ Hungers z„ sterben. Das bolschewistische Sastem werde am besten durch die Ver hältnisse in Moskau veranschaulicht, weil hier von einer Million Einwohnern etwa -tOOOOO Angestellte des bolschrwistffchen Staates sind. Tie Moskau ,' Garuffo» beträgt 60000. durch den Weltkrieg und das bolschewistische Regime starben 40 Prozent der russischen Bevölkerung. Dia Abgeordnete» der ischechischen sozialdemokratische» Parte! sind daher während ibrcS Aufenthaltes in Rußland nach sorg, faltiger Prüffuig zn der llxb'rzengung gekommen, daß der Sozialis mus durch den Bolschewismus nicht verwirklicht werde» kann. Einkpr ich gegen Polens militärisches Mandat über Danzig Berti» 3. Depmiber. Der Danz'ge. Oberbürgermeister Sa hm hat au de» Rat des Völkerbundes in Gpns eine Note gerichtet, in der der Völkerbund gebeten wird, zu den Auslassungen des polni» scheu Außenministers, der über eiu militärisches Mandat Polens über Danzig gesprochen »nd die Ansicht geäußert hatte, daß sich die jedesmalige Berufung aus den Völkerbund bei der militärischen Verteidigung der Freien Stadt Danzig in der Praxis nicht durchführen lasse. Sselluna zu nebnwii. Wenn die Neußcriingen tatsächlich so. wie si > in dpr Presse erschienen sind, erfolgt sein soll ten. stünden sie in direkt«»! Gegensatz zu den in Gens vom Rate des Völke-bunkeS getroffenen Vereinbarungen. Es ist nicht ausgeschlossen, dag Oberbürgermeister Sahm sich Ansang nächster Woche nach Gens begibt, um dort Aufklärungen über diele sür Danzig außerordentlich wichtige Angelegenheit z» erlangen. Um die Abstimmung in Oberschlesten Kattawitz, 3. Dezember. Der Verband dpr Heimat, treuen Obcoschlesier Hai heute nachstehendes Probcstivle- gramni a» de» Ausschuß sür Auswärtig: Angelegenheit beim Reichs tag zu Händen des Vorsitzenden Strcsemaiin. und an da? Auswärtige Amt gesandt: „Die heute in Kcttiowitz tr". sammelten Kreisteilnehmcr des Verbandes heimattiener Oberschlssier erhebe» im Aufträge von mehrere» Hüiiddi-ttaiffend ihrer Mitglieder den schärfsten Pro test g-qen jedw, Br snp> außerhalb des -dhstimvnmoKgcbietcS wohnenden gebürtigen Ob-rschlesie,,, die volle Auswirkung de? Stimmrechtes irgendwie zu beschränke» Jeder Schritt in dieser Rich tung bedeutet ein Zim'iikmeickstn vor den Forderungen und Drohungen der Pole» und ein Abgchen von den klaren Bestimmungen des Fric- densvertiages. Dpr Fri-dsnsvertrag sprich! es ausdrücklich ans. daß jeder gebürtige Oberichlcsicr. der nicht im Abstimmungsgebiete wohnt, an seinem Gebnrtsorle abzustimmen hat und läßt keinen Zweifel darüber, daß das Stnn»,r:>ist aller Abstimmungsberechtigten ein völlig gleichartiges ist. Es geht deshalb nicht an. di: eine Kategorie Wähler in einen, anderen Orje oder auch nur zu einer andeden Stund: abstimmen zu lassen, wie die ander«, und sie dadurch z» Wählern zweiter Klasse zu stempeln. Dieser Grnndsak ist auch bei de» Abstimmungen in Schleswig-Holstein, in Ost- und West» Preußen, sowie in Kärnten zweifellos anerkannt worden. Wir for dern deshalb, daß unser« Brüder im Reiche und im Auslande am gleichen Tage mit »ns in Oberschlesten abstimmen. Es ist die Pflicht dpr Entente die polnischen Drohungen zunichte zu machen und für eine nibiqe Abstimmung zu sorge». Wir bitten ans das eindringlichste, den Bode» de? FriedlnSvertraaes in dieser An- gelegcnheit nickt um Haaresbreite zu verlassen." D«r Reicksregiening sind in den letzten Tagen zahlreich« Drah tungen von Abstimmungsberechtigten au« Obrrschlefien und aus vie len Gemeinden des Meickes zugegangen. in denen gegen die vor. schlüge der Entente, eine Abstimmung in Köln stattfinden zn lassen, schärfster Protest gAwben wird. Sin Ausruf Le» RelchSprLfidenteir und Reich«, kai-ler» Berlin, 3. Dezember Reichspräsident Ebrrt und Reichskanzler Fehren bach erlassen folgenden Aufruf zur Grenzspende: „Ter Tag der Abstimmung über Ober» Schlesien naht heran. Allen Oderschkrsie,n muß die Beteiligung an dev Wabl rrmöglickt werden Große Mittel sind dam «forderlich. I Noch einmal ergeht der Ruf an die freiwillige Liebestätigkekt, damit durch die Hilfe aller deutsches Land dem Deutschen Reiche erhalten dletbt. An der Opferfreudigstut de« deutsche,. Volles möge» dl« Ober, schksier erkennen, daß das Vaterland an ihnen hängt. Sie mögen daraus neue» Mut zu treuem Aushau'«,, schöpfen ' Um so ein- wütiger werden sic ihve Stimme für das Deutsche Reich abgeben je MtbaräF hinter ihnen der Wille des deutschen Volkes steht Der Ausdruck des Willen« ist die D»t. Zn solcher Tat bietet die Samm- lung zur Grenzspende Gelege,Heid. Keiner darf fehlen, wo es gilt, der Heimat di« Treue zu beweisen!" Parteitag der brutschen Bolkspartel NiirnAeon.3 Dez. Auf den, 3 Parteitag sprach S t r e s e m a n n über die politische Läge. Er wie« die Vorwürfe der Deutsch- nationalen zurück, daß sie nicht zur Regierungsbildung mit heran- gezoge« worden seien, behandelte die Stellung zum Sozia. liömuS und erklärt«: Die lozialistischen Massen müssen w>r zur Anerkennung des StaatSgedankenS erziehen. Auch die sozialistischen Maffe» sind innerlich national gesinnt. Zu praktischer positiver Arbeit den Massen die Hand zu biete», müssen wir sederzeit bereit sein. Einen Anspruch aus Vorherrschaft der Sozialdemokraten aber lehnen wir ganz entschieden ab. Nach einer Klitik an dem Verhalten der Demokratie bei dem Versuch einer Koalition der bürgerlichen Parteien ging Dr. Stresemann zur Erörterung wichtiger Gr,enstandSfrage» über. Den Vorwurf der Zwiespältigkeit in der Stellnng der Partei zm Staatsform IvieS er entschieden zurück. Anschließend würdigte er dann die Bedeutung und Wirksam, kelt der bürgerlichen Negierung: Die Entpolitisierung der Regierungsämter haben wir durchgesrtzt. In allen Parteien setzt stch heute der Entpolitisierungsgedanke durch. Leider haben sich unsere erfahrenen Wirtschäftsführrr für die Besetzung der entsprechenden RcgtcrungSposten nicht zur Verfügung gestellt. Den Achtstundentag lehne die Drutsche BolkSvartei ab. Vom Reichskanzler müsse verlangt werden» daß er seine Kampfansage gegen den Kommunismus in der Gesetzgebung zur Auswirkung kommen lasse. Wer sich in den Dienst bolichewistischer Ideen stelle, dürfe kein Par» lamentarische» Mandat in Deutschland übernehmen. Die Revision dcS Versailler Frtedenrvertrage» müsse t» den Mittelpunki einer ziel» bewußten Arbeit gestellt werden. Dem Völkerbund bcizutreten, habe Deutschland keinen Anlaß lStürmischcr Beifall), denn ohne Amerika und Rußland gebe es keinen wahren Völkerbund. Freiherr v. LerSner sprach dann als erster Redner über de» Frieden-Vertrag von Versailles, dessen Revision der Angelpunkt unserer äußere» Politik sein müsse. Er hoffe» daß die Regierung und der Reichstag recht bald eindeutig die Revision de- Fcirdensvertrages fordern. Zm« Fall Augustt« (Eigener Drahtbrrichi der „Sächs. Polk-ieitung".) Berlin, 4. Dezember. Zum Fall Augustin erfährt der .Lokal» anzeiger". daß Herr Lieber von der Slckrrbaugescllschast gegen Mi. nifter Hermes Beleidigungsklage erhoben hat. Die Marinewerft Wilhclmshasen Berlin, 3. Dezember. Im Haupiausschuß des Reichstage« fühlte Kontreadmiral Löh lein aus, daß die Verwaltung der Ma. rinewerft in WiLhelm S h a v>'r, nach modernen Grund sätzen „mgestellt worden sei. An der Spitz« stehe ein Direktorium, das sowohl Marineosfiziere, wie auch technische und Verwalt»,igSl. kräfte umfasse. Weitere Aenderungeu de-.- Organisation würden nach Bedarf ansgeführt werden. Die Selbständigkeit der LLerst solle »ach Möglichkeit gefördert ,verdcn. 5 Millionen deutsch« Vnswanderer London, 3. Dezember. Dem „Daily News" zufolg« beffuden sich linier den 15 Millionen Europäern, die um Uebersahrt nach den Bereinigic,, Staaten nachgesucht haben, L Millionen Deuische Da» Befinden der Kaiserin „Telegraas" meldet aus Doorn, das Befinden d-r vormaligen Kaiserin sei äußerst kritisch; man grwarte jede,, Augenblick d«n Tod. Eine Bestätigung dieser Meldung ist aus HauS Doorn disher nicht eilig:,rosse». Dt« Besolditngsrrfor« ist vom Unterausschuß, den, sie zur Durchberatung vom Haushalt«, ausschuß des Reichstages überwiesen war. nach 30 arbeitsreichen und mühevollen Sitzungen in zweiter Lesung angenommen worden. Der Unterausschuß hat „ach Möglichkeit versucht, all«,, berechtigten Wün schen der Beamtenschaft gerecht zu werden. Wenn nicht alle Wünsche dpr Beamtenschaft volle Befriedigung finken konnten, so erklärt sich das ans der schwierigen Finanzlage deS Reiches. In einigen Punkten bestehen »och Meiiiungsverschiedenheiten mit der Regierung, jedoch ist zu erwarten, daß eS im HaushaltSausschuß zu einer Verständigung über die strittigen Punkte kommt. Die Linderung der Wohnungsnot wa. Gegenstand von Verhandlungen, die am Donnerstag im Woh- iiungsausschuß des Reichstages geführt wurden. Es herrschte Ein» slimungkeit darüber, daß größere Mittel sür den Zweck dkx Woh. „»iigsherstellung bis Weihnachten in Aussicht gestellt werden müssen. Dagegen gingen die Ansichten über de» Weg zur Beschaffung der er» forderlichen Mittel auseinander. Bon der einen Seite wurde di, Mietsteuer, von anderer Seite der Ausgabe von Heimstättendarleh»-. kassensckcnwn vo> geschlagen. Zn einem abschließenden Ergebnis führ. t«n die Verhandlungen noch nicht. Kleine Rachsüchten Ter Reichs:rat hat die Prägung von weitere» 20 Millionen Mark au Zehilpiennigstücken aus Zink gcnebmigt und einer Reihe ,w» Erleickitcruiige,, der Luxussteuer zugestimiut. Die italienische Kammer hat mit 153 gegen 128 Stimmen das Gemeindewahlgesetz ancwnommen. das die Verhältniswahl einkübrt ünd den Frauen das Wahlrecht verleiht. Nach Berichten aus Australien nimmt dort die Arbeitslosigkeit den stärksten Umfang an. Wie die „Berlingske. Tidcnde" meldet, ist dH: Streiklage in Norwegen unverändert. Der Verkehr wird überall durch Automobile ausrechtechalten. Im englischen Unterhaus« brachte H»nr: einen Gesetzentwurf ein zur Regulierung der Einfuhr von Farbstoffe». Wie verlautet, gestattet der Entwurf die Einfuhr nur unter Lizenz. Die Petersburger Zeitung „Prawda" teilt nnt, baß in den Gouvernements Witebsk und Moskau 15 neue bolschewistische Dich» sionen aufgestellt worden seien. Der „Rieuwe Eourrant" meldet, daß am 31. Mai 1921 im Haag ein Kvnareß der Inden der gaazen Welt stastsindcii wird. Der infolge der Ermordung des AbgeorSne.rn La Uro und dpr Internierung von Gewerkschaftlern erklär»« Proteststreik in Barcelona nimmt an Ausdehnung z«. Die Pariser Botschafterkonirren, b-icklaß, dH ch, Arbeiten zur Feststellung der Grenzen des Sr,:?.>bieteS unverzüglich anfgcnom. men werden sollen. Ti« australische Regierung hat b-scklosie». die Ausfuhrverbote auszuheben. Der Au», und Einfuhrhandel mit Deutschland, Opstw» reich, Ungarn, Bulgarien und der Türkei bleibt untersagt. Im Interesse der deutschen volkSernährunq ist beschlossen wor den. die Einfuhr von Salzheringen vom 15. d M. b»S aus weiten:* frcizu.qrben. WI« bl« englische« Blätter melden ist ber deutsche Dampsrr .Hatbor" »ei St. Agnes Rock« geftrantet Die gesamt, Besatzung von 24 Mann wurde durch rin englische« Rettungsboot ausgenommen.
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